hallo zusammen

#1
Hallo zusammen, nun wie fang ich an.. also mein Name ist Steffi, ich bin 26 Jahre alt und befürchte das ich seit ca 6 Monaten mit Bulimie zu tun habe. Ich muss gestehen das ich niemals gedacht hätte das mir sowas je passieren kann aber irgendwie hat es sich so nach und nach eingeschlichen... Ich denke mal ich wollte es am Anfang einfach nicht wahrhaben und dachte mir "Du musst es ja gar nicht machen wenn Du nicht willst" und ehe ich mich versah konnte ich es nicht lassen auch wenn ich es nicht wollte...

Ich kann mich gar nicht mehr genau daran erinnern wie es anfing...es begann vor ca. 6 Monaten als ich mal wieder einen neuen Diätversuch startete. Ich machte mir eine Liste in der ich alles eintrug was ich so am Tag gegessen hatte und wieviel Sport ich so am Tag trieb. Irgendwann hatte ich mich so überfuttert das mein Magen so voll war das wirklich absout nichts mehr hineinging und als ich aufstand schaffte ich es gerade eben noch bis ins Badezimmer. Auf einmal hatte ich ein Wechselbad der Gefühle, auf der einen Seite war ich geschockt das ich mich so überfuttert hatte und mir sofort alles wieder hochkam und auf der anderen Seite fühlte ich mich trotz des Eckels irgendwie gut... ich hatte meine "Essbefriedigung" und brauchte trotdem kein schlechtes Gewissen zu haben, es war ja schließlich so gut wie alles wieder raus.... und so nahm das Elend seinen lauf... meine Liste bekam eine 3. Spalte ich der ich hineinschrieb was ich an Essen wieder losgeworden bin... und diese ist inzwischen fast täglich gefüllt...

Wie gesagt es ist jetzt ca 6 Monate her und seidem ist es immer schlimmer geworden.. es ist ein Teufelskreislauf.. ich stehe morgens auf und mein erster Gedanke ist was ich heute alles essen werde und mein zweiter Gedanke ist dann schon ob ich auch alles wieder loswerde, noch ehe ich einen Fuß aus dem Bett gesetzt habe. Mein dritter Gedanke ist dann mensch Du bist doch nicht ganz dicht... Und dann gehts los... Inzwischen habe ich in der Woche an 4-6 Tagen ca. 2-3 Futterattacken pro Tag. Ich habe das Gefühl als ob ich jegliche Kontrolle über meinen Körper verloren habe und na ja ich weiss nicht.. meine Gedanken drehen sich im großen und ganzen nur noch ums Essen... Falls ich es nicht schaffe das Essen wieder loszuwerden weil z.B. meine bessere Hälfte eher nach Hause kommt habe ich das Gefühl zu platzen, ich kann mich dann selbst nicht ertagen. Ich bin im moment einfach ziemlich durcheinander weil ich mit niemandem darüber reden kann. Meine Familie möchte ich mit sowas nicht belasten, da meine kleine Schwester schwer krank ist haben die genug sorgen und meine bessere Hälfte schon mal gar nicht... ( es ist schon schwierig genug es ihm zu verheimlichen und mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber irgendwie zu ertragen ) Deshalb habe ich mich an euch gewandt, weil ich mir wenigstens mal einen Teil einfach mal von der Seele reden wollte bevor ich daran ersticke... So geschafft :)

L.G. Steffi...

