#16
Hallo Jeanette und auch hallo an die anderen,

ich kann das Problem soooo gut nachvollziehen, den mir gehts genauso. Ich hab mich vor kurzem wieder mal für den intensiven Kampf gegen die Bulimie entschieden und dazu gehört auch bei mir das Kotzverbot - FAs hab ich aber trotzdem. :cry: Klar auf der einen Seite fühlt man sich viel fitter ohne die FA, keine glasigen Augen mehr, keine fahle Haut mehr, keine Augenringe mehr, man ist nicht mehr ununterbrochen schlapp - ABER das Gewicht steigt... Heute ist bei mir schon Tag Nr. 14 ohne kotzen, aber was bringt es, wenn ich nicht mehr kotze, aber dafür irgendwann übergewichtig bin?!?! Was, wenn Essenspläne, Ernährungsmethoden, ausgewogenes Essen, etc. nicht gegen die FAs helfen? Oder bin ich zu ungeduldig? Woher weiß man, dass man sich auf dem Weg raus aus der Bulimie befindet, vielleicht rutscht man dabei eher in Binge Eating rein? Oder ist das nur ne Phase, die jeder auf dem Weg raus aus der Bulimie durchmacht? Belügt man sich selbst, wenn man sagt "Hey, ich werde gesund, ich kotze nicht mehr?", ich meine, wenn die FAs trotzdem da sind? :cry: Ich weiß nicht, ob mein Weg der richtige ist... :cry:

#17
Liebe Joo,
deine Nachricht ist wirklich sehr aufbauend. Zugleich möchte ich dir herzlichst zu deinem unglaublichen Erfolg gratulieren! Was ich bei dir herauslesen kann, ist va der Wille, endlich die ganze Sch... hinter sich zu lassen. Du sprichst von ständigem Absagen, dem Horror vor Festen...ich könnte ein Lied davon singen.
Ich hätte 2 Fragen an dich: wie lange warst du denn es? Und hast du dir einen Essensplan zusammengestellt? Wenn ja, wie bist du dabei vorgegangen, hattest du Hilfe?
Ich versuche es jetzt auch mit Yoja und mit Tanzen. Bewegung ist einfach unglaublich wichtig.
Alles Liebe!!
umarme Euch

#18
@ courage

ich glaub nicht, dass man so total leicht in binge eating schlittert, wenn man beschlossen hat gegen die bulimie zu kämpfen.

denn die FA ereignen sich auf körperlicher ebene. du kannst mir nicht erzählen dass du so enorme FA hast, wenn es dir psychisch total gut geht - ich mein jetzt nicht über den hunger hinausessen, sondern richtige FA. denn die FA sind ja ein zeichen dafür, dass es dir nicht gut geht!!

es heißt gleichzeitig mit dem kotzverbot, das ja an sich eine super sache ist, auf der psychischen ebene arbeiten. was kann ich tun, damit es mir besser geht - warum geht es mir nicht gut - wie geht es mir überhaupt?!

klar ist es blöd wenn man sich aufgeblasen und voll fühlt. aber das gefühl vergeht. und die erfahrung hab zumindest ich gemacht, der körper gewöhnt sich auch an mehr essen.

sicher fühlt man sich nicht immer gleich gut. aber wenn der drang zum fressen da ist, dann wärs interessant sich zu fragen WARUM.

alles liebe!!

#19
@Chili:

Ich hoffe, dass du recht hast, denn ich hab echt Angst mit dem unterdrücken des Kotzens von einer ES in eine andere zu rutschen...
Wenns nur immer so einfach wäre, zu merken, WARUM man gerade nen FA hat...Ich meine, es gibt keine wirklichen schlimmen Probleme derzeit bei mir, nicht so wie früher, als die ES entstand...Ich mag mein Leben, hab ähnliche Auf und Abs die die "Normalos", wieso werd ich dann die FA nicht los. Es ist wie eine erlernte Gewohnheit, so wie andere Leute bei Stress, Langeweile oder Druck Zigaretten rauchen oder so, so kriege ich stattdessen nen FA. Klang das plausibel? Was macht man dagegen? Sind die FAs nur noch Gewohnheit?

