Hi an alle!

Hab grade eine sehr eigenartige Phase, die ich so nicht ganz verstehe und darum wäre ich sehr dankbar für Rat von euch...

Habe jetzt schon über 2 Jahre Bulimie, mache seit über einem Jahr Therapie und hatte auch schon einige wirklich gute Phasen (eine davon ist erst einige Monate her) in denen ich nicht gekotzt habe, ja in denen ich mir sogar gefallen habe, zufrieden war mit mir und meiner Figur und gegessen habe, was ich wollte, mit Genuß und ohne schlechtes Gewissen...leider dauerten diese Phasen nur sehr kurz...(1, 2 Monate)

Doch seit ca. Ende Juni/Anfang Juli ist es wieder ganz schlimm geworden...zuerst 3 Wochen nur FAs (aber extreme! Ich hab echt gefuttert was geht mit dem absolut bewussten Gedanken nachher alles rauszukotzen!!!) und Gewichtszunahme (*kg oder so...) danach hab ich versucht echt mühsamst halbwegs "normal" zu essen, damit war ich aber nicht zufrieden und jetzt versuche ich zum Teil schon "krampfhaft" mich gesund zu ernähren...KEIN EINZIGES Stück Schokolade oder Keks oder sowas und wenn doch hab ich logischerweise ein verdammt schlechtes Gewissen bzw. einen Rückfall...gestern hab ich dann wirklich einiges an Keksen verdrückt, wollte eigentlich auch kotzen gehn anschließend aber aus irgendeinem Grund hab ichs dann doch nicht getan...dabei hab ichs schon richtig geplant gehabt und dann gings mir echt dreckig, aber fürs kotzen wars schon zu spät...

Heute versuche ich wieder nur Obst und Gemüse zu essen bzw. einfach wenig...von den Gedanken her ist es wie am Anfang meiner Sucht - ich will wieder richtig DÜRR sein, DÜNN einfach und ich überlege auch schon, wie es wohl wäre magersüchtig zu sein, manchmal wünsche ich mir das, aber mein Verstand versucht mir dann immer klarzumachen, dass das nicht gesund ist und ich doch keinen Jojo-Effekt riskieren will und doch auch mein Gewicht lange halten möchte, selbst wenn ich dann nicht so schnell abnehme...am Anfang der Bulimie hab ich darüber wenigstens nicht so nachgedacht, aber jetzt kommt es mir vor, als wenn ich mit meinen eigenen GEdanken mir selbst hinterherhinke...ich will richtig DÜNN sein, aber ich will auch gleichzeitig gesund sein und normal essen...das funktioniert natürlich nicht...ich "sehne" mich nur so richtig nach "leiden", nach "dünn sein" und sich nicht mehr mit Essen beschäftigen sondern einfach NICHTS essen...ich kanns nur nicht...

Es muss an irgendwas liegen mit dem ich im Moment nicht zufrieden bin, entweder Gefühle die ich habe und an mir nicht mag oder etwas in meiner Umgebung mit dem ich nicht zurechtkomme, das hat mir zum. mein Therapeut erklärt (man projiziert die Unzufriedenheit mit Gefühlen die nicht "erlaubt" sind wie zB Eifersucht, Neid... auf sein Aussehen, deshalb findet man sich "zu fett" obwohl es um die Gefühle geht, die man an sich nicht leiden kann...) ...das Problem ist nur, dass ich nicht weiß woran es im Moment liegen könnte...*seufz*

Naja, danke jedenfalls fürs zuhören...

Glvg,
Asga

hey asgard!
ich kenn das - wobei ich sagen muss, dass die fas der letzten paar monate bei mir schon in der gewissheit erfolgen, nachher wieder alles auszukotzen. gestern dachte ich mir auch: hey, ich hab lust auf das und das und das, dann hab ich alles in mich reingestopft und, ja... heute auch wieder...
ich würd auch gern wieder dünn sein, wie früher - aber du hast recht, das mit dem gar nichts essen funktioniert auch bei mir nicht. ich kann es einfach nicht mehr abstellen, dass sich meine gedanken die ganze zeit nur ums essen und mein gewicht drehen... aber ich weiß einfach nicht, wie ich das abstellen soll...

hey Asgard,

ich habe ja schon etwas lange B* und die Phase die du da beschreibst habe ich schon einige male durchlebt (leider!!).

mal gehts einem länger gut und bum zack rückschlag u du hängst wieder länger mal in den FA's/k-Anfällen drinnen... bis es (und meist wusst ich garnicht warum) auf einmal wieder super/leiwand und NORMAL ist ... ein paar monate - totale zufriedenheit u kein Selbstdruck ... kaum ein GEdanke ans Essen ..

