HERZLICH WILLKOMMEN IM FORUM!!!
Ich hab Deine Mengenangabe editiert, weil Zahlenangaben hier nicht erlaubt sind.
Respekt, dass Du auf einem guten Weg bist!
Von mir selbst kann ich sagen, dass es aber weniger um Kontrolle geht sondern darum, keine "Angstlebensmittel" zu haben. Ich kenne das sehr gut, denn so wie Du es beschreibst, bin ich erst reingerutscht damals. Das Problem war allerdings weniger das "essen" oder "gesund essen", sondern mein Selbstbild und der Umgang damit.
Was uns unterscheidet ist die Tatsache, wozu wir diese Art des Umgangs mit gesunder Ernährung benutzen. Du suchst einen Weg aus der Bulimie. Bei mir war es der Weg rein.
Ich war bbei einer Ernährungsberatung damals, hatte einen super Plan und hab es durchgezogen. Und da kam mein "Kontrollzwang" zum Vorschein und mein Ehrgeiz, dass ich das durchziehe weil es funktioniert. Es hat ja auch funktioniert. Ich habe wirklich eine super Ernäährung gehabt, habe Sport gemacht, habe nie gehungert. Aber ich habe mir eben auch Dinge verboten. Die "bösen " Lebensmittel. Und was passierte? Meine Kontrolle ging flöten. Und das, obwohl ich einen Tag in der Woche hatte, wo ich mir alles erlaubt habe,was ich wollte. Auch die "bösen" Sachen.
Ich hatte Erfolg. Und dann kam sie: Die Angst, den Erfolg nicht halten zu können, weil ich merkte, ich bin im Kontrollwahn aus dem ich auch so nicht wieder rauskam. Ich kannte jede Kalorie von jedem Essen auswendig, ich war der lebende Taschenrechner und da kippte es irgendwann. FAs folgten. Eben WEIL ich diesen Ehrgeiz zur Kontrolle hatte. Und danach? Die Angst und Panik: Ach Du scheiße, wie gleiche ich DAS denn jetzt wieder aus. Ein Teufelskreis.
Ich habe sehr schnell mit einer Verhaltenstherapie begonnen. Ich konnte mich anfangs auch nicht damit anfreunden, umdenken lernen zu müssen. Zu lernen, dass ich vielleicht nen Denkfehler habe. Kontrolle wieder abgeben zu müssen. Wieder zuzunehmen durch das Umdenken. Sport zurück zu schrauben. Es hat gedauert und ich habe gelernt, dass nicht die Ernährung das Problem ist, sondern das Problem sehr tief in mir drin steckt. Ein steiniger Weg, aber er hat sich definitibv gelohnt. ich habe damals niemals geglaubt, dass ich z.B. Kalorienzählen jein den Griff kriege, weil es VÖLLIG automatisiert war. Ich musste dafür kaum denken, es ging von allein. Doch mit der Zeit ging das. Ich hatte so einige Rückschläge in der Thera, aber ich hab nicht aufgegeben. Bringt ja auch nix und ich schätze meine Stärke,mich nicht dauerhaft belügen zu könnnen jetzt noch mehr als vorher.
Du wirst IMMER wieder konfrontiert werden und Du musst irgendwie den Dreh kriegen, nicht alles als Bedrohung aufzufassen, was momentan als "verboten" gilt. Das macht den Reiz ja noch viel Größer. War bei mir zumindest so. Ich war auch mit ähnlichen Situationen konfrontiert. Ich hab lange mit Hilfe der Thera dran gearbeitet und ich hatte Erfolg. Nicht den gewünschten schnellen (meine Ungeduld ist noch immer mein größter "Feind";-))aber ich bin dran geblieben. DA hab ich mir meine "Kontrolle" anders zunutze gemacht.
Inzwischen kann ich seit über 6 Jahren sagen, dass ich gesund bin. Ich zähle nix mehr und ich esse was ich will und wann ich will. Ich verbiete mir NICHTS mehr. Aber ich sag Dir ganz ehrlich: Von der Einsicht, dass das Quatsch ist, bis zu dem Punkt, dass man das auch so leben kann, ist es kein Spaziergang.
Ich hab während der Therapie Ablenkungsmaßnahmen für mich entwickelt. Die wirst Du für Dich selbst finden müssen. Z.B. rausgehen, baden, what ever in der Lage ist, DICH abzulenken. Das ist aber nicht alles. Du musst deine Einstellung dazu ändern. Bei mir war es so, dass ich total stolz war, wenns mal klappte und irgendwie wurde es auch kein Weltuntergang mehr, wenn es mal nicht klappte. Ganz langsam änderte sich meine Einstellung dazu. Das geht nicht hopplahopp auch wenn ich Dir gern was anderes sagen würde.
Dein Problem bezüglich des Süßkrams bist DU SELBST, nicht der Süßkram. Wie oft hab ich mir gewünscht, dass es das ganze Zeug einfach nicht mehr gibt, der Süßigkeitenschrank auf der Arbeit, die Tanke zur Nachtzeit, die Supermärkte...aber das ist falsch. Das ist nicht das Problem. Problem ist die Einstellung dazu und die ist wahrscheinlich schwieriger zu verändern, als zu sagen: Das und das soll einfach weg.
Hast Du schon mal ne Therapie gemacht? Wäre es was für Dich?
Liebe Grüße von Kontrollfreak zu Kontrollfreak
