Hallo meine Lieben!
So melde ich mich mal wieder, allerdings nur kurz, weil ich am Abend wieder in der Klinik sein muss und nicht viel Zeit habe.
Die ersten Tage waren für mich sehr schwierig. Am ersten Tag hätte ich am liebsten meine Koffer gepackt und wäre wieder nach Hause gefahren. Es war alles neu, ich habe keinen gekannt, dann kamen vor allem meine sozialen Ängste sehr stark hervor und die Angst zur Außenseiterin zu werden. Die ersten Nächte konnte ich nicht gut schlafen vor lauter Gedankenkreisen, Nervosität und auch weil die Schwestern öfters nachschauen kamen. Nach ein paar Tagen habe ich mich an meine nette Zimmerkollegin gewönnt.
Nach einer Woche wurde ich dann auf eine andere Abteilung verlegt. Zuerst war mir das gar nicht recht, weil jetzt hatte ich mich so halbwegs eingewöhnt und jetzt nochmal das ganze von vorne, neues Zimmer, neue Gruppe, neue Therapeuten, neue Zimmerkollegin. Naja die Zeit verging und dann hatte ich mich auch dort wieder so halbwegs eingewöhnt. Meine neue Zimmerkollegin war eine ganz nette, wenn auch um einiges älter um mich. Die Gruppe ist im großem und ganzem auch ganz nett, obwohl ich mir mit meinen 21 Jahren unter großteils 40 bis 50 jährigen manchmal schon etewas komisch vorkomme. Am Donnerstag habe ich jetzt wieder eine neue Zimmerkollegin bekommen weil die andere ein Einzelzimmer bekommen hat. Ja sie ist glaube ich auch sehr nett, aber ich muss mich erst so richtig an sie gewöhnen.
Naja ich hoffe jedenfalls dass ich mich in den nächsten Wochen auf die Therapie noch mehr einlassen kann und vor allem auch meine Gefühle zulassen kann. Das ist mir bis jetzt nicht so gut gelungen. Ich wünsche mir dass ich meine Ängste und Schamgefühle ablegen kann und dann offener werde.
Was hat sich in der Zwischenzeit noch so getan? Ich habe in der ersten Woche meines Klinikaufenthaltes die Aufnahmsprüfung für die Ausbildung gemacht und diese auch bestanden.
Letzte Woche habe ich auch eine Zusage für die Ausbildung zur medizinisch technischen Fachkraft bekommen. Jetzt stehe ich vor der Qual der Wahl, wofür ich mich entscheiden soll. Es freut mich wirklich dass ich es bestanden habe
, aber ist auch mit sehr viel angst verbunden. Angst die falsche Entscheidung zu treffen, Angst es nicht zu schaffen. Ich hab mir jetzt in der Klinik schon einen Termin mit der Sozialarbeiterin ausgemacht. Vielleicht kann die mir da weiterhelfen. Ich darf auch einen Schnuppertag im Krankenhaus mchen und mir den medizinisch technischen Fachdienst näher anschauen.
So jetzt ist das ganze doch etwas mehr geworden. Ich werde mich wahrscheinlich nächstes Wochenende melden. Da darf ich dann normalerweise zu Hause schlafen.
Alles Liebe
Die wichtigsten Sachen vergesse ich dann. Naja ich seh schon wie meine arme Mutter mir einiges hinterherführen muss. 
Was mir nicht so taugt ist, dass ich mit meiner Bezugspflege nicht so gut zurcht komme. Bis jetzt ging es mir nach jedem Gespräch mit ihr schlechter. Naja da wird sich auch eine Lösung finden lassen.