Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht ob ihr meinen Namen hier schonmal im Forum gesehen habt, ich war schon länger nicht mehr hier und hatte sogar überlegt meinen Account zu löschen, weil ich dachte, dass ich meine Bulimie endlich los bin..

Seit kurzem ist aber alles wieder wie vorher:( ich hatte für mehrere Monate eigentlich alles im Griff, hab regelmäßig gegessen, mein Gewicht gehalten und war richtig stolz auf mich! Doch als ich dann im Abiurlaub war, hab ich meinen Essrhythmus immer und immer mehr verloren und kam damit überhaupt nicht klar.. Deshalb fing wieder damit an, hin und wieder zu brechen:/ aus diesem "hin und wieder" ist leider wieder was alltägliches geworden und ich weiß wirklich nicht wie ich da wieder rauskommen soll:(

Meine Familie will ich damit nicht belasten im Moment, weil ich diesmal wirklich versuchen will, da alleine wieder rauszukommen und sie nicht schon wieder mit da reinzuziehen.. Ich hatte eigentlich auf meine beste Freundin gehofft, die bereits damals von meiner Essstörung wusste.. Aber nachdem sie mir gestern vorgeworfen hat "Genau, ICH bin diejenige von uns, die krank ist mit dem Essen" als ich sie geschimpft hab, weil sie so gut wie gar nichts gegessen hatte am ganzen Tag, hab ich da wirklich keine Lust drauf, weil ich so einen Spruch von ihr niemals erwartet hätte und im Moment auch irgendwie am Vertrauen und an der Freundschaft zu ihr zweifel:/

Deswegen bin ich wieder zurück in diesem Forum und hoffe, dass ihr mir irgendwie helfen könnt:( Gerade erst hatte ich schon wieder einen richtigen FA, aber erbrechen konnte ich nicht, weil ich Angst hab, meine Familie würde mich hören.. Umso verzweifelter bin ich jetzt mit vollem Bauch und Übelkeit und überleg wie ich das morgen wieder gut machen kann:/ ich will da wieder raus und ich weiß nicht mehr wie ich es damals geschafft hab, ich fühl mich hilflos, total schlecht und dabei auch noch komplett allein..

Habt ihr vielleicht Tipps womit ich anfangen könnte, dass sich mein Essverhalten wieder normalisiert? Ich weiß nicht was ich morgen essen soll, bei was ich kein schlechtes Gewissen bekomme.. ich möchte mich morgen nicht schon wieder übergeben:/ ich hatte heute und gestern sogar jeweils zwei FA und habe mich gestern auch zweimal übergeben.. so kann das echt nicht weitergehen und das weiß ich auch selbst:/ aber wie komm ich da wieder raus?

Hi Lindi,
erstmal super, dass du es solange geschafft hast der Bulimie den Rücken zuzuwenden
Rückfälle sind natürlich ein großer Dämpfer, vorallem wenn sich diese wieder zu einer regelmäßigen Angelegenheit manifestieren.
Mich hat`s am Wochenende auch wieder aus heiterem Himmel erwischt.
Mein erster SChritt ist dann immer, dass ich den Auslöser zu erörtern versuche und mich mit dem Problem auseinandersetze. Das ist oft sehr schwer wenn man viel um die Ohren hat und keine Sekunde für sich selber. Oft hängt es auch mit anderen Personen zusammen und diese sind nicht greifbar, in diesem Fall ist eine gewisse Gleichgültigkeit und Selbstbewusstsein von Vorteil. Ein Wall aus Kristall sozusagen, an die eigene Sicht der Dinge glauben und nicht andere MEinungen mehr schätzen. Du weißt nicht wie es deine Freundin gemeint hat, sprich diese Thematik direkt an und sage ihr wie sehr es dich verletzt hat und dass du sie wirklich brauchst.
Zweitens versuche ich dem Körper dann die Nährstoffe, die er benötigt zu geben, sodass dieser Teufelskreis aus zu niederer Energiebilanz und unbeherrschbarem Hunger durchbrochen wird.
Am besten funktioniert dies bei mir wenn ich morgens bereits ausreichend esse. Ich hAbe mir auch bestimmte Essensrituale angeeignet.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich mich nach einem Rückfall gar nicht fit fühle, eher krank, erschlagen und keine Lust auf soziale Kontakte habe. Depristimmung macht sich breit, ich zwinge mich dann einfach rauszugehen oder versuche untertags mal eine Stunde zu schlafen oder chillen Außerdem meide ich Personen, welche nicht förderlich sind, sondern halte mich an liebe Menschen.
Die Waage sollte an solchen Tagen absolut tabu sein, denn sie ist eine Verbündete der Bulimie.
Ich mache sehr viel Sport, das lenkt ab, ich muss raus, es macht Spaß, entspannt und verbessert insgesamt das Verhältnis zur eigenen Figur.
Auf keinen Fall versuchen den FA durch fasten auszugleichen, das gelingt meistens nicht. Der nächste FA ist vorprogrammiert.
Wenn deine Freundin selber Probleme hat mit dem Essen, dann ist sie vielleicht nicht die richtige Ansprechperson, ich kenne das von meinem Freundeskreis. Personen die ES haben stehen oft in Konkurrenz zueinander und profilieren sich übers dünner oder kränker sein.
Wenn ich mit Modelfreundinnen spreche und gerade auf einem gesunden Weg bin und diese sagen dann was über meine Figur oder über ihre Figur und Ansichten dazu, das ist einfach nicht förderlich.
Am besten mit normalen, gesunden, netten Menschen umgeben, die Verständnis für SChwächen haben und dementsprechende Themen.
Wünsche dir alles Gute und du kannst es wieder schaffen!