Inwiefern hast du die Erfahrung gemacht, dass sich der Körper ans mehr essen gewöhnt? Warst du magersüchtig-bulimisch?

#20
also zur Ernährung nach den 5 Elementen empfehle ich: http://www.bulimie.at/board/viewtopic.php?t=18167
(da wurde bereits vieles ausführlich ratgeberisch empfohlen - dankeschön!)
wie lange warst du denn es? Und hast du dir einen Essensplan zusammengestellt? Wenn ja, wie bist du dabei vorgegangen, hattest du Hilfe?
also ich "war" (--> akut) etwas über 10 Jahre lang *ES* bis ich mir willentlich einen Schlusspunkt setzte - einmal war ich hospitalisiert und zudem habe ich 2 von mir abgebrochene Theras hinter mir (die letzte vor 3 Jahren). Jedoch als vollständig *clean* würde ich mich noch nicht bezeichnen - symptomlos möglicherweise.

Essenspläne habe ich mir nicht direkt zusammengestellt, denn dies riecht meiner Meinung nach bereits wieder ES - like. Ich habe mir mehr oder weniger fixe Zeitpunkte gesetzte, wann ich 5* pro Tag essen würde und ass dann jeweils spontan, was ich zu Hause hatte oder was es eben in der Mensa/Eltern/Freund ... so gab --> jeweils ein Teller (und evt, Salat/Obst dazu und als ZM ein Stück Obst/Gemüse mit ein paar Vollkorn Keksen).

Da ich mich insbesondere durch "Zucker und Bulimie" (siehe auch unter Literaturtipps) inspirieren liess, verzichtete ich eine Weile lang bewusst auf etwelche Süssigkeiten - und so sank auch automatisch der Fress-Druck (so à la: "ich brauche gar keine Süssigkeiten, dann fress ich nachher ohnehin wieder...;je mehr Süssigkeiten ich esse, desto eher steigt die innere Gier danach"). Wenn ich was Süsses wollte, so ass ich genussvoll Trockenobst (Mango, Rosinen, Apfel, Datteln, Ananas...). Heute esse ich manchmal geniesserisch ein St. Schokolade, oder gar eine Pizza;
- seit Weihnachten läufts jedoch nicht mehr so ganz nach Plänen, da ich oft depressiv verstimmt bin (habe zuviel selbstinduzierten Unistress...aber auch das wird sich wieder legen, da bin ich überzeugt davon!)

Zudem mache ich oft Sport, gehe raus in die Natur oder stemme ein paar Aggressionsgewichte - brauche dies in gesundem Masse. Stärkt übrigens auch mein Selbstwertgefühl.

Durch die 5 MZ/Tag habe ich nicht zugenommen (gemäss meiner Hose) und auch sind gewisse Ansammlungen" wohl eher verschwunden.
Möglich, dass man zu Beginn ein wenig zunimmt, da der Stoffwechsel imKkeller unten ist, da braucht es Geduld und Aushaltevermögen - und schlieslich wird sich dies wieder einpendeln.

Glaubt mir, es lohnt sich absolut!
Zu Beginn fühlte ich mich extrem frei.

ps:
Es ist wie eine erlernte Gewohnheit, so wie andere Leute bei Stress, Langeweile oder Druck Zigaretten rauchen oder so, so kriege ich stattdessen nen FA. Klang das plausibel? Was macht man dagegen? Sind die FAs nur noch Gewohnheit?
warum sagst Du nicht mal *Nein* geh endlich weg und lass mich los, ich will dich nicht mehr?
Bei mir wars zuletzt auch irgendwie Gewohnheit und jut eine Sucht, die innerlich nach *Erlösung/Befriedigung* schreit.

