Der 1. Schritt in (d/m)ein neues Leben!

#1
Hallo *zaghaft-reinlunz*

*tiiief-durchatme* Ich kann es noch gar nicht glauben...aber dieser Schritt war nun endlich mal nötig! Ich bin rein zufällig auf dieses Forum gestoßen, weiß auch nicht warum genau JETZT dieser Zeitpunkt so günstig schien, oder dieses Forum...aber das rückt nun eher in den Hintergrund. Im Vordergrund steht nun der neue Weg. Der weg AUS dem Labyrinth des "Leidens". Nja, anders kann ich es nicht mehr beschreiben.

Obwohl ich weiß, dass ich nie nie "fett", zu dick oder pummelig war, habe ich mir oft eingebildet dies zu sein. Jetzt möchte ich wieder lernen meinen Körper zu akzeptieren, ihn so zu SEHEN wie er wirklich ist und wieder "normal" essen/leben zu können.

Höre gerade Enigma zur Entspannung, Lockerung... denn mit dem letzten Funken Energie versuch ich die Last abzuschütteln, die erschreckend vielen auf ihren Rücken lastet. Einem kleinen Moment der Verzweiflung verdank ich wohl den unbändigen Drang es "heraus schreien" es "los werden" zu wollen...
Aber auch in der Hoffnung, anderen mit meinem Vorhaben, nein meinem Entschluss, Mut zu machen, Kraft zu schenken und den WEG zu erhellen, möchte ich beginnen zu erzählen:

Mit ca. 14/15 Jahren begann der "Wahnsinn" in Form von Diäten. Später, als diese nichts brachten, begann ich die absolute Verweigerung des "Essens". Ernährte (pure Ironie) mich tägl. von *, der Hoffnung schlanker, attraktiver und etwas "besseres" zu werden. Damit war der Schritt in den Teufelskreis gegangen und meine Motivation für diese Ziele schien besiegelt. Es dauerte nicht lange und ich stand mitten im Kreis der Bulimie, dem Kalorienzählen und kapselte mich mehr und mehr von meiner Außenwelt ab.

Einige Ereignisse, wie die Trennung meiner Eltern, der enttäuschende Untergang einer jahrelangen Freundschaft und das Gefühl "nichts" zu sein trieben mich unbewusst an. In ständiger Begleitung mit der Angst, dass es jemand herausfinden könnte, lag wie ein Schleier über jeden Tag, jede Nacht... bis der Tag kam, an dem ich in einem unvorsichtigen Moment, von meiner Mutter "erwischt" wurde. Sie war sehr erschüttert und machte sich Sorgen. Sprach mit mir darüber und zog einen Psychiater in Erwägung in ihrer doch scheinbar hilflosen Situation. Mir war das alles so peinlich und ich schwor mir, "es" nicht mehr zu machen. Auch meiner Mutter gab ich dieses Versprechen. Einige Wochen ging das gut, bis die Säulen meiner Sensibilität, in einer schwierig scheinenden Alltagssituation, einfielen.

Von da an wurde es schlimmer und schlimmer... drastische Methoden zog ich vor um an die "Befriedigung" meine stätig größer werdenden Sucht zu gewährleisten. Mein Taschengeld, wurde tägl. aufs neue für Lebensmittel berechnet und schließlich für diese "weggeworfen". Die Angst von damals, erwischt zu werden, wuchs gewaltiger dennje. doch irgendwie schaffte ich es über Monate. Ich nahm mehr und mehr ab, *kg weniger verkörperte einen kleinen Sieg über mich selbst. Macht, Kontrolle und Überlegenheit schienen meine Verbündeten zu sein. Familie und Freunde fielen diese körperlichen Veränderungen und Verhaltensweisen gegenüber dem Essverhalten etc. auf. Doch immer wieder erfand ich neue Ausflüchte, Ausreden und schlängelte mich zunehmend kraftloser und realitätsverlierend durch den Trott meines aussichtslos scheinendem Leben.

