Von Helga Am 12.06.2001
Hallo ihr alle! Ich muss mein gutes Gefühl einfach allen mitteilen. Heute geht es mir wirklich gut und ich hoffe, dass dieses Gefühl anhält. Ich bin auf dem richtigen Weg, weil ich einsehe, dass die Krankheit nichts bringt und auch euch nichts bringen wird. Sie ist für nichts gut und hat auch keinen Sinn. Die letzten 10 Jahre habe ich mir immer gedacht, sie ist gut um Liebe zu bekommen, ist gut um schlank zu werden und ist ein Ersatz für alles mögliche. Ein falscher Gedanke, der das Leben kosten kann. Ich habe mich damals vor 10 Jahren gut gefühlt, hatte Freunde und hatte Freude am Leben. Dann kam die dunkle Krankheit, die ich nicht mehr los wurde und alles war Scheiße. Mich wundert immer noch das ich trotz der Krankheit und den Nebenwirkungen so gut durch die Schule gekommen bin, den Führerschein geschafft habe und eine super Stelle bekommen habe. Manchmal ging es mir so schlecht, dass ich nicht mehr weiter wollte und mich wirklich umbringen wollte. Aber, dann habe ich an die anderen gedacht, meine Mutter und die ganze Familie und an meine Freunde - ein paar habe ich ja noch nicht vergrault. Ich konnte einfach nicht so aufgeben und mich einfach gehen lassen, dass ist einfach nicht mein still. Ich habe jetzt ein Ziel und den Willen die Krankheit zu bekämpfen. Jeder von euch wird jetzt sagen, ja dass habe ich auch einmal gesagt und dann wurde wieder nichts drauß. Aber ein Ziel zu haben und zu versuchen, wirklich gegen die Krankheit anzukämpfen, ist sicher besser als den Kühlschrank zu leeren und den Kopf in die Klomuschel zu stecken. Ihr werdet mir alle beipflichten, dass das sicher kein Spaß ist und sehr viel Kraft kostet, die man auch anders umsetzen könnte. Ich werde nicht mehr den Kopf in den Sand stecken und sagen, ich mach einfach weiter mit der Krankheit, weil es halt bequem ist und ich mich schon so gewöhnt habe - nein ich werde handeln. Heute ist zwar erst der zweite Tag meines Entschlusses und ich hoffe, ich werde nicht gleich morgen wieder schwach, aber ich glaube an mich - einmal wenigstens.
Würde mich echt freuen, wenn ihr mir schreiben würdet. Eure Worte helfen und machen mir klar, dass ich auch etwas tun kann - wir manche von euch und den anderen werde ich mich guten Beispiel vorangehen und sagen: Mit mir nicht mehr!!!!! Helga
#2
Von daria Am 12.06.2001
ja, heute is ein guter tag. hab chemiepraktikum sehr gut beendet, bin gerade dabei mich zu verlieben... wenn ich soviel selbstbestätigung von außen bekomme, brauch ich das kotzen nicht. im moment gehts mir überhaupt nicht ab. ich weiß zwar ganz genau, dass das nur ein paar tage anhält, aber ich tu einfach so, als wärs immer schon so. heute is wirklich ein guter tag.
ja, heute is ein guter tag. hab chemiepraktikum sehr gut beendet, bin gerade dabei mich zu verlieben... wenn ich soviel selbstbestätigung von außen bekomme, brauch ich das kotzen nicht. im moment gehts mir überhaupt nicht ab. ich weiß zwar ganz genau, dass das nur ein paar tage anhält, aber ich tu einfach so, als wärs immer schon so. heute is wirklich ein guter tag.
#3
Von Helga Am 13.06.2001
Hallo Dara! Ist super, dass bei dir alles auch gut läuft. Man muss solche Tage wirklich genießen, weil man nie weiß, wielange sie dauern. Hätte gestern fast einen Rückfall gehabt - war wirklich down, doch dann habe ich mich erinnert, dass ich die Bulimie nicht mehr brauche und auch nicht mehr haben will. Das ich einfach "ich" sein will und ich mich nicht wieder in die Sucht hineinziehen lassen will. Habe mich auch schon über Therapeutinnen erkundigt und eine Selbsthilfegruppe. Ich hoffe, ich habe auch den Mut dort anzurufen oder gleich man vorbeizuschauen. Ich glaube aber, dass ich noch nicht so weit bin. Ich muss erst einmal mit mir ins Reine kommen. Muss mir erst einmal klarwerden, dass ich nicht mehr so weitermachen kann. Ich habe fast zehn Jahre Tag für Tag dies getan und kann jetzt auch nicht erwarten, dass es von einem Tag zum anderen einfach verschwindet. So läuft das nicht. Finde ich übrigens voll toll, dass du dich verliebt hast. Da bekommt das Leben wieder voll Sinn. Würde mich echt freuen, wenn es bei mir auch mal soweit wäre, aber ich kann noch nicht offen auf die Leute, besonders die Männer, zugehen. Wahrscheinlich wird es noch länger dauern, aber ich bin einfach jetzt in einem Alter, wo man sehr viel über das Leben nachdenkt und über den weiteren Sinn. Es ist so, als würde man das ganze Leben (die 25 Jahre) Revue passieren lassen. Ich sehe dann, dass ich leider in den letzten 10 Jahren nur nach hinten gegangen bin und nicht nach Vorne. Meine Freundinnen sind alle nach Vorne gegangen und sind sehr glücklich. Ich wiederum sehe jeden Tag als Qual und hoffe, dass er bald vergeht. Das ist doch nicht der Sinn.