Ich wünsch Euch ALLEN ganz viel Wille und Durchhaltevermögen.

--> Sokrates: Wir leben nicht, um zu essen - wir essen, um zu leben.

#21
ich finde das so schwer. mein wille abzunehmen ist immer noch so stark, dass ich gar nicht so viele mahlzeitne am tag essen will. ich hatte das mal probiert, zwar nur kurz, aber ich habs nicht geschafft mir dnan z.b. wie du sagtest nur 1 stück schokolade zu gönnen oder ähnliches. es fällt mir sowasvon schwer meine mahlzeiten auf den tag zu verteilen, dnen wenn mir etwas gut schmeckt dann brauche ich imme rnoc ganz ganz viel davon bis ich ein schlechtes gewissen habe und anfange zu heulen..

ich kann mir einfach nicht vorstellen dass das bei mir klappt. ich hab so gróße angst davor dass sich mein gewicht auf ewig hält oder dass ich noch mehr zunehmen...
bald ist sommer. was würde ich drum geben mal ein jahr im sommer selbstbewusst herumzulaufen und klamotten zu tragen in denen ich mich wohl fühle weil ich durch sie keinen bauchmehr verstecken müsste..
es macht mich so fertig. selbst wenn mein wunsch abzunehmen irgendwan weg ist.. ich würde immer noch so rumlaufen wie jetzt und das will ich einfahc nicht. oh mann ich steck echt noch tief in allem drin obwohl ich symptomfrei bin..
wie hast du denn bei dem ganzen einn anfang gefunden? ich will nciht zunehmen!!

#22
Hallo ihr lieben!

ich bin jetzt einfach mal so frech und mich mich einfach in eure "diskussion" ein. :wink:

denn auch mir geht es so. Bin jetzt schon fast seit einem halben jahr "clean". Der stetige Wunsch zu kotzen bleibt. Auch meine FA's sind zwar seltener aber immer noch da. Es ist schrecklich...

ist es bei euch auch noch so, dass sobald ihr mal "voll" seid, euer einziger wunsch ist, aufs Klo zu rennen und den finger in den Hals zu stecken? Diese Gedanken machen mir Angst. Schlimm ist es bei mir auch, dass mich nicht der Gedanke an meine B* zurückhält, sondern der Gedanke an die Pille und die Angst vor einen Schwangerschaft. So sollte es ja nicht sein, oder?

Manchmal werde ich den Gedanken nicht los, ob man überhaupt jemals richtig von B* und MS geheilt werden kann?!

glg NaWo

#23
oh, ich bin sehr begeistert, dass ich eure Unterhaltung hier gefunden habe! Ich bin nicht allein! 8)


Ich bin seit 11 Jahren essgestört, MS-> B -> kurzer Abrutsch in die MS letztes Jahr -> jetzt wieder B, wobei ich ca. 3x die WOche FAs habe und max. einen davon erbreche. Ich bin desöfteren knapp 14 Tage ohne k. aber das habe ich nur erreicht durch FAs, die ich behalte. Ich bin eigentlich auch stolz darauf, aber und das quält euch ja hier auch: ich will immer noch superschlank sein! Und ich ertrage es nicht zuzunehmen. Das ist der einzige Grund, warum ich hie und da erbreche! Und ich ertrage die Anspannung nicht!

Das essen funktioniert einfach zu gut. Wenn ich 2-3 Tag normal esse (wobei ich meistens das Gewicht, dass ich zuvor angefuttert habe, wieder verliere - ich weiß also, dass ich durch eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung ein für mich angenehmes Gewicht halten und erreichen könnte!), werde ich abends so unruhig, nervös, etc., dass ich nicht mehr schlafen kann und dass ich irgendwie anders meiner Anspannung Luft machen muss!

