Hallo Raupe,
oh Mann, jetzt hatte ich eine lange Antwort getippt und dann wird sie nicht angezeigt - verstehe nicht, das ich da schon wieder falsch gemacht habe

, also einfach nochmal.
Solche Impulshandlunden, einfach alles wegzuwerfen, weil man ja gar keine Hilfe braucht, kommen mir bekannt vor
Besorg dir am besten nochmal eine Liste, ist doch egal, was sie denken, könntest sie ja auch verlegt haben! Wichtig ist einfach, dass du möglichst schnell Hilfe findest!
Bin auch Kassenpatientin und hatte damals das "Glück" zu meiner mittlerweile Ex-Therapeutin kommen zu dürfen (hatte nur einen Monat lang warten müssen).
Wenn man sich allerdings nicht ernst genommen fühlt, ist das schon die denkbar schlechteste Basis, um gemeinsam ein solch intimes Problem anzugehen, da kann man sehr schlecht Vertrauen aufbauen.
Vielleicht hilft dir Overeaters Anonymous weiter, ich kenne es vom Hören, habe mich allerdings noch nie näher damit auseinandergesetzt - bin übrigens aus Deutschland, ist das bei euch sehr bekannt?
Berichte unbedingt, wie es dir dort ergangen ist, würde mich sehr interessieren!
Was ist das denn für ein Workshop, an dem du teilnehmen möchtest?
Ich bewundere dich gerade für deine Stärke - du bewältigst trotz dieses großen Problems noch dein Studium

- ich wäre jetzt auch im 3. Semester, hätte ich nicht gleich im ersten abgebrochen, weil es mir eben so schlecht ging.
Aber wie du auch schon erwähnst, hat so eine Mammutaufgabe natürlich ihre Nachteile - der ganze Stress und die viele Arbeit führen garantiert noch schneller in den nächsten FA, weil man irgendetwas sucht, womit man Spannung abbauen kann und dann ist es eben diese vorübergehend wirksame, wenn auch ungesunde Fresserei
Wenn du das Gefühl hast, dass dich das Studium im Moment überfodert und du dich erst einmal um DICH kümmern solltest, dann würde ich mir überlegen, das auch zu sagen. Denn wenn man etwas verschleppt, weil man denkt, dass man sich einfach nur ablenken muss, verbessert das die Situation mit Sicherheit nicht
Oh ja, Süßes und bei mir auch Fettiges triggern in der Tat extrem. Bei mir ist es so, dass wenn ich eine Kugel Eis oder was auch immer esse, muss nur ganz wenig sein und in dem Moment gibt es auch gar nicht mehr, ich sobald ich alleine bin, mir Nachschub besorge, weil sich dann ein "Wenn schon, denn schon" in meinen Kopf schleicht, was natürlich völliger Unsinn ist, aber so sehr ich auch versuche, mir zu sagen, dass man sich mal eine Kleinigkeit gönnen kann und es nicht immer ausarten lassen muss, scheitere ich immer wieder daran

- kennst du das auch in dieser Art?
Und auch die Situationen, in denen "es" passiert, sind so vielfältig, wie du sie beschreibst. Sozusagen ein "Mittel für alles", wie eine vorübergehende Betäubung.
Oft habe ich sogar das Gefühl, "einfach nur so" zu fressen, weil es fast schon zum Alltag gehört. Dieser ganze Mist wird wohl dann richtig schlimm, wenn er zu einem Ritual geworden ist (so sehr man es auch verabscheut)
Du hast deiner Mutter echt gesagt, dass sie den Süßkram wegsperren soll? Wow, mutig - wie hat sie denn in dem Moment reagiert?
Ist ja schon positiv, dass sie es getan hat, auch wenn doch darauf sicher peinliche Fragen gefolgt sind?!
Ich hab nämlich auch mal möglichst unauffällig versucht, dafür zu sorgen, dass ich nicht mehr so leicht an Schokolade und co herankomme, aber dann meinte meiner Mutter nur "du musst es ja nicht essen"
Jaaa, die Naivität des Unwissenden...außer mir kann hier jeder mit Essen umgehen, deshalb kommt niemand auf die Idee, dass es schwierig werden kann, sich zu zügeln.
Was ich ebenfalls sehr gut kenne, ist die "Wut", die sich in einem breitmacht, wenn man dem Drang, sich den Bauch vollzuschlagen, nicht sofort nachgeben kann.
Versuche oft, mich davon abzulenken, aber damit verschiebe ich den FA nur auf einen späteren Zeitpunkt, bis ich es einfach nicht mehr aushalte (klingt das nicht lächerlich?

)
Was natürlich tödlich ist, wie du schon schreibst, ist das selbstständige Einkaufengehen.
Wenn man das Gefühl hat, alles verschlingen zu können, nur noch Masse zu sehen. Und hinterher weiß man dann im "Idealfall" nicht mal mehr, wie das, was man da in rauen Mengen zu sich genommen hat, eigentlich schmeckt
Ansonsten scheint mir dein Plan, mit wenig Geld aus dem Haus zu gehen, gut - so gibt man wenigstens der spontanen Versuchung nicht so schnell nach.
Mir fällt gerade hieran wieder auf, welch sonderbare Überlegungen das überhaupt sind - niemand, der keine ES hat, würde sich überhaupt so etwas überlegen
Bist du dir sicher, dass du dir nicht schon ein zu hohes Ziel steckst, wenn du gleich bis zum Wochenende durchhalten willst?
Das habe ich auch schon oft versucht und ich kann dir sagen, dass du im Falle eines Scheiterns (was ich dir natürlich nicht wünsche!!!) nur noch deprimierter sein und dir noch größere Vorwürfe machen wirst.
Deshalb versuche ich jetzt, erst einmal zwei Tage überwiegend Obst und Gemüse zu essen, von 0 auf 100 (oder in unserem Falle eher umgekehrt) ist nämlich sehr schwer!
Manchmal ist es ganz hilfreich, sich mit anderen Leuten zu treffen (allerdings dann nicht, wenn man dabei mit zu viel Essen konfrontiert wird, was ja leider häufig der Fall ist) und sich einfach mal ein bisschen abzulenken. Denn du hast Recht, wenn man alleine ist, wird der Gedanke ans Essen noch stärker und man gibt ihm leicht nach.
Wünsche dir alles alles Gute für die neue Woche und hoffentlich positive Eindrücke bei deinen Vorhaben!
