Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#1
Hallo zusammen,
bin seit Jahren essgestört, eigentlich seit dem Kindesalter. Jetzt wo man eine Diagnose hat, denkt man ja drüber nach.

Ich leide wohl an einer Mischerkrankung Bulimie/Anorexie. Hab also nicht immer Fas sondern "stückel" das Ganze. Alles was da nicht "rein gehört" muss wieder raus. Stück Schoki, Chips usw. (Wie kannst Du das nur essen).

Mich würde interessieren, ob jemand von Euch ebenfalls unter diesem Krankheitsbild leidet und wie ich vielleicht schon über 30 ist?! Ist das Alter nicht eher ungewöhnlich?! Würde mich schon gern austauschen - mit nahezu gleichaltrigen. Nicht, dass ich mich nicht gern mit Jüngeren unterhalte. Dem hab ich auch schon sehr viel abgewonnen. Nur hab ich bei den eher gleichaltrigen mehr Ähnlichkeiten bei den Auslösern festgestellt, ist ja auch normal. Würde mir wohl helfen denke ich ....

Mir geht es zur Zeit sehr schlecht. Zu vielen anderen Probleme werde ich nirgends verstanden (wie auch) ... und ich habe keine Kraft mehr ständig zu sagen: Ich bin krank! Werde nach Jahren immer wieder gefragt: "Was hast Du denn"? "Warum siehst Du denn so schlecht aus"? Ist das nicht zum "ko****"? Da hat keiner was verstanden. Die halten das alle für einen Tick. Sagen ich solle mir Kinder anschaffen oder einen Job mit 50-60 Arbeitsstunden in der Woche. Dann würde es mir besser gehen. Meine Güte echt ....

Hat auch jemand hier mit Borderline Erfahrung?

Danke schon jetzt für Eure Antworten ....

ich schwächel
Nele
Zuletzt geändert von Caruso am Do Sep 24, 2009 10:58, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#2
hi nele

zu borderline: guck mal im portal, da is ein boderline thema!

ist bulimanorexie nicht ein veralteter begriff? ich dachte so hat man frueher die bulimische anorexie genannt..
ich hab noch eine frage: du meinst du isst viele dinge ('gute' und 'schlechte') und kannst dann regulieren was drinnen bleibt, und was du erbrichst? oder du isst mal 'gutes', laesst es drinnen und ein anderes mal 'schlechtes', aber das erbrichst du dann?
erzaehl von deinem krankheitsbild genau, wie das angefangen hat, frueher, ...
und - bist du diagnostiziert als bulimarexie und borderline?

lg von mir, hannah (wenn auch (fast) 19)
:D
Zuletzt geändert von wasserwesen am Do Sep 24, 2009 11:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#3
Hallo Hannah :)

Borderline muss ich mal gucken. Scheint also einige zu geben, die das zusammen mit Bulimie oder deswegen Bulimie haben usw.

Ja mit dem Essen ist es eigentlich so, das ALLES wiederkommt. Gutes und schlechtes. Haupternährung ist fast wirklich nur Süss.

Habe als Kind immer schlecht gegessen. Einseitig, wie ein Spatz oder teilweise garnicht. Richtig dicke kam es dann vor 13 Jahren, wo ich langsam angefangen habe zu hungern, weil ich mich einfach viiiiel zu dick fand. Wurde dann untergewichtig. Fand ich natürlich toll. Ab da gings von der Anorexie irgendwann in die Bulimie und seit langer Zeit ist mein Essverhalten nicht mehr steuerbar. Nährstoffe = 0, irgendwie ein selbstschädigender Prozess. Mag mich nciht

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#5
hallo hannnah,

tja, ich bin zwar nicht über 30, aber der naht schon, *grins*. 4 jahre noch dann ist es soweit.

