sich selbst immer mehr abgrenzen

#1
Hallo,

ich bin hier schon ein paar Wochen angemeldet, habe mich bis jetzt aber noch nicht wirklich getraut, was zu schreiben. Ich habe mich am Anfang mal kurz in dem „Ich bin Neu“ - Thread vorgestellt, danach aber nicht mehr geschrieben. Also, was ich eigentlich schreiben wollte:
Ich weiß zwar, das ich Bulimie habe, aber momentan ist mein "hauptproblem" meiner Meinung nach ein anderes. Ich grenze mich total ab. Von allem und jedem. Ich bin von Natur aus ein sehr schüchterner Mensch, aber so schlimm wie jetzt war es noch nie. Ich muss erwähnen das ich vor einem Jahr erst in die Gegend gezogen bin, in der ich jetzt wohne, und auch auf eine andere Schule gekommen bin. Und jetzt... Ich denke seit ich Bulimie habe, ist mein Selbstwertgefühl einfach noch ein bisschen tiefer gefallen (es war sowieso nie besonders hoch) und ich bin grade dabei, alles zu verlieren. Meine alten Freunde wollen sich oft mit mir treffen, aber ich sage meistens, das ich keine Zeit habe. Ich fühle mich sehr unwohl unter vielen Menschen, und meide deshalb jede größere Veranstaltung. Und oft habe ich einfach mal „keine Zeit“. Weil ich die meiste Freizeit die ich habe mit etwas anderem verbringe (--> FA) Neue Freunde auf der neuen Schule habe ich auch keine gefunden (bzw. gar nicht erst gesucht), weil ich einfach keinem traue. Ich habe ständig und immer die Angst, das sich die Menschen sofort wieder von mir abwenden, wenn sie merken, wie ich wirklich bin. Und mit meinen Eltern rede ich sowieso nie darüber, wie es mir geht. Die haben genug Probleme, ich möchte sie nicht noch mehr belasten. Naja, ich weiß auf jeden Fall nicht, was ich machen soll. Ich bin grade dabei, alle Menschen zu verletzen, die mir wichtig sind. Und ich habe das Gefühl, nichts dagegen machen zu können. Es kommt mir vor, als würde ich neben mir stehen und dabei zusehen, wie sich alle immer weiter von mir abwenden. Und einfach absolut nichts dagegen tun.

Ich weiß das dieser Text vermutlich total unverständlich ist, (tut mir leid, ich kann nicht besonders gut schreiben) aber es war mir grade irgendwie wichtig, das mal aufzuschreiben. Ich hoffe ich habe niemanden damit genervt oder gestört. Wenn doch tut es mir leid.

Kennt das vielleicht irgendjemand von euch? (Also, das man sich von allen um sich herum abgrenzt)

Liebe Grüße,
little miss sunshine
*Nur der, der seinen eigenen Weg geht,*
*kann von niemandem überholt werden*

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#2
ging und geht mir heute noch genau gleich^^

und ich glaube wir sind hier nicht die einzigen, die so fühlen...

dir würde ich empfehlen hilfe zu holen solange es noch geht... ich weiß, du schließt das jetzt vielleicht aus - únd ich bin zwar auch nicht viel älter als du, aber ich kann dir eines sagen: so eine krankheit ist wie treibsand... je früher du dich da rausziehst, desto besser... je später, umso schwieriger...

aber du musst es ja nicht überstürzen...
lg

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#3
Guten Morgen little miss sunshine,

Dein Hauptproblem, so wie Du es nennst, ist eigentlich nicht das Hauptproblem sondern eine Nebenerscheinung bzw. Symptom der ES.

Du solltest wirklich versuchen mit jemandem über Dein(e) Problem(e) zu sprechen, wie wäre es mit Deinen Eltern? - Du hast geschrieben, sie hätten genug andere Probleme und Du möchtest sie nicht belasten aber Du brauchst Hilfestellung und wenn Du Vertrauen zu Ihnen hast und ein gutes Verhältnis spricht nichts dagegen! - Sie können schon selber auf sich aufpassen, glaub' mir ;), Eltern sind doch auch dafür da, dass man zu ihnen gehen kann, wenn es einem schlecht geht und man Probleme hat.

Denk' bitte darüber nach, nur bitte tu' nicht Nichts, floff hat recht wenn sie (er?) schreibt, dass es wie Treibsand ist, je länger Du zuwartest und nichts unternimmst, desto schwerer wird es da wieder 'rauszukommen.

