#14
von Djinn
meine Erfahrung dazu: um leben zu können, muss man aufhören zu kämpfen.
Und hedi - bevor du mir den Kopf abreißt - es geht um das Wörtchen Kampf. Um die Energie, die das Wort in sich birgt. Ein ständiges Strudeln, Angst haben, sich verteidigen müssen, Kraft und Energie aufbringen, es geht ums nackte Überleben. In so einem Zustand kann niemand LEBEN...also so wie wir uns das hier vorstellen. In Ruhe, friedlich, genießend, entspannt, ohne Angst, geborgen, im Augenblick, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft: sondern JETZT.
Es geht also nicht darum, dass ich propagiere, die ES als gegeben hinzunehmen und mich ihr kampflos zu übergeben. Nein. Aber das ständige mir Vorwürfe machen, weil ich WIEDER versagt habe, das ständige Angst haben, dass ich morgen krank werde (organisch) weil ich heute schon wieder gebrochen habe, die Panik, dass ich NIE davon los komme und deshalb NIE leben werde....sag, bringt das irgendwen weiter?
ich habe noch nie gehört dass jemand durch diesen massiven Druck gesünder geworden ist. Das einzige was bisher immer geholfen hat, war das akzeptieren, das im Jetzt leben, das genießen lernen, das Ruhe finden, das mich IN MIR so wie ich BIN wohlfühlen, mir verzeihen können, dass ich schwächen habe, dass ich krank bin und Hilfe brauche, dass ich nicht unfehlbar bin, dass mich manche Dinge überfordern, die für andere ein Kinderspiel sind, usw.
das ist, was ich gerade lerne und was mir bisher am meisten geholfen hat. Jegliches Gewühle in meiner Vergangenheit, alle Versuche ab morgen mich zusammenzureißen, alle Drohungen und Zwänge, alle Horrorszenarien und Kampfaufrufe bzw. Aufforderungen zu Kämpfen haben mir bisher nichts gebracht sondern nur noch mehr Krämpfe, Verspannungen und Ängste sowie Minderwertigkeitsgefühle provoziert.