#2
hey steffi =)
also erstmal: gut, dass du noch nich dran erstickt bist!! :)
hier hast du leute, die dein problem verstehen und dir zuhören, und ich kann dir versichern, es tut sehr gut!! :)
ich hab die ES schon seit ca. vier jahren. und leider muss ich sagen, es wurde mit der zeit immer schlimmer...und das wird mir erst jetzt so richtig bewusst. :roll: deshalb rate ich dir, möglichst schnell dagegen zu kämpfen, auch wenn es schwer fällt :?
ein halbes jahr, das ist schon ne weile...aber warte bitte nicht so lange, bis dein körper an dieser besch* b* kaputt geht :(
wieso kannst du mit niemandem darüber sprechen?
das mit deiner familie verstehe ich. ich habe auch schwierigkeiten mit meinen familienmitgliedern darüber zu sprechen..aus verschiedenen gründen. und cih verstehe auch sehr gut, dass du sie damit nicht belasten willst, weil sie andere probleme haben...das mit deiner schwester tut mir sehr leid :(
was ist mit deiner besseren hälfte?
hast du schon über eine therapie nachgedacht?
ich bin gerade drauf und dran, das ganze anzupacken bevor es mich völlig kaputt macht...und auch wenn ich in einigen beiträgen hier im forum schon gesagt habe, es kann nur gut sein, mit anderen leuten darüber zu sprechen, muss ich sagen, es ist auch sehr belastend für deine umwelt. deshalb solltest du versuchen so gut es geht, die b* zu bekämpfen. für dich und die leute, denen du wichtig bist. ich habe die letzten tage wieder ein bisschen den schwanz eingezogen und mich selbst dabei ertappt (wie schon so oft) mir einzureden "das schaffst du schon, ist doch gar nicht so schlimm das ganze". ist es aber. und gerade weil ich weiß, dass ich es alleine nicht schaffe, habe ich meine freundin angeheuert und habe mit ihr einen termin ausgemacht, an dem sie mit mir zusammen zu einer beratungsstelle geht, sodass ich das ganze nicht alleine in die hand nehmen muss...ich habe sozusagen meine freundin nicht mit dem vollen programm belastet und ihr mein herz völlig ausgeschüttet...da musste ich schon öfters "enttäuschungen" einstecken..nicht, weil mir keiner zuhören will/mich trösten will, sondern weil sie es selbst nicht ertragen, wie schlecht es mir in dem moment geht. :(
sondern ich habe sie gebeten, mich darin zu unterstützen, mir hilfe zu suchen...und ich glaube das ein guter weg für mich, da vielleicht doch irgendwann irgendwie raus zu kommen...ich weiß nicht, aber vielleicht hilft dir das ein bisselchen weiter.... :)
lg, isa

Hallo Steffi

#3
Hallo Steffi

Ich hab mir deinen Beitrag ganz genau und oft durchgelesen.
Ich hätte diesen Beitrag schreiben können, vor ca 1,5 Jahren.
Wirklich alles erinnert mich an mich.
Ich habe auch eine kranke schwester. Das mit dem Freud war genau so, denn wieso sollte ich ihn und meine Beziehnung damit belasten.
mein erter hilfe schrei war auch bei diesem Forum:O)
und ich kann dir mut machen wenn man stark ist kann man es schaffen ich bin jetzt seit 4 Monaten ohne Fressataken und ER.....!
Und das beste daran ist es geht mir gut und mir fehlt nichts mehr.
Aber nun zu meiner Erfolgsstory
:O)