Ich finds nämlich ganz schlimm in den schlechten Phasen - das ich fast nur DIESEN EINEN Gedanken habe - ESSEN! was kann ich essen? wieviel davon? wann? wielang darf ich danach NIX essen? Wann darf ich wieder was essen? was dann? nur Obst? nur ....

in den guten Phasen gibts das nicht - da wird regelmässig gegessen und wenn da mal a Schoki dabei ist - mein gott ... gut wars!

( hab noch nie wirklich darüber nachgedacht was diese Phasen auslöst. Aber ich glaube du hast recht wenn du von irgendwelchen Unzufriedenheiten redest. Werde mich beim nächsten Phasenwechsel drauf konzentrieren ... (hoff nur das es noch lang dauert oder nie passiert, weil ich nämlich grad in einer positiven Phase stecke!!!!)

Ja DÜNN sein das war irgendwann auch mein HAUPTWUNSCH - jetzt will ich nur noch GESUND sein und NORMALSCHLANK ;o)
habe damals auch oft mit dem GEdanken gerungen - MAgersucht besser als Bulimie! *schwachsinn* aber eben die GEdanken eines Süchtler!!

Im Endeffekt ist es doch egal welche ES uns quält - schlecht sind sie alle!! (

lg TiaR

mir gehts auch ähnlich wie euch, ich hab zugenommen, auf einmal bin ich in ein ganz tiefes loch gefallen, hab mir geschworen ich hungere bis ich wieder schlank bin - ich hab jetzt [länger] nix mehr gegessen - ehrlich nur * ich hab solche angst - vor essen, das ich wieder ich wieder zunehme, k* , in diesen teufelskreis kommen, inzwischen schau ich schon aus wie ein geist?? kennt das jemand von euch??

ich will dir jetzt keine Angst machen, aber du WIRST zunehmen wenn du wieder isst! Der Körper hat verspeichert, daß er lange Zeiten ohne Nahrung auskommen muß, wenn er dann also Nahrung bekommt speichert er ALLES möglich um die nächste Durststrecke so gut wie möglich zu überstehen. darum gibts ja auch den sogenannten JO-JO-Effekt! Darum solltest du langsam wieder beginnen deine NAhrungsaufnahme zu steigern... ohne FA's u k*!!

Du musst dir klar machen, daß es so nicht weitergehen kann - du kannst nicht NIE WIEDER essen!!!

ich wünsch dir alles liebe ... muß jetzt kurz weg.
TiaR

Hallo zusammen!

Oh ja, diese Phase kenn ich wirklich gut. Alles was man noch im Kopf hat ist dürr sein und essen bzw. nicht essen.

Dieses Pendlen zwischen guten und ganz schlimmen Phasen kenn ich auch. Mal gehts einem ne Weile besser und man glaubt schon, dass man die ES überwunden hat. Man fühlt sich besser, kann "Normal" essen und kann gar nicht verstehen, warum man früher alles wieder k* musste.

Und dann plötzlich: Alles wieder wie früher!
Ich glaube, dass das damit zusammenhängt, dass wir in diesem "guten Phasen" nicht wirklich gesund werden, sondern die Krankheit lediglich verdrängen. Vielleicht erleben wir gerade ne schöne Phase im Leben, sind verliebt, haben Erfolg,.... Deshalb k* wir für ne Weile nicht und glauben es geht uns gut.
Aber die Krankheit schlummert nur und ist nicht weg. Mir kommt sie manchmal vor wie ein Dämon aus irgendeiner blöden TV-Serie, der sich im Dunkeln seine Kräfte sammelt um dann zum Schlag anzusetzen.

ich finde es klasse, dass du ne Therapie machst, denn eigentlich ist das doch die einzige Möglichkeit wirklich von der ES loszukommen.
wenn du viel drüber redest wie es dir geht und was du fühlst,wirst du vielleicht auch drauf kommen, warum du genau jetzt wieder so eine schlimme phase hast

ich wünsch es dir!