Kennt das jemand von euch?
Ich habe bis dato auch noch keine Alternative gefunden, deshalb bezeichne ich mich auch weiterhin als sehr es, weil mich das überessen total fertig macht. Es schwächt mich, weil ich nicht gut schlafe, weil ich totmüde bin am nä Tag, weil mein Magen drunter leidet, usw. usw. Und weil ich das essen benütze als Beruhigung, als Betäubung.

#24
Liebe Djinn,
das, was du beschreibst, kennst wohl jeder von uns. Va diese Spannungen, von denen du sprichst. Diese enorme Unruhe, die dich, wenn du nicht nachgibst zum platzen bringt...zumindest glaubst du das....
Ja, ich kenne das nur zu gut. Meine Geschichte ist ähnlich der deinen MS-B-MS-B...jetzt seit einem Jahr "nur" FA ohne Kotzen. Es zahlt sich aus, das Kotzen wegzulassen, glaube mir bitte, du gewinnst wieder einen TEil deines Lebens zurück!!! Ich habe mir immer gedacht, wenn ich einmal älter bin, dann erinnere ich mich daran, ob ich in dem Alter dieses oder jenes Gewicht gehabt, sondern was ich ERLEBT habe!!! Wir kennen diesen Ablauf essen, kotzen, Schmerzen, ständige Gewichtobsession nun schon so gut. Reichen 10 Jahre nicht? Ist es nicht Zeit, seinen Energien, seine Intelligenz und seine Begabungen zu erforschen und etwas aus seinem Leben zu machen?!?! ich weiß, es gehört dazu, sich körperlich wohl zu fühlen aber wenn wir uns auf etwas anderes konzentrieren, vergessen wir eine Zeit lang über das Essen nachzudenken und *kg purzeln von alleine.
Ich weiß das so gut, weil ich unlängst mit Freunden im Urlaub war. Ich habe automatisch das gegessen, was die anderen auch aßen, hab einfach nicht über das Essen nachgedacht, ich hatte wieder Hunger und Sättigung und mein Kopf war so unendlich frei und offen für neue Gedanken und Erfahrungen!! Endlich war dieses starre Denken nur rund ums Essen weg und ich konnte genießen! Hab übrigens sogar ein wenig abgenommen trotz drei mächtiger (da an Burschen angepasst) Mahlzeiten!!
Vor längerer Zeit wollte ich dann auch nicht mehr erbrechen die Spannungen sind aber geblieben. Ich habe sogar versucht, mich mit Alkohol zu beruhigen, nur um ja nicht zu essen und zu erbrechen. Kein guter Rat!!!! Ich denke, wir sind in jede Richtung suchtgefährdet, und es geht ziemlich leicht, in die Alksucht abzugleiten. und das ist richtig sch....hinzugekommen sind wahnsinnige Schlafstörungen. Ich bin dann für 10 TAge in eine Klinik gegangen, um meinen Schlaf wieder zu normalisieren und hab dann eine zeitlang Schlafmittel genommen. Jetzt passt es wieder wunderbar! Ihr kennt das sicher, wenn man müde ist, ist der FA vorprogrammiert.
Da ich auch sehr depressiv bin, nehme ich seit einem halben Jahr Fluctine, das mir mit den Spannungen sehr geholfen hat! Ein Tip meines Arztes war auch, Skills Training zu machen. Eine sehr gute Gruppe, in der man eben lernt, mit diesen Spannungen umzugehen. Das haben viel mehr Leute, als man glaubt!!!
Was mir hilft, ist, den Ort, an dem ich mich gerade befinde, zu verlassen, sobald diese Unruhe auftaucht. Raus, unter Leute, ich gehe gerne in eine Buchhandlung oder an einen Ort, der mir positive Energie gibt. Kaffeehäuser, lesen, Leute beobachten, Musik hören, viel Wasser trinken. Ich habe unter meinen Freunden "bodyguards", die meine Geschichte kennen und die ich dann auch anrufen kann. Oder auch meine Familie. Manchmal hilft auch einfach, sich ins Auto zu setzen, Musik laut aufzudrehen und durch die Gegend zu fahren. Ich bemerke dann immer, wie viel es gibt, das ich noch nicht kenne, was ich alles noch erleben möchte und wie winzig doch der Bereich ist, in dem ich mich noch so oft aufhalte: Lebensmittel, fressen, TV... was für ein Weitblick!! :-)
Ich habe mich auch in ein Fitnesscenter eingeschrieben, was sehr gut tut. Zum einen sieht man, dass jeder Körper anders ist und oftmals gerade die Frauen, die nicht perfekte, superschlanke Figuren haben, viel mehr strahlen und hübsch sind, als jene, die verbissen darauf achten, kein Gramm zuviel zu haben. Ich habe auch erst lernen müssen, mich zu verwöhnen, in die Sauna zu gehen, mich einzucremen und es klappt auch nicht immer. Aber wir haben nur den einen Körper!!! Ich denke jetzt sehr oft an die Zukunft. Welche Folgen werden wir alle noch erleben müssen, welches Risiko nehmen wir auf uns, nur um ein perfektes Ideal anzustreben, das für jeden ein anderes ist? Habt ihr nicht ANgst, dass ich euch durch den ewigen Raubbau etliche Lebensjahre raubt? Vielleicht die Chance, einmal Kinder zu bekommen, gesundheitliche Schäden zu haben? Das äußert sich jetzt - fast leider - noch nicht, aber sie kommen. Meine Zahnschäden haben zB erst fast ein Jahr nach meinem letzten Kotzen angefangen!!!!
So meine Lieben, vielleicht noch eine kurze Geschichte: ich war unlängst kurze Zeit mit einem wirklich attraktiven und äußerst lieben und auch schon älteren Model zusammen. Gerade in einer Phase, in der ich eigentlihc meinen Körper hasste, weil ich mein Höchstgewicht hatte. Und wisst ihr was? er hat meine Rundungen geliebt! er meinte, die ganzen Models sind so abstoßend, fliegen um wenn du sie anstupsen würdest. Unerotisch kauen sie an Salatblättern und sind nur auf ihr Äußeres fixiert! Männer mögen Frauen!!! und keine dürren Mädchen! sie suchen selbst Schutz und den kann ihnen eine Frau in dem Körper eines Kindes nicht geben!!
Ich weiß wie schwer es ist, die es abzulegen, aber ich glaube ganz fest daran, dass wir es schaffen!!!
umarme euch!!!

