Das "Recht", sich schlecht zu fühlen

#1
Hm, also in letzter Zeit erwisch ich mich immer wieder dabei, wie ich denke
"Du hast kein Recht, zu jammern" usw, wenns mir mal nicht gut geht.
Ich glaub ständig, dass ich kein Verständnis, keine Rücksicht/Fürsorge usw verdient hab, schließlich bin ich ja selbst Schuld an meiner Situation.
Kennt ihr das?
Wie seht ihr das bzw wie geht ihr damit um?

#2
Ja, das hab ich auch manchmal. Dann denk ich "anderen gehts noch schlechter"...aber manchmal denk ich auch, dass es leute gibt denen es besser geht und ich doch jammern 'darf'. Hm. War jetz kein konstruktiver Beitrag von mir. Was solls

Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

#3
Hmm....ja das kenn ich...
aber mittlerweile habe ich erkennt, dass man einfach auch auf sich schaun sollte bzw. auch denken "darf" das man Hilfe braucht. Nunja..schwer zu sagen..
Ich lache nur um nicht zu weinen..

#4
Klar gehts manchen schlechter oder besser.
Aber da kommts eh immer auf die eigenen Empfindungen an.
Ich mein eher, dass es ja "selbstverschuldetes" Schlechtfühlen ist.
Wie jemand, der sich absichtlich den Kopf anhaut und sich über Kopfschmerzen beschwert...

#5
Jeder hat das "Recht", sich schlecht zu fühlen, und wenn etwas Schlimmes passiert ist oder man vor etwas Angst hat, sollte man dieses Gefühl auch mal nicht unterdrücken-

ABER wenn man sich nur noch denkt "Ich hab das Recht mich schlecht zu fühlen", wie soll es einem dann je wieder besser gehn?

Ist so meine Ansicht- es ab und zu zulassen, ABER sich dann wieder auf andere Dinge konzentrieren und sich nicht in diesem Sumpf gehen lassen.
Bild
Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#6
Nein ich finde das beispiel nich passend irgendwie, dafür find ich ES zu komplex, aber ich kann es irgendwie nich erklären....hm, oh mann, ich sollte meinem Hirn mal einen Deu geben.. :roll:

Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

#8
ja, genau so dachte ich auch immer...
hab immer alle meine probleme verharmlost..
und es hat 3 wochen stationäre therapie gebraucht, bis ich das gegenteil akzeptieren konnte... bis ich eingesehen habe, dass meine probleme gar nicht so lächerlich sind, wie ich immer dachte...
und erst JETZT kann ich mich darauf einlassen, gesund zu werden..
denn davor hat sich ein teil von mir ganz stark dagegen gewehrt, und wollte unbedingt krank bleiben... weil ich große angst hatte, dass ich als "gesunder" mensch kein recht mehr darauf habe, traurig zu sein, einsam zu sein, mich schlecht zu fühlen, hilsbedürftig zu sein, sehnsucht nach zuwendung zu haben, etc.
ich hätte nie gedacht, dass es sooo lang dauern würde, um etwas scheinbar so "simples" zu kapieren wie das...
aber es war notwendig und sehr wichtig..
und es ist ein sehr wichtiger schritt am wege der therapie...
jetzt bleiben mir noch 4,5 wochen stationäre therapie, um noch ein paar weitere schritte zu gehen... ich hoffe, sie werden mir gelingen..

#9
Ich mein eher, dass es ja "selbstverschuldetes" Schlechtfühlen ist.
Wie jemand, der sich absichtlich den Kopf anhaut und sich über Kopfschmerzen beschwert...
Was kann ich dazu nur wieder sagen? Oft bräuchte es wirklich nur eine von uns hier im Forum...du liest doch meine Gedanken oder?
Ich fühle ganz oft genauso. Wobei ich mich aber mittlerweile bessere in dieser Denkweise.

Saku, hat das ganz treffend formuliert!
Jeder hat das "Recht", sich schlecht zu fühlen, und wenn etwas Schlimmes passiert ist oder man vor etwas Angst hat, sollte man dieses Gefühl auch mal nicht unterdrücken-

.....
ABER sich dann wieder auf andere Dinge konzentrieren und sich nicht in diesem Sumpf gehen lassen.
Genau so versuche ich meine falsche Denkweise mit den ewigen Schuldgefühlen von wegen "ich darf mich nicht schlecht fühlen da ich ja selbst schuld bin" wegzubekommen, indem ich mir immer wieder so was ähnliches vorsage. "Es ist okay, aber mach das beste draus u. mach irgendwie weiter - lass dich nich hängen".

Vielleicht hilfts dir auch etwas!

*dich umarm*

Kim
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
I'll be you, let's trade shoes, just to see what it'd be like to

Feel your pain, you feel mine, go inside each other's minds
Just to see, what we'd find, look at shit through each other's eyes

Eminem

#10
Danke für eure Antworten...

Ja, Kim... das versuche ich auch, aber es klappt nich so recht.
Momentan kann ich mich auf nichts Schönes konzentrieren etc, weil ich da nichts FINDE. Und das macht mir Angst, das kenn ich von mir nicht.
Ich hab eigentlich immer einen Plan B... ;-)
Nur diesmal nicht.

@ saku:
Ich meinte eher das Recht, dann auch darüber reden zu dürfen usw, weil schlecht fühlen kann man sowieso nicht abstellen...

#11
Hm, mein Problem ist das ich anderen zugestehe das man jammern darf, wenn einem nicht so gut geht. Nur wenn ich mich ausjammere, denke ich nur:Ich habe kein recht auf jammern und es interessiert doch keinem wie es mir geht.

#12
das versuche ich auch, aber es klappt nich so recht.
Mir gehts genauso! Doch immer wieder die richtige Denkweise vor Augen halten - auch wenns nich in unsern Kopf rein will. Irgendwann muss es ja mal klappen!!! :)
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Eminem