Verdammt verquer

#1
Irgendwie hatte ich schon immer Probleme mit dem Essen.
Die typische Karriere denke ich. Heute bin ich 19 und lebe alleine.
Seit einem Jahr kotze ich regelmäßig und sarkastisch wie ich bin kann man sagen, mit immer größer werdendem Erfolg.
Ich stehe auf und denke an Essen. Ja und dann esse ich auch.
Gott sei mir gnädig das ich so undankbar bin.
All mein Geld und meine Zeit.
Tütenweise trage ich meine Beute nach hause. Schon im Einkaufsladen beginnt mein Puls hoch zu schlagen. Ich wede nervös, zittrig.
Wie oft kann man am Tag nur Kotzen?Ich esse bis nichts mehr geht, kotze, esse. Immer, überall.Am liebsten gehe ich zum Bäcker.
Und auch gerade, Ich muss es zugeben, Ich hätte so gerne einen Schockoriegel, irgendetwas lecker zartes süßes, weil herzhaft hatte ich eben :oops: Es tut mir so leid so zu sein und ich schäme mich unglaublich dafür.
Natürlich fragen mich die Leute, meist mit einem schmunzelnden lächeln im Gesicht, wie ich nur soviel essen könnte, man wäre so neidisch auf mich.
Ich lächel dann zurück.
Ich sage dinge wie :"Ich weiß auch nicht, ich bin den ganzen Tag nur am Essen und nehme einfach nicht zu" Sport, Stoffwechsel ect.
Nur das ich in meinem Wirkungskkreis und meinem Handeln lange alles auf meine sucht abgestimmt hab, das wissen sie nicht.
"Das Gift" ist lautlos, schnell; Mund auf, mehr ist nicht nötig, geruchslos(bei mir immer), unaufspürbar
Ich kenne jede suchtfähige Toilette in der Stadt, habe immer T.Tücher dabei und man wird mich nie, nie, nie Essen ohne trinken sehen.Vorzugsweise heiß.
Ich habe schon viel über das Thema gelesen und weiß, das in den meisten unbehandelten Fällen diese Sucht 10, 20, oder 30 Jahre andauern kann.
Mir kommt es schon heute so vor als ob sie ewig währt.
Ich verbringe mehr Zeit mit ihr als mit mir (viel viel mehr), und obwohl ich neben partnersozialen Bindungs und Zukunfts -ängsten, zeitweise auch sehr schwere depressive Anfälle habe (hatte schon überlegt diesen Teil weg zu lassen, hört sich sehr nach selbstmittleid an), ist sie wohl mein größtes Problem.
Sie steht nämlich vor allen anderen Problemen, bevor sie nicht besiegt ist, bin ich geliefert.Ich kann mit ihr einfach keine klaren gedanken fassen.
Übrigens weiß einfach niemand darüber bescheid.
Habe kaum noch freunde, bin nur allein

So das wars denke ich, fühle mich besser
liebe grüße

#2
Hallo betsy,

Schön, dass du so ehrlich mit deiner Krankheit umgehst :wink:
Das ist wichtig, um den Kampf aufzunehmen :wink:

Hast du über eine Therapie nachgedacht?

Wie lange hast du die Essstörung?
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#3
Seit einem Jahr, sagt sie doch. ;)

Herzlich Willkommen, betsy.
Hast du dich schonmal gefragt, was du durchs Fressen verdrängst?
Was du auf SEELISCHER Ebene willst, aber den Schokoriegel wählst?

#4
Hallo Betsi
Wen du so redest bin ich in die zeiten wo es mir am schlechtesten ging . Und es war erst nach 6 Jahren B. Nur ich wuste nicht an wem ich mich wenden sol und wollte es uberhaupt nicht. Es hat mir uber zwei schrechliche Jahre genomen bis ich Kraft gesamelt habe raus zu komen. Es war ein neue Job , neue Leute,Neue aufgaben. Zuche dir einen Mitmiter wohne nicht alleine wehn es geht, es hilft wieder ritmus zu becomen . Genug das wahr nur meine erfahrung. Am besten vergese dich daruber zu schemen und schuldig zu füllen es hindert nur und nimt Kraft
Viel Liebe
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.
cron