Alleine und von Therapeutin weggeschickt

#1
Hallo,

ich bin neu hier und hoffe das ich hier richtig bin :oops:

Heute ist einfach ein mieser Tag. Meine Gedanken überschlagen sich, ich weiß nicht wie es weiter gehen soll und fühle mich einfach verloren und einsam.

Ich wußte länger das irgendetwas nicht mit mir stimmt. nach etlichen gescheiterten Beziehungen und Ablehnungen wurde ich immer trauriger.
Also nahm ich all meinen Mut zusammen und bin im Januar diesen Jahres zu einer Therapeutin gegangen. Nun ja, eigentlich wollte ich von Anfang an zu einem Mann (keine Ahnung wieso). Ich hatte richtige Probleme über mich zu sprechen und fühlte mich unverstanden von Ihr.
Trotzdem ging ich weiter brav dorthin, dachte das es besser wird.

Es war meine 6. Stunde und gerade mal 10 Min saß ich dort.
Obwohl es mir schwer fiel machte ich Andeutungen das ich Probleme mit dem Essen habe (bis dorthin hatte sie Depressionen vermutet )

Sie wollte wissen warum ich das mache und was die Gründe dafür sind.
Ich konnte einfach nicht darüber sprechen, unterdrückte die Tränen und versuchte zu umschreiben.
Plötzlich meckerte Sie mich an, wie unangenehm das für sie wäre mir gegenüber zu sitzen und ich besser bei einem Psychiater aufgehoben wäre, das Sie mir nicht helfen kann :shock:
Dann bat Sie mich nach 15 Min zu gehen...
Ich kann das Gefühl nicht beschreiben wie ich den Hausflur rausgerannt bin nach draußen-Zum Glück war es schon dunkel-

Seit diesem Vorfall geht es mir immer schlechter.
Ich kann mit niemandem darüber sprechen.

Es hat mich soviel Mut und Überwindung gekostet dorthin zu gehen, überhaupt anzurufen. Mir ist damals erst richtig klar geworden das ich ein Problem habe. Das seit Jahren schon.

Ich stehe alleine da, keine Freunde mehr da mir das Essen wichtiger war.
Ich stecke in einem Kreis fest.
Ablehnung, niemand kann mich lieben, einsam, niemand der mich in den Arm nimmt, für mich da ist u.s.w. und dann esse ích wieder.

Ich wünschte das irgendjemand merkt was los ist, mich erwischt und mir hilft. Das wird aber nicht passieren, da ich alleine bin.

Entschuldigt das ich so viel geschrieben habe, ich konnte es heute nicht mehr aushalten.

#2
Liebe Lilli!
drück dich, das hört sich ja echt schlimm an!

diese aktion von der therapeutin war echt unangebracht aber vielleicht hatte sie einfach das gefühl, dass sie dir nicht wirklich helfen kann, und dass es ein psychater besser kann. trotzdem war es total unvorsichtig und nicht freundlich von ihr.

ich rate dir mal das wirklich zu tun, wenn es dir so schlecht geht weil vielleicht hilft es dir tatsächlich.
ich bin neu hier und hoffe das ich hier richtig bin
natürlich bist du hier richtig, du findest bestimmt viele, die dir aus erfahrungen helfen können, glaube mir das haben mir auch viele und seit ich in diesem forum mitschreibe, bin ich in den kampf GEGEN die bulimie angetreten, weil vorher habe ich mir gedacht: is auch schon wurscht!!

also merke dir, es wird dir immer wer helfen!!

lg, schattenkind
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

#3
Hallo Lilli,

fühl Dich mal feste gedrückt!
Eigentlich finde ich es korrekt von Deiner Therapeutin, dass sie so ehrlich war, aber völlig daneben Dich einfach so wegzuschicken und alleine zu lassen - das ist unprofessionel. Hat sie Dir wenigstens jemanden empfohlen?????

