Ach Virginia...
ich kenne dieses Gefühl auch soooooooo sehr.
Und ich wünsche dir so sehr, dass du es heute nacht schaffst!!
Vielleicht hilft es dir, bevor du einschläfst dir vorzustellen, wie du die ganze Nacht durchschläfst? Und - für den Fall das du aufwachen solltest, stellst du dir vor, wie du (vielleicht?) kurz zum Klo gehst (Pipi machen), deinen Apfel ist und danach zufrieden wieder einschläfst?
Immer dieses Bild vor Augen haben und damit ins Bett gehen.
Versuch es!

Wenn du das nächste Mal Sonntags allein spazieren gehen solltest.... ruf mich an - ich packe meine Hunde ins Auto und komme mit. Dann können wir uns alles erzählen, was so schmerzhaft unerträglich ist.

florina hat geschrieben: Wenn du das nächste Mal Sonntags allein spazieren gehen solltest.... ruf mich an - ich packe meine Hunde ins Auto und komme mit. Dann können wir uns alles erzählen, was so schmerzhaft unerträglich ist.

das hört sich gut an, liebe florina. ich freu mich

die letzte nacht war gar nicht mal so schlecht, also für meine verhältnisse. ich habe außer dem apfel noch drei kaktusfeigen gegessen, war insgesamt dreimal wach, aber wenigstens war es kein fa.
heute habe ich in der bibliothek drei bücher über bulimie abgeholt (zum glück haben wir seit august automaten für selbständiges bestellen und ausleihen, so dass ich der bibliothekarin nicht zum zehnten mal von meiner "seminararbeit" über bulimie vorlügen musste. diese frau muss mich für extrem langsam halten, schließlich schreibe ich schon seit mehreren jahren an dieser "arbeit" )
aber die bücher - alle älteren datums - scheinen größtenteils wenig nützlich zu sein. eines setzt m*ssbr**ch quasi voraus, das zweite ist rein auf medizinische auffälligkeiten bezogen (ich finde nur das hormonkapitel einigermaßen interessant) und das dritte ist ein selbsthilfebuch für langjährig betroffene. das scheint nicht schlecht zu sein, aber mich entmutigt die tatsache, dass man für die meisten von den ca 30 übungen je 2 wochen veranschlagen soll. in solchen momenten vergesse ich gerne, dass es darauf nach all den jahren auch nicht mehr ankommt, und träume vom einem buch à la "raus aus der bulimie in 3 tagen". blöd, ich weiß

mittags habe ich zwei stunden im auto auf den kurier vom verlag gewartet, mit dem ergebnis, dass er nichts zum bearbeiten für mich dabeihatte. wenigstens war mein mittagessen auf dem parkplatz gar nicht so schlecht, seit langem die erste mahlzeit ohne ablenkung durch zeitschriften oder simpsons.

danach hatte ich therapie, aber meine thera wollte leider meine beiden riesenängste "existenzangst" und "gewichtsphobie" nicht mit mir bearbeiten. statt dessen meinte sie, ich solle mir einen finanzplan machen (ziemlich schwierig, da selbst die leute im verlag nicht mal für 3 tage im voraus sagen können, ob sie arbeit für mich haben). zum gewicht meinte sie, dass es eine allgemeine angst ist, die ich auf ein bekanntes feld übertrage. möglich wäre das schon...
sie hat dann eine szene aus meiner kindheit mit mir bearbeitet, was auch nicht unergiebig war. danach war ich total ausgelaugt, so erschöpft habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. also muss da wohl was dran gewesen sein.

den rest des tages habe ich gearbeitet und mir überlegt, ob ich mich hier mal als moderatorin bewerben sollte. wieviele wochenstunden muss man dafür eigentlich rechnen? ich lese eigentlich fast alles, nur schreibe ich meistens eher wenig (bis auf meinen thread, der hält wohl den rekord der längsten beiträge ). mal überlegen...

morgen will meine mama mit mir in die stadt, weil ihr angeblich schon wieder alle hosen zu weit sind ich weiß noch nicht, ob ich mitkomme. ich brauche eigentlich nur eine haarkur. meine alte habe ich gestern aufgebraucht, um die missglückte tönung aus den haaren zu ziehen

alles liebe, virginia

hey ihr,
bin momentan zweigeteilt: ab heute musste ich wieder arbeiten gehen und vor lauter panik, dass es wieder zu fa vor, während oder nach der arbeit kommt, habe ich die nacht zuvor kaum geschlafen, 5 Minuten bevor der Wecker klingelte bin ich dann aufgewacht...fertig, müde und ausgelaugt
nun ja, auf dem weg zur arbeit habe ich dann (wie so gewohnt) mir sachen beim bäcker gekauft, zuviel für eine person... als belohnung? aus gewohnheit? als strafe?
nach dem vielen essen kam das unangenehme völlgefühl und mit ihm das schlechte gewissen, es stimmt schon: genießen tut man einen fa nur in den ersten paar minuten (wenn überhaupt), dann ist bloß noch ein ablaufender prozess...bei mir oft ne selbstbestrafung oder eben der gedanke "jetzt ist es eh schon egal"
mit vollem bauch bin ich also in der arbeit angekommen, erster gedanke war natürlich: schnell auf die toilette, es muss raus, egal wie
als ich dort angelangt war, hat mich irgendetwas zurückgehalten, ich bekam zweifel, hatte seit langem wieder angst dabei erwischt zu werden und dachte "willst du dafür deinen ausbildungsplatz aufs spiel setzen bzw dein gesicht vor den anderen mitarbeitern verlieren?willst du dass alle davon erfahren?" Nein! also hab ichs gelassen, was ein immenser fortschritt für mich ist
mittags hab ich dann (hatte eigentl. keinen hunger) eine normale portion gegessen, die gedanken waren wieder da noch mehr zu essen, habs aber gelassen
hab mich vielmehr um meinen praxisbericht gekümmert und die freie zeit genutzt um diesen endlich mal zu beginnen, was sogar super geklappt hat

