Bulimie, die richtige Diagnose?

#1
Hallo!

Ich bin neu hier, und würde gerne etwas wissen wollen, nicht das ich hier falsch bin. :oops:
Seit einiger Zeit habe ich eine Eßstörung, das habe ich selbst gemerkt, aber ich wollte es nie richtig zugeben.

Mein Hausarzt diagnostizierte mir allerdings eine Bulimie, während ich mit einem Psychologen online gechattet hatte, und der mir aber Magersucht diagnostizierte!
Ich weiß nicht ob ich das überhaupt hier reinschreiben darf ????

Ich kanns kurz erklären, also ich zähle Kalorien, ich wiege alles genau ab, ab einer gewissen Grenze, erbreche ich.
Es kam schon mal vor das ich einen Monat komplett durchgebrochen habe, keine Freßanfälle, sondern nur das was ich gegessen hatte. Es war nicht viel, aber dennoch hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Ich kann keinen vollen Magen haben.

Nun ist es so, das ich mich ziemlich schwach fühle. Leider weiß ich nicht woher das kommt, habe ab und zu ein Gefühl als wenn ich nicht mehr auf den Beinen stehen könnte. Mir ist dauernd kalt und ich habe die Heizung schon so hoch stehen.
Leider sind auch meine Zähne mächtig angegriffen, so das ich mich mehrmaligen unangenehmen Zahnarztbesuchen überwinden darf.

Ist das wirklich eine Bulimie, oder geht das nicht doch in Richtung Anorexie? Ich bin nicht im Untergewichtsbereich. (hoffe ich handel mir jetzt keinen Ärger ein, indem ich das alles so schreibe).

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#2
Herzlich willkommen :wink:

Na, der Hausarzt, der Dich ja live gesehen hat, müsste es doch eher beurteilen können als ein Psychologe, oder?

Wenn Du nicht untergewichtig ist, könntest Du evt. atypische Magersucht haben. Aber Du erbrichst Dich die ganze Zeit, oder? Ich frage mich, wie der Psychologe auf seine Diagnose kommt :shock:

Ich erbreche auch alles und bin untergewichtig, gelte aber als Bulimiekranke und nicht als Magersüchtige :roll:
Nun ist es so, das ich mich ziemlich schwach fühle. Leider weiß ich nicht woher das kommt
Ernsthaft? Du fragst Dich, warum Du Dich schwach fühlst?? Na, warum braucht der Mensch Essen? :roll:
Weisst Du nicht die Antwort darauf? :roll:

Wie lange bist Du denn essgestört?

glg coco :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#3
danke dir für deine Antwort.
Eßgestört bin ich schon fast ein Jahr. Aber ich habe es einfach nicht eingesehen, sondern sagte mir immer das es doch irgendwann alleine verschwindet. Ich dachte ich komme da alleine raus.

Naja, das ich mich schwach fühle, okay kann schon vom nicht essen kommen, aber so schnell? Andere haben das glaube ich nach Jahren..

Der Psychologe hatte mit mir gechattet und ich habe ihm die Symptome genannt, weil ich wissen wollte was das ist. Er meinte nämlich genau eine atypische Anorexie. Mein Hausarzt kennt sich aber damit auch gut aus und sagte direkt: Bulimie.

Jetzt erbreche ich nur noch wenn ich sehr viel gegessen habe. Letzten Monat hatte ich einen Monat komplett durchgebrochen, das hatte keiner gemerkt. Mittlerweile siehts man. Ich kanns also nicht mehr verstecken.

Wenns bei dir auch eine Bulimie ist, wirds bei mir wohl auch sein.

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#4
Es ist jetzt vielleicht nicht ganz sooooooo wichtig, welchen Namen man benutzt.
Fakt ist: Du bist krank !
Du leidest an einer Eß-Störung, deren Auswirkungen Du bereits zu spüren bekommst.

Für mich wichtiger wäre nicht die Frage der 100%-igen richtigen Diagnose, sondern was Du vorhast dagegen zu unternehmen. Hast Du da schon Vorstellungen ?