Alles Liebe
Conner

#4
Hallo,

danke für eure Antworten :D

Natürlich war es OK von Ihr. Nur eine nettere Art wäre schön gewesen.
Es hat mich tierisch getroffen da ich wieder in meinen Gedanken gestärkt wurde, das ich immer abgelehnt werde sobald ich NUR Ansatzweise von meinen Problemen erzähle, es interresiert einfach niemanden.

Jeder erwartet von mir keine Gefühle zu zeigen, einfach zu funktionieren wie ein Roboter, für jeden da zu sein und jedem zu helfen.
Jeder heult sich bei mir aus, aber niemand hört mir zu.
Das war als Kind schon so, wenn ich traurig war und geweint habe dann hat mein Vater das total ignoriert und meine Mutter hat einfach den Raum gewechselt und ich stand da.

Sie hat mir nur eine Adresse von einem Psychiater genannt. Dort bin ich aber nicht hin, glaube nicht das Medikamente meine Gefühle aufheben können.

#5
es ist klar dass du das gefühl hast dich niemandem anvertrauen zu können, weil dir das deine eltern einfach nicht 'gelernt' haben, aber du könntest es mal wenigstens versuchen.

die entscheidung liegt natürlich alleine bei dir und ich verstehe es das du jetzt vielleicht angst hast von der erfahrung mit der therapeutin, dass dir so etwas noch einmal passieren könnte, aber ich glaube es war einfach nicht ihr gebiet. lass diese kuh zurück und geb jetzt nicht auf nur wegen ihr du schaffst es!!

drück dich, schatte
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

#6
Ich habe öfter überlegt noch einmal den Schritt zu wagen und Hilfe zu holen.
Da gibt es nur einige Gedanken die mich hindern:
1. ich schäme mich
2. weiß nicht wie ich beim ersten Gespräch mit der Sprache raus soll, möchte nicht mehr so lange warten bis ich endlich sage was wirklich los ist.
3. habe Angst weggeschickt zu werden; nach dem Motto es ist doch alles in Ordnung. Alles nur Einbildung
4. ich brauche Zeit um über sehr persönliche Sachen zu reden und möchte nicht mehr unter Druck gesetzt werden
5. ich traue mich einfach nicht anzurufen, ich stottere und weiß nicht mehr was ich sagen soll. Es ist nichts mehr dann von meiner Kontrolle über mich zu sehen die ich sonst habe.
6. bin ich mir manchmal nicht im klaren ob ich es wirklich sein lassen will,denn wie bekomme ich denn sonst meine Gefühle in den Griff.

Das hört sich verrückt an, ich weiß und verstehe das selbst nicht.

Ich bräuchte jemand der mich mitzieht. Einen Termin macht und mich dorthin schleift und klar sagt was Sache ist. Mir fällt es einfach schwer und habe Angst.

#7
Ja ich weiß, so fühlen sich bestimmt viele, aber alle diese sorgen und ängste haben ja etwas mit deiner schüchternheit, deinen problemen etc. zu tun und ich bin sicher, dass der dich nicht auslachen und dich wegschicken wird, genau wegen solchen sachen sind psychologen ja da, vergiss das nicht!

drück dich, schatte
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

#8
Jeder heult sich bei mir aus, aber niemand hört mir zu.
Doch. Wir hören dir zu. Also los, texte uns zu. Das tut dir gut! Zumindest mir hilft das Schreiben ungemein.

*drückdich* Paula
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#9
Ihr seit echt lieb :D

Macht jemand von euch eine Therapie? Wenn ja wie geht es euch dabei?

Nun gut, dann texte ich mal ein wenig zu.
Ich möchte gerne in der Öffentlichkeit essen wollen und zwar das was ich will und wieviel ich will und nicht immer als diszipliniert dastehen.
Ich möchte genauso Currywurst Pommes essen wie meine Kollegen und nicht alleine bei mir zuhause.