auf dem heimweg dann wieder dasselbe spiel : wie immer der gang vorbei am bäcker: hier ein stück pizza, da viel zu viel kuchen... nun ja..sehe ich essen mittlerweile als mein highlight im leben an? obwohls mich ja doch nicht glücklich macht, ich das essen nicht genießen kann, es mich finanziell und seelisch völlig kaputt macht und ich immer mehr an gewicht zunehme und ich letztendlich immer unglücklicher werde ? irgendwie paradox!
jetzt sitz ich daheim, das schlimmste ist überstanden, ich habe nicht gek*, obwohl ich solche bauchschmerzen hatte und mein bauch nun immer noch prallvoll ist...aber das ist gut so, denn nur so bemerkt man glaube ich was man seinem körper mit den unmengen an essen antut und dass dieses fressen einfach maßlos ist und in keiner relation zu dem steht, was man wirklich zum leben braucht oder was genuß ist...
auch wenns wieder ein fa war, so langsam durchschaue ich auch (ähnlich wie du, virginia) was dahintersteckt und was die auslöser sind

eine freundin von mir hat seit freitag auf eine sms von mir nicht geantwortet, montags treffen wir uns eigentlich immer abends und ich dachte mir heute: nein diesmal werde ich nicht nachfragen, obs dabei bleibt und abwarten ob sie sich meldet. tja hat sie nicht und getroffen haben wir uns auch nicht. überhaupt hat sich mein freundeskreis sehr geändert und es liegt garnicht mal daran, dass ich mich zu stark von meinen freundinnen distanziere...vielmehr distanzieren sie sich von mir, jedenfalls diejenigen mit denen ich auch noch nicht über meine b* geredet habe.
es sind alles bildhübsche mädels, mit einer top figur, für die sie auch einiges machen, sprich sie haben alle ein sehr gezügeltes essverhalten, vielleicht auch ein grund, warum ich ihnen nicht von meinem problem erzählen kann, da ich angst habe sie könnten es nicht nachvollziehen und würden sich noch mehr distanzieren. nachdem sich mein exfreund von mir distanziert hat, nachdem ich ihm ausführlich mein essproblem erzählt hatte, habe ich es niemanden mehr erzählt...zu groß ist meine angst wieder einen menschen, der mir was bedeutet zu verlieren, weil er es nicht nachvollziehen kann, geschockt ist, das nicht von mir erwartet hätte oder sich gar ekelt oder mich für verrückt erklärt...eben immer schön die perfekte fassade wahren, auch wenn sie langsam bröckelt
ja eigentlich traurig, da ich ihnen früher schon sehr viel anvertraut habe aber in dieser sache führe ich eine art doppelleben und die tatsache, dass wir immer weniger gemeinsam unternehmen (was auch daran liegt, dass alle in einer festen beziehung sind und seit meiner letzten missglückten beziehung permanent anmerkungen machen vonwegen ich brauche nen neuen freund, mich verkuppeln wollen ,etc...und kaum noch mit mir weggehen..komm mir manchmal so vor als wärs ein manko von mir in ihren augen weil ich momentan keine beziehung habe...naja man kann eben nichts erzwingen, habe eben noch keinen neuen "mr right" getroffen und im moment, wo ich mich eh nicht wohl fühle strahle ich das nach außen glaube ich auch aus, muss erst wieder mit mir im reinen zu sein um wieder an ein date oder ähnliches zu denken und dafür bereit zu sein)
das ist einer der hauptauslöser bei mir, glaube ich, habe erst vor ca. nem jahr den kontakt zu ner sehr sehr guten freundin verloren und nachdem sich nun mein ganzer freundeskreis immer mehr auflöst, verliere ich so langsam den boden unter den füßen...
die einzige, die von meiner b* aus meinem freundeskreis weiß, ist meine beste freundin
tja, dann wären da noch auseinandersetzungen mit meiner mutter wegen der b*, durch die b* oder über die b*, die mich immer wieder sehr belasten, da sie einfach sehr oft die falschen worte findet und mit sprüchen wie "fressack", "in deinem alter wog ich aber noch weniger", "du hast halt einfach nicht den willen mit dem vielen essen aufzuhören" usw mich immer wieder zur weißglut bringt und mich verletzt...was natürlich (aus trotz?) wieder zu fa führt
weiß, dass sie mit der situation überfordert ist und dass ich sie verletze, sie sich sorgen macht aber feingefühl hat sie in sachen wie diesen einfach nicht
naja dann wäre da noch mein arbeitsplatz, der mich mal mehr mal weniger frustriert, da ich in meinen praxisphasen einfach nicht viel zu tun habe zeitweilig, mein team nicht immer das netteste ist und ich oft die tage zähle bis zur nächsten theoriephase (studium), diese sind vom stress und leistungsdruck auch nicht fa-frei aber ich bin gefordert und es macht mir spaß

weitere auslöser sind die einsamkeit, die unsicherheit vor der zukunft, die auswegslosigkeit bei dingen, die mich belasten und für die ich keine andere lösung finde (als es zu verdrängen und mit essen runterzuschlucken), ärger, wut, frust, angst, selbthass, unzufriedenheit, trauer, usw

sorry virginia, dass ich deinen thread jetzt als selbstreflexion (aus)genutzt hab. ist doch länger geworden als ich gedacht habe, aber es war zeit mir das mal alles von der seele zu schreiben

nun zu dem was du geschrieben hast und worauf ich eigentlich antworten wollte: ich finde es eine tolle idee, dass du mod werden willst

bücher über bulimie habe ich mir auch schon zur genüge aus der bibliothek geholt , beim ersten mal tatsächlich wegen einer studienarbeit...mittlerweile eher als selbstherapie-versuch
wirklich unangenehm war es mir das selbsthilfe-buch "wege aus der bulimie" zu kaufen, dies gabs in keiner bibliothek zur ausleihe und da ich es unbedingt wollte musste ich es notgedrungen kaufen...kam mir schon ein bisschen komisch vor als ich so an der kasse stand und bei der kassiererin bezahlte, ich mein bei dem buch ist es ja klar, dass es nicht zu studienzwecken ist, einzige ausrede wäre "ist für eine freundin"

morgen ist ein neuer tag, denke trotz allem dass man durch jeden tag an dem man sich mit den hintergründen und auslösern auseinandersetzt einen schritt weiterkommt....und nicht stehenbleibt

habs einfach so satt diese b*!

