ich will nicht mehr... ich hab das gefühl, als hätte ich schon alles versucht um gegen diese verdammte bulimie anzukommen, nichts hilft... hats irgendjemand von euch schon geschafft? habt ihr tipps?
ich versuche mich nach der wallacekmethode zu ernähren, ich mache seit einigen monaten sport (und ich mag es), ich bin in therapie, ich nehme antidepressiva, ich versuche mir immer wieder neue hobbies zuzulegen... und dennoch... es kommt immer wieder....
was is denn bloß los mit mir???
ich mein... ich hab es geschafft *kg *kg runterzukommen - ganz ohne erbrechen - das erfordert viel disziplin... und jetzt? jetzt schaff ich es nicht nach dem essen einfach nicht kotzen zu gehen???? WARUM???????????????????????????????????????

Hey Glücksbärchen,

ich kann dir leider nicht sagen wie du es völlig raus schaffst, denn ich bin auch immer noch dabei daran zu arbeiten.
Ich habe früher bis zu *mal am Tag gek**zt und durch ne Art 'Aufschiebestrategie', so nenne ich das einfach mal ^^", auf sehr viel weniger! Immer wenn ich das Gefühl habe, ok da bildet sich wieder dieses druckartige etwas in mir, was ja dann immer zu einer FA führt, fange ich an irgendwas zu machen was mich lange beschäftigt (z.B. ein Puzzle, da wird meine Ergeiz gewäckt und ich denke dann auch nciht mehr wirklich daran) . Ich versuche dann einfach aus der SiTuation rauszukommen, am besten dann auch tatsächlich (wenn möglich) raus zu gehen, einfach weg vom Essen. Es klappt nicht immer und auch nur bis zu einem bestimmten Punkt, habe es aber auch schon öfter mal ganz ohne FA am Tag dadurch geschafft ... ich weiß nicht vllt machst du das ja auch schon so oder hast es schon mal ausprobiert ... also bei mir hat es auf jedenfall eine Verbesserung gebracht und das ist ja auch schon mal was .

Sag mal, hat sich in der Zeit wo du nicht erbrochen hattest und bis jetzt wo du dich wieder übergibst was geändert ... vllt auch nur kleine Sachen ... die man auf den ersten Blick garnicht erkennt ... weil wenn du es schon so schön geschafft hattest, ist das ja schon komisch das es dann wieder kommt ... ich meine, einfach so ... ohne Grund .

UND BLEIB DRAN !!! NICHT AUFGEBEN!!

wallacekmethode ... magst mir mal erklären was das ist ... ? Bin ja auch für alles Neue, was klappt , offen.

GLG Lientje

Die Wallacekmethode is so ein Ernährungsprogramm... man soll 5 mal am Tag essen, Frhstück, Mittag- und Abendessen sollen aus einer Faust Kohlehydrate, eine Handfläche Eiweiß und zwei Fäusten Gemüse bestehen. Dazwischen soll man 2 kleinere Mahlzeiten essen, also beispielsweise zwischen Mittagessen und Abendessen - einmal ne Handvoll Nüsse und einmal ein Joghurt oder so...
Jedenfalls ist das nicht schlecht weil man dadurch einfach keinen Hunger hat und gesund ernährt ist.

damals als ich die Diät machte, hatte ich eigentlich auch schon Bulimie. Zwar nicht in Form von erbrechen, jedoch habe ich immer wieder Abführmittel genommen... meist abends und auf keinen Fall soviele wie ich jetzt zu mir nehme... (gestern 4!) der Punkt ist aber, dass ich mich gesund und kalorienarm ernähren konnte und das absolut durchgehalten habe... seit einigen Jahren erbreche ich nun halt auch... da gab es nur mal eine Unterbrechung für ein Monat, an dem ich Fluoxetin nahm, die ja ab einer gewissen Dosierung die Nebenwirkung haben, dass man seinen Appetit verliert. Irgendwann hat die Nebenwirkung dann nachgegeben und das ganze is wieder losgegangen...

Heute versuche ich es wiedermal... Ich hab mir vorgenommen 32 Tage nicht zu erbrechen, denn in 32 Tagen ist der Vienna Night Run, das würd ich gern schaffen, was ja nur geht, wenn man "gscheid ernährt" ist.

Das mit dem Aufschieben kenn ich - ich versuch mich auch oft abzulenken, aber es funktioniert irgendwie nicht wirklich. Wenn der Drang da is, dann denk ich gar nicht mehr dran was anderes zu machen... da bin ich dann richtig im Stress dass ich irgendwas in mich hineinstopf...

da ich den namen immer wieder falsch geschrieben hab und falls es dich interessiert - http://www.walleczek.at/

Hey Glückbärchen,

als ich deinen Beitrag gelesen habe, musste ich zweimal hinschauen, ob ich ihn nicht verfasst habe. Ich habe auch eine sehr sehr große Menge abgenommen. Nur mit disziplin und ehrgeiz. Kein Erbrechen....

