Essstörungen + Gehirn

#1
Halllooo! da ich hier an der Quelle sitze, probiere ich mein Glück. Ich hab Verständnisschwierigkeiten beim Lernen, vielleicht steh ich auch einfach auf der Leitung. Ich wäre echt froh, wenn man mir weiterhelfen könnte (vl von Medinzinstudierenden, oder so). Es geht um Essstörungen und Neurotransmitter:

Also es scheint ja hier (insbesondere) das serotonerge System (Prädisposition oder durch Essstörung) aus der Balance geraten zu sein. Durch übermäßige kohlenhydratreiche+fettreiche Nahrung, Fasten (Hungern) und Übergewicht (Körperfettanteil) wird versucht ein Ungleichgewicht des Serotoninspiegels auszugleichen. Bei Übergewicht, Bulimie und Binge-Eating ist also der Serotoninspiegel zu niedrig (Tryptophanarmut). Jetzt hab ich gelesen, dass bei Magersucht der Serotoninspiegel zu hoch war und durch das Hungern der stimmungshebende Effekt erzielt wird (wie man es dem gesunden Fasten nachsagt). Aber dann hab ich auch gelesen, dass „allen“ Essstörungen gemeinsam ist, das sie mit einem zu niedrigem Serotoninspiegel einhergehen…
--> Also was wird da richtig sein? Ich verstehe nämlich nicht, einerseits wäre ein zu hoher Serotoninspiegel logisch, weil ja Serotonin eine appetithemmende Wirkung hat und bei Magersucht der Verzicht auf Nahrung folgt. Aber da steht auch, dass bei Magersüchtigen zuvor häufig eine depressive Verstimmung vorliegt, was ja wieder für einen Serotoninmangel spricht?

Und dann verstehe ich das beim noradrenergen System genauso wenig. Injektion von Noradrenalin in den Hypothalamus führt bei Ratten sofort zum Fressen. Demnach wäre anzunehmen: Bulimie --> zu hoher Nordadrnalinspiegel. Aber anscheinend ist Noradrenalin ein Gegenspieler zu Serotonin (?) und vermindert die Nahrungsaufnahme von kohlenhydratreicher Kost? --> Aber Serotonin hat ja eine appetithemmende Wirkung :-( ?? Also wie ist der Spiegel jetzt bei BulimikerInnen/AnorektikerInnen...

Und Dopamin: zu hoher Dopaminspiegel (laterale Hypothalamus) --> verringert Nahrungsaufnahme (Anorexie, weil Diät und exessiver Sport, ähnlich wie Drogen auf Belohnungssystem wirkt), demnach niedriger Dopaminspiegel --> übermäßig Essen (Bulimie). Ist das richtig?

Ich bin dankbar für jeden, der mir hilft... Ist echt wichtig für meine Abschlussprüfung!
LG

Re: Essstörungen + Gehirn

#2
Hallo Erdbeere,
ich bin zwar keine neurologische Expertin, sondern mehr zur Tumorbiologie orientiert, aber ich kann die aus meiner Erfahrung sagen, dass es ganz normal ist, dass sich Forschungsergebnisse wiedersprechen, besonders in einem so jungen Forschungsfeld. Es könnte ja auch sein, dass ein noch unbekannter Transmitter alles reguliert und es auf diese Weise wiedersprüchliche Ergebnisse gibt... Mach die also keinen Kopf, wenn du das alles nicht verstehst, das ist bei Froschung nun mal so, deshalb forscht man ja! Lege die Ergebnisse einfach in deiner Abschlussarbeit dar und mache auf den Widersprcuh aufmerksam. Damit zeigst du, dass du kritisch denkst. Dann könntest noch ein paar Forschungsansätze erläutern, mit denen man den Widerspruch klären könnte.
Eine gute Adresse ist "pubmed.com". Da sind alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen gesammelt (auf englisch). Problem ist nur, dass es in der Regel für Außenstehende gesperrt ist. Du müsstest also über einen Uniserver gehen, oder so.
Wenn du dir die Artikel anguckst, wirst du auch sehen, dass Wissenschaftler ihre Ergebnisse auch nur protokollieren und nicht immer den Anspruch haben, Widerspruche in eine Erklärung zu quetschen. Es werden Erklärungsmöglichkeiten gegeben und in die Richtung, aber das kannst du ja in deiner Abschlussarbeit nicht...
Liebe Grüße,
Strahlemaus :)

Re: Essstörungen + Gehirn

#3
vielen dank euch beiden. naja, die arbeit hab ich schon geschrieben, ich bereite nur alles vor, was sie mich bei der pruegung fragen koennten. ich werde das nochmal genauer durchgehen und dann halt am meisten ueber das serotonerge system quasseln :-) :-) wird schon schiefgehen, jedenfalls fettes merci :-)