Von Sophia am 27.12.2001

Hallo ich bin Sophia, bin 20 und habe seit ca. 7 Jahren Bulimie. Im letzten Jahr ist das ganze dann in die Magersucht umgeschlagen. Ich denk mal aus Angst, wenn ich nicht mehr erbreche zu fett zu werden, hab ich dann begonnen zu hungern. Hatte schon einmal eine ambulante Therapie, die aber nichts gebracht hatte, da ich nicht mitarbeiten wollte.
Ich würde sogern wieder ins Leben zurück. Ganz normal essen ohne über Kalorien nachzudenken.
Kann mir jemand helfen oder hat jemand Tipps für mich?
Sophie

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: wie komm ich endlich zurück ins Leben
Von JaneDoe am 28.12.2001


Hallo Sophia!

Leider kann ich dir keinen Tipp geben, denn wenn es so einfach wäre, wären diese und viele anderer ähnliche Seiten leer.

Das einzige was ich erwähnen kann ist eine Therapie. Und um eine zu machen, muß jeder dafür bereit sein, denn man kann niemanden zu etwas zwingen, was man nícht möchte. Es kann lange dauern, bis man es eingesehen hat.

Nun, eine große Hilfe war ich dir nun doch nicht, aber ich wünsche Dir ganz viel Kraft, da wieder heraus zu kommen.
Liebe Grüße
JaneDoe

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Betreff: Re: wie komm ich endlich zurück ins Leben
Von silke am 28.12.2001

hallo!
ich kann dich sehr gut verstehen. ich habe 6 jahre bulimie und ich will auch endlich aus diesem teufelskreis raus.

ab nächster woche gehe ich ins krankenhaus. ich habe schreckliche angst. ich habe die angst, dass ich die ganze kraft nicht habe.

es ist schlimm, den in mir ist als wäre ein männchen, dass mir immer davon abrät mich zu bessern. du glaubst es nicht aber mein verstand will aufhören aber das männchen ist so stark, das ich nicht dagegen ankann.

ich wünsche dass du es schaffst, es kann doch nicht sein, dass wir ein solches leben führen.

eigentlich gehst mir gesundheitlich gut, wenn ich mir denke menschen die an aids erkranken sind glücklicher und können mehr mit ihrem leben anfangen als ich.

ich kann noch was dagegen tun, aber es ist so furchtbar schwer.

Ps. wie sieht es eigentlich mit deinen zähnen aus?? silke

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Betreff: Re: wie komm ich endlich zurück ins Leben
Von Sophia am 28.12.2001

Erst einmal danke für euere Antworten. So sehe ich wenigstens das mich doch jemand versteht und ich nicht so alleine bin.
Oh oh, ich glaube jetzt fall ich wieder in diese schreckliche Gefühlswelt hinein. Ich kann leider nicht mehr so gut mit Gefühlen umgehen.
Wie siehts bei euch mit dem Umgang von Gefühlen aus?
Ich kann es manchmal nicht einmal ertragen, wenn mich jemand nur ganz leicht berührt.

Antwort auf Silke`s Frage. Für das ich schon 7 Jahre in diesen Kreislauf stecke, sieht ein Außenstehender nichts. Mein Zahnarzt sagt aber, (er weiß nichts von der Essstörung) er kann gar nicht verstehen warum meine Zähne so "weich" sind.
Wie siehts bei dir aus Silke?
Wie alt bist du?
Was mir auch teilweise zu schaffen macht sind die Kreislaufprobleme (kippe min. einmal am morgen um), meinem Herz gefällt das ganze auch nicht mehr (schlägt manchmal ziemlich langsam und mein Puls ist teilweise unregelmäßig) und mit den Nieren bekomme ich auch schon langsam Probleme. (Hab nämlich ziemlich lange und massiv Abführmittel nebenbei genommen; nicht sehr empfehlenswert; wäre dafür das man sie nur noch auf Rezept bekommt; Gott sei Dank bin ich wenigstens davon weg.)
Wie siehts mit deiner Haut aus? Hast du Tipps wie man sie verbessern kann?
Wissens deine Eltern bzw. deine Freunde/Bekannten, das du eine Essstörung hast?
Liebe Grüße
Sophia

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Betreff: Re: wie komm ich endlich zurück ins Leben
Von Gudrun am 29.12.2001

Liebe Sophia.
sieben Jahre Bulimie sind eine lange Zeit. Ich kann dir nachfühlen wie es dir geht, ich leide seit meinem 13 Lebensjahr daran und bin jetzt 32 Jahre alt. Die Krankheit hat mir und vorallem meiner Familie das Leben sehr schwer gemacht. Vorallem meinem Mann. AUch ich kann oder konnte es manchmal nicht ertragen berührt zu werden, besonders in der Taille oder am Bauch. Ich bekam auch wahnsinnige Stimmungsschwankungen und Depressionen. Ich habe es immer wieder geschafft mich auf *kg. (bin 170cm groß) runterzu hungern. Heute wiege ich wieder *kg. Ich habe vor 2 Monaten eine Therapie begonnen. Ich bin aber nicht in ein spital gegangen, weil ich nicht wollte, dass meine Eltern und Schwiegereltern etwas merken. Außerdem wollte ich die Kinder nicht solange bei meinen Eltern lassen. Ich mache eine imagine Bild-irgendwas Therapie (leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt)und außerdem bekomme ich Medikamente gegen meine Depressionen und gegen die Fressattacken. Ich kann dir sagen seit dem fühle ich mich viel besser. Ich weiß ich bin noch lange nicht geheilt, und ich habe angst vor der Zeit, wenn ich ohne Medikamente auskommen muss. Aber mein Therapeut spricht mir immer Mut zu. Es ist wirklich angenehm mit Hilfe anzunehmen.
Du solltest es wirklich versuchen. Es ist ganz egal was die anderen denken, wichtig bist nur du und deine Gesundheit. Setze nicht so wie ich alles aufs Spiel, Hätte ich nicht so einen verständnisvollen Ehemann, hätte ich alles verloren. Im Nachhinein tut mir die viele Zeit leid, die ich vergeudet hatte, weil ich nicht schon früher zum Arzt gegangen bin.
Ich wünsche dir ein erfolgreiches und Kotzfreies Jahr 2002