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#5
Ich bin zur Zeit in ambulanter Therapie, und sie hatte mir versprochen mir da zu helfen.
Alleine weiß ich mir da nicht so zu helfen, da ich in meinem Umfeld keinen Ansprechpartner habe.
Meine Mutter lacht sich eher darüber kaputt, weil ich 31 Jahre alt bin und sie meinte ich verhalte mich "Pubertätsmäßig", das würden 14jährige machen. Damit hat sie mich sehr verletzt, denn ich denke das hat nichts mitdem Alter zutun.

"Krank" hört sich so schlimm an, "eßgestört" paßt das nicht besser?
Du hast Recht, eine Diagnose ist eigentlich egal, ich muß jetzt aufpassen das es nicht noch tiefer eingreift.

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#6
also, mal ganz krass gesagt. Gerade mit deinen 31 dürfte es vermutlich eher so sein, dass es in deinem Leben irgendwas gibt, was dich eingeholt hat oder irgend ein krasser Einschnitt eben. Die ES, sprich Bulimie, Anorexa oder wie du es nennen willst, ist sozusagen nur das Nebenprodukt von etwas belastendem, welches du vielleicht noch nicht erkannt hast.
Und Bulimie haben heißt nicht, dass man automatisch dünn ist(nur mal so zur Aufklärung, denn mich frustriert das immer, wenn man glaubt dass Bulimie automatisch dünn sein heißt, denn dann gehöre ich definitiv nicht dazu)
Lass dir helfen und finde heraus, was dich belastet, denk.

cogito

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#7
Ich bin schon *dünn*. Jedenfalls fällts mächtig auf, aber ich kann deine Gedanken auch verstehen. Bulimie heißt nicht gleich dünn, da man auch Freßanfälle haben kann, und nachdem erbrechen wieder normal essen wird, tut. Dann nimmt man ja nicht automatisch ab. Bei mir wars der Fall, das ich sehr viel abnahm. Das wird nur leider auch jetzt zum Problem.

Ich weiß was mich belastet, aber wie gesagt, es sind soviele Dinge, die kann ich nicht alle behandeln. Manche Dinge zerstören mich regelrecht von Innen, und ich hoffe das ich das mit der Therapeutin geregelt bekomme.

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#8
dacht ich mir, dass da was arges in dir schlummert, was bearbeitet werden muss. Bitte gib dir Zeit und gib nicht gleich auf. Ich bin 8 Jahre in Thera und erst vor zwei Tagen meinte meine Thera, dass jetzt endlich das Eis gebrochen wäre bezüglich der Gefühlswelt.

So wünsche ich dir viel Kraft und Erfolg bei deiner Aufarbeitung!!!!!!!

cogito

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#9
ist es nicht so, dass es sich bei erbrechen und untergewicht um eine anorexie handelt und bei "nur" erbrechen (mit normal oder übergewicht) um eine bulimie.

die anorexie mit erbrechen ist die bulimische anorexie oder anorexia binge-purging-type. (im gegensatz zur restriktiven anorexie, ohne erbrechen). wenn man erbricht und so bulimie hat und dann aber ins untergewicht rutscht, wird aus der bulimie eine anorexie mit erbrechen. grob gesproche natürlich.

so ist es mir bekannt...
aber eigentlich egal ob es sich jetzt eine atypische anorexie oder eine bulimische anorexie oder eine bulimie oder eine atypische bulimie oder was weiß ich handelt, weil eine essstörung ist es und wie genau diagnostiziert ist ja nur der stempel und möglicherweise von jedem arzt/therapeut anders interpretierbar und festlegbar.

Re: Bulimie, die richtige Diagnose?

#10
danke cogi...
das du jetzt auf dem weg der Besserung bist ist für mich schon mal mutmachend. So sehe ich auch, das es bald wieder bergauf geht.
für dich wünsche ich natürlich auch nur das Beste...

Hannah, ich glaube ich habe eine Mischform. Mache auch muß ich sagen leider ziemlich viel Sport auch noch dazu, doch seit mir die Energie fehlt kann ich das nicht mehr so häufig betreiben.
Wo ich noch Kraft hatte, waren es mitunter fünf Stunden Sport in der Woche, jetzt gehts natürlich nicht mehr.

Wenns eine Diagnose sein müßte, würde ich mir bulimische Magersucht geben, aber das gibts wahrscheinlich nur in der Form von Bulimarexie. Wissen aber noch nicht alle Ärzte was drüber.