Auch ich nehme Fluoxetin, habe neue Hobbies, hab mein Leben umgekrämpelt, war in Therapie.... ich esse drei mal am Tag (gesund und kalorienarm) und bewege mich viel (ich laufe viel, mag net so gerne Sport ).... UND doch.. hänge ich jeden Abend über der Schüssel...

Als ich bei meiner vorletzten Sitzung war, hat mein Thera gesagt: "NUR SIE ENTSCHEIDEN!", und es stimmt. Es zwingt dich ja keiner zum essen (hoffe ich ).. ich habe viel drüber nachgedacht und dann wurde mir klar:

ICH WILL ES NOCH NICHT AUFGEBEN!!!!!

Das habe ich dann auch bei der letzten Sitzung gesagt und er meinte: "Herzlichen Glückwunsch, sie haben ihr Ziel erreicht!" HÄÄÄÄ??? Ja, es ging darum, dass nur ich entscheide und wenn ich "fressen und kotzen" will, dann will ich das halt. Kein innerlicher Druck, kein Streßabbau, einfach nur Lust am Essen und Angst vor der Zunahme.....

Seitdem mir das klar geworden ist, habe ich die B. einigermaßen im Griff... ich habe feste Zeiten... esse über Tag regelmäßig und vorallem: ICH GENIEßE MEIN LEBEN. Ich denke nicht mehr drüber nach und mach mich den ganzen Tag nur fertig... und gestern war ich dann z. B. mal nicht, hatte keine Lust......

Ich schreibe dir das, weil dir vielleicht nur die "Einsicht" fehlt, dass du einfach noch nicht soweit bist (genau wie ich) und wenn der Wille fehlt, scheitert man.... lass dich nicht davon fertig machen....

ich hab es geschafft von **kg auf **kg runterzukommen - ganz ohne erbrechen - das erfordert viel disziplin... und jetzt?

Und jetzt holt sich der Körper einfach alles zurück und überrollt dich. Kannste nix machen. Zum Glück. Ist ein urGESUNDER!! überlebenswille. Der Körper WILLNUMALNICHVERHUNGERN. Gegen die FAs anzukämpfen heißt in diesem Stadium SEHR oft (nicht immer) gegen Windmühlen zu kämpfen. "Nicht immer" schreib ich, weil einige wenige es (auch hier im Forum zu lesen) durch eiserne Disziplin tatsächlich geschafft haben - ich ziehe meinen Hut vor ihnen!!! Bei mir selbst waren cleane oder abgemilderte Phasen der ES immer "irgendwann da" im Leben, sprich sie traten ein, wenn sich bestimmte Umstände änderten (das ist breit gefasst zu meinen). Bei MIR war und ist es auch immer und bis heute so: Sobald ich mir FAs "verbiete", schlag ich unverzüglich doppelt und dreifach zu, erheblich sachter /seltener/kontrollierbar(er) werden sie immer erst dann, wenn ich mir die ES "erlaube". Hört sich vielleicht grotesk an und klingt in deinen Ohren wie Hohn, ist aber auch bei mir genau so, wie @schokobrunnen es so schön beschreibt: erst die Lockerung der Kontrolle gibt dir die Kontrollmöglichkeit (zurück), es wirkt zuerst wie ein Freifahrtschein, wirkt aber unglaublich bewusstseinserhellend: Aha, ICH tue das ja und entscheide mich zu fressen, niemand anders sonst, kein böser Dämon und kein unberechenbares Monster, das mich überfällt und hinterrücks zum Fressen und K. zwingt - ICH bin die, die das Heft in der Hand hat. Und DIESE Erkenntnis hat jdfalls bei mir (und auch bei schoko , so viel ich weiß) dank gestiegener Bewusstheit dazu geführt, dass sich die FAs erheblich gemildert haben, dass ich sie (bis auf emotionale Ausnahmezustände) verlässlich zeitlich eingrenzen und auch mengenmäßig strikt begrenzen kann. Die Aufschiebetaktik versuch auch mal, einfach eine halbe Stunde ausharren, bis du zum Klo rennst - - in der kurzen Zeit verdaut sich nicht viel (bzw. auch nicht viel mehr als sowieso ), du kommst wieder zu dir und verlierst dieses Gefühl des völligen Kontrollverlusts.
Zur schrittweisen Selbsthilfe kann ich dir persönlich sehr das Buch "Ess-Attacken stoppen" von Christopher Fairburn empfehlen: Es bietet ein Stufenprogramm mit Selbstbeobachtung und Essprotokollen, das ganz schlicht dabei beginnt, sein Essverhalten einfach mal zu beobachten. OHNE!! den Zwangsgedanken dahinter, jetzt darf ich aber auf KEINEN FALL einen FA haben!! - Das Buch wird auch hier in der Bücherliste im Forum kurz beschrieben.
- Dein Essprogramm scheint mir angetan, die FAs zu verschlimmern. Viel zu viele Verbote. Finde ich.
- Mir persönlich geht es immer dann am besten mit dem Essen, wenn ich einfach esse, wonach mir ist. Seltsamerweise esse ich dann auch IMMER viel weniger als sonst. Einfach, weil ich zufrieden bin. Ob das IMMER so gesund ist... heute war´s bis jetzt hauptsächlich Kuchen (Kollegenbüffet..!), paar Haferflocken und zur vitaminösen Beruhigung eben 2 Äpfel...
- Post Scriptum: Ein 15-Jähriger aus England, so stand voriges Jahr mal in der Zeitung, isst seit er essen kann fast ausschließlich WEISS(england...)Brot mit Marmelade. Die Ärzte bestaunen ihn wie ein Kalb mit 4 Köpfen, denn er ist KERNgesund mit null Mangelerscheinungen.
- nicht zwingend zur Nachahmung empfohlen, doch sehr beruhigend, find ich.