Ich wollte es auch niemanden erzählen da ich mir dachte das kenn ich nicht machen was werden die von mir halten. Ich bin nicht krank ich bin nur momentan in einer schwachen Situation. Ich hatte einiges zugenommen und für mich war es die schnellste und beste lösung.
Ich kann ja jederzeit wenn ich wieder abgenommen hab aufhören.
Ja denkste leider wie man sich denken kann war das nicht so.
Aber beswusst geworden ist es mir an einen Abend im November vor über einem Jahr ich war mit freunden am Glühweinstand und wir tranken und aßen. nur ich konnte es nicht ertragen eine Bosner in meinen Magen zu haben und ich ganz echt auf das Öffentliches WC und das war soooo ekelhaft. danach hab ich mich völlig betrunken und abgefüllt.
Ich werde mit Alk immer etwas traurig und sentimental.
Also bin ich meinen Freunden weggelaufen da ich mich sooo schlecht fühlte und wollte nicht mehr ich könnte einfach nicht mehr.
Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Wie ich das alles alleine schaffe. Ich saß also im Winter im Schnee und bemitleidete mich selbst.
Aber irgendwie wollte ich nicht ganz alleine sein und habe früh erkannt wenn ich jetzt nichts mache bringe ich mich in dieser nacht um.
Also griff ich zum Handy und rief meine Mutter an.
Ich erzählte ihr in meinem Rausch alles, ja sie war schockiert und besorgt zu gleich. Aber ich kann dir sagen es war sooooo befreiend es endlich loszuwerden. dann nahmen die dinge seinen lauf meine Mutter rief meinen Freund an sagte ihm wo ich bin und der brachte mich nachhause.
Danach setze mich meine Mutter unter druck ich müsste mit meinem Freund reden, da wir schon zusammen wohnte meinte sie er sei der einzige der mir immer helfen kann.
Ich hab zwar eine weile gebraucht aber ich hab es im schließlich gesagt.
Und ich kann dir sagen es ist nicht so schlimm wenn dich dein Freund liebt dann steht er diese Zeit mit dir durch.
Ich hatte aber noch einen langen weg vor mir aber ich hatte an diesen Abend verstanden das es nicht so weiter gehen kann und das ich um es meiner Familie zu liebe alles versuchen um es zu schaffen.
Du hast dann immer deine Familie im Hinterkopf und willst es auch für sie schaffen und das hat mir geholfen. denn mich selber konnte ich schnell anlugen und was vormachen aber meine Familie kannte mich zu gut dafür.
Ich begann eine Therapie die mir zwar gut tat aber es mir zu langsam ging also ging ich zu einen Artzt der mir leichte Antidepressiver verschrieb, da ich dachte wenn ich Pychisch wieder besser drauf wäre ging das andere auch leichter, ich hab sie nur für ein halbes Jahr genommen, denn jetzt brauch ich sie nicht mehr.
Ich habe aber diesen tag alles daran gesetzt endlich wieder gesund zu werden.
Mit kleinen und großen schritten. Ich hab gelernt es ist besser wenn ich koche und ich koche gerne viel zu viel, es wegzuschmeisen als es zu essen wenn ich voll bin. es war am anfang komisch aber jetzt ist es selbstverständlich da ich mir denke ich brauche kein schlechtes gewissen haben denn wenn ich es nicht täte wäre ich noch immer krank.
Mein Freund hat auch viel dazu beigetragen wir hörten auf so viel und so oft zu essen er unterstütze mich voll und ganz und bremste mich wenn er merkte ich bekam Heißhunger. Ich habe fast keine Süßigkeiten mehr zuhause und esse viel Obst und gemüse zuhause.
Aber war mir auch viel hilft das es bei mir viel mit Gewicht und Körpergefühl zu tun hat. Ich gehe sein einen halben Jahr ins Fitnessstudio. Ich bringe meinen Körper mit anderen mitteln in Form und das ist mir extrem wichtig.
Was mir auch noch geholfen hat ist ein Buch ich wollte mir selbst helfen und nicht immer um Rat betteln. also machte ich mich im Internet auf die suche nach einem Buch und fand. " die Bulimie besiegen" ein Selbsthilfe-Programm von Ulrike Schmidt-Janet Treasure und muss sagen mir hats geholfen. Aber das muss nicht bei jedem helfen.
Aber ich hatte das glück das ich schnell begriffen hab das ich so nicht weitermachen kann und mich anderen geöffnet hab.
Und auch wenn man denkt das man anderen die Sorgen nicht zumuten kann man kann manchen viel mehr zumuten die sind froh wenn sie helfen können und haben sehr oft sehr viel verständniss für einen.
Ich denke man muss sich an der nase ziehen und sebst aus dem Sumpf ziehen aber es ist ja nicht schlimm wenn man hilfsmittel dafür benützt.
Ich bin jetzt wieder ein fröhlicher gesunder Mensch der keine Medikamente mehr nimmt aber man darf niemals annehmen das man für immer gesund ist ich ertappe mich sehr oft mit heißhunger aber man muss sich in den griff kriegen für sich und für seine liebsten.
Mein schlimmster gedanke war immer was ist wenn ich Schwanger werde????
dann mach ich mich nicht nur alleine kaputt sondern mein ungeborenes??? und ich will unbedingt kinder....

Also ich wollte nur das du den Mut nicht verlierst und weißt es gibt wege aus diesem Loch:O) es ist zu schaffen mit viel willen und unterstützung.

Ich wünsche dir viel glück auf dem Weg und du kannst dich jederzeit an mich wenden wenn du willst..

Lg

#4
Hi Steffi!

