
hab schon seit einiger zeit im internet nach einem "seriösen" bulimie-forum gesucht, in dem man sich gemeinsam mit anderen betroffenen austauschen kann und endlich bin ich fündig geworden

- finde es ziemlich erschreckend, auf wieviele p***-foren ich gestoßen bin, bevor ich bulimie.at entdeckt habe :/ - umso froher bin ich, diese seite gefunden zu haben

so jetzt zu mir:
alsoo...ich bin 17 Jahre alt und kann mich mittlerweile kaum mehr an den tag erinnern, an dem ich das letzte mal ohne schuldgefühle gegessen habe.
Ich hab mich eigentlich nie wohl in meinem körper gefühlt - schon im kindergarten hab ich mich ständig mit anderen verglichen und mich viel zu dick gefunden.
~ seit ich 10 bin habe ich nicht mehr ~normal~ gegessen und ständig neue diäten ausprobiert.
früher hab ich aber nie das "durchhaltevermögen" gehabt, die diäten auch wirklich durchzuziehen, also hab ich damals auch nicht dramatisch viel abgenommen, weshalb eig. keiner in meiner familie etwas davon bemerkt hat.
vor ca. 1 1/2 jahr hat sich meine situation dann auf einmal ziemlich schlagartig verändert/verschlechtert - die scheidung meiner eltern, der tod meiner oma, probleme in der schule...irgendwann war ich an einem punkt, an dem ich mir gedacht habe "so jetzt isst du gar nichts mehr".
Ich war besessen von dem gedanken, soviel wie möglich abzunehmen, hab täglich sport gemacht und mich nur dann wohl gefühlt, wenn mein bauch leer war.
Glaube, dass meine Essstörung damals mehr in Richtung Anorexie gegangen ist.
nach ein paar monaten hungern hab ich mir gedacht "wieso hungerst du eigentlich, wenn du genauso gut alles, was du isst wieder kotzen kannst?" - so hat mein weg in die bulimie begonnen und mittlerweile stecke ich mir seit ~ einem jahr "den finger in den hals".
irgendwann haben meine eltern - vorallem wegen meinem starken Gewichtsverlust (war eine zeitlang im Bereich gefährliches Untergewicht, hab mittlerweile aber zum glück [hab meinen körper damals selbst nicht mehr als schön empfunden] wieder so weit zugenommen, dass ich zur Zeit im Bereich Obergrenze Untergewicht/Untergrenze Normalgewicht bin) gemerkt, dass mit mir etwas ganz und gar nicht in ordnung ist - mittlerweile weiß eig. jeder meiner verwandten über meine essstörung bescheid.
vor ca 1/2 jahr habe ich auf drängen meiner mutter meine erste therapie begonnen - war damals aber noch der (falschen) ansicht, dass ich super alleine mit meiner bulimie klar komme und dass ich jederzeit aufhören könnte, wenn ich nur wollte (mittlerweile weiß ich, dass ich das NICHT kann).
weil mir damals noch nicht bewusst war, wie krank ich eigentlich schon war, hab ich die therapie nach ein paar sitzungen abgebrochen.
erst vor ein paar monaten - ende september 07 - hab ich angefangen, mir ernsthaft gedanken über das ganze thema zu machen.
Auslöser dafür war, dass ich- nachdem ich mich wieder einmal übergeben hatte - einen Anfall gehabt habe. Auf einmal habe ich Zuckungen bekommen, bin in Ohnmacht gefallen und kurz nach dem aufwachen war ich so verwirrt, dass ich weder meine kleine schwester noch meinen hund erkannt habe und die ganze zeit wirres zeugs geredet habe.
danach war ich drei tage im krankenhaus, die ärzte haben nicht genau feststellen können, was ich gehabt habe, aber alle anzeichen deuten auf einen epileptischen anfall (hab mich daraufhin in mehreren büchern schlau gemacht und gelesen, dass so ein anfall in seltenen fällen durch bulimie ausgelöst werden kann).
dieser vorfall hat mich dann zum ersten mal zum nachdenken gebracht.
habe seitdem unzählige von büchern zu diesem thema gelesen und habe vor ein paar monaten wieder eine therapie begonnen.
leider habe ich das gefühl, dass mir meine therapeutin bei meiner essstörung nicht wirklich helfen kann, habe noch immer genauso wie vorher dieselbe angst vorm dickwerden, dieselben minderwertigkeitskomplexe und dieselben schuldgefühle vor jedem noch so kleinen bissen wie vorher.
Das einzige was sich in den letzten monaten verändert hat, ist meine einstellung zur bulimie.
früher war sie für mich wie eine freundin, ja ich hab sie fast geliebt diese "mia".
mittlerweile hasse und verabscheue ich sie mehr als alles andere.
ich wünsche mir nichts mehr als irgendwann einmal in der früh aufzuwachen ohne als erstes an mein gewicht denken zu müssen und daran, was ich heute essen und was ich auf keinen fall essen darf.
Mittlerweile denke ich auch immer öfters an eine stationäre therapie (vor ein paar monaten hätte ich mich noch mit händen und füßen dagegen gewehrt), weil sich mein zustand die letzten monate - trotz ambulanter therapie eher verschlechtert als verbessert hat.
soo war jetzte eine ziemlich lange vorstellung, hoffe ich langweile euch nicht damit bzw. ich hoffe auch, dass ich nichts geschrieben hab, was eure foren-regeln evt. verletzt hat

würde mich über antworten von euch freuen und wünsch euch allen ganz vieeel kraft für den kampf gegen eure essstörung!
