#3
von Sonne
Sei nicht so hart mit dir selbst. Du könntest dich zum Bsp. mal in die Lage deines Körpers versetzen. Er ist es immerhin, der dir jeden Tag treu ergeben ist, dich überall hinbringt, wohin du willst, und all dein Macken auszugleichen versucht. Wenn du alles in ihn reinstopfst, behandelst du ihn wie einen Mülleimer. Das hat er nicht verdient. Und schon gar nicht, dass du dann durch Kotzen die viele Magensäure, die er unter Anstrengungen produziert hat, damit er alles wieder richtig weiterverwerten kann, durch seine eh schon gepeinigte Speiseröhre wieder hochschickst. Stell dir mal seine Verzweiflung vor, und wie sehr er sich freuen würde, wenn er mal eine kleine Portion kriegen würde, und zwar genau dann, wenn er mal leer ist und Hunger hat. Stell dir deinen Magen vor, und das, was er dir sagen würde, wenn du ihn hören könntest. Wenn du Gier nach Essen verspürst, dann versuch zu eroieren, ob du denn wirklich Hunger hast. Und wenn du dann feststellst, dass dem nicht so ist, versuch dich darüber zu freuen. Es gibt so viele schöne Dinge im Leben - ein Fussbad nehmen, eine Zeitschrift kaufen und schmökern, oder, meine Lieblingsbeschäftigung in Notzeiten - mich in die Hängematte legen, Musikhören und Schaukeln und gegebenenfalls heulen. Schaff dir Orte ohne Essen. Ich esse nie in der Hängematte - fällt mir aber erst grade eben auf, dass das so ist. Und dann begib dich an den Ort, den du nicht mit essen in Verbindung bringst.
Hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen. Viel Glück und - nicht aufgeben!