Hi Didi!
Angst vor dem Erwachsenwerden...ich weiß nicht ob ich mich drauf freue oder davor Angst habe. Natürlich ist es eine riesige Verantwortung die auf einen zukommt, wenn man dann allein wohnt und vielleicht in eine fremde Stadt ziehen muss, aber eigentlich ist es ja auch aufregend. Aufregend und ein Neuanfang finde ich. Denn dann kann dir ja niemand mehr reinreden in dein Leben und vielleicht ist es dann mit ein bisschen Abstand auch einfacher festzustellen, ob die Gründe für unsere Krankheit nicht vielleicht doch mit unserem Umfeld, vielleicht auch mit der Familie zusammenhängen. Also vor dem Erwachsenwerden habe ich eigentlcih keine Angst, aber ich weiß was du damit meinst Angst zu haben allein zu sein. Ich komme mir jedoch auch so manchmal ziemlich alleingelassen vor, da meine Mutter vor vier Jahren einfach ausgezogen ist und unsere Familie seitdem gar nicht mehr füreinander da ist, weil sich jeder nur noch um seinen Kram kümmert. Außerdem kann man wenn man wegzieht ja auch neue Leute kennenlernen und mit den alten im Kontakt bleiben. Ich würde das eigentlich alles nicht so negativ sehen, denn vielleicht wird dir das ja auch gut tun und bis zu deinem Studium hast du ja noch Zeit und vielleicht geht es dir dann ja mit deiner Krankheit schon besser und du kannst dann wirklich einen Neuanfang setzen.
Übrigens super, dass du es zwei Tage geschafft hast und bloß nicht resignieren, denn das ist ja schon mal ein ziemlich gutes Zeichen. Außerdem hast du nicht versagt, schließlich hast du es ja zwei Tage ohne geschafft, dann kann man stolz auf sich sein. Aber ich kenn das, ich bin dann auch immer total down, wenn ich wieder anfange, aber andererseits sag ich mir dann immer: Das wird schon wieder und es kann nur besser werden, nicht schlechter. Denn wenn man einmal den Teufelskreis unterbrechen konnte (wenn auch nur für zwei Tage), dann wird man es wieder schaffen, bis man gar nicht mehr reinrutscht in den Kreis.
Lass dich nicht runterziehen und fühle dich ganz lieb gegrüßt,
Kitty
P.S.: Mach dir nicht zu viele Gedanken über die Zukunft, denn es kommt sowieso immer anders als man denkt und ein bisschen Ungewissheit kann auch ziemlich spannend sein. Wer weiß was in zehn Jahren mit mir ist? Vielleicht bin ich dann ja Bundeskanzlerin, Entwicklungshelferin, Reporterin, Lehrerin oder Sekretärin. Who knows? Alles ist möglich (fast alles, denn das mit der Bundeskanzlerin erscheint mir doch mehr als unwahrscheinlich

!) Jedenfalls haben wir noch so ziemlich unser ganzes Leben vor uns und alle Schranken offen!