Im Mittelpunkt stand nur noch der Körper, der mir mit jedem Blick in den Spiegel mehr und mehr hässlicher oder dicker erschien, das Gefühl von Kontrolle und erzwungene Zufriedenheit. Keine Woche verging mehr ohne Essexzessen und die Gedanken verloren den Pfad der Zukunft... bis ich IHN kennenlernte. Meine 1. große Liebe. Ich traf einen Mensch, der so mächtige Gefühle in mir hervor rief, wie nie jemand zuvor. Ich verlieh diesen Ausdruck, in dem ich sie nieder schrieb, mit ihm wunderbare Momente erlebte und glücklich schien.

Dieses Glück war so stark zu spüren, dass ich den Zwang und Drang, der Bulimie einfach verdrängte und vergaß. Es schien alles so sorglos und unbeschwert. Aber auch hier zog der Alltag stets seinen Schatten der Probleme, Konflikte und Auseinandersetzungen mit sich und in solch Momenten, versuchte ich meine Wut über mein Versagen (oder um eine Bewältigung herbeizurufen) einfach "auszukotzen". Dann gab es wieder Momente in Form von Wochen... ja Monaten, in denen sich das Blatt wieder zu wenden schien, aber tief im inneren lauerte die Gefahr der totalen Rückfälligkeit. die Zeit wurde Zeuge, wie wir uns mehr und mehr auseinander lebten, unterschiedliche Wege einschlugen und der Zauber zunehmend verblasste. Es kam der Tag der Trennung. Zu meiner Verwunderung auch eine Phase, der bulimiefrei war. Ich hatte andere Ziele. Meine Zukunft.

Für diesen Gedanken daran, habe ich nun endlich, was so lang schon nötig war, Platz gemacht. Ich verliebte mich wieder... bis diese Beziehung auch scheiterte. Doch das Ziel war immer noch in Sicht und wollte erreicht werden von mir. Auf diesem Weg traf ich wieder jemanden, in den ich seit langem wieder ein kleines Licht der hoffnung wahr nahm. Jemand, der mich aufrichtig liebt und mit dem ich glücklich sein darf. Doch auch hier wurde musste ich in einen bitteren Apfel beißen! Die Bulimieanzeichen verstärkten sich zunahmst und ich lebte diese immer extremer aus! Öfter, stärker... intensiver. Ich bekam einfach nicht genug!! Mir war es jedoch nicht wichtig immer dünner zu werden... nein, die SUCHT wuchs ins Unermessliche!

Dennoch verfolgte ich nebenher mein Ziel von meinem Traumberuf und kämpfte dafür. Doch es war kein einfacher Kampf. Die Phasen zwischen den Fress-/ und Kotzattacken verloren an Gewicht, was das "normale" Essen betraf. Unkonzentriertheit, Schwindelgefühle, Herzrasen und Kraftlosigkeit reihten sich in den Kampf ein. Dennoch schaffte ich es irgendwie mit einem doch überraschend gutem Ergebnis meinem Traum näher zukommen.

Die Hände... rissiger und trockener;
Die Kälte... mein ständiger Begleiter;
Die Nacht... durchflutet von Hungergefühlen;
Die Schneidezähne... fingen an leicht porös zu werden;
Die Gesichtspartien... geschändet durch geplatzte Äderchen;
Die Blutspuren... die meinen Hals verließen;
Die Zeichen... wurden schmerzhafter und klarer.


Nach jedem "Kotzen" hatte ich mir geschworen: "Morgen nicht mehr!", "Ich lass den Scheiß!" und mir wurde dann immer bewusst wie "bekloppt" das alles doch ist und was ich mir selbst damit antue. Warum? Um welchen Preis? Ich hätte mehr Zeit für die Dinge, die mir einmal so wichtig waren und vor allem auch "Kraft" für diese. Wie z.B. Unternehmungen mit Freunden, meine Hobbies und "Träume". Statt Antworten bzw. den Mut zu finden, es auch wirklich zu schaffen mit dem Mist aufzuhören, begann "es" auf jeden Tag von neuen und endete mit dem Gedanken daran "es" zu besiegen! Doch es blieb bei dem Gedanken, mal mehr mal weniger.