Ich schäme mich den Süßigkeitsvorrat meines Kollegen zu plündern in dessen Abwesenheit und mir nicht dann was zu nehmen wenn er es mir anbietet. Ja, soweit bin ich schon gesunken, tiefer gehts wohl nicht mehr.

#10
ja, ich plündere auch immer die schoko von meiner family, ich fühl mich dabei echt scheiße und hasse mich dafür, aber das ist so wie ein sirenengesang, dem man nicht wiederstehen kann (ich zumindest nicht)...

in der öffentlichkeit essen: ich glaue damit habe viele ein problem, aber es gibt auch positives daran, vielleicht wird dann dein FA gehemmt, weil es ist mir total unangenehm vor anderen leute ur viel zu essen
da kann man sich leichter beherrschen, als wenn man alleine ist

das musst du dir einfach aneignen und üben, nicht die nerven verlieren

lg
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

Therapie

#12
hallo, - lilli.

ich mach schon seit über einem Jahr Therapie - und hab seit einer Woche tagtäglich übelste FA...Therapie ist also mehr als harte Arbeit! Weil nur DU es in der Hand hast!!! Aber trotzdem absolut SINNVOLL!!!

Mein Tip für dich: schreib dir - bevor du anrufst - ein paar Stichwörter auf die du zur Sprache bringen willst: und wenns ist: name, anliegen, wann nächster termin frei da dringend.
Und dann sei ehrlich: sag, dass es dir schwer fällt einer WILDFREMDEN Person, gleich deine geheimsten Gehmeinisse zu erzählen und dich so zu offenbaren. Hallo - das sind Therapeuten - nicht umsonst machen die Jahre lange Ausbildung, als dass sie damit nicht umgehen könnten! :) und dass es manchmal seeehr lange dauert, bis man den richtigen The. für sich gefunden hat, ist ganz normal ud nicht schlimm! nur für dich ziemlich hart....aber es lohnt sich! lieber jetzt ein bisschen mühe als ein Leben lang leiden!

Ich wünsch dir viel Mut und Kraft! *drück*

#13
@Lotte: Deine Nachricht ist nicht angekommen.

@nordlicht: Das ist eigentlich eine gute Idee, ich schreibe mir einen Zettel und lese einfach ab. Das Problem liegt bei mir das ich es nicht mag wenn mein gegenüber mich anstarrt, so als würde er meine Gedanken lesen :oops:
Ich kann alles so schön verharmlosen, wie bei der letzten Therapeutin. Wenn ich es angeschnitten habe und Sie nachgefragt hat wurde es mir unangenehm.Das schlimmste das ich anscheinend so gut lügen das Sie mir es glaubte :cry:

#14
Hallo Lilli,

naja es gibt nettere arten und Weisen jemanden wegzuschicken.
Vielleicht ist ein Psychiater wirklich besser-ich bin auch bei einem in Behandlung und wir haben noch nie das Thema Medikamente angesprochen.
Nur weil er Medizin studiert hat wedelt er nicht gleich mit dem Rezeptblock.
Da ich auch nicht frei reden kann hat ermir angeboten das ich ihm einen "Lebenslauf" schreibe.
Das habe ich gemacht und er hates dann gelesen und mir dann fragen gestellt.
Ich erzähle auchnicht gerne von mir, und habe ein Problem damit mich zu öffnen.Und habe auch schon überlegt einfachmal nicht zur Thera zu gehen.
Habe mir selbst in den A... treten müssen.
Überlege in Ruhe

#15
Nun ja, in 4 Wochen habe ich einen Termin beim Neurologen / Psychiater wegen ner anderen Sache.
Dann stehe ich aber wieder vor dem Problem wie sag ich das. Kann ja nicht wegen den und den Problemchen dorthin gehen und plötzlich mit nem anderen Thema anfangen :lol:

Helfen Dir denn die Termine bei ihm? Er macht doch das gleiche wie Therapeuten oder nicht? Außnahme das er Medizin studiert hat Medikamente geben darf.

Dürfte er mich einfach in eine Klinik einweisen????