hallo virginia, juli hab mich grad durch eure beiträge gearbeitet und die fortschritte die ihr macht, springen mir förmlich ins auge.
Respekt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

schade dass man das immer nur bei andren erkennt, nie bei sich selbst. trotzdem weiss ich dass ich langsam weiterkomme.
ist es euch nicht manchmal auch zu langsam? oder habt ihr das gefühl es wird nie aufhören?
für mich ist es so schwierig daran zu glauben, dass man nicht an den symptomen arbeiten kann, bzw dass es nichts bringt sie zu unterdrücken, fühl mich dann so als würde ich gar nix tun und alles einfach laufenlassen.

übrigens virginia, hab essen als ersatz wieder vorgekramt (dachte mir du, als intelligente, belesene frau hast was an dem buch gefunden, vielleicht sollt ichs doch weiterlesen) und mittlerweile find ich wirklich mehr für mich nach den ersten 100 seiten, bin grad bei den fas warum und wieso.....

und sonst hatte ich heute meinen obligatorischen FA nach der uni, hab dann ein bisschen geschlafen obwohl mind. 5 sachen in der wohnung zu erledigen sind.
und jetzt bin ich aufgewacht, hab ein müsli gegessen und wwar schon fast für den nächsten fa in der küche.... kurz nachgedacht....warum willst du das jetzt?
- weil ich eh schon einen hatte
- weil ich hunger haben
- weil ich vor meinen verpflichtungen flüchten will

aber was bringts mir???
- wieder weniger lebensmittel (und momentan eh kein geld da)
- die wohnung ist noch schmutziger
- noch mehr arbeit
- noch mehr verschenkte zeit
- schade meinem körper zweimal heute anstatt einmal

so und darum werd ich jetzt diese blöden dinge erledigen!
wünscht mir ein paket motivation herbei, bitte!

virginia, go for mod!
juli, super dass du durchgehalten hast!

bussi schnuppe

hallöchen meine lieben

die fortschritte die ihr macht, springen mir förmlich ins auge.

ja, wir machen alle fortschritte, DU AUCH, sternschnuppe. schließlich setzen wir uns endlich mit dem krankmachenden dahinter und mit den fas auseinander. überlegt mal, wie lange wir "einfach nur bulimie hatten" ohne uns die mühe zu machen, fas zu hinterfragen und unsere gefühle zu erforschen. dafür gibt es ja das forum, dass wir deine fortschritte sehen und dir zeigen

übrigens virginia, hab essen als ersatz wieder vorgekramt (dachte mir du, als intelligente, belesene frau hast was an dem buch gefunden, vielleicht sollt ichs doch weiterlesen) und mittlerweile find ich wirklich mehr für mich nach den ersten 100 seiten, bin grad bei den fas warum und wieso.....

daaanke für das kompliment
ich glaube, was bücher angeht, hat jeder so seine vorlieben. für mich ist es immer ganz wichtig, dass ich direkt angesprochen werde und dass ich das gefühl bekomme, der autor hat selbst mal erlebt, wovon er redet. deshalb mag ich das buch wahrscheinlich so. unsere gruppenleiterin in der shg empfiehlt uns auch manchmal bücher, mit denen ich aber gar nicht kann. ihre vorschläge sind immer leicht esoterisch wie "die aussöhnung mit dem inneren kind", "die große mutter", "die frau, die im mondlicht aß". das ist nicht so mein fall, aber meine freundin zum beispiel ist damit sehr weitergekommen.

ich hab heute übrigens abends auch ein müsli gegessen, liebe sternschnuppe. eigentlich hatte ich in der früh ganz was anderes eingekauft, aber dann habe ich gemerkt, dass das gerade überhaupt nicht passt. früher hätte ich mir das andere gemacht, da die pilze schon "sehr an der grenze sind", wie meine mama sagen würde. aber jetzt denke ich mir, was solls, lieber ein paar pilze wegwerfen als einen fa zu bekommen.

ich habe übrigens in dem dritten buch von gestern (was gar nicht mal so schlecht ist) einen tip gefunden, sich an "verbotene lebensmittel" ranzutasten. man soll einfach mal bei einer mahlzeit ausprobieren, eine münze zu werfen, kopf oder zahl. wenn kopf kommt, stellt man die mahlzeit aus zwei bis drei teilen erlaubtem und einem teil verbotenem zusammen, wenn zahl kommt, macht man es umgekehrt. es steht extra dabei, dass die mahlzeit sehr klein sein kann, damit man sich nicht überfordert, aber so kann man üben, die strenge kontrolle beim essen etwas aufzugeben.

außerdem soll man die ES während der genesung nicht nur verteufeln, sondern eine liste mit allem machen, was sie einem in der vergangenheit positives gebracht hat. z.B. "ich hatte eine entschuldigung für meine schlechten noten" oder "ich musste nicht auf familienfeiern". viel davon überschneidet sich mit den gründen, was einem ein FA bringt im bulimie forum. und dann soll man sich einen punkt rausnehmen, wo man sagen kann "das schaffe ich inzwischen anders zu bewältigen, dazu brauche ich die ES nicht mehr". damit kann man sich auch seine fortschritte verdeutlichen

muss erst wieder mit mir im reinen zu sein um wieder an ein date oder ähnliches zu denken und dafür bereit zu sein

da denke ich genauso, liebe juli. im moment wäre ich für eine beziehung gar nicht bereit, weil es bei mir selbst noch so viel zu verarbeiten gibt.
das mit den freundschaften ist auch so eine sache. ich habe momentan sehr viel weniger freunde als früher, dafür stehen sie mir näher und enttäuschen mich nicht so oft wie meine früheren bekannten. ich glaube, ein paar echte freunde sind für mich besser als viele oberflächliche. ich neige dazu, schnell enttäuscht zu sein und zu viel von anderen zu erwarten. manchmal denke ich schon, dass mein leben früher aktiver war, ich hatte immer sofort jemanden, der mit mir weggegangen ist oder ins café. aber so richtig haben mich diese leute nicht gekannt, das wollten sie auch gar nicht. und inzwischen merke ich, dass mir diese art von freundschaft nicht viel bringt.