#25
Liebe Jeanette,

VIELEN VIELEN DANK für deine Antwort. Mir haben deine Zeilen unheimlich gut getan, ich habe bei jedem Satz innerlich genickt und war froh und erleichtert, weil du mir hilfst, es einfach zuzulassen und darauf zu vertrauen, dass mein Weg doch der richtige ist. UND VORALLEM, dass ich nicht alleine durch diese Probleme gehe, dass andere die selben "Qualen" auf dem Weg zur Genesung erleben, dass es sich aber auszahlt.

Da ich die Diagnose Borderline in der Klinik bekommen habe, kenne ich Skillstraining und machen eine Verhaltenstherapie, die genau auf die Spannungsreduktion abzielt. Von dem her kenne ich auch die Lösungsansätze, die du beschreibst. Ich bin froh, dass du auch beschreibst, dass es halt einfach schwierig ist, weil das Essen so gut funktioniert hat bisher. Es ist aber absolut richtig, dass einem soviel entgeht wenn alles nur ums Essen und nicht essen kreist! Soviel Energie wird darauf aufgewendet, soviel Aufmerksamkeit auf die Figur gelegt, man versäumt soviel und reduziert sich selbst auf ein für andere unerträglich langweiliges Maß. Und das schlimmste ist für mich, dass ich mich nicht an schöne Ereignisse erinnere, sondern daran was ich gewogen und gegessen habe in meiner Vergangenheit! Unglaublich.