So, muss mal wieder was anderes tun. Schreib mir wieder - tut gut mit dir zu reden! Helga
Hallo Dara! Ist super, dass bei dir alles auch gut läuft. Man muss solche Tage wirklich genießen, weil man nie weiß, wielange sie dauern. Hätte gestern fast einen Rückfall gehabt - war wirklich down, doch dann habe ich mich erinnert, dass ich die Bulimie nicht mehr brauche und auch nicht mehr haben will. Das ich einfach "ich" sein will und ich mich nicht wieder in die Sucht hineinziehen lassen will. Habe mich auch schon über Therapeutinnen erkundigt und eine Selbsthilfegruppe. Ich hoffe, ich habe auch den Mut dort anzurufen oder gleich man vorbeizuschauen. Ich glaube aber, dass ich noch nicht so weit bin. Ich muss erst einmal mit mir ins Reine kommen. Muss mir erst einmal klarwerden, dass ich nicht mehr so weitermachen kann. Ich habe fast zehn Jahre Tag für Tag dies getan und kann jetzt auch nicht erwarten, dass es von einem Tag zum anderen einfach verschwindet. So läuft das nicht. Finde ich übrigens voll toll, dass du dich verliebt hast. Da bekommt das Leben wieder voll Sinn. Würde mich echt freuen, wenn es bei mir auch mal soweit wäre, aber ich kann noch nicht offen auf die Leute, besonders die Männer, zugehen. Wahrscheinlich wird es noch länger dauern, aber ich bin einfach jetzt in einem Alter, wo man sehr viel über das Leben nachdenkt und über den weiteren Sinn. Es ist so, als würde man das ganze Leben (die 25 Jahre) Revue passieren lassen. Ich sehe dann, dass ich leider in den letzten 10 Jahren nur nach hinten gegangen bin und nicht nach Vorne. Meine Freundinnen sind alle nach Vorne gegangen und sind sehr glücklich. Ich wiederum sehe jeden Tag als Qual und hoffe, dass er bald vergeht. Das ist doch nicht der Sinn.
So, muss mal wieder was anderes tun. Schreib mir wieder - tut gut mit dir zu reden! Helga
#4
Von katharina Am 13.06.2001
liebe helga!
erst mal gratualation zu deinem entschluß! aber i ich kann dir nur eins sagen: schieb das mit dem therapeuten nicht ahf: geh sofort hin. du brauchst nicht im rienen sein, um eine therapie anzufangen du meußt einfach nur hingehen! das ist alles. gestern am 12.6. war für mich einer solchenr entscheidender tage: ich hab gestern beschlossen, den kampf endfültig zu ende zu führen. bin seot 2 jahren intherapie und damit das kotzen weggeht braucht man nicht nur wille, sondern man muß ersatzbefriedigung finden und die kriegt man nur wenn man wirklich LEBT. damit ich lernte, wieder zu leben, hab ich erst realisieren müssen, daß meine gedanken falsch gehen! daß man "normal" essen kann, ohne zuzunehmen, daß ich hübsch bin, daß ich liebenswert bin und daß ich verdammt noch einmal alles machen kann, ewas ich will! ich kann auf alles scheißen, wenn ich nicht will und das hab ich gestern auch gemacht! ich hab eine ganze ladung essen in mir behalten (konnte nicht mehr kotzen) und wirklich den tag mit einer ladung nahrung in mir verbracht. oh mein gott ich glaubte, daß ich sterben müsste, aber ich habs geschafft und fühl mich jetzt écht gut. geh und ruf sofort heute eine therapeutin an oder eine selbsthilfegruppe...niemand erwartet von dir daß du mit dir im reinen bist in einer therapie....dort lernst du wirklich so zu sein, wie du bist....es gibt keine regeln!
liebe helga!
erst mal gratualation zu deinem entschluß! aber i ich kann dir nur eins sagen: schieb das mit dem therapeuten nicht ahf: geh sofort hin. du brauchst nicht im rienen sein, um eine therapie anzufangen du meußt einfach nur hingehen! das ist alles. gestern am 12.6. war für mich einer solchenr entscheidender tage: ich hab gestern beschlossen, den kampf endfültig zu ende zu führen. bin seot 2 jahren intherapie und damit das kotzen weggeht braucht man nicht nur wille, sondern man muß ersatzbefriedigung finden und die kriegt man nur wenn man wirklich LEBT. damit ich lernte, wieder zu leben, hab ich erst realisieren müssen, daß meine gedanken falsch gehen! daß man "normal" essen kann, ohne zuzunehmen, daß ich hübsch bin, daß ich liebenswert bin und daß ich verdammt noch einmal alles machen kann, ewas ich will! ich kann auf alles scheißen, wenn ich nicht will und das hab ich gestern auch gemacht! ich hab eine ganze ladung essen in mir behalten (konnte nicht mehr kotzen) und wirklich den tag mit einer ladung nahrung in mir verbracht. oh mein gott ich glaubte, daß ich sterben müsste, aber ich habs geschafft und fühl mich jetzt écht gut. geh und ruf sofort heute eine therapeutin an oder eine selbsthilfegruppe...niemand erwartet von dir daß du mit dir im reinen bist in einer therapie....dort lernst du wirklich so zu sein, wie du bist....es gibt keine regeln!