mit vollem bauch bin ich also in der arbeit angekommen,

was machst du für eine ausbildung, juli? haben deine fas etwas damit zu tun? wie gefällt es dir dort?
ich finde es toll, dass du die fas in frage stellst. und das aushalten von dem ganzen essen im magen ist ein großer fortschritt. ich hab es heute mittag auch mal versucht, ich hab wahnsinnig viel gegessen, ohne fa, aber einfach zu schnell und zu viel. danach hab ich mich ins bett gelegt, damit ich nicht auf dumme gedanken komme. im liegen mit geschlossenen augen war es besser auszuhalten.

für nachts kaufe ich zwar immer noch sachen, aber ich habe heute beschlossen, nur noch sachen zu kaufen, die lange halten, z.b. nudeln. wenn ich z.b. frisches brot kaufe, fällt es mir nachts viel schwerer, stark zu sein, weil ich mir denke, das muss schnell weg, übermorgen ist es hart, und dann passiert es

bisher war ich immer davon überzeugt, sehr, sehr dick zu sein (laut der waage bin ich es ja auch). aber heute hatte ich so ein erlebnis, wo ich zweifel bekommen habe. im yoga war eine neue, ein wunderhübsches mädchen mit langen haaren, einer superfigur und einem traumhaften gesicht. ich hab sie die ganze zeit nur bewundert und angestarrt und mir bei jeder übung gedacht "na wunderbar, jetzt hab ich nicht mal mehr beim yoga eine gute beziehung zu meinem körper, wenn ich so eine sehe"
nachher haber wir uns dann umgezogen, und als sie eine jeans anhatte und neben mir stand, hab ich gesehen, dass ihre oberschenkel gar nicht so viel dünner sind als meine, sie wirkten eher noch etwas kräftiger
also ich weiß echt bald nichts mehr...

ich finde es eine tolle idee, dass du mod werden willst

virginia, go for mod!

jaaaa, ich werde mich melden

bücher über bulimie habe ich mir auch schon zur genüge aus der bibliothek geholt , beim ersten mal tatsächlich wegen einer studienarbeit..

du auch ich hatte am ende sogar eine mündliche prüfung über das thema, ich wäre fast gestorben, weil ich mir eingebildet habe, man sieht es mir an
das selbsthilfebuch habe ich bei amazon bestellt

alles liebe, wir schaffen das!
virginia

liebe virginia,
mache ein ba-studium(sozialpädagogik), das studium liegt mir total, ist GENAU DAS, was ich machen will und kann mir auch nichts anderes vorstellen, habe auch zuvor schon ehrenamtlich im sozialen bereich erfahrungen gesammelt und das hat damals meine entscheidung nur noch bestätigt
leider siehts mit der praxisstelle nicht immer so rosig aus, mache offene kinder- und jugendarbeit in einem jugendhaus und ich kann jetzt schon sagen, dass ich später einmal nicht im jugendhaus arbeiten will. die arbeit an sich kann ich gut erledigen, komme mit den kindern und jugendlichen und den mir gestellten aufgaben gut zurecht nur irgendwie fordert es mich nicht so sehr manchmal...im vergleich zu dem was ich im studium lerne, habe manchmal das gefühl zuwenig bei den jugendlichen bewirken zu können und zu wenig zu leisten...sitze sehr viel zeit nur herum...also genügend zeit zum essen , einen langen fahrtweg zur arbeit habe ich auch, pendle jeden tag, das heißt ich fahre früh morgens los und komme erst spät abends heim, nun ja und da ist leider auch immer zuviel zeit im zug die ich bisher nicht sinnvoll genutzt habe und ich auch da fa bekommen habe
an meinen aufgabenbereichen habe ich bereits etwas geändert, so dass ich zufriedener mit meiner arbeit bin indem ich mir projekte überlegt habe usw oder in der freien zeit etwas fürs studium mache oder wie jetzt gerade meinen praxisbericht bereits anfange zu schreiben
anfangs hatte ich das gefühl in meinem team nicht richtig aufgenommen zu werden...sind ein sehr eingespieltes team und es gab so manche sticheleien, was sie aber bei jedem neuen teammitglied machen...kam mir zeitweise sehr ausgegrenzt vor und das hat sich gebessert ( habe das auch offen angesprochen, sogar das hab ich mich mittlerweile getraut ) aber ich fühl mich mit der ganzen vorgeschichte und dem gedanken lieber in einem anderen bereich zu arbeiten doch noch nicht so sehr wohl...und werde wahrscheinlich nie so sehr integriert sein und offen mit meinen kollegen reden können, da ich es irgendwie auch nicht mehr will, das ist mit ein grund, warums bei mir zu fa kommt und was mit ein auslöser für die b* bei mir war wie ich glaube: der zwiespalt einerseits genau zu wissen, dass man dieses studium bzw diese ausbildung unbedingt machen will und sie einen glücklich macht und andererseits zeitweise total unglücklich mit der praxisstelle zu sein, da man im team einfach nicht seinen platz findet und auch nicht zugeschrieben bekommt, so sehr man sich auch bemüht
mittlerweile sind alle kollegen mit meiner arbeit sehr zufrieden, hab mich in gewisser weise dadurch erstmal behaupten müssen...aber innerlich hab ich immer noch im hinterkopf wie sie mich eine zeitlang ausgegrenzt hatten als ich neu war und ich werd dies einfach nicht los

