Aire, wenn du einer von den Säcken wärest, wäre ich tatsächlich sehr stolz... auf mich...
...und für dich würde ich mich ungemein freuen!

Du schreibst, dein Gewicht geht langsam aber stetig nach oben, obwohl du aufpasst und du hast ständig Hunger.
Da fallen mir folgende Dinge ein:
Vielleicht etwas mit der Schilddrüse. Das würde ich sicherheitshalber untersuchen lassen. Verursacht ständigen Hunger und führt auch zu Gewichtszunahme.
Und dann, wenn es mir psychisch schlechter gegangen ist, hab ich auch nicht abgenommen, sondern konnte mein Gewicht gerade mal so mit Nichtsessen aufhalten zu steigen. Sobald es irgendetwas war (immer wenig) ist das Gewicht gestiegen.
Ging es mir in gleicher essgestörter Situation psychisch etwas besser... stand ich nicht ganz so unter dem Druck und der Panik, hab ich mit gleichem Verhalten wieder abgenommen.
Ich denke, der Körper registriert den psychischen Druck und das Schlechtfühlen auch als Notsituation und versucht einen zu schützen, indem er Reserven ansetzt.
Der Körper ist irgendwann so durcheinander von dem ganzen gestörten Essverhalten, dass er nurmehr speichert, speichert, speichert.
Aber bringt man da etwas Ordnung rein, passt sich der Körper mit der Verstoffwechselung wieder an.
(Sofern es eben keine anderen Ursachen gibt, die das verindern... wie ein Problem mit der Schilddrüse.)
Dann noch das Problem mit dem seelischen Hunger.
Das sind die Dinge, die du für dich herausfinden musst.
Warum hast du immer Hunger? Warum nimmst du wirklich zu?
Setz dich nicht zu sehr unter Druck und verschieb tatsächlich deine Prioritäten (so wie du oben geschrieben hast: "Hab ich keine anderen Probleme?"). Es müssen ja nicht unbedingt Probleme sein,... kann auch was Schönes sein!

Irgendetwas, das dich ablenkt von dem ständigen Befassen mit dem Gewicht...
Das Durcheinander wieder in Ordnung zu bringen, braucht ein bissl Geduld und Durchhaltevermögen.
Viele fallen schnell wieder um, weil sie akribisch jede Entwicklung verfolgen... jedes Gramm rauf oder runter...
Das macht einen fertig und saugt unnötig Energie...
Wenn du normal isst, kein organisches Problem hast und dich nicht höllisch unter Druck setzt, dann nimmst du am Ende nicht zu, sondern dein Gewicht pendelt sich ein... findet seinen Setpoint und der liegt immer im NG-Bereich! Ganz ehrlich!

Milkshake, verzerrte Wahrnehmung:
Das, was das Auge aufnimmt, wird vom Gehirn erst verarbeitet... so dass sich dir ein Bild in Gedanken erschließt... und diese Verarbeitung... die neuronale Übersetzung sozusagen hängt von mehreren Faktoren ab.
Einer dieser Faktoren ist zB die Emotion... die das innere... das entgültige Bild von dem, was du "siehst" mitkreiiert.
Manorexic hat es schön beschrieben... wenn auch 2 Sinne im Spiel sind... die aber beide ein inneres Bild herstellen:
Visuell sieht sie einen Bauch; emotional ist es ein dicker... dann tastet sie und neuronal stellt sich durch das Tasten ein: nicht dick; kein Fett.
Das - vor allem diesen Widerspruch - verarbeitet das Gehirn wieder.
Was gesehen wird, ist nicht das, was gefühlt wird...
wie weiter? Das Gehirn sucht nach weiteren Indikatoren für ein schäferes inneres Bild. Etwa die Angst und die Vorstellung/Einbildung zu dick zu sein.
Und schwupp ist Manorexic in der Vorstellung wieder dick.... bis sie sich wieder abtastet und dem Tastsinn mehr Gewicht gibt/mehr Glauben schenkt, als ihrer Vorstellung... ihrer Emotion, wie sie sich sieht.
Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, aber ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.
Dein Hirn verwurstet das, was dein Auge sieht, zu einem Bild, das DU siehst... und wenn du die Vorstellung hast, du siehst aus wie ein Wal, dann verbinden sich Neuronen zu einem kleinen Netzwerk, die dich eben dies "sehen" lassen.
Liebe Grüße!