Bis heute... ich saß inmitten eines "Müllberges" von Verpackungsfolien vor mir, der mir symbolisch als mein Leben erschien! Ich las in diesem Forum und mit jeder Minute, jedem Biss wuchs die Wut, mit jedem Schluck hasste ich "es" mehr und mit jedem Gang zur Toilette, gewann ich an Bewusstsein zurück. Nun, bin ich wieder einmal entschlossen... in tiefer Hoffnung, dass es endgültig ist. Ich WILL "es" nicht mehr!!! JETZT ist der Zeitpunkt "AUS" hinaus zu scheien! wieder normal Essen, keine Kalorien zählen, kein zwanghafter Gedankenkrieg zwischen Nahrungsmitteln und der Angst zuzunehmen!

Ich weiß, dass nur ich es schaffen kann und muss, aber es macht Mut, es gibt Kraft und vor allem Zuversicht mit einem Stück H i l f e.

Ich danke jedem, der mir bis hier her zugehört hat, was ich mich in meiner Umwelt hier nie wagen könnte. (Kenne niemanden dort, mit dem ich darüber reden könnte.) Und allein der Gedanke, dass man nicht allein ist, es Menschen gibt die für ihr Ziel sich gemeinsam "die Hände" reichen, tut mehr gut, der Glaube mit den Fress-/Kotzattacken sein Leben in den Griff bekommen zu können. Denn letzteres ist genau das Gegenteil! Es macht dich kaputt, zu einem Wrack und Sklaven deiner immer"dünner" werdenden Persönlichkeit und deren Entwicklung. Ist es das Wert? Das Leben ist doch so kostbar und einzigartig. Werfen wir es nicht auf den Müll, ...werfen wie "ES" auf den Müll!!! :evil: :D

#2
30 Aufrufe, und niemand hat... Hmm. :(
Naja, hab wohl doch ein wenig "zu viel" geschrieben.

Heut ist der 1. Tag. :shock: Weiß noch nicht recht wie ich damit umgehen soll, aber es geht mir gut.
Ich habe keinerlei Ahnung mehr, wie viel man noch "normal" isst oder feste Tageszeiten. (die es so in meinem bisherigen Leben nicht regelm. gab)
Naja, werde jetzt aber doch etwas essen gehen und dann zur Arbeit.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn einige antworten o.ä. könnten.
(Sonst hät ich ja nicht in ein Forum schreiben müssen & weiß nicht ob ich es ohne Unterstützung schaffe...) :roll:

Danke! :wink:

#3
ich kanns verstehen das es frustrierend ist wenn man keine antwort bekommt! ehrlich! manchmal brauchts ein wenig!
hab leider keine zeit so zu antworten wie ich gerne würde, möchte dir aber mitgeben das du gehört/gelesen wirst :wink:
geb mir noch bis heute abend oder morgen!

bis dahin herzlich willkommen und alles liebe und das beste und das du dich wohl fühlst!!!

noch eine bitte: kannst du deinen beitrag editieren und die gewichtsangaben bitte rausnehmen, einfach *** setzten?
die triggergefahr ist einfach zu groß, anbei
http://www.bulimie.at/board/portal.php
(jaja, regeln gibts überall :wink: )

#4
man kann ja mal aus Zufall die Regel nicht gelesen haben und was postenw as nicht soll...

wenn man es aber wieder hinschreibt nachdem ein Mod es editiert hat...das find ich unter aller Kanone...

denn es triggert verdammt noch mal...


*wiederrunterkomm*

was ist denn dein Traumberuf an dem du arbeitest?

#5
Hi :)

Vielen Dank für eure Antworten! Hab mich sehr gefreut!

Das wusste ich nicht, Entschuldigung. :( (Wohl doch nicht genau alles durchgelesen oder war einfach zu aufgeregt die Nacht noch)
Habe es eben editiert!

@ quargel
Ich kann endl. nä. Jahr Design studieren. Es war so ein harter Kampf.

#6
Hallo Lil Cherry,

zunächst wirklich die nun fast schon strenge bitte, dich an die Regeln zu halten - sonnenblume war so lieb dir den Link zu schicken, Mari hat deinen Beitrag edtiert und du editierst Deine Gewichtsangeben wieder drüber - verletzt damit nicht nur die forumsregeln sondern auch Mod-Autorität und Rechte der anderen Forumsmitglieder.
Bitte unterlass das zukünftig ganz dringend, denn wir haben uns auf diese Regeln in einem recht kontroversen, nun aber allgemein gültigen und anerkannten thread geeinigt.