Erstmal finde ich es schön, dass du zu uns ins Forum gestoßen bist! Denn es kann manchmal wirklich verdammt gut tun sich alles von der Seele zu reden. Ich kann gut verstehen, dass du Probleme hast über die ES zu reden. Ganz ehrlich ich habe es auch nciht gemacht, die ersten 3 Jahre bis ich dann letztendlich im KRankenhaus gelandet bin! Das war verdammt hart damals, weil meine Eltern im Urlaub waren und die ersten Personen mit denen ich reden musst, meine Großeltern waren. Auf jedenfall kann ich es gut verstehen, dass du mit deiner Familie nciht reden möchtest oder eher gesagt nicht reden kannst. Gerade wenn denn kleine Schwester schwer krank ist! Aber ich rate dir, sprich mit deinr besseren Hälfte! ICh gehe mal richtig in der annahme, dass ihr zusammenwohnt? Denn dieses ganze versteckspiel kostet dir nochmehr KRaft, als es eh schon tut! JEdoch solltest du dir erstmal genau überlegen was du möchtest. Hast du denn schon einmal über eine Thera nachgedacht? ICh warte zur Zeit selber auf einen Theraplatz und ich kann dir nur sagen früher oder später sollte man es in Angriff nehmen. Ambesten Früher bevor dein Körper immer wieder genau das macht, was er nicht machen sollte! Wenn du magst kannst du mir auch gerne mal eine private Nachricht schicken und wir können dann gemeinsam überlegen, ob oder wie du es deiner besseren Hälfte sagst und so kann ich dich vielleicht auhc besser kennen- und einschätzenlernen.
Liebe Grüße Claudia

#5
Hallo ihr drei, vielen lieben Dank für eure aufmunternden Worte :)

Es tut wirklich gut zu wissen das man nicht allein ist.
Ihr habt natürlich recht, ich könnte mit meiner besseren Hälte reden, ( Ja Elke wir wohnen zusammen ) aber ich habe einfach wahnsinnige Angst das er es nicht versteht... er ist was sowas betrifft nicht gerade einer von der "verständnisvollen Sorte", er war auch nie dafür das ich eine Diät mache. Sobald ich dieses Wort nur erwähnte, rollte er mit den Augen und sagte ich soll dieses Unsinn lassen er würde mich schließlich so lieben wie ich bin (auf der einen Seite kann man sich natürlich nichts schöneres Wünschen auf der anderen Seite hatte ich jedoch immer das Gefühl das er meine Wünsche diesbezüglich nicht ernst nahm. Ich wollte schließlich nicht für ihn abnehmen sondern für mich...) Ich glaube auch das er gar nicht wirklich verstehen würde was diese ES für mich bedeutet und welchen Umfang sie bereits in meinem Leben eingenommen hat. Er würde wahrscheinlich einfach sagen dann hör doch auf damit.. Zudem kommt noch dieses Gefühl der Scham...in vielerlei Hinsicht.. Mein "Männe" ist bei uns derjenige der kocht, wenn ich von der Arbeit komme, steht das Essen schon fertig auf dem Tisch und er ist dann aber auch schon wieder weg, so kommt es auch das ich es vor ihm geheimhalten kann.. und jeden Tag fragt er mich und hats geschmeckt und ich sage: Ja war superlecker Schatz, wie soll ich ihm dann sagen das alles wofür er die ganze Zeit in der Küche stand ein paar Minunten später in der Toilette verschwindet... Ich glaube ihn würde der Schlag treffen..

Ich habe jedoch schon ein paar mal versucht meiner Schwester davon zu erzählen ( obwohl sie natürlich im Moment ganz andere Sorgen hat, aber ich weiss das mich mein Schwesterherz nie alleine lassen würde ), aber die Hemmschwelle war einfach zu groß ich wusste nicht wie ich anfangen soll und blockte immer wieder ab...

Ich glaube mein größtes Problem ist, dass ich mir diese ES einfach selbst nicht eingestehen will, ich weiss zwar das sie da ist - ich weiss das klingt total bescheuert - aber ich kann mir nicht vorstellen das ich nicht einfach damit wieder aufhören kann, obwohl ich ja Tag für Tag merke das ich es nicht geht. Irgendwie ist das alles.. wie soll ich sagen.. es ist einfach bescheuert.

Ich werde auf jeden Fall versuchen dagegen anzugehen... ich weiss zwar noch nicht wie, aber ich glaube durch dieses erste Eingeständnis hier in diesem Forum ist doch schon der erste Schritt getan... oder?

Ich möchte euch noch einmal für eure aufmunternden Worte danken und werde auf das freundliche Angebote mit der PN sicherlich noch zurückkommen :)

L.G.
Steffi...