ja das mit "guten bekannten" kenne ich , hatte früher auch einige mit denen ich mich auf nen kaffee oder so getroffen hatte, was aber immer sehr oberflächlich war.
so hat sich nun leider die situation mit meinen engsten freundinnen entwickelt, komme mir manchmal so vor als wären wir nur noch gute bekannte, da alles so oberflächlich geworden ist und als ob jeder dem anderen was vormachen würde und wenn ich von einem problem erzähle, wie zum beispiel der arbeit kommt nur eine antwort wie "ach das wird schon wieder"...
bin da sehr ähnlich wie du, virginia, erwarte auch immer sehr viel von freundschaften und fühl mich oft sehr schnell von jemanden enttäuscht... vielleicht manchmal zu viel, wodurch auch schon freundschaften beinahe oder ganz kaputt gegangen sind

der tag heute war wieder ein tag an dem ich zuviel gegessen habe, zwar nicht bis zur völligen übelkeit, aber eben doch das 4fache was eine person zum frühstück, zum mittagessen und zum abendessen und zwischendurch braucht...und nur ungesundes zeug vom bäcker aber ich habe den zweiten tag nicht gek*, heute wars schon viel leichter es auszuhalten...obwohl ich weiß, dass ich wieder zunehmen werde und ich mir das bei sehr sehr gutem ng eigentlich nicht leisten kann und mir meine hosen kaum noch passen
aber ich denke mir, wenn ich gesund werden will ,dann muss ich da durch, wenn ich bereits die sinnlosigkeit vom k* erkannt habe und mich weigere nachzugeben, muss es ja auch zukünftig möglich sein dem drang nach zu vielem essen nicht mehr nachzugeben...
glaube das zuviele essen lag vor allem an nem sehr heftigen streit mit meiner ma, den ich gestern abend noch hatte, hab sie auf die kommentare ("fressack", etc) angesprochen, die sie vor kurzem zu mir gesagt hatte, und ihr gesagt, dass mich solche worte sehr verletzen, konnte ihr sogar datum, uhrzeit und die situation in der sie das zu mir gesagt hat schildern...und sie hat alles abgestritten, hat gemeint ich würde mir das einreden, halluzinieren oder was auch immer und dass sie sowas nie gesagt hätte. das war mit abstand das verletzendste, dass sie sich nicht mehr dran erinnern kann oder es zumindest verleugnet und mich als lügnerin hinstellt...dabei kann ich mich noch so gut an die worte erinnern...solche sprüchen bleiben bei jemanden mit ner es erst recht im gedächtnis
war danach total am ende, völlig fertig mit den nerven und habe nur noch geweint, habe schon sehr lange nicht mehr so stark gefühle zugelassen...ansonsten hätte ich mir irgendwo dinge für nen fa gekauft und den ärger damit runtergeschluckt
so verletzend der streit mit meiner mutter war, es hat gut getan danach einfach zu weinen...auch wenn ich heute morgen richtig schlimme augenringe davon hatte
momentan rede ich kein wort mit meiner mutter, weiß ist auch nicht die lösung aber ihre reaktion auf das gestern ist einfach unverzeihlich und solange von ihr nichts kommt, weiß ich einfach nicht wie ich mit ihr umgehen kann ohne richtig beleidigend zu werden...deswegen schweige ich

hast schon recht virginia, es ist erschreckend wie lange man bulimie hatte, ohne zu hinterfragen wie es dazu kam...und vor allem wie lange man diesen zustand einfach geduldet hat, wenn ich daran denke wie ich anfangs nicht mal darunter gelitten hatte und mir das ganze nicht eingestehen wollte, unvorstellbar heute

hallo ihr lieben,

komischer tag heute, diese woche hat mein studium wieder begonnen und ich hatte ziemlich schiss davor (hab deutlich, sichtbar zugenommen und hatte so angst dass mich wer drauf anspricht aber bisher hatte ich glück)
und dann sass ich so in der vorlesung und ich hatte riesenhunger (trotz frühstück und jausenapfel) jedenfalls hab ich mir dann einen kornspitz und einen kleinen schokoriegel gekauft und das dann gegessen. und damit war für mich automatisch klar: das war zuviel, wenn die vorlesung vorbei ist, hast du einen fa, und dass obwohl mir gar nicht danach war, es war einfach festgelegt. (ist eh schon egal gedanke)
und da wart ich nun, dass die vorlesung vorbei ist und ich endlich meinen fa haben kann, überleg mir schon was ich mir alles kaufen werd und dann plötzlich ... die frage: wer sagt dass du dir von einem kornspitz und einem stück schoko den ganzen tag versauen lässt. gut ich hab mehr gegessen als ich mir vorgenommen hab aber ich hab am vormittag immer total hunger.
jedenfalls war ich nach der vorlesung laufen und hab jetzt gerade erst zu mittag gegessen, ne ordentliche portion noch dazu und ich bin froh dass ich nochmal die kurve gekriegt hab..
muss über dieses erlebnis erstmals nachdenken, ganz komisches gefühl.
tut mir leid dass ich jetzt nicht auf eure beiträge antworte, bin grad ein bissi verwirrt.

wie gehts euch heut? wie war euer tag?
bussi schnuppe

schnuppe, setz das doch mal in relation:
ein kornspitz und ein kleiner schokoriegel - und dann ein FA, auch wenn du ihn nachher auskotzt ...

mein gott, was ist schon ein kornspitz?! g'sunde energie höchstens!! und ein kleiner schokoriegel - denkst du im ernst, dass du davon zunimmst?!