Dies ist also nicht wie bei Sonnenblume noch eine Bitte sondern eine nachdrückliche aufforderung, ok?

Nun möchte ich dich willkommen heißen und dir sagen, dass ich dein Post beeindruckend fand - Viel Willen dahinter, ein weiter weg, viele gestellte fragen und viele bedachte antworten - es ist schön hier immer wieder auch texte von jungen Mitgliedern zu lesen, die mit so viel Tatendrang mut und kraft an die überwindung ihrer krankheit gehen und es zu erwarten, dass eine ansteckende wirkung nicht ausbleibt - ich denke dass auch die vielen die dein post gelesen haben sich sehr wohl identivizieren können - was ist dem hinzuzufügen? *smile*
Dein Leben wie du es beschrieben hast führte nun endlich zur überzeugung dass es zeit ist was zu ändern - und dieses vorhaben mit allem nachdruck anzugehen - dazu kann man dich nur beglückwünschen und dir auf dem weg immer das richtige händchen für die stolpersteine zu wünschen - auch hier im forum, wo es nur eine frage der zeit ist, bis sich wieder menschen zu dir gesellen werden die gerade an der gleichen schwelle sind von deiner energie profitieren werden - und ihre eigene daraus entdecken können.

Ich bin froh dass du es angehst - und freue mich auf einen austausch auf dem weg raus - zum mülleimer. ;)

Ich habe deinen Schrei gehört - und zwar mit freuden, nun lass uns dran gehen das echo zu erhalten

Katz
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#7
lil cherry hat geschrieben:Hi :)

Vielen Dank für eure Antworten! Hab mich sehr gefreut!

Das wusste ich nicht, Entschuldigung. :( (Wohl doch nicht genau alles durchgelesen oder war einfach zu aufgeregt die Nacht noch)
Habe es eben editiert!
.
nach überstandenem editierungsmarathon ist es nunh also alles gut ;)
schön!
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#9
Die gute katjusza hat mir nen link zu deinem Eintrag geschickt, weil ich im Moment an nem sehr ähnlichen Punkt angekommen bin wie du. Deine Zeilen haben mich sehr berührt und es ist mir immer wieder ein Rätsel, wieviel man im Laufe der Jahre durch oder trotz der Krankheit zu reflektieren und verstehen lernt, und diese so unglaubliche Weisheit über sich selbst trotzdem nix bringt wenns um den eigentlichen Kampf geht. Man WEIß SOVIEL...und verdrängt dann doch in den Momenten in denen es drauf ankommt, dass man GENAU JETZT kämpfen muss... und NUR MAN SELBST es in der Hand hat.

WIR fressen, WIR kotzen, wir tun das alles selbst!!! Scheiße!
Aber wir sind eben auch im Stande was zu ändern, und NUR wir.

Auch ich habe einen wundervollen Mann an meiner Seite und Träume und Freunde und soviele Dinge, die mir im Grunde alle Motivation geben sollten ein selbstzufriedenes Leben zu führen.
Und trotzdem belüge ich mich selbst, bemitleide mich und glaube...zwar mit einem unguten Gefühl irgendwo ganz tief drin aber trotzdem... am Ende meine Lügereien selbst.

Aber jetzt ist SCHLUSS!!!
Kleine Cherry, ich hoffe du hast den gestrigen TAG 1 gut hinter dich gebracht, und schlägst dich wacker ohne zu vergessen WARUM!!!!

Ich drück dich ganz fest und ... für meinen Tag 1 ist es heute zwar schon zu spät


:( aber der restliche Tag wird sinnvoll genutzt.
Ganz viel Vertrauen und Willen dir!!
die Frieda

#10
Bin gerade heim gekommen.

Der 2. Tag neigt sich dem ende zu! :D

Was ist geschehen?

