Bettlern Geld geben

#1
Was haltet ihr davon? Tut ihr das?
Wenn ich einen Bettler auf der Straße sehe, kann ich nicht vorbei gehen, ohne ihm etwas Geld oder sonst was zu geben. Das kommt nicht oft vor, so viele Bettler gibt es bei uns nicht, aber heute hab ich sogar bei meiner Freundin gebettelt, dass sie mir wenigstens 2€ gibt, damit ich sie einem Mann, der mit einer Krücke vor dem Eingang eines Supermarkts stand, geben konnte.
Ich frage mir dann immer, ob ich diesem Menschen wirklich geholfen habe. Erstens bin ich mir eh nie sicher, ob ein Bettler wirklich arm ist und auf der Straße lebte und zweitens möchte ich nicht, dass er sich Alkohol um das Geld kauft. Aber was soll er schon machen? Wie soll er sein Leben auch anders ertragen, wenn er wirklich auf der Straße lebt? Ich hab mir schon gedacht, dass es vielleicht besser wäre, ich würde ihn (oder sie) fragen, ob er/sie etwas zu Essen oder zu trinken (kein Alk) oder sonst was möchte und ich kaufe das dann. Aber es ist ja seine/ihre Sache, was er/sie ( :roll: ) sich kauft und vielleicht möchte er (ich sag jetzt nur noch er) ja etwas Geld zusammen sparen, um sich dann einen warme Decke oder so zu kaufen, da braucht er eben das Geld.
Wie seht ihr das?

GLG

#2
nie!
erstens gibt es hier in wien so viele, daß ich mir das garnicht leisten könnte, jedem was zu geben, und
zweitens ist das eine derartige mafia... ich mein, die haben doch eine richtige strategie, jeder seinen bestimmten platz oder seine u-bahn :roll:
ich muß jetzt grad an einen gewissen schnorrer denken, der total gut gekleidet ist... der wohnt sicher nicht auf der straße!

das allerletzte sind aber die, die ihre kinder mitschleppen, da dreht sich mir das herz um, wenn ich sowas seh! einmal hab ich so einem kind, ein mädel, höchstens vier jahre, einen schokoriegel geschenkt - ihre mutter hat einen anfall gekriegt und auf türkisch hinter mir her gekeift... nie wieder mach ich sowas!
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

#3
Ich gebe Bettlern nichts.

Der Grund dafür ist, dass die Leute, die bei uns in der Innenstadt auf dem Boden sitzen, einfach nur schummeln.
Da kamen schon mehrmals Reportagen in den Zeitungen, wie stadtbekannte Bettler, die tagsüber leidend einen auf "Ich sitz im Rollstuhl und bin ja so arm" machen und abends dann aus diesem Gefährt aufstehen und davonspazieren.
Das ist mir zu blöd.

Es gibt in meiner Stadt eine Menge Einrichtungen für Obdachlose, zahlreiche habe ich selber gesehen (nicht als Bettlerin :wink: sondern bei Besuchen mit Firmgruppen etc.) und man kann wirklich nicht sagen, dass für diese Leute nichts getan wird.

Genauso verhält es sich mit Punks.
Das sind junge Leute und ich hasse es, in der Stadt angeschnorrt zu werden, nur damit diese jungen Hupfer, die teilweise noch nichtmal die 18 erreicht haben, mit ihrem Hintern auf der Straße hocken bleiben können und ich ihnen das Feierabendbier finanziere.
Mit Geld, das ich durch Arbeit (!) verdient habe.
Gegen das System zu protestieren finde ich okay. Wenn man allerdings etwas gegen die "kapitalistischen" Leute hat, die modern angezogen durch die Stadt laufen, wie deckt sich das dann bitte damit, dass man sie um ihr - auf kapitalistische Art und Weise verdientes :roll: - Geld anschnorrt?
Und letztendlich kann man Deutschland noch immer verlassen, wenn es einem hier nicht passt!