hmm, also dass was du geschrieben hast, ähnelt mir sehr wohl. ich war am anfang von der krankheit,naja, sagen wir mal, nicht dick, zumindest nicht wirklich, aber ICH hab mich dick gesehen, und dann kam ein abend,(da lebte ich noch zuhause-war vor ca.7 jahren) wo ich einfach wirklich ZUVIEL gegessen hatte, morgens,vormittag, mittag, nachmittag, abends, und sogar beim fernsehen (chips, schoko, etc)............. und ich konnte nicht einschlafen weil mir schlecht war..................mein bauch war kugelrund,wie bei einer schwangeren. wahnsinn. tja und irgendwann bin ich endlich eingeschlafen, aber bevor ich einschlief, hab ich mir schon ein ultimatum gestellt. aber morgen heisst es zusammenreissen, dass kann ja gar nichts. vor allem hab ich mich vor dem duschen auf die waage gestellt und musste feststellen dass ich ***kg hatte. tja, eindeutig, für mich zuviel. obwohl ich eher gross gewachsen bin (für eine frau), bin ja 1,78 cm, aber da mochte ich mich selber nicht mehr. tja, und gesagt, getan. erstmal fiel das frühstück weg, dann aß ich nurmehr mittags (schon warme mahlzeiten), und danach NICHTS mehr. eine mahlzeit pro tag. aber egal was dass war, entweder salat,mit gebäck, oder chinesisch (menü), aber eben nur einmal. am abend, meine mum hat da immer gekocht, sagte ich dass ich bereits in der firma gegessen hatte. und so ging es dann auch weiter, bis dass ich dann sogar aufhörte mit den mittags-warm-mahlzeiten. dann gabs nurmehr ein wenig brot oder ähnliches. keine süssigkeiten etc. klar purzelten die kilos, und je mehr desto besser und irgendwann war ich in der sogenannten "anorexie" drinnen. alle dachten da ich sei bulimisch, (da wusste ich noch nicht mal was das ist). bis ich mir dann mal ein buch kaufte. naja, dann gings weiter mit der anorexie, dass schlimme war aber dass eine freundin dann an Bulimie erkrankte. ich machte sie darauf aufmerksam, da ich sie ein paar mal am Klo erwischte. sie stritt es zuerst ab, heute ist sie mir dankbar. aber frage nicht, was dass für ein kampf war. im gegenteil, ich dachte dann oft, mann, die darf essen und dann passt es kurz, danach K**** und hat eine super figur.

also probierte ich es auch und somit wars passiert. bei mir wechselt es zwischen "anorexie" und Bulimie hin und her. mal eventuell 3 wochen nichts............... dann wieder FA und danach, naja eh schon wissen.

keine ahnung wie lange dass so gut geht, bis jetzt ist (gott sei dank) noch nichts schlimmes passiert. aber die hand würde ich dafür auch nicht ins feuer legen. im gegenteil, meine hausärztin meinte dann, hey du bist viel zu dünn, und deine leberwerte passen nicht. gut kontrolle war ein paar wochen später. sie meinte ich soll salziges essen. gut gesagt getan. leberwert sind gesunken, aber nicht durch regelmäßig essen. ansonsten ist alles ok. witzigerweise, hatte sogar schon einen ultraschall der meinen bauch durchsuchte. aber ausser dass mich der arzt fragte ob ich heute morgen durchfall hatte war nichts. ich bejahte es.


stolz bin ich sicher nicht auf die ganzen sachen, aber, wenn es so einfach wäre aus dem teufelskreis herauszukommen, dann hätten diese ES nicht viele menschen, :roll:


wie läuft/lief das bei dir so ab??? (wenn ich fragen darf???


schönen abend :)
Lebe nicht den Tag,sondern lebe dein Leben. Es gibt nur eines!!!! :-) *positiv denk*

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#6
Hallo :)

Danke erstmal für Deinen lieben Beitrag. Es tut einfach gut, wenn man sich mit Menschen austauschen kann, die unter der gleichen oder ähnlichen Sache leiden. Da fühlt man sich halt irgendwie verstanden. Seit Jahren wünsche ich mir, dass mein Umfeld das Ganze mal sieht. Spätestens seit meiner Anorexie-Phase vor einigen Jahren wissen sie es. Man kann es ihnen ja auch nicht erklären. Sie verstehen es einfach nicht. Oder wollen nicht oder haben kein Interesse. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist bei mir die Phase der Heimlichtuerei schon seit Urzeiten vorbei. Wenn ich mal nicht alleine (fr)esse, geh ich danach auch unverblümt und offensichtlich aufs Klo zum ko******.

Von dem was Du berichtest bin ich allerdings weit in die schlechte Richtung entfernt. Das Einzige, was bei mir noch "drin" bleibt ist das "kontrollierte" Frühstück. Danach kommt alles zurück. Egal, auch wenn es nur ein Stück Schokolade ist. Das geht bis zu 5 - 8 mal am Tag. Rein raus rein raus. Schlimm.