hallöchen miteinander

juli, deine arbeit hört sich echt interessant an aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie ganz schön anstrengend ist. ich habe eine bekannte (sie hat auch soz-päd studiert), die in einem geschlossenen wohnheim für mädchen arbeitet, und was sie da erzählt, ist manchmal ganz schön heftig. aber dass das team gerade in so einem bereich jemanden ausgrenzt, finde ich schon heftig. wie lange musst du die praxisstelle noch durchhalten? gibt es jemand anderen dort, der auch nicht so sehr integriert ist, an den du dich halten könntest?
jaja, die langen zugfahrten sind so eine sache. bei mir waren es immer lange autofahrten, auf denen ich früher nonstop gegessen habe. inzwischen kaufe ich mir immer was zum trinken und nuckel das dann vor mich hin. ich hab gemerkt, dass es mir reicht, mir irgendwas in den mund zu stecken, ob das ein strohhalm ist oder ein paar kekse, macht keinen unterschied. wie nennt man das gleich? orale fixierung?
dass du fas hast und nicht k*, ist ja auch keine dauerlösung. ich hab das 8 monate gemacht. keiner hats gemerkt, weil ich vorher ug war, aber eigentlich war es binge eating, und was dahintersteckte, hab ich weiterhin verdrängt.
weiß deine ma von der b? solche kommentare sind ja echt fies, und sie nachher auch noch abzustreiten ist echt schwach. was machst du jetzt? hast do schon mal versucht, ihr einen brief zu schreiben?

sternschnuppe, ich finde es echt toll, dass du dir den tag nicht hast versauen lassen. mach weiter so!

bei mir hat sich ziemlich viel getan. gestern war ich mit meiner mama in der stadt. wir haben uns die gleichen oberteile gekauft, und natürlich hat sie eine nummer kleiner. aber ich hab mir zum ersten mal gedacht, eigentlich sieht es besser aus an mir, weil es einen schnitt hat, der mit oberweite besser sitzt
im café hatten wir ein sehr gutes gespräch, wo sie mir sachen von früher erzählt hat, aus meiner kindheit, die ich auch so gesehen habe, und bisher dachte ich immer, sie sähe es ganz anders. da hat sie zum ersten mal zugegeben, dass sie nur so getan hat als ob und viel überspielen wollte, weil sie nicht wusste, wie sie damit umgehen soll. das hat mir gut getan, das von ihr zu hören.
ich habe mir dann noch eine sehr teure sonnenbrille gekauft (DKNY), die ich mir eigentlich im moment gar nicht leisten kann, aber ich brauche eine gute, weil ich nach der laser-OP wahrscheinlich sehr blendempfindlich bin. also hab ich sie trotzdem genommen

abends war ich in der shg. erst wollte ich gar nicht gehen, weil ich mit dem bus fahren musste. die shg ist nämlich praktisch vom oktoberfest gegenüber und da gibt es keine parkplätze im moment. aber dann bin ich doch gegangen, weil ich mir gedacht hab, was soll das denn eigentlich. manchmal steht so was wie ein berg vor mir, wenn ich denke, wie ich abends danach dann auf den bus ewig warten muss und vielleicht geheult habe wegen einem thema dort. und dann mag ich schon gar nicht mehr. aber in der realität ist es nie so schlimm, wie ich es mir vorstelle.
es war auch wirklich ein sehr guter abend. ich hab von den anderen so viele rückmeldungen bekommen, wieviele fortschritte ich gemacht habe. und dann kam auch die frage auf, warum ich noch so am symptom festhalte. meine thera sagt schon längst, dass ich es sein lassen könnte - von meinem "handwerkszeug" her, nur dass ich mich irgendwie nicht traue.
nach der OP geht es ja sowieso erst mal nicht mehr, also habe ich mir gedacht, ich kann mich auch gleich von der B verabschieden. heute hab ich also "abschied gefeiert". ich war im supermarkt und habe mir alles gekauft, worauf ich lust hatte, auch die ganz teuren sachen, die ich sonst nie nehme. ich hab zwei riesige tüten rausgeschleppt, das kam mir auf einmal ganz schön seltsam vor.
im auto hab ich dann zwei semmeln gegessen, und als ich daheim in die wohnung kam, hatte ich eigentlich schon gar keine lust mehr, noch mehr zu essen. aber ich habe mich dazu gezwungen, die nudeln auszupacken und zu kochen. eigentlich dachte ich, das dauert heute bis mitternacht. ich hab ein paar kerzen angezündet, angefangen die nudeln zu essen, und mich dieses mal nicht abgelenkt mit lesen oder fernsehen. nach dem zweiten teller nudeln kam mir das alles so dumm und sinnlos vor, ich musste plötzlich an einen satz aus "essen als ersatz" denken: "wenn man sich bewusst macht, was man da tut, dann stellt man fest, dass es eigentlich nur essen ist, nicht mehr" (oder so ähnlich)
jedenfalls dachte ich mir: wie blöd bist du eigentlich? glaubst du wirklich, dass diese dummen nudeln dir das geben können, was du wirklich willst, wo du sowieso schon pappsatt bist?
ich hab den fa dann nach den nudeln beendet und den rest in den kühlschrank gepackt. es wäre so einen strafe für mich gewesen, das bis mitternacht durchzuziehen, kaum zu glauben, dass ich so was schreibe
danach habe ich einen langen abschiedsbrief an die bulimie geschrieben, ein bisschen geheult - und das wars dann.
ich bin fertig mit der kotzerei. im moment erscheint es mir weitaus attraktiver, mit meinem gewicht zu leben, als immer wieder diesen teufelskreis am laufen zu halten.

außerdem brauche ich einen neuen personalausweis - und ich will mir nicht weitere fünf jahre ein foto mit breitmaulfroschgesicht anschauen.
heute am tag habe ich sicher auch zu viel gegessen. ich war mit meinen eltern mittagessen und hab eine normale portion bestellt (während meine mama vor ihrem salat saß). wenigstens mein papa hat sich eine schweinshaxe gegönnt nachmittags habe ich dann noch ein süßes teil gegessen, und in der früh war es auch nicht wenig, aber es war einfach nur HUNGER. ich hab nicht das gefühl, dass ich damit irgendwelche gefühle runtergeschluckt hätte, ich bin nur irgendwie ausgelaugt im moment. und dann passt es ja eigentlich.