Das was du über die Mutterrolle und Weiblichkeit schreibst, trifft auch meine Identitäskrise sehr gut. Ich konnte bisher nicht wirklich ausdrücken,w as mich an meiner Mutter so stört und warum ich die Weiblichkeit so stark ablehne. Auch bei mir ist es das Schwächeln, die Schlapp- und Schlaffheit, die sich körperlich in weiblichen Rundungen ausdrückt, die ich so ablehne.

Danke noch einmal.

#26
Liebe Dijinn

borderline...ja, diese Diagnose hatte ich auch schon einmal :-) dann wieder bipolare Störung oder einfach "nur" Depression. Ich habe mich mit letztem abgefunden und seitdem ich Fluctine nehme, habe ich sie wie gesagt ganz gut unter Kontrolle.
Ich habe deutlich gemerkt, dass ich erst an der Bekämpfung meiner ES bewusst arbeiten konnte, als ich meinen psychischen Zustand auf ein halbwegs stabiles Level gebracht habe. Jetzt habe ich eine sehr gute Basis geschaffen und kann bewusst an mir arbeiten.
Aus meinen zahlreichen Erfahrungen weiß ich, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, die hilfreich sind. Einzig der eigene Wille, die Sucht auch wirklich zu überwinden, ist Garant dafür, diese Möglichkeit auch zu nützen. Die besten Ärzte helfen dir nichts, wenn es in dir immer noch etwas gibt, das an der Sucht festhält. Glaube mir, sobald du wirklich bereit bist, loszulassen, wirst du es auch schaffen!!! Jeder von uns. Es gelingt nur nicht von heute auf morgen, sondern step by step. Und schaust du zurück, wirst du auf einmal die großen Schritte sehen, die duch bereits gegangen bist.
Ich stelle mir manchmal vor, ich sei aus einer Rehabilitation entlassen, und muss nun wieder lernen, richtig zu essen. Das schafft man auch nicht von heute auf morgen, sondern Tag für Tag. Immer ein bisschen besser, manchmal stagniert es, aber der Wille ist vorhanden, wieder alleine durch das Leben gehen zu können. Wir haben es alle schon einmal gekonnt, als wir Kinder waren.... und wir werden es wieder schaffen. Ich glaube an uns!!!

#27
Vielen lieben DANK, Jeanette! Dein beitrag ist echt aufbauend. Den werd ich mir sicher noch öfters als Motivation durchlesen. Du hast ja recht. Man denkt so viel darüber nach was man isst,fast jede verdammte Minute, wie man am besten abnimmt und so weiter und so fort.. es ist schrecklich. man setzt sich selbst einem unheimlichen Druck aus und meint das könnte funktionieren.
Dabei weiß jeder doch tief in sich drinnen, dass man vom diesen ständigen Gedanken einfach loskommen muss.
Verdammt wie recht du doch hast!! Das hatte ich die letzten tage sowavon verdrängt!!! Mann!!!

Aber jetzt werde ich einen anderen Weg gehen, nämlcih dne eizigen der zur Heilung führt: Mich selbst lernen zu akzeptieren und nicht mehr so stark an die Figur denken. Ist doch alles scheiß egal. Wie du schon sagtest, es gibt kerle sogar sehr viele, die mehr mit weibliche gebauen Frauen anfangen können. Denn diese sind Selbstbewusster und leben meist wie es ihnen passt!

Eine Frage zum Thema Borderline hätt ich dam wenn ihr euch da auskennt: Wie wird das diagnostiziert? Was für Verhaltensmuster weisen Borderliner auf? Es gibt so viele Typen davon dass ich immer durcheinander kam und es nie richtgi verstanden hatte.