Bei mir gehts jetzt auf eine Therapie zu. Ich beschäftige mich zur Zeit halt auch zwangsweise sehr intensiv damit, weil ich allerhand dazu lesen und ausfüllen muss. Mir wird erst jetzt wirklich bewusst, wie schlecht es mir eigentlich geht und wie krank ich bin. Und vor allem: Wie lange ich mich damit schon quäle und alles mit Arbeit, Arbeit, Arbeit unterdrückt habe. Ich lese viel dazu in den letzten Wochen, immer noch mit der Hoffnung, mich selbst an den Haaren da raus zu ziehen, wenngleich ich genau weiß, dass das völlig unmöglich ist. Aber man findet in den Büchern echt Parallelen zu sich selbst und hat einige "Aha-Erlebnisse" der negativen Art dadurch.

Wie ist es denn bei Dir? In welcher Lebenssituation befindest Du Dich? Was ist mit einer Therapie bei Dir?

Freu mich von Dir zu hören ....

LG Nele

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#7
Hallo nele,

Ja, ich "verhalte" mich esstechnisch genau so wie Du. In der Schule esse ich zwar irgendetwas, z. B. Obst wegen Kohlenhydraten... aber sobald ich zu Hause bin, bin ich von der Angst zuzunehmen so eingeschränkt und besessen, dass alles im Klo landet...

:|

Kinder oder ein Job (50 - 60 Stunden? - OMG, die Person, die das vorgeschlagen hat... sie sollte besser davor überlegen, bevor sie etwas sagt :? das ist doch DEFINITIV zu viel)... würden Dich aus der Hölle eher nicht rausholen. Klar. Ausnahmen, besondere Fälle, WUNDER gibt es immer....

Aber viele Bulimiker/innen haben Kinder... haben anscheinend "alles"... tollen Ehemann oder was auch immer, viel Geld vielleicht... und sind noch immer krank.

Das macht deutlich, dass man Hilfe auf emotionaler Basis braucht. Und ein Kind kann nunmal keine Therapie ersetzen!!

Wünsche Dir alles Gute :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#8
hi ihr!

also nele 5-8 mal am tag, ich finde das sehr sehr oft!! hab auch schon so so viele buecher ueber essstoerungen gelesen und vlt kanns irgendwie helfen, aber dich sicher nicht heilen. und allein glaub ich kann man das eh nicht schaffen.

hast du davor noch nie eine therapie gemacht?
erazehl mal ueber deine leben und deine beziehungen (familiaer und sonst so), und wer weiß davon?

ja ich finde das erbrechen, wenns eh alle genau wissen, ist noch ein weiterer arger schritt in die krankheit. denn wenn dus verheimlichst, kannst du 1) nicht immer erbrechen und 2) hast du noch diese scham und vorsicht. und wenn es dann mal egal (nicht egal, aber man machts halt) ist, dass die leute wissen, dass du grade kotzen bist, ist das arg find ich. denn dann sind die huellen irgendwie gefallen und du hast gar nichts mehr, dass dich davon abhaelt.

kein problem, dass du nicht gleich wegen mir gefragt hats, ist ja auch dein tread! :mrgreen:
aber ok: ja also ich bin (bald) 19 und erbreche seit 2,5 jahren. aber am anfang eigentlich nur gaaanz selten, dann hab ich so ein jahr spaeter eine beratung fuer essgestoerte angefangen, aber keine therapie. aber da ich nie wirklich gesagt habe, wie schlecht es eigentlich laeuft. hats nicht wirklich geholfen. dann hab ich eine richtige therapie angefangen und mach die jetzt schon seit einem jahr. ich muss sagen, es hilft mir wirklich sehr, aber es is einfach ein hin und her. es gab bei mir immer wieder phasen wo ich wochen nicht erbreche (ich mache naemlich auch weight watchers), aber dann wieder viele tage mindestend einmal taeglich, also echt immer andere phasen. untergewichtig war ich nie. aber bevor ich angefangen habe zu kotzen, hab ich in einem monat einiges abgenommen, dann bissl zu und somit zum K gekommen. einige freunde und eltern wissen davon und ich hab glueck, meine familie ist super und hilft mir echt. aber ach ich weiß nicht, zur zeit ist es mir egal wie oft und ich versuch nicht mal weniger oder gar nicht zu erbrechen, dumm ich weiß.