Hey,

leider ist's ja wirklich so, dass wenn man mit einer Sache erstmal wieder anfängt, man es nicht mehr lassen kann. Das soll aber nichts heißen!
Rückfälle sind eigentlich "normal". Das Wichtigste ist, dass du dich davon nicht abbringen lässt, weiterzukämpfen.
Das Gute ist, dass du eingesehen hast, dass du wieder reingerutscht bist. Allerdings kannst du dir bei einem sicher sein: Du bist unglaublich stark! Du hast es schonmal aus diesem Teufelskreis rausgeschafft, warum also nicht nochmal? Du weißt, dass du es kannst, das ist die beste Motivation. & die Krankheit ist's nicht wert, ein Leben wegzuwerfen. Oder? Also, mach' dir selbst Mut.

Weißt du denn ungefähr noch, wie du vorher gegessen hast, als alles gut war? Versuch' dir das in Erinnerung zu rufen und orientier dich erstmal daran. Falls du so nicht weiterkommen solltest, dann wende dich wirklich an jemanden, der dir helfen kann. Das mit deiner Freundin tut mir leid, aber bei so einem Spruch, braucht sie sich ja nicht zu wundern. Was deine Familie angeht, kann ich den Gedanken nachvollziehen, so geht's mir auch manchmal. Aber es ist eigentlich wahre Stärke, Schwäche zuzulassen und das solltest du jetzt tun. Wenn du alleine nicht weiterkommst, wende dich an sie. Sie sind deine Familie, sie lieben dich und wollen, dass es dir gut geht. Sie werden dir so gut helfen, wie sie können, da bin ich mir sicher und du wirst mit Sicherheit keine Belastung für sie sein.
Sonst bleibt natürlich noch eine Therapie übrig, was auch keine falsche Idee wäre. Denk' wirklich darüber nach, zusammen ist man meist stärker, als allein!

Ich drücke dir die Daumen. Kopf hoch, du packst das!

Erstmal danke für eure lieben Antworten! Es tut gut zu wissen, dass es auch andere Leute gibt, die das gleiche durchmachen und einen verstehen:)

an marleneken: Erstmal danke für die Motivation und deine Hilfe!:)

1.: Was du gesagt hast zum Thema wo denn die ES wieder herkommt und dass du dann bestimmte Personen meidest, seh ich ganz genau so.. Bei mir ist das genau das gleiche, weil ich auch das Gefühl hab, dass die ES durch diese Personen bei mir noch schlimmer wird. Man fühlt sich unter Druck gesetzt und vor allem komm ich mit dem Gefühl nicht klar, dass man sich total beobachtet fühlt, weil diese Personen einen direkt ansprechen wenn man einen Gramm zu- oder abgenommen hat. Eigentlich fühl man sich in seinem Körper wohl und ist auf dem richtigen Weg, doch solche Personen können einem dabei wirklich im Weg stehen.. Aber danke, dass du mich nochmal drauf aufmerksam gemacht hast und ich werd auch versuchen mich weniger von denen beeinflussen zu lassen!