irgendwie hat mir das heute echt gezeigt, dass ich von der b niemals das bekommen werde, was ich mir erwarte. ich habe sie lange gebraucht, um mein leben zu meistern, aber mittlerweile sollte ich was anderes drauf haben

alles liebe,
virginia

@virginia: ich finde es toll, was für fortschritte du machst und ich kann nur sagen: du hast vollkommen recht, mit dem was du sagst, die bulimie kann einem nie das geben, was man eigentlich erhofft oder sich erwartet oder was man glaubt zu kompensieren

ja, meine arbeit kann schon auch sehr anstrengend sein an manchen tagen, aber es macht spaß in meinem team werden alle neuen leute erst einmal ausgegrenzt, so wie bei mir damals, irgendwie scheinen sie immer einen sündenbock zu brauchen...im sozialen bereich heißt es wird am meisten gemobbt (hab ich zumindest mal gelesen) obwohl man es in diesem beruf gerade besser wissen müsste
mittlerweile bin ich im team integriert, man unterhält sich mit mir, fragt mich wie es mir geht, lädt mich ein bei treffen nach der arbeit mitzugehen.. mehr oder weniger mache ich das ganze dann auch mit aber durch die vorgeschichte isolier ich mich schon noch ein bisschen (mal mehr mal weniger) bzw werde wohl nie so nen draht zu meinem team finden wie wenn sie es mir anfangs leichter gemacht haben
durch meine vorgeschichte setze ich mich jedesmal für ihn ein, wenn jemand neues ins team kommt und dann ähnlich behandelt wird wie ich damals. ist trotz allem eben immer wieder eine angespannte stimmung, ob ich nun der sündenbock damals war oder nun jemand anderes... es drückt irgendwie die stimmung
mein studium geht noch 2 jahre, wovon ich ca. 12monate noch praxis dort haben werde

meine mutter weiß von meiner b* und leidet auch darunter, macht sich auch sorgen, einen brief zu schreiben ist eine gute idee, werde ich glaube ich in einer ruhigen minute auch machen. rede zwar wieder mit ihr aber geklärt ist der streit noch nicht, zumindest nicht für mich solange sie es abstreitet

habe gestern nicht durchgehalten, habe abends auf dem heimweg wieder zuviel gegessen und daheim dann versucht zu k* ... habs aber schnell wieder sein lassen und mich abgelenkt
diese fa ohne k* sind auf dauer auch keine lösung, so hatte bei mir das ganze auch angefangen
habe heute keinen fa gehabt, nur gegessen wenn ich hunger hatte, ein kleiner fortschritt...lag aber auch mit daran, dass ich meine ec-karte bewusst daheim gelassen hatte um nicht in versuchung zu kommen, keine dauerlösung aber momentan gehts nicht anders, hab mich einfach nicht im griff
trotzdem waren die gedanken ans essen, an nen fa, ans gewicht wie jeden tag da und ohne ne thera (hab ersten termin anfang oktober) schaff ich es auch nicht
versuche jedoch die fa im rahmen zu halten, d.h. nicht mehr jeden tag, nicht bei der arbeit, usw... erstmal ein nicht so hoch gestecktes ziel...aber so setze ich mich nicht so sehr unter druck

Juli20 hat geschrieben: versuche jedoch die fa im rahmen zu halten, d.h. nicht mehr jeden tag, nicht bei der arbeit, usw... erstmal ein nicht so hoch gestecktes ziel...aber so setze ich mich nicht so sehr unter druck

das finde ich gut, es gibt ja auch diese theorie, dass es leichter fällt, aus der b rauszukommen, wenn man rückfälle plant. ich hab das früher auch mal gemacht, aber ich glaube, es ist besser, sich zu sagen "so und so oft in der woche ist okay" anstatt zu sagen, "sonntag um 16 uhr 30 ist es soweit." dann hat man meistens für einen moment geplant, wo man es gar nicht unbedingt will, wenn es so weit ist (ging zumindest mir immer so).

ich habe schon wieder ein neues buch aufgetan unsere bücherei, sonst eher mit werken von um die vorletzte jahrhundertwende bestückt, hat beschlossen, sich eines von 2*0*0*4 anzuschaffen, man glaubt es kaum.
es heißt ess-attacken stoppen und ist von christopher g. fairburn. der zweite teil, der selbsthilfeteil, ist nicht wirklich ein knüller, da er nur auf die essgewohnheiten abzielt und alles andere außer acht lässt. aber der erste teil ist echt interessant, da erzählt er, wie 1981 alles anfing mit einem zeitschriftenartikel, wie die krankheit langsam anerkannt wurde und was für behandlungsstrategien seitdem versucht wurden, was erfolg hatte und was eher nicht (hier ist zum beispiel eine unterart der verhaltenstherapie zu nennen, wo man in der therapie einen fa hat und danach gezwungen wird, das essen drinzubehalten).
es gibt viele untersuchungen, langzeitstatistiken usw, also ich dachte eigentlich, ich wüsste fast alles, aber das buch hat mich überrascht. was hört man hier sonst schon von den ausprägungen der bulimie in tokio oder bei farbigen mädchen?

sonst war heute eigentlich ein relativ guter tag. meine freundin hat mir gemailt, dass sie sich gerade um unsere urlaubsplanung kümmert (*freufreufreu*), und sonst habe ich viel gearbeitet. mein essen war - vom frühstück abgesehen, das zweimal stattfand, nachts um eins und morgens um fünf - eigentlich perfekt. ich hab ein paar von den gestern übriggebliebenen fa-lebensmitteln mit salat kombinert, und ich war wirklich nach sehr viel weniger satt, als wenn ich nur "gesundes" esse. (wobei ich bezweifle, dass normale menschen kartoffelpüree und fischstäbchen als ungesund eingestuft hätten.) jedenfalls habe ich langsam das gefühl, dass es wirklich gehen könnte, von meinen voraussetzungen her, nur dass mich die vertrautheit der b bisher davon abgehalten hat. (irgendwie auch die faulheit, aber ist es nicht eigentlich viel bequemer, normal zu essen, als sich jede nacht die seele aus dem leib zu k*?)
nach dem abendessen musste ich auf einmal total heulen, einfach nur weil ich satt war und mich vorher der hunger von der traurigkeit abgelenkt hatte. aber es ist nichts schlimmes, eigentlich ist es leichter, "echt" zu leben, als sich mit der bulimie zu schützen. ich glaube, ich weiß, woran es lag.