phu ich koennte noch viel erzaehlen, aber reicht mal :D
LG hannah

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#9
Hallo ihr beiden ich habe mich nun auch mal angemeldet da ich nin auch fast 30 bin naja sagen wir 29, ich finde es schön auch mal zu erfahren das es einige Leute betrifft die älter sind. Ich habe die Erkrankung nun schon seit 14 Jahren und es wiedert mich langsam doch so ziemlich an seit dieser Zeit ist es meine Gewohnheit und mein Freund geworden. Ich habe keine Kraft mehr. Und ich muss dagen ich höre die gleichen Sprüche ich soll mir eine Aufgabe suchen blablabla, das selbe wie bei dir Nele. Ich soll positiv denken und soll es doch sein lassen zu Kotzen. Naja es gibt ja auch nix einfacheres als das. Ich bin normalgewichtig also sieht man mir es nicht an, was meine Situation nicht leichter macht. Ich beschreibe es gerne so es ist ein erlerntes verhalten auf bestimmte dinge die passieren. Ich möchte nicht mehr das meine Bulemie mein restliches Leben zerstört, das hat sie die letzen 14 Jahre gemacht. Ich war 2mal in der Pysosomatik mit in ärtzlicher Behandlung, ich merke fortschritte in meinem Verhalten aber ich kann sie nicht abstellen. Blödsinnig. Oder?
Ich würde gerne einfach mit in eurem Block schreiben, und erfahren was so eure Momentane Lebenssituion ist in wie weit euch es belastet. usw.

LG Steffi

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#10
Hallo ihr da, ich habe nun meinen 15. Tag Kotzfrei überstznadne na fast obwohl es dinge in der letzten Woche gab die mir echt den letzte nerv geraubt haben und ich schon nahe am aufgeben war. Diese fressanfälle lassen nicht nach nur das ich es nun drin behalten muss da ich mal ehrlich mir gegenüber sein möchte, was zwangsläufig zu einer Gewichtszunahme führt die mein wohlbefinden beeinflusst, der Kreislauf beginnt. Ich dachte es wir einfacher mit der Zeit aber ich empfinde es als würde es immer schwerer werden von Tag zu Tag, die nicht ausgesprochenen Gefühle wollen raus ins Klo wo den sonst hin. Bei den meisten süchten wird es doch schwächer oder. Das ist das 1,mal für mich das ich solange ohne essen und erbrechen auskomme, abe rich weis nicht wie lange ich es noch drchhalte. HAt jemand von euch Erfahrung damit wird das noch schwiriger? Was könnt ihr mir für ratschläge geben wenn der Kühlschrank mal wieder der beste Freund wird und das Klo der Feind?

Steffi

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#11
Mich würde interessieren, ob jemand von Euch ebenfalls unter diesem Krankheitsbild leidet und wie ich vielleicht schon über 30 ist?! Ist das Alter nicht eher ungewöhnlich?!
ungewöhnlich? nö- warum?

hallo und willkommen
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#12
Hallo Nele
bin seit heute neu hier und schon 41 Jahre :shock:
Falls das nicht zu "alt" ist.
Ich habe seit etwa 12 Jahren Bulimie.Trotz drei Kindern und arbeiten gehe ich auch ca.100-120 Stunden.
Können auch schon mal mehr sein.
Es gibt ja laut Medien immer mehr ältere Frauen mit Bulimie,hab aber noch nicht viele kennen gelernt.
Eigentlich nur eine.
Schon vor mehreren Jahren habe ich versucht etwas dagegen zu unternehmen.Aber weit bin ihc nicht gekommen.
Mein erster Arzt meinte nur ,ich wäre ja eine starke Frau und würde das schon schaffen. der zweite verschrieb mir Magentabletten und fragt ab und zu mal wie´s den geht.
Naja nach zwei Fehlschlägen gibt man dann eben auf.Leb eben so weiter.
Eine Stationäre Therapie kommt eh nicht in Frage,wie solln berufstätige Mütter das schon machen.
So das wars erst mal
lg Silke

Re: Bulimanorexie ... und ältere Semester :(

#13
Herzlich willkommen :wink:
Es gibt ja laut Medien immer mehr ältere Frauen mit Bulimie,hab aber noch nicht viele kennen gelernt.
Dachte ich auch!

Bis letztens zwei ältere Frauen zusammen in meiner SHG aufgetaucht sind und an binge-eating und bulimie leiden :shock:
Eine davon eine sehr rüstige Rentnerin. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass... um es vorsichtig auszudrücken: Omis.. Bulimie haben können (wobei ich auch in der Klinik viele kennenlernte!)

Wie alt sind denn Deine Kinder?

Weiss Dein Partner davon?

glg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.