Gestern habe ich mich zum 1. mal "geöffnet" was dieses Thema anbelangt. Seit nun mehr 10 Jahren habe ich die "ES" verschwiegen, mit mir, als schwere Last getragen und mich von ihr verzehren lassen! Doch, ich habe mich endlich getraut und es ging mir erstaunlich gut dadurch. Ich habe noch bis heut morgen halb sechs mit meinem besten Freund darüber geredet. Es hat mir sehr viel geholfen und allein der Gedanke, dass er es jetzt weiß (wenn auch als einzigster in meinem Kreis) und ich ihn und nat. nicht mich enttäuschen will bekräftigt ungemein!!

Nun versuche ich mir weiterhin v.a. in der Anfangszeit so viel Ablenkung wie möglich zu schaffen! Und wenn ich mal "daran" denken muss oder Drang danach verspüre, ist nun immer ein herber bitterer Geschmack begleitend von Hass darauf dabei!

Mein 2. Tag heute begann gleich mit der ersten Prüfung. Adventsessen mit der Familie!! Ich hatte tierisch Angst davor. aber ich habe es geschafft und überstanden! Es gab Klöße, Rotkraut, Hirschbraten (den ich allerdings nicht gegessen habe, weil ich noch nie gern Fleisch aß. Aber das wissen eigentl. alle, die mich kennen. ^^) Die Portion war nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Zum Nachtisch (*ohwhee*) gab es eine Art Rotwein-Götterspeise mit Mango-/Joghurtsoße. Doch auch diese hab ich ohne viel schlechten Gewissens "runter bekommen". Ich empfinde Essen langsam nicht mehr als "Gift". Als ich später bei Freunden war, habe ich noch eine Orange gegessen und was getrunken. Ab und an habe ich zwar noch meinen Bauch betrachtet, aber mit einem anderen Gefühl... der 2. "kotzfreie" Tag hintereinander ist damit erfüllt. :] Habe mir auch langsam einen Plan gemacht, was ich wann essen könnte und ich hoffe, dass ich mich bald wieder an ein gesundes Maß Süßigkeiten traue. Habe heut von meiner Oma eine kleine Nikolaustüte mit ein paar Süßigkeiten geschenkt bekommen, über die ich mich zwar gefreut habe und dankbar war, aber auch ein wenig entsetzt war, weil ich nicht wusste WAS ich damit machen sollte. Aber ich habe mir vorgenommen, mir diese einzuteilen. Hält sich ja zum Glück ne Weile! :) Werde auch ein Teil immer mal mit zu Freunden mit nehmen und teilen. Ich will auf jeden Fall verhindern, die ganze Tüte z.B. zu essen o.ä., weil ich dann Angst hätte, es nicht in mir lassen zu wollen. Es wird hoffentlich irgendwann bald wieder möglich sein, ein gesundes Sättigungsgefühl zu erhalten.

Njaa, so ging dann der 2. Tag auch vorüber und nun werde ich mich ins Bett legen und den 3. Tag voller Neugierde auf mich selbst auf mich zukommen lassen. Es ist irgendwie aufregend und spannend sein Leben aufs neue wieder vernünftig "auszukosten".

Dir, liebe Frieda möchte ich auch noch danken, für deine berührende Antwort. *mal-lieb-in-den-Arm-nehm* :wink: Es tut immer wieder gut, zu erkennen, dass man den "harten" Weg nicht allein gehen muss oder es Menschen gibt, die genau wie Du dagegen kämpfen wollen.

Ich denke auch, dass man es nur schaffen kann wenn man SELBST WILL . Da können noch so viele Ärzte um einen herum sein oder noch so viele Menschen auf dich einreden... das allerwichtgste ist, dass man selbst den Bezug herstellt zur "ES" und einem vor allem KLAR vor Augen wird, W A S man sich damit antut. Man kann die Folgeschäden NIE MEHR rückgängig machen!! Man müsste mit ihnen für den Rest des Lebens leben und selbst wenn man einmal drüber weg sein sollte, würden die "Narben" einen stets und ständig daran erinnern. Vergessen wird man es nat. sicher nie, aber man kann ohne Narben stolz zurück blocken und sagen: "Ja, DU hast das geschafft!!" Wir sind blind für unser Glück um uns herum geworden durch unsere Unzufriedenheit mit uns selbst. Denken wir seien allein, ein nichts oder inhaltslos, dabei haben wie Menschen um uns, die uns lieben, schätzen und brauchen, wir haben eine Aufgabe und sind Persönlichkeiten, die ihr Leben gestalten wollen. Das dürfen wir nie vergessen!!