ich hoffe, es geht euch auch so gut

virginia, einen rückfall zu planen hatte ich auch mal befolgt und hab die gleichen erfahrungen wie du damit gemacht. einen genauen termin festzulegen erschien mir auch immer als nicht sinnvoll, da zu diesem zeitpunkt meist kein "verlangen" da war, dafür aber davor oder danach...einmal ist sowas bei mir in ner ganz bösen fa-serie ausgeartet... deshalb bleib ich erstmal bei meinem ziel...falls sich ein fa anbahnt und er sich nicht unterdrücken lässt, werde ich ihn zulassen. mit dieser einstellung klappt es momentan richtig gut,wahrscheinlich vor allem deswegen weil ich mir nicht wie sonst sage "ab jetzt nie mehr" das hat bei nem fa oder nach nem fa auch bewirkt, dass ich an einem solchen besagten tag immer noch weitergegessen habe, mich regelrecht dazu gezwungen habe...obwohl ich schon gar nicht mehr wollte und das alles nur weil ich mir sagte "heute ist es eh schon egal, heute kannst du nochmal so richtig über die strenge schlagen und ab morgen dann nie mehr solche ungesunden, fettigen, süßen sachen" oder aber ich habe weitergegessen (als eine art bestrafung?) bis es mir richtig elend ging und ich es richtigt bereut habe

habe heute super durchgehalten und normal gegessen

also meine nacht war echt schlimm. mit dem essen hat es sich zwar positiv entwickelt. mittlerweile will ich nachts gar nicht mehr essen, weil es mir nicht mehr beim wieder einschlafen hilft. dafür habe ich jetzt immer ganz schlimme alpträume. für mich ist das was ganz neues. ich kann mich eigentlich seit ich B habe an keinen einzigen traum überhaupt erinnern, geschweige denn, dass ich von einem aufgewacht wäre, weil er so heftig war.
die beiden letzten nächte ist es mir aber beide male passiert. und aus den träumen selbst werde ich auch nicht schlau.
einer handelte davon, dass in am gardasee in urlaub war und mir dort einen fiat seicento gekauft habe (den beigen mit dem blauen rennstreifen, den ich früher immer unbedingt wollte). dann war da noch so ein typ, der mich ständig überreden wollte, mit ihm was trinken zu gehen. aus ich endlich ja gesagt habe, waren seine ganzen freunde dort und ich habe mich höchst unwohl gefühlt. deshalb bin ich bald wieder gefahren- in dem beigen auto - wobei er mir noch nachgelaufen ist. und kaum war er außer sichtweite, ist das auto in flammen aufgegangen. dann stand er plötzlich wieder neben mir, ich hatte total angst in den brennenden auto und bin aufgewacht.

der zweite traum war noch viel schlimmer. da ist mein hund vor meinen augen - zweimal! - überfahren worden. (ich verzichte lieber auf einzelheiten.) jedenfalls hat mein herz noch nie so gerast wie bei diesen träumen.

sonst gibt es nicht viel neues, ich arbeite die meiste zeit. ach ja, einen satz wollte ich euch noch zur motivation mitgeben. den habe ich gestern in dem buch von meinem letzten eintrag gelesen - und ehrlich gesagt hat mir das den ausschlag gegeben, die blöde kotzerei endgültig aufzugeben.

(aus: Ess-Attacken stoppen, Ch. Fairburn, Seite 61ff)

Auch die Annahme, dass man durch Erbrechen alles, was man gegessen hat, wieder loswird, ist falsch. Zwar wird beim Übergeben vieles wieder hochgewürgt, doch eine Studie im Pittsburgh Human Feeding Laboratory mit 17 Frauen mit Bulimia nervosa ergab, dass weniger als die Hälfte der bei einer vorausgehenden Essattacke verzehrten Lebensmittel erbrochen wurde. Die Frauen, die alle unter regelmäßigen Essattacken mit anschließendem Erbrechen litten, wurden gebeten, sich genau so zu verhalten, als ob sie zuhause wären. Als man den Kaloriengehalt der verzehrten Lebensmittel und des Erbrochenen verglich, stellte man fest, dass die Frauen durchschnittlich 2131 Kalorien aufgenommen, aber nur 979 Kalorien wieder erbrochen hatten. Dies erklärt, warum auch Menschen, die sich nach jeder Essattacke übergeben, nicht unbedingt untergewichtig sind. Sie leben von dem, was von den Essattacken übrig bleibt.
Umd man kommt nicht umhin, sich zu fragen, wie viele von ihnen möglicherweise nie mit dem Erbrechen begonnen hätten, wenn sie gewusst hätten, dass ihr Körper trotzdem über 50 Prozent des Gegessenen behält?

Das erklärt übrigens auch, warum ich an den Tagen, wo ich nachts keine FAs hatte, immer so wahnsinnig Hunger habe
Die Zahlen habe ich jetzt mal drin gelassen, da der Artikel aus einem Contra-Bulimie-Buch ist und die Aussage dahinter auch sehr klar gegen die Bulimie spricht. Wenn sie trotzdem stören, bitte editieren.

Liebe Grüße,
Virginia

das zitat kann ich nur bestätigen....ich nehm auch immer wahnsinnig viel zu, wenn ich FA´s hab.....
ich denk mir jedesmal, dass ich eigentlich eine ganze tafel schokolade essen könnte und hätte noch immer weniger Kalorien in mir als wie nach einem FA...aber ich kann das K* trotzdem nicht lassen

Hey ihr lieben!
Das Zitat aus dem buch ist echt super, sollte man sich echt zu Herzen nehmen, denn das zieht glaube ich bei jedem Bulimiekranken. Und hoffentlich kann es viele junge mädels die noch nicht so tief drin sind, davon abhalten weiter zu machen...
Lg désemparé