#5
Von daria Am 13.06.2001
ja, stimmt. je länger man mit therapie wartet, desto schwieriger wird es. ich hab meine vor einem jahr ca abgebrochen, weil ich gedacht hab, dass es mir nicht hilft (war ein großer irrtum). ab juli bin ich wieder dort, und diesmal wird das durchgezogen *g*.
ich bin 19, und zum ersten mal verleibt. aber das is wahnsinnig schwer, ich hab furchtbaren schiss. wie läuft das bei euch? ich kann ihm das nicht sagen (nur über meine leiche), und ich kann ihn auch nicht richtig an mich herankommen lassen, ich hab so eine dicke mauer um mich herum.
das mit dem essen behalten... respekt. ich versuchs auch ab und zu, aber es ist fast unmöglich. mein schlechtes gewissen bringt mich dabei um. früher hab ich, wenn ich was "gesundes" gegessen hab, das öfter auch behalten, jetzt gehts nur mehr um "is mein bauch voll, oder nicht", wurscht wasdrin is. es geht nicht mehr um kcal, nur noch ums kotzen.
wie kann man freund und bulimie vereinbaren? wirds besser oder schlechter? was für erfahrungen habt ihr so?
ja, stimmt. je länger man mit therapie wartet, desto schwieriger wird es. ich hab meine vor einem jahr ca abgebrochen, weil ich gedacht hab, dass es mir nicht hilft (war ein großer irrtum). ab juli bin ich wieder dort, und diesmal wird das durchgezogen *g*.
ich bin 19, und zum ersten mal verleibt. aber das is wahnsinnig schwer, ich hab furchtbaren schiss. wie läuft das bei euch? ich kann ihm das nicht sagen (nur über meine leiche), und ich kann ihn auch nicht richtig an mich herankommen lassen, ich hab so eine dicke mauer um mich herum.
das mit dem essen behalten... respekt. ich versuchs auch ab und zu, aber es ist fast unmöglich. mein schlechtes gewissen bringt mich dabei um. früher hab ich, wenn ich was "gesundes" gegessen hab, das öfter auch behalten, jetzt gehts nur mehr um "is mein bauch voll, oder nicht", wurscht wasdrin is. es geht nicht mehr um kcal, nur noch ums kotzen.
wie kann man freund und bulimie vereinbaren? wirds besser oder schlechter? was für erfahrungen habt ihr so?
#6
Von babs Am 30.06.2001
Liebe Daria
freund und bulimie kann man vereinbaren, ich schaff das nun schon seit einem halben jahr erfolgreich, und er hätte nicht mal etwas mitbekommen, wenn ich es ihm nicht erzählt hätte. Das ist mir irsinnig schwer gefallen aber ich habs dann doch getan und ihm versprochen, dass ich versuch damit aufzuhören. hat auch eine Zeit lang ganz gut geklappt, eine zeit lang.... jetzt bin ich so weit, dass ich ca. 2-4 mal die woche meine fressanfälle habe, aber auch nur dann, wenn ich allein zu hause bin und ich mir sicher sein kann, dass so schnell keiner kommt... ich habs schon öffter geschafft über ein monat ohne kotzen auszukommen, aber wenn ich auch nur das kleinste stück schokolade esse, ist mir plötzlich alles egal, ich fresse und renn aufs klo. vielleicht schaff ichs ja doch noch irgentwie und irgentwann davon wegzukommen, ich habs noch nicht aufgegeben....
babs
Liebe Daria
freund und bulimie kann man vereinbaren, ich schaff das nun schon seit einem halben jahr erfolgreich, und er hätte nicht mal etwas mitbekommen, wenn ich es ihm nicht erzählt hätte. Das ist mir irsinnig schwer gefallen aber ich habs dann doch getan und ihm versprochen, dass ich versuch damit aufzuhören. hat auch eine Zeit lang ganz gut geklappt, eine zeit lang.... jetzt bin ich so weit, dass ich ca. 2-4 mal die woche meine fressanfälle habe, aber auch nur dann, wenn ich allein zu hause bin und ich mir sicher sein kann, dass so schnell keiner kommt... ich habs schon öffter geschafft über ein monat ohne kotzen auszukommen, aber wenn ich auch nur das kleinste stück schokolade esse, ist mir plötzlich alles egal, ich fresse und renn aufs klo. vielleicht schaff ichs ja doch noch irgentwie und irgentwann davon wegzukommen, ich habs noch nicht aufgegeben....
babs