Gute Nacht und allen einen "ergolreichen" und schönen Start in die neue Woche. Eine neue Woche unseres wertvollsten Gut, was wir haben ... unser Leben!

#11
Wow Ihr Zwei - gesucht und gefunden - HA!

Ich freue mich sehr euch zu lesen - hoffentlich tun das ganz ein paar viele und finden für sich ein klein Stück Ermutigung, Bekräftigung, Anstoß etc. genau darin - mir springt all das aus diesen Zeilen entgegen und soweit ab von Schuss wird meine Wahrnehmung da doch nicht sein ;)

@cherry ["lil" ist bei mir als Nick leider schon vergeben ;) ]

erstmal dicken glückwunsch zum überstandenen Sonntagsschmaus - wenn das mal nicht eine feuertaufe gleich am zweiten tag war - Sahne!
und zweitens: ich weiß nicht wie viele hunderte male ich es in diesem Forum schon geschrieben habe [naja, bei über 9.000 Posts auch keine Kunst :roll:] aber: meiner erster wichtigster und bester schritt da raus war nicht [so glaube ich heute] mit der Einsicht "ja ich hab ein problem" getan - sondern mit dem ersten offenen wort, dem ersten mal nicht mehr schweigen, lügen, verstecken müssen, zum ersten mal offen sagen dürfen "verdammt, ich bin am ende mit mir, kann nicht mehr, bin schwach und so was von aufgeschmissen - ja verdammt das ist alles so und ich habe keine lust mich noch mal 7 jahre im stillen eckchen dafür zu schämen sondern geh jetz raus - raus aus der heimlichkeit und raus aus dem molloch Bulimie.

Finde kaum Wort für große Freude über dein "Coming out" - und auch wenns beim ersten mal noch wirklich heftig Überwindung kostet - die reaktionen sind meist unheimlich bestärkend - nicht?
--- außerdem wird es leichter ;)

liebe Grüße in diesen Mutmacherthread -
Katjuszek
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#12
HALLO!

Hab gerade deinen Beitrag gelesen.
Wow ist das ergreifend geschrieben.
Mir sind fast die tränen gekommen.
Ich denke du sprichst nicht nur mir sondern sehr vielen hier von der Seele.

Ich leide auch schon seit 12 Jahren unter Bulimie, zähle mich aber nur schon fast mehr zu den Ehemaligen.

Mein Essverhalten ist ziemlich normal, ich esse wirklich alles, ohne kalorien zu zählen. Hin und wieder hab ich nen Rückfall der mich zwar sehr mitnimmt aber ich gebe den kampf nicht auf.

Ich habe auch schon 2 längere Beziehungen hinter mir die auch mein Essverhalten sehr beeinflusst haben.

Ich möchte dir nur sagen dass ich schon seit 12 Jahren am kämpfen bin und mich auch wenn ich ganz unten angelangt bin nicht unterkriegen lassen habe.
Und ich hab den kampf schon so gut wie gewonnen.
Und du bist genau auf dem richtigen weg den kampf auch zu gewinnen.
den ersten schritt hast du mit dem Beitrag ja auch schon gemacht.

Ich wünsche dir alles gute und freue mich weiterhin von dir zu hören wie es dir so ergeht.

Dein Engel!