hey...
auch ich kenne die Phase recht gut.. als ich 3 monate in ner klinik war hab ich nich mal den gedanken daran verschwendet mal zu brechen, weil ich hatte's ja sooo lang ausgehalten nich zu brechen und wieso sollt ichs dann jetzt machen..?!
... aus einem unbekannten grund hab ich dann knappe 2 monate, nachdem ich wieder zu Hause war das erste mal wieder gek* und schwuppdiwupp war die hemmschwelle wieder weg..
und es is nun mal so, dass man etwas zunimmt, wenn man wieder normal ißt, aber jeder körper hat seinen setpoint, und der liegt, bei ausreichender bewegung auch im normalgewichtigen bereich:
also wenn man sich gesund ernährt, sich auch mal was gönnt, und sich ausreichend bewegt muss niemand, aber auch niemand angst haben, dass er bald aus allen nähten platzt... der körper holt sich das zurück, was er braucht und was ihm fehlt..
allerdings fühlt man sich eben besch* wenn man zunimmt und sich wieder zu überwinden nach ner k*phase normal zu essen is echt hammer schwer, weil man nun mal zuerst n bissl zunimmt..
bei mir hat das ziemlich viel mit der hemmschwelle zu tun.. wenn ich eh jeden tag k* dann frag ich mich, warum ichs denn heute lassen sollte? ich versag ja eh täglich, wenn ichs mir vornehm nich zu kotzen..
und am ersten tag, an dem ichs wirklich nicht mache ernähr ich mich dann hauptsächlich von warmen suppen od so, die tun gut im bauch und sie lassen das unerträgliche gefühl nich "hochkommen"
.. wenn man dann ein, zwei, drei tage geschafft hat, ist die hemmschwelle umso größer und man merkt eigentlich, wie gut es einem auch so gehen kann.. jedoch sieht man das in der k*phase so gut wie nie, und man muss wirklich viel selbstbeherrschung mitbringen um in ne nichtk*phase wieder zu kommen..
aber letztendlich hat es jeder selbst in der hand.. und wo ein wille ist, ist eben auch ein weg.. teilweise ein steiniger, aber der weg is da!!!!

stay proud

Hi Asgard!!

Ich kenne das auch, befinde mich zur Zeit auch in einer ziemlich schlechten Phase, ich denke, dass es bei mir an den Ferien liegt, alle im Urlaub sind, und ich allein daheim und nicht weiß was ich treiben soll.

Du gehst doch jetzt dann ziemlich lange nach Italien, oder? Kann es vielleicht sein, dass es daran liegt, einfach weil du vielleicht ein bißchen Angst davor hast und nicht genau weißt, was dich dort erwartet?
Ich denke, dass das vielleicht auch noch ein bißchen was mit unseren Ur-Instinkten zu tun hat. Früher haben sich die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes einen Winterspeck angefressen, weil sie nicht wussten, wie zäh der Winter wird, oder auch bevor man auf Wanderschaft gegangen ist, oder ein Krieg bevorstand haben sie zu Hause essen gehortet. Ich denke, dass es bei uns auch sowas in der Richtung ist, wenn wir auf unangenehme oder neue Gefühle stoßen, bekommen wir Angst, und fangen an, essen zu horten, aber da die Gefahr ja nicht von außen droht, sondern in uns selbst, horten wir das essen in uns. Ich kenne auch andere Menschen, die alles andere als essgestört sind, die aber auch, wenn sie total viel äußerlichen oder innerlichen Stress haben anfangen mehr und unkontrolliert zu essen...

Ich versuche mich zur Zeit so gut wie möglich abzulenken, meinen Tag so gut wie möglich zu verplanen, damit erst gar keine Zeit zum essen und schon gleich gar nicht zum kotzen ist. Ich weiß, dass das auch keine Lösung ist, zumindest nicht auf Dauer, aber es ist immerhin besser, als den ganzen Tag daheim zu sitzen und nichts zu tun als essen und kotzen.

Mein Wunsch dünn zu sein hat sich -seit ich Bulimie habe -nicht gewandelt!! Ich weiß, dass ich durch die Bulimie nicht abnehmen kann, ich weiß auch, dass ich dadurch nicht abnehme, das frustriert mich dann und der nächste FA ist schon vorprogrammiert... Eine aus meiner Klasse ist auch magersüchtig... und ich ertappe mich immer wieder dabei, mir zu wünschen, so eine Disziplin wie sie zu haben. Wenn alle sagen, dass sie viel zu dünn ist, denke ich, dass mir das gefällt und ich auch gerne so wäre! Ich schäme mich für diese Gedanken und fühle mich schuldig, dass ich sie habe, aber ich kann sie nicht einfach abstellen... Es gibt auch Mädls die um einiges mehr als ich auf den Rippen haben- und die gefallen mir richtig gut!!! Die einzige die mir eigentlich nicht gefällt BIN ICH SELBER!!!

Ich wünsch dir alles gute, und hoffe, dass es dir bald wieder besser geht!!

Liebe Grüße- cica