*puh*
Was für ein Roman! :D

LG
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#4
ich kann pic nur recht geben-leider!!
gerade in der letzten zeit ist wien eine regelrechte Bettlerhochburg entstanden.
und wie Pic es schon sagte, es sind tatsächlich viele menschen die wohl das erbettelte geld brauchen könnten, oft sind es schwerst behinderte menschen, ohne beine, ohne arme, mit krücken, junge kinder, ja sogar babys werden dazu "verwendet"!
und ich nehme jetzt bewußt das wort m*ssb**ch* :arrow: denn diese menschen,die wir mittlerweile tagtäglich in wien sehen, sind tatsächlich sehr arm, und sehr krank und "behindert"- ABER diese menschen bekommen das Geld nicht, was du ihnen gibst oder zumindest nur einen sehr geringen Prozentsatz von dem. denn hinter diesen armen menschen stehen Männer und Frauen, die absolut nicht arm sind- ganz in gegenteil, denn durch das erbettelte Geld sind sie nicht nur vermögend, sondern sehr reich :!: :!: :evil:
die medien in wien berichten fast tagtäglich darüber, denn es ist auch eine Frechheit: da werden tageweise buse nach wien gebracht, zu einer bestimmten uhrzeit, die "Bettler" bekommen genaue anweisungen und werden dann losgeschickt. Seis nun in der U-Bahn, vor den Bahnhöfen, vor den Supermärkten oder anderswo auf der Straße.
und täglich werden sie zur selben zeit durch andere ausgetauscht und diese werden dann weiter geschickt.
gerade dort wo ich wohne ist das ganz genau zu beobachten.
doch wer zahlt drauf???
genau die, die wirklich sehr wenig geld haben :arrow: wer schon einmal in der Gruft war, weiß von wem ich spreche.
diesen menschen begegnet man dann mit einem MIßtrauen, weil eben diese Menschen aus Rumänien, Slowenien und wo auch immer her, die an und fü sich ja auch dringed das geld brauchen würden, so ein schlimmes Spiel spielen müssen.
nämlich ganz genau mit dem Herz vieler menschen spielen.
ich meine, wenn ich eine mutter sehe mit einem kleinen kind, dann denke ich mir auch UM GOTTES WILLEN, das arme kind.
Aber selbst wenn ich ihnen dann ein Geld geben würde, sie könnten es nicht behalten und so wie pic schon sagte, wenn man ihnen dann lebensmittel geben würde, dann beschimpfen sie dich massivst.
das wenige geld was diese armen menschen dann tatsächlich bekommen, geht leider sehr oft in alkohol über, denn genau die menschen die am vormittag betteln geschickt werden, sehe ich dann stuzrbetrunken am gürtel ( auf der grünen seite?) auf den Bänken liegen, bis spät in der nacht. bis sie eingesammelt werden.
ist leider tatsache, denn ich beobachte dieses "Spiel" jeden tag vor meiner Haustüre.
DAHER kein GELD für diese menschen, so leid sie mir auch tun, aber ich mache keine menschen reich, die so ein mieses Spiel spielen.
sonja

#5
Also ich hab Bettlern auch noch nie was an Geld gegeben, weil ich denk, das die sich was zu 'saufen' holen. Ich hab aber mal nem Bettler mit ner Freundin zusammen ne Packung Popcorn geschenkt, weil das so dermaßen viel war und wir es nich wegschmeißen wollten. Der hat nur komisch geguckt und sich bedankt...auch seltsam, war uns aber egal.

Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

#6
ich gebe ihnen fast immer was. besser 2 euro an irgendjemanden als direkt in die toilette. :?
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#7
Hallo!

Also, ich geb immer den Augustin-Verkäufern was.
Ich ´sag dann immer, dass ich den "Augustin" schon gelesen habe, aber gebe ihnen trotzdem 1 Euro.
Ich finde es gut, dass die etwas für ihr Geld arbeiten.

Was ich ganz blöd finde, sind diese Punks, die den ganzen Tag nichts machen, als rumzubeteln und Bier zu saufen.

Die sind noch so jung, und keiner kann mir erzählen, dass die keine andere Wahl hätten...

Lg, Petra

#8
zu den punkern will ich mal was sagen.
viele von denen leben nichtmal auf der straße

als ich letzen in der stadt war, hat mich der schlag getroffen.

sitzt unter den biersaufenden punkern meine cousine :shock:

äääh das mäde geht normal auf die schule und ihre eltern sind normalbürgerliche arbeitende menschen.

da hab ich mich echt gefragt wieviel von den in wahrheit noch bei mami und papi leben.

#9
Hallo!

Ich weiß, ich bin ziemlich neu hier & hab mich nie "offiziell" im richtigen Forum vorgestellt, zu diesem Thema würde ich aber trotzdem gern etwas sagen, weil ich von obigen postings ziemlich schockiert bin.

Glaubt ihr nicht, dass ihr hier etwas übereilt urteilt? Denkt doch mal darüber nach, welche Ursachen Obdachlose für ihr Betteln haben, so einfach, wie es in den obenstehenden Postings beschrieben wird, ist das alles nicht.

Es gibt genügend Studien darüber, wie Leute nach einer Scheidung, einem Krankheitsfall, wegen psychischer Probleme ihren Job verlieren und obdachlos werden. Ebenso klären Untersuchungen darüber auf, dass häufig Gewalt, bei Frauen sehr oft s*x**ll* Gewalt, mit im Spiel ist. Auch bzw. besonders auch bei Punks, die z.B. aus diesem Grund ihre Familie nicht ertragen. Klar ist das nicht bei allen der Fall, aber bei einem großen Teil - und wer sind wir, dass wir diese Menschen urteilen dürfen?

Gerade als Bulimikerin bin ich mir dessen bewusst, dass ich einen guten Teil des Geldes, das ich verdiene, ins Klo kotze... was würden wohl "ordentliche", "pflichtbewusst arbeitende" Leute dazu sagen?

Niemand sitzt zum Spaß auf der Straße, so witzig ist das nämlich nicht. Im Übrigen wird im Sozialbereich seit fast 10 Jahren kontinuierlich eingespart - von guter Versorgung kann hier keine Rede mehr sein, auch in Österreich geht die Schwere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander.