#13
So, bin gerade eben von der Arbeit heim und mir hier die weiteren Antworten durchgelesen! Es tut soooo gut, DANKE!!! Ich wünsche euch nat. auch ALLES GUTE, Kraft, Zuversicht und ein besseres Leben!
Bild


Der 3. Tag ist vollbracht. *g*
Eigentlich hat auch shcon der 4. begonnen *auf-Uhr-lunz* Aya! So lang war ich schon laaange nicht mehr FA-frei!
Der Verstand ist immer noch der Mächtigere. Statt sich von der ES wie eine Marionette behandeln zu lassen, wird nun endlich der Spieß umgedreht!

v.a. schwer ist es aber, an der Arbeit und wenn ich allein bin, nichts zu tun hab. :? (auch allein wohn. :/ ) Denn meine FA's kamen vor allem immer, wenn ich "sinnlos" im Internet rumgesurft habe. (Vor einiger Zeit selten mal vorm Tv. ) Und an der Arbeit, weil ich auch noch in der versuchungsträchtigen Abteilung bin... Süßwaren! Najaa, es klappt bis jetzt aber ganz gut!

Freue mich schon auf Do. Fr. und WE, denn dann bin ich bei meinem besten Kumpel. wollen DVD's schauen, Quasseln, wii zocken und mal wieder weg gehen! (Live-Musikevent) Außerdem bin ich dadurch guuut abgelenkt und hab zusätzlich ein waches auge, darauf dass ich vernünftig esse. (gemeinsam ist es eh am schönsten)

(noch schnell liebe Grüße an euch schick und euch
Bild
)*ins-Bett-hüpf*

-------->EDIT<---------

Und wieder von der Arbeit heim uuuund... *trommelwirbel* :D wieder ein FA-freierTag ohne Rückfälle etc.
War zwar ab und an heute, vor Neugierde mal am schauen, welche Süßigkeiten man auch OHNE großen schlechtem Gewissen sich gönnen kann. =) Hab ich nähmlich vor. am Do./Fr.! Hab zwar noch ein wenig angst davor (wegen der vernünftigen Dosis etc, weil ich das irgendwie voll verlernt habe:roll: ) ,aber freue mich auch schon drauf. Mache wieder meinen leckerenChinaSalat für meinen besten Kumpel und ich und schauen ein paar DVD's. Donnerstag versuch ich mich an einen veget. Döner. (aber den von Samstag hab ich auch "überstanden". *g*)
War heut einkaufen und habe mir leckere gesunde Zutaten gekauft. Fisch, Rapsöl für meine Salate, und morgen hol ich mir wieder frisches Brot vom Liebl.-bäcker. ^^

Weiß nicht.. *hmm* aber irgendwie fühlt man sich mit jedem geschafften Tag um einiges besser, wohler und gesünder. ^^; Ich hoffe nur gaaanz schlimm, dass ich andere damit "anstecke" und Kraft geben kann! :wink: *mir-wichtig-ist* Bis jetzt funktinionert es gut von 0 auf 100. :)
Es wurde aba auch wirlich aller höchste Eisenbahn hierfür.
*äugleinreib* Sodele, dann will ich mal ins Bett, gestern ist es wieder viiel zu spät geworden. >_>

Bis Bald ihr Lieben! *knuff*

#14
Huii...ist ja ganz still geworden hier.

Nun hab ich eine Woche geschafft! Es ist mit jedem Tag ein ganz klein wenig leichter damit umzugehen und man spürt förmlich, wie man raus aus dem "Kreis" kommt.

Habe mir heute 3-4 leckere Weihnachtsplätzchen gegönnt. (Klingt zwar arg wenig, aber für mich ist es wirklich ein Zeichen, dass es voran geht... mit langsamen Schritten, aber immerhin besser wie zurück zufallen.) Ein Rückfall ist mir bisher ausgeblieben, zum Glück. Danke auch gaaanz lieb meinem besten Kumpel, bei dem ich noch bis Dienstag bin. Morgen gehen wir mal wieder "(r)aus". (Endlich komm ich raus aus der Isolation und dem Schneckenhaus)

Ab und an erwische ich mich zwar noch vorm Spiegel stehend, aber mit einem langsam wachsendem Gefühl der Akzeptanz.
Habe die letzte Nacht fast 3 Stunden bei youtube verbracht und mir ergreifende Videos angeschaut zur ES! Eingige davon haben mir sogar noch mal zusätzlich die Augen geöffnet. :shock:

Hoffe, dass bald noch die "kranken Gedanken" verschwinden & ich mich bald meinen Körper akzeptieren kann, wie er ist, mich voll und ganz wohl fühle und keinen Rückfall unterliege.