Und 2.: Dass mein Körper zu wenig Nährstoffe bekommt, darauf versuche ich schon zu achten.. Es ist auch noch nicht so schlimm, dass ich gar kein Essen in mir behalten kann, es ist nur das Problem, wenn ich das Gefühl hab ich hätte zu viel und ungesund gegessen.. Ansonsten ernähr ich mich ziemlich ausgewogen und auch gesund:)

an bellablah:
Dein erster Absatz in deiner Antwort hat mich gerade wirklich zum Lächeln gebracht, weil er mich irgendwie total motiviert hat und ich heute auch genau das geschafft hab, was du darin geschrieben hast und weitergekämpft hab!:)

Und ja, ich weiß wie ich damals gegessen habe und ich versuche auch mich daran zu orientieren, aber so gut wie da schaff ich es leider noch nicht:/ ich weiß, das braucht seine Zeit und vor allem auch Geduld und so langsam komm ich auch ein bisschen besser damit klar..

Was das Thema mit meiner Familie betrifft, also ich glaube meine Mutter hat es schon längst gemerkt, weil sie schon so Andeutungen macht.. Sie sagt immer ich sei perfekt wie ich bin und ich hätte keinen Grund abzunehmen, achtet darauf was ich und wann ich esse und so weiter. Sie weiß glaub ich, dass ich mich nicht trau, ihr was zu sagen, weil ich das letzte mal schon so in Tränen ausgebrochen bin dabei.. Ich glaube, dass sie mir helfen will ohne mich wieder in diese Situation zu bringen. Ich weiß dass ich, falls es nicht besser wird, mit ihr reden muss, da hast du vollkommen Recht! Aber ich denke, ich werd es erstmal noch auf diesem Weg versuchen, weil es die letzten zwei Tage auch schon auf diese Art wieder ein bisschen besser geworden ist, ich zwischendurch zwar ein schlechtes Gewissen wegen des Essens hatte, aber es trotzdem geschafft habe, nicht ins Bad zu gehen..

Ich danke euch nochmal für eure Antworten und Unterstützung! und marleneken, ich hoffe, dass dein Rückfall aus heiterem Himmel dich nicht wieder in die alte Bahn zurückwirft! Und falls doch, dann lass dich nicht unterkriegen, es kann schneller wieder bergauf gehen als du denkst!:)

Das freut mich zu hören! Kämpfen ist wirklich sehr wichtig, trotz der Rückschläge. Immerhin ist die Krankheit es nicht wert, dass sie gewinnt, oder? ...

Ja, Geduld und Zeit, das braucht es wirklich. Wenn du aber Fortschritte siehst weißt du ja, dass du auf dem richtigen Weg bist, es wieder hinzubekommen. Kleine Erfolge sind auch gut, man braucht nicht immer sofort einen großen, wo alles wieder glatt läuft. Sowas geht manchmal nicht, deshalb sind's auch die kleinen Dinge ..

Das ist total super! Siehst du, wie stark du bist? Du kannst widerstehen, bist viel, viel stärker als diese dämliche Krankheit. Das beweist du dir damit doch, oder? Und deine Mutter macht sich bestimmt auch nur Sorgen. Aber wenn du merkst, es klappt auch so, dann versuch's so. Ist ja alles super, solange du wirklich zu ihr gehst, wenn sich nichts bessert.

Weiter so

hey Leute, ich habe mich gerade eben erst hier angemeldet, also tuts mit leid dass ich einfach so in das Gespräch reinplatze, aber ich weiß hier noch nicht so richtig wie ich anfangen soll.
Ich bin von der MS in die Bulimie gerutscht und erbreche mich seid ein paar Monaten mehrmals in der Woche.Nur in letzter Zeit geht das mit dem erbrechen nicht mehr.Ich habe dann richtige Essattacken bis mir richtig schlecht ist und ich Bauchweh hab, aber kann nicht mehr kotzen...Ich weiß dass das eigentlich gut ist aber so fühl ich mich noch schlechter:(
Die Bulimie bestimmt so viel in meinem Leben, heute bin ich nichtmal zur Arbeit gegangen weil ich wieder einen Fressanfall hatte. Das Schlimmste ist aber dass es oft nicht bei dem einen bleibt, sondern dass ich nach 2 Stunden manchmal schon den nächsten bekomme...Vielleicht könnt ihr mir ein paar tipps geben oder von euch erzählen was euch hilft...
Viele Grüße:)

am Besten machst du einfach nen eigenen Thread auf, dann kann man das ein wenig unterscheiden!