#28
@ MarieS: zu deiner letzten Frage:

Es gibt nicht soviele Typen, sondern 2. Wie alle Krankheiten bzw. Persönlichkeitsstörungen werden die Merkmale im ICD 10 oder DSM IV festgeschrieben. Ich habe diese aus WIkipedia rauskopiert. Die Beschreibung ist meiner Ansicht nach ganz gut - wichtig ist jedoch wie überall, dass nicht alle Merkmale und Symptome zu treffen müssen, diese auch unterschiedlich ausgeprägt sein können, aber eine gewisse Anzahl und Intensität muss vorliegen, damit es zur DIagnose kommt. Wichtig ist auch noch zu sagen, dass jeder von uns Borderlinemerkmale in sich trägt und lebt - der Unterschied zur Krankheit ist aber, dass in einem "normalen" Menschen die Intensität und Häufigkeit viel geringer ist. Wutausbrüche hat jeder von uns mal. Aber ein Boderliner hat diese in einer unangemessenen Form und Häufigkeit. Und: nicht jeder Borderliner hat Wutausbrüche...kompliziert, gell? Das einzige was dir eine annähernde Gewissheit bringt, ist dich in einer Klinik oder bei einem Psychiater dahingehend untersuchen zu lassen. Und nicht mal das kann ausreichen...meine Psychiaterin (die mich ja nicht in Therapie hat) meint, ich leide unter PTBS. Die KLinik und mein Therapeut sagen Borderline. Es gibt also hier Schwierigkeiten in der Differentialdiagnose, weil sich gerade die Posttraumatische Belastungsstörung in ihrer Symptomatik kaum von der Borderline Störung unterscheidet. Aber hier mal ein Anhaltspunkt für dich aus Wikipedia (Borderline in die Suche eingeben!):

ICD-10
Siehe auch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems

Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen impulsiv zu handeln, und wechselnder, instabiler Stimmung. Die Fähigkeit vorauszuplanen ist gering, und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu oft gewalttätigem und explosivem Verhalten führen; dieses Verhalten wird leicht ausgelöst, wenn impulsive Handlungen von anderen kritisiert oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen dieser Persönlichkeitsstörung können näher beschrieben werden, bei beiden finden sich Impulsivität und mangelnde Selbstkontrolle.

F60.30 impulsiver Typus. Die wesentlichen Charakterzüge des impulsiven Typus sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.
Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen, darunter 2.:


deutliche Tendenz, unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln;
deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden;
Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens;
Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden;
unbeständige und unberechenbare Stimmung.
F60.31 Borderline Typus. Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität sind vorhanden, zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele und „innere Präferenzen“ (einschließlich der s*x**ll*) unklar und gestört. Meist besteht ein chronisches Gefühl innerer Leere mit Neigungen zu intensiven, aber unbeständigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden sowie Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutliche Auslöser vorkommen).
Mindestens drei der fünf eben erwähnten Kriterien des impulsiven Typus müssen vorliegen und zusätzlich mindestens zwei der folgenden Eigenschaften und Verhaltensweisen:


Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und „inneren Präferenzen“ (einschließlich s*x**ll*);
Neigung, sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen;
übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden;
wiederholt Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung;
anhaltende Gefühle von Leere.

DSM-IV
Siehe auch: DSM-IV

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essstörungen“). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
Chronische Gefühle von Leere.
Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
Differentialdiagnostik: Einige der Symptome können auch bei anderen Störungsbildern auftreten, so z. B. bei Depressionen, Schizophrenien, schizoaffektiven Psychosen, schizoiden Persönlichkeitsstörungen, narzisstischen Persönlichkeitsstörungen oder bei paranoiden Persönlichkeitsstörungen. Die Diagnose erfordert daher eine sorgfältige Abklärung.

#30
@ MarieS:
Hab leider gerade nicht so viel Zeit, um dir ausführlich zu schreiben, aber ein guter link ist sicherlich: www.borderline.at
ich weiß leider nicht, woher du kommst, aber am AKH gibt es eine eigene Station für Borderliner. Dort kannst du dir auch einfach mal nur Infomaterial holen.
Alles Liebe!!