Wünsche Euch allen ein schönes und kraftschöpfendes Wochenende. *knuddlz* :wink:

EDIT v. 16.12.07
OHjee, fühl mich seit gestern abend irgendwie voll down. :cry:
Habe das starke Gefühl kurz vor einem Rückfall zu stehen.

Gestern auf der Partytour(auf welche ich schon lang nicht mehr war) habe ich so viel und unvorsichtig getrunken (trinke eh schon, wenn dann ganz selten alkohl. Getränke), dass mein Körper streikte und ich mich "übergeben" musste. Der PEgel war eindeutig zu hoch, mir wurde so schlecht und ich habe echt gekämpft, es nicht zu tun. Irgendwie hat mich dieses Ergeignis voll aus den Bahnen geworfen. Seitdem hab ich panische Angst vor einem "direkten" Rückfall. :(

Vielleicht hab ich es doch zu schnell und zu hart angegangen? Vll. doch liebr Schritt für Schritt? Meine Erwartungen und Pläne zu hoch gesteckt? Sooo viele Fragen... :/

#15
hej hej - auf den ersten ritt eine Woche "geschafft" [nicht geschafft - GELEBT!] - das ist ein riesen Ding und dem (dir) gebührt dafür bei Leibe aller möglich aufzubringender Respekt - das kannst du mir gern glauben - und dir selber erst recht.
Hast du dir am Anfang denn vorstellen können, dass es so klappen wird, dass Du zu Dir und Deinem Wort wirst stehen können und einen derartigen Riesenschritt in die einzig richtige Richtung wirst machen können? Ha. Hast du aber - undWenn du dich fragst ob du dir zu viel vorgenommen hast, dann frage ich zurück: fühlt es sich denn so an?
Was du da hattest KÖNNTE ein kleiner unbewusster - das heißt aus dem unbewussten Feld deiner Wahrnehmung - Rückfall gewesen sein - quasi über den Katalysator des Alkohols "initiiert" damit dein Gewissen "eigentlich" sauber bleiben kann - fühlt es sich so an? Muss der "richtige" Rückfall jetzt kommebn, war er schon da? Dann ist das richtig schlimm und dennoch verständlich: Muster ablegen ist ein Prozess und auch wenn ich immer eher für die Politik der kleinen Schritte zu plädieren scheine: das meint nicht, dass jeder der zu größeren schon in der Lage ist, erstmal klein anfangen muss - quasi um per se sicher zu stellen, dass stolperer ausbleiben. Ich meine: jede/r in seinem und ihrem Tempo - und nun guck doch bei Dir - wie fühlte sich die Woche an [mal abgesehen vom alk-brechen, das ist nie schön :roll: ] ?? War es großartig, war es richtig, war es DEIN Weg?

Dann gehst du weiter und näherst dich deinem Ziel auf dem direkten Wege - war es NICHT Dein Weg? Dann versuch zu ergründen, welchen Schritt du nicht gemacht hast vorm loslaufen - du willst es, cherry, und du willst es so sehr - das merkt man deinen zeilen an und gerade WEIL es schwer werden wird zwischendurch bist du ja hier - und da kann man dann fragen und sich auch mal unsicher sein und dann kommen solche wie ich und fragen zurück und hoffen damit was anstoßen zu können...

und solche wie du machen das doch fast wie von alleine - nicht?
schau noch mal nach - ist der radikale der richtige weg für dich oder braucht es einen anderen ansatz?
bleib nicht hängen in deiner Angst vor dem ultimativen rückfall, denn dann wird er nur bedrohlicher, fokussierter, immer mehr im blickfeld . und da brauchst du ihn nicht, denn da ist deine gesundheit, dein neues leben, deine ganze tolle kraft mit der du das angehst -


und wenn du dich fragst ob "vielleicht doch lieber schritt für schritt" - was wären denn die schritte?
Weil wenn du da konkrete vorstellungen hast - lass uns drüber reden :shock: das hilft manchmal auch schón..


nun aber: lieben gruß, wirklich mit viel vertrauen drauf, dass das so wie es gut anfing gut weiter gehen wird.
katjusz
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.
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