Tja...also...muss es mir wohl eingestehen...

#1
Ich hab einen Rückfall. Ich war früher schon essgestört, immer mal so das eine und dann das andere...und das letzte Jahre hatte sich das gegeben.
War damals auch öfters bei einer Beraterin und wir haben halt festgestellt, dass ich total perfektionistisch bin und ich hab dann erst mal geguckt, was von diesen Ansprüchen an mich überhaupt wirklich da ist und was dahinter steckt.
Wir waren ein Jahr vorher umgezogen und danach hab ich irgendwie keinen Anschluß mehr gefunden, neue Schule usw. Und ich hab mir eingeredet, dass ich beliebter wäre, wenn ich anders wäre und so wie ich bin falsch bin.
Ich hab das alles dann ganz gut auf die reihe gekreigt, es war gar nicht so schlimm was ich hatte - wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese...

Na ja, sei's drum...auf jeden Fall hab ich jetzt zweimal wieder gekotzt...
Ich hab irgendwie die Richtung verloren.

Und ich will das nicht wieder einreißen lassen - ich find das so schon schlimm. Es tut mir weh, wenn ich die süßen Kuscheltiere angucke, die hier in meinem Zimmer sitzen, wenn meine Mama mich in den Arm nimmt, mein Freund mich anruft usw.

Aber inzwischen hab ich Schule fertig und werde jetzt bald wegen Ausbildung wegziehen und ich hab glaube ich Angst, dass sich das wiederholt, dass ich wieder allein bin.
Ich weiß, dass Problem ist klein gegen eure, aber es quält mich...
ich spüre mich nicht mehr und weiß nicht mehr was ich will...und ich glaube ich kotze deshalb - weil ich dann zumindest ein Ziel hab - das gegessene wieder loswerden... :?

Könnt ihr mir ein bisschen unter die Arme greifen?

#2
Na du!?
Ich habe mir gerade deine message durchgelesen und sie klingt sehr bedrückt. Ich hoffe ich kann dich ein bisschen aufheitern. Du schreibst, du hast Angst vor der Zukunft, aber schau doch mal in die Vergangenheit, da hast du's doch auch hinbekommen! Immerhin hast du geschrieben, dass du es ganz gut auf die Reihe bekommen hast. Und ich bin mir sicher du kannst gar nicht so schlecht und abstoßend sein, dass sich keiner mag. Denn du hast einen Freund der lich liebt, eine Mutter, die sich um dich sorgt und du weist, das beide für dich da sind! Und das ist doch das Wichtigste, dass du weist, du hast Menschen auf die du dich immer verlassen kannst auf die du vertrauen kannst und von denen du weist, dass sie dich lieben. Sieh mal, ich habe eine Schwester, sie ist mein Ein und Alles!!! Jedoch sie wohnt über drei Stunden von mir entfernt. Aber das ist nicht so schlimm, sie ist immmer für mich da, wenn ich sie brauche und das ist es was zählt! Da kannn sie bis ans Ende der Welt ziehen (naja gut das wäre nun wirklich ein bisschen weit :lol: ) aber wenn ich mich mal schlecht fühle, weis ich wen ich anrufen kann. Was ich dir damit sagen, will: Schöpfe aus den Menschen deine Kraft die für dich da sind und mach dir keine Sorgen über die die noch nicht da sind. Aller Anfang ist schwer, aber trotzdem geht es weiter. Du wirst nicht allein sein, denn du hast Menschen die deinen Weg mit dir gehen, sie lassen dich nicht allein! Nur weil sie nicht am gleichen Ort sind, heißt es nicht, dass sie nicht da sind.

Ich hoffe du kannst aus einem anderen Blickwinkel in die Zukunft blicken, einem der dich glücklicher macht.

Wünsch dir alles Gute und einen guten Start in die Ausbildung.
Du schaffst das schon!!! :D

#3
Danke, die Antwort ist echt lieb und ja, ich muss mich wohl wirklich wieder darauf besinnen, was wichtig ist, dann kann er rest auch kommt und funktioniert viel besser.

Ich glaub ich bin ein Stresskotzer - ich mach das als Ausgleich. Wenn es mir scheiße geht kotze ich erst mal und dann weiß ich, dass etwas schief läuft und kann auch drüber nachdenken...von daher gehör ich auch nicht zu denen, die jeden Tag kotzen - vielleicht hab ich auch einfach früh genug Hilfe bekommen damals um nicht ganz reinzurutschen.
Ich muss echt lernen von Anfang an ruhig mit mir zu sein und auf meinen Bauch zu hören, damit ich nicht immer den Umweg über das Kotzen brauche, aber das ist nunmal, ich weiß nicht...einfacher? Eigentlich ja nicht, aber irgendwie...

#4
Ich verstehe dich gut, aber musst du denn echt erst k* um zu merken, dass was schief läuft? Ich glaube das weist du auch schon vorher! Wähle nicht diesen Weg, um dich zu beruhigen. Damals hast du früh genug Hilfe bekommen, aber was ist mit jetzt? Du kannst auch jetzt wieder hineinrutschen, wenn du nicht aufpasst. Und das geht schneller als du denkst!!! Ich habe damals auch gesagt: ach was, ich habe alles unter Kontrolle und weis, wie weit ich gehen kann. Aber wenn es dann soweit ist, dass man „sich auf dem Klo ertappt“, kann man nicht mehr von Kontrolle sprechen! Und das geht so schnell! Erst denkst du dir: ach nur heute, weil es mir schlecht geht. Aber wenn du weiter machst, verlierst du mit der Zeit auch deine Skrupel es in anderen Situationen zu tun und dann machst du es nicht mehr nur weil’s dir schlecht geht, sondern auch wegen Kleinigkeiten. Und dann gehörst du bald zu denen die jeden Tag kotzen! Das absurde daran ist ja, dass die ES mit der Zeit zur Last wird, du dich nur noch mit dem Essen beschäftigst und an nichts anderes mehr denken kannst –und dann geht’s dir wirklich schlecht!!! Und weist du was? Dann befindest du dich auch schon in dem Treufelskreis, von dem du dachtest, du gerätst da nicht rein.
Also such dir andere Wege mit deinen Problemen umzugehen, sprich darüber, schreib Tagebuch oder geh raus, ne Runde joggen, um dich abzureagieren (so mach ich es immer, danach bin ich viel zu fertig, um, na ja… du weist schon, und hab nen klaren Kopf um nachzudenken). Hör auf, bevor du’s bereust. Welcher Stress ist es denn Wert deinem Körper so weh zu tun? Weist du was das Positive an einer ES im Gegensatz zu „richtigen Krankheiten“ ist? Du kannst verhindern, dass sie ausbricht, wenn du es nur willst! Meine Bekannte, die seit 6 Jahren an Krebs leidet konnte das nicht! Also nutze deine Chance solange du sie hast!!!

Teu, teu, teu!!!
Ich wünsch dir was!!!

#5
Das klingt alles sehr gut was du da sagst.

Momentan habe ich aber das Gefühl, dass ich mich quasi erst mal in Grund und Boden kotzen muss um mich wieder entspannen zu können und wieder ruhig zu werden.