#10
tear hat geschrieben: äääh das mäde geht normal auf die schule und ihre eltern sind normalbürgerliche arbeitende menschen.
so einer läuft bei uns auf der Schule auch rum :roll: .
Zählt für mich zu asozialem Verhalten.
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#11
ja sicher sind nicht alle obdachlose so! es gibt viele tragische schicksale.


aber z.b. bei punkern hab ich halt echt gedacht die leben alle auf der straße und sind drogen/alkoholsüchtig

aber als ich dann meine cousine dort gesehen habe..!!! die ist ganz "normal" .. ich frag mich für was sie auf der staße hockt mit ihren tollen freunden und nach geld schnort.. vorallem kriegt sie jagenügend taschengeld :roll:

#12
Lisa-Marie hat geschrieben: so einer läuft bei uns auf der Schule auch rum :roll: .
Zählt für mich zu asozialem Verhalten.
möchte meinen Senf dazu noch beigeben! also erstmal liebe Lisa-Marie, heißt das nciht asozial sondern unsoziel. Asozial bedeutet nämlich eigentlich, dass mann völlig von der Außenwelt isoliert ist und in keinster Weise ein soziales Leben führt. Sorry musste ich einfach loswerden, weil dieser Ausdruck wird viel zu häufig falsch verwendet.

Und zum eigentlichen Thema: Ich kann eure Meinungen alle recht gut nachvollziehen. Ich denke auch, dass es häufig viel show um nichts ist, aber manchmal ist es auch nciht der Fall. Wenn ich da mal an ein Beispiel denke, unsere 2-Euro frau aus solingen. Sie läuft in den edelsten Sachen rum, bettelt aber jeden um 2 euro an. Letztens saß sie mir dann in der s-bahn gegenüber und hat geld gezählt. Und ich habe nciht schlecht gestaunt. 200 euro scheine on mass und kleingeld ohne ende. War echt krass. Aber es gibt auch menschen, denen ich etwas gebe. Beispielsweise läuft in Düsseldorf einiges an Bettlern rum. Letztens bin ich dann gefragt worden, ob ich 20 cent für ihn hätte, weil die person dringend 7 euro zusammen bekommen muss, für die notschlafstelle. ICh weiß nciht aber, wenn mich jemand ganz lieb nach 20 cent fragt, dann gebe ich ihm die auch, vielleicht dann auch ein bissl mehr. Wenn ein Mensch sich schon mit so kleinen Beiträgen zufrieden gibt, zeigt er nur, dass er das Geld wirklich nötig hat. Aber ich finde es unverschämt nach 2 euro zu fragen. Überlegt euch das mal. Früher hieß es " haste mal ne mark" und jetzt sind es schon zwei euro, dass ist fast das vierfache! echt krass!
Naja wolle mal meine meinung zu dem thema loswerden

bussi claudi

#13
Es gibt da wohl wie überall die echt Not leidenden und die Schmarotzer. Ich persönlich gebe denen nie Geld, da ich meines auch mit Arbeit verdient habe und wie von andern schon erwähnt nicht sicher ist, wofür sie es denn auch ausgeben. Ein Kollege von mir wurde mal im Winter so angesprochen, ob er nicht ein bisschen Geld hätte für einen Kaffee. Er sagte: Nein, Geld gebe ich dir nicht, aber ich lade dich ein ins Kaffee dort drüben, da können wir gemeinsam einen trinken. Die Person lehnte dankend ab und sagte, sie hätte lieber das Geld!.....
Und dreist können sie auch noch sein: Im Bahnhof Zürich sprach mich mal ein etwa 20jähriger an, ob ich ihm nicht das Geld geben könne für die Fahrkarte. Er müsse noch nach Karlsruhe und habe kein Geld mehr. (es kostete etwa 60 Franken!!!)
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#14
ja, so wie die tollen hilfsorganisationen für die dritte welt. meine eltern und ein paar kollegen wollten die überschüssigen medikamente aus dem kh sowie operationsbesteck, decken, verbandmaterial, stetoskope usw. für eine solche organisation spenden die soetwas angeblich nach afrika liefert. diese hat aber abgelehnt: sie nehmen nur das geld. naja, seither haben wir nie mehr wieder etwas gespendet, und meine eltern laden lieber leute die nicht so viel geld haben zum essen ein.

#15
Elke! hat geschrieben:
Lisa-Marie hat geschrieben: so einer läuft bei uns auf der Schule auch rum :roll: .
Zählt für mich zu asozialem Verhalten.
möchte meinen Senf dazu noch beigeben! also erstmal liebe Lisa-Marie, heißt das nciht asozial sondern unsoziel. Asozial bedeutet nämlich eigentlich, dass mann völlig von der Außenwelt isoliert ist und in keinster Weise ein soziales Leben führt.
was ich gemeint hab dürfte aber trotz meiner sprachlichen Unbegabtheit klar geworden sein...
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!
cron