Liebe Grüße
mpure

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#4
Hallo little Miss Sunshine,

ich würd dir raten, die nächste Gelegenheit am Schopf zu packen und was mit Freunden unternehmen. Denn wenn du weiterhin jeglichen Kontakt zu deinen alten Freunden meidest, werden sie sich nich ewig abwimmeln lassen und du wirst früher oder später alleine sein, sie rennen dir ja mehr oder weniger hinterher.
Und wenn du gar nichts machst, auch von dir aus nich, kann es sein, dass du ne richtige Soziophobie entwickelst, mit allem drum und dran. Also rappel dich auf und geh raus!

Liebe Grüße
Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#5
Erstmal vielen Dank für eure Antworten... :wink:

Mir ist eigentlich schon ziemlich bewusst, das ich so schnell wie möglich raus muss, aus der Bulimie, aber es geht einfach nicht mehr so leicht. Und ich hoffe, das es mir vielleicht leichter fällt, wenn ich einfach ein bisschen mehr Selbstbewusstsein habe. Ich glaube nämlich, das genau dieses bei mir eine ziemlich große Rolle spielt. Ich halte sehr wenig von mir selbst und mir ist es mehr oder weniger egal, wie es mir geht. Und genau deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, das mich irgend jemand mag. Ich komme mir sehr oft einfach überflüssig vor. So als ob es egal wäre, ob ich nun da bin oder nicht. So, als ob es egal wäre, ob ich etwas sage oder nicht. Und oft finde ich, das meine Worte sowieso nicht wichtig sind. Und deshalb traue ich mich nicht, neue Kontakte zu knüpfen und neue Freundschaften zu schließen. Und meinen alten Freunden gegenüber habe ich einfach Angst, ihnen "nicht gut genug" zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen das sie mich mögen können, so wie ich jetzt bin.
Ich weiß, das es so nicht weiter gehen kann, deshalb hab ich mir auch eine Psychologin gesucht, aber irgendwie traue ich mich nicht, mit ihr über meine wirklichen Probleme zu reden. Mit meinen Eltern kann ich auch nicht über meine Probleme reden. Ich vertraue ihnen ehrlich gesagt nicht. Ich liebe sie zwar sehr, aber ich könnte ihnen niemals so etwas anvertrauen... Ich weiß grade einfach nicht mehr was ich machen soll... :(
*Nur der, der seinen eigenen Weg geht,*
*kann von niemandem überholt werden*

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#6
liebe little Miss Sunshine,
ich kann dich gut verstehen! mich verwundert es immer wieder, hier beiträge zu finden, wo ich denke, dass ich genau das gleiche geschrieben hätte.
Ich kenne das Gefühl nur zu gut, sich von allem abzugrenzen, sich zu isolieren und es fühlt sich an, als ob man sein Leben gar nicht wirklich lebt. Oder wie du sagest, man steht neben sich und schaut einem selbst zu, wie man sich immer mehr abgrenzt. Und die Abgrenzung endet nicht zu selten in einen FA...alles fühlt sich dann ganz stumpf an, ich blocke einfach alles ab und lass dann gar keine Gefühle mehr zu...
Keiner versteht das wirklich und ich versteh mich ja selber manchmal nicht. wieso möchte ich meine Freunde nicht sehen? Wieso hab ich einfach nicht die Kraft jetzt unter Menschen zu gehen? Wieso sind manchmal so kleine Schritte so große Herausforderungen für mich?
Ich wünschte manchmal, ich wäre nicht so kompliziert, doch es ist so schwer sich zu ändern...
Wollte dir nur zeigen, dass ich dich verstehe...
Liebe Grüße
Sera

Re: sich selbst immer mehr abgrenzen

#7
Liebe little Miss Sunshine!!!


Ich habe genau das gleiche Problem!! Es ist schwer davon wegzukommen, genau, aber ich habe schonmal die Gelegenheit genutzt und treffe mich schon wieder öfter mit ein paar Leuten. Leider sind nicht viele (insg. nur 5 oder so). In der Schule ahbe ich oft Angst etwas falsches zu sagen und überflüssig zu sein... Also genau wie bei dir...

Du hast deine alten Freunde noch nicht ganz verloren, also schwing deinen kleinen süßen PoPo und los!! ;) Bei mir ist es dafür leider schon zu spät =( Also mach du es wenigstens noch gut!!


Lg Jackii <3
Gesund ist, wer Bulimie mit "e" schreibt!!