Ich weiß nicht ob dieser Tread hier richtig ist..ich fang einfach mal an, könnte evtl etwas lang werden.. wer sich die Mühe macht, dem bin ich sehr dankbar

Vor kurzem war ich In Therapie (Reha )wegen der ES. Geplant waren 10 Wochen, zusätzlich wurden 4 verlängert. Auf der Station befand sich eine Psychologin die mich die 1. Woche aufnahm. Dann hieß es, es komme eine 2.Therapeutin dazu, die uns Neulinge übernehmen wird. Als ich sie dann das erste Mal in die Gruppe kommen sah, verspürte ich ein extremes unbehagliches gleich auch positives Gefühl. Am selben Tag hatte ich auch mein 1. Einzel bei ihr und sie war mir auf anhieb sympathisch. Das einzigste was mich sehr verunsicherte waren ihre fokusierenden Blicke. Ein anhaltend starrender Blick in die Augen. Das verängstigte mich sehr und ich war jedes mal aus der Reihe weil es mich ziemlich verängstigte und bedrohlich auf mich wirkte. Beim nächsten Einzel wollte ich es ihr sagen, aber irgendwie kam ich mi doof dabi vor und wollte micht nicht deswegen blamieren.Aber es hat mich ja verhindert und ich dachte wenn ich es jetzt nicht sage..wer dann.. Schließlich finde ich es wichtig, dass man sich bei seinem Therapeuten wohlfühlt. Also machte ich es zum Thema und dann war es für mich auch nicht mehr ganz so schlimm,als sie erklärte warum sie ab und zu manchmal diesen gewissen Blick drauf hat. Sie ist Brillenträger und wenn sie jemandem gegenübersitzt mit dem sie spricht,setzt sie sie ungern auf, findet sie unhöflich irgendwie. Deshalb schaut sie manchmal mit runzelnder Stirn und leicht aufgerissenen Augen. Als ich das hörte hatte ich schon fast keine Angst mehr vor ihr und ich fand Ihre Begründung irgendwie niedlich..sorry

Warum ich sie zum weinen gebracht habe, was sie denn jetzt von mir denkt usw. Das ist mir noch nie passiert so etwas. Jedenfalls ging es mir miserabel danach, weil alles wieder hochkam, was nicht grad angenehm ist aber meiner Meinung nach effektiv sein kann. Als ich einer Mitpatientin davon erzählte das sie geweint hat, meinte sie das es schwach sei, das eine Therapeutin keine Gefühle offen zeigen darf usw. das sie für den Beruf nicht geeignet ist wenn sie sich nicht unter Kontolle halten kann. Aber ich sehe das ein bischen anders. Das zeigt mir ja das sie mitfühlt oder? sich in meine Lage hineinversetzt und versucht mich zu verstehen. Und außerdem ist es doch menschlich.. Jedenfalls hat sich in kürzester Zeit eine Übertragung entwickelt und das klammer wurde immer intensiver. Und die ganze Zeit habe ich überlegt was ich mit diesem Brocken anfange. Sage ich es ihr oder sage ich es ihr nicht. Ich hatte tierische Angst davor, das sie mich nicht mehr mag, mich beschimpft deswegen oder mich vielleicht sogar abgegeben hätte.. also verschwieg ich es die meiste Zeit und in den Gruppengesprächen beteiligte ich mich fast kaum. Saß die ganze Zeit nur dabei und geriet in regelmäßigen Abständen in Geistesabwesentheit. War wie weggeblasen, konnte nicht mehr sprechen obwohl ich es wollte. Aber es ging einfach nicht. Und außerdem wie sollte ich das in der Gruppe vor den anderen erklären..ich wollte nicht das die anderen davon mitbekommen und dann vielleicht noch über mich herziehn oder so. In den Einzelgesprächen machte ich ab und zu ein paar Andeutungen, zog sie dann aber wieder zurück, weil ich der Meinung war es sei besser wenn sie nichts davon erfäht. Aber es hat mich ja extrem beschäftigt und irgendwie wollte ich es ja auch loswerden. Schließlich trat ich die Thera an um Hilfe zu bekommen damit es mir wieder besser geht und eine Veränderung der momentanen Situation usw. Dieses Problem versaute mir die ganze Thera und ich war oft am überlegen ob ich nicht die Therapie abbrechen werde. Aber das konnte ich irgendwie auch nicht weil ich zu sehr an sie klammerte und sie nicht verlieren wollte. Es hat mich die ganze Zeit blockiert und mich abgelenkt von den eigentlichen Problem weswegen ich die Thera antritt. Als ich mich dann am Ender der Therapei befand und ich mein vorletztes Einzel bei ihr hatte, ging es mir ziemlich beschissen. Wir wechselten das Setting und gingen raus in der Wald spazieren. Sie Sprach Dinge an die genau diese Angelegenheit traf und ich wurde panisch..bekamm kaum noch Luft und stand ziemlich verkrampft nebenihr. Sie hielt mich fest und versuchte mich zu beruhigen aber das löste wieder gewisse anach konnte ich nicht einmal mehr mit ja oder nein antworten..und das Gespräch endete in einem leichten Konflikt.. Sie meinte es wäre wichtig wenn ich ihr davon erzähle, ich soll es nicht mit nach Hause nehmen usw. Also hab ich es ihr aufgeschrieben und im Abschlussgespräch hatten wir bzw. ich die letzte Möglichkeit darüber zu sprechen.. Sie fand das noch nicht einmal so schlimm, eher normal, das sowas passieren kann und das alles sein Grund hat warum das so ist usw. Naja und ein Tag später stand die Entlassung an und vergoss unendliche Tränen..konnte nicht nochmal sehen weil ich sehr früh fahren musste. Jetzt sitze ich hier und kann damit immer noch nicht abschließen. Klammere immer noch zu sehr und gehe zugrunde, weil ich sie nicht sehen kann und noch so viel offen steht. Ich schrieb ihr eine Email und sie antwortete mir sogar recht schnell. Sie bot mir an bei Bedarf kann ich mich über die Klinikadrese an sie wenden. Was ich dann auch tat, indem ich ihr einen Brief schreib. Was jetzt mitlerweile schon über 1 Monat her ist. Da mache ich mir natürlich wieder viele Gedanken. Völlig unnötig und überflüssig ich weiß...

Achso um vielleicht noch zu erwähnen: Ich bin nicht verliebt

Für mich war oder ist sie wie eine Art Familienersatz-Mutter oder Freundin.
Wer es bis hierhin geschafft hat mit lesen dem bin ich sehr dankbar und noch viel mehr wenn eine Antwort folgt. Wie Ihr darüber denkt, vielleicht gibt es ja auch jemand dem es gerade genauso geht oder ging usw.
herzlichen dank und lichtvolle Grüße
von der Schreiraupe