hey, danke für eure Beiträge.
ich verstehe, was ihr meint mit dem erlauben. und es ist ja auch so, dass ich irgendwie das gefühl habe, als müsste ich was wohltuendes aufgeben. und ja.. verkomplizieren tut sich das ganze noch aufgrund der tatsache, dass ich ja nicht auf "normal essen" umsteigen möchten - wo man sich ruhigen gewissens ein snickers oder so reinziehen darf, sondern dennoch noch abnehmen will. das eben meine verbote dann wieder zu FA führen, ist ja fast vorprogrammiert.
klar will ich dann fressen und klar will ich nicht zunehmen und kotz dann...
pfui
danke für den buchtipp, ich hab mich auch schon einige male beobachtet... aber was ich dabei gesehen hab, ist jetzt halt eigentlich nicht so einfach zu ändern...
ich esse salat (täglich, weil ich täglich versuche aufzuhören), hab danach noch hunger - nehm mir ein bisschen salat nach - schon hab ich das gefühl zu viel gegessen zu haben und schwups "is eh schon alles egal". am nächsten tag ess ich zu meinem salat brot in der hoffnung dass dies meinen hunger stillt und das nachholen verhindert - das schmeckt gut, ich ess einen bissen brot zuviel - "eh schon alles egal" und wieder bin ich aufn weg zur schüssel....
dann hab ichs mal zwei tage wieder nicht geschafft und ich erlaube es mir mal ein paar tage, bis schließlich wieder der drang kommt es zu beenden, weil ich einfach nicht fit bin, nicht außer haus will, keinen sport treiben will... blabla etc.

ich hab mich kürzlich über so nen stationären aufenthalt informiert, da ich einfach denke, dass es mir helfen könnte, wenn ich mal sehe wie normale ernährung geht und ich dazu gezwungen werde das essen in mir zu behalten... naja, den antrag hab ich dann dennoch nicht abgeschickt, weil 8 - 12 wochen aus dem Leben gerissen zu werden einfach nicht geht...

heute ist ein neuer tag für mich.. gestern hab ichs geschafft (war ganzen tag beschäftigt) und heute gehts weiter, "einfach" mit beschäftigung...

Liebes Glücksbärchen, die Salatstory kommt mir artverwandt vor, du bist kein Karnickel, sondern ein ausgewachsener Mensch, wie willst du mit ein paar Salatblättern über den Tag kommen, viel zu wenig sattmachende (nicht dickmachende!!) kohlenhydrate. Und noch dazu tückisch wg. der Völle- und Blähgefahr. Dann kannst du besser das Brot mit leckerem Aufstrich oder Belag solo essen. Es sei denn, du WILLST salat.
Könnte eine Alternative zur Klinik (- ich kenne deine berufliche Situation nicht, und nicht für jeden ist ein Klinikaufenthalt per se das Richtige) - nicht eine gute Psychotherapie sein, gekoppelt an eine Ernährungsberatung? Dann lernst du die Ursachen deiner Fressgier kennen und übst gleichzeitig "normales" Essverhalten ein.
- Jedenfalls toll, dass du dir überlegst, was zu ändern, jedes Schrittchen ist gut!
Liebe Grüße von der Owl!