Hallo Joännä,
ich kann verstehen wie du dich fühlen musst.
Ich wurde selbst viele Jahre lang in der Schule gemobbt. Damals hatte ich noch keine Bulimie, war Normalgewichtig, hatte "trendige" Klamotten, war offen und freundlich zu allen... also nichts wo man jetzt das klischeehafte Mobbingopfer sieht (zu dick, zu dünn, zu alte Klamotten, zu was weiss ich... ; das soll jetzt nicht heissen, dass ICH finde dass irgendwas davon ein Grund wäre wen zu mobben, aber das sind halt die Standardopfer von solchen Idioten)... Anfangs als ich neu in die Klasse kam (damals war ich 13) mochten mich alle sehr gern, ich war "die Interessante" "die Neue"... angeblich waren ja alle Jungs voooll in mich verknallt.
Wir hatten da ein Mädchen in der Klasse, die einen etwas eigenwilligen Charakter hatte und sich nichts aus Schminke und Klamotten machte. Die wurde geärgert, aber nicht wirklich gemobbt. Ich hab "den Fehler" gemacht mich mit ihr gut zu verstehen... weil ich eben niemand bin der andere zum Opfer macht um selber keines zu sein, ich versuche immer mich mit allen Menschen zu verstehen und würde vor allem nie einen Menschen nach dem Äusseren beurteilen...
Ein Fehler war es in den Augen meiner Mitschüler, weil dann bekam ich halt prompt alles ab, sobald ich nicht mehr "die Neue" war. Und bei mir kam es so volle Breitseite (nichts körperliches wie in die Mülltonne stecken zwar, aber sie haben richig fiese Sachen gebracht zum Teil), nicht wie bei der unbeliebten Mitschülerin die mal ausgelacht aber meist in Ruhe gelassen wurde.
Aber das ist eben ganz genau so wiepinkerschmetterling schrieb... Leute machen andere zum Opfer und mobben sie um von sich selbst und ihren Schwächen abzulenken. Weil die hat nämlich JEDER. Hätte ich mitgemacht und die Mitschülerin von Anfang an auch geärgert, wär ich vielleicht um das Mobbing herumgekommen... aber so bin ich eben nicht.
Ich hatte ein paar Freunde nach einer Weile... dann musste ich wegen Borderline und chronischen Bauchschmerzen in einer Psychosomatische Klinik... danach war das Mobbing vorbei. Von einem Tag auf den anderen. Ich weiss nicht ob irgendein Lehrer das angesprochen hat und die realisiert haben dass sie mich "in die Klappse gebracht" hatten oder ob sich an mir und meinem Auftreten was geändert hat, aber plötzlich war ich sogar total beliebt bei allen und der, der mich davor am meisten gemobbt hatte wollte in der 11. Klasse (Psychosomatik war in der 10.) plötzlich sogar neben mir sitzen.
Aber genug von Mobbinggelaber, hier geht es ja um dein Problem.
Ich finde einen Essensplan für den Anfang ganz gut. Dann stehst du nicht in jeder Mittagspause unter dem Stress etwas aussuchen zu müssen und das falsche auszusuchen, sondern du hast etwas dabei oder kaufst etwas, was du von vorn herein geplant hast.
Wenn du nicht in der Mensa essen möchtest, gibt es nicht sonst irgendwo auf dem Schulgelände (Schulhof/Schulgebäude) ein ruhiges Plätzchen wo du für dich sein kannst und in Ruhe deine Mittagspause geniessen?
Und wie gesagt wurde: immer daran denken, du bist nicht hässlich oder schlechter als die anderen, nur weil sie dich mobben. Du hattest halt das Pech von irgendwelchen Volldeppen "ausgewählt" zu werden als Opfer. Und vermutlich pinkelt der, der die grösste Klappe hat, nachts ins Bett... oder sowas in der Art.

Das weiss nur keiner.
Sicher ist, dass man an jedem einzelnen Menschen, egal wie "cool" er/sie ist, etwas finden könnte weswegen man ihn mobben kann. Das musst du dir immer wieder sagen... es liegt nicht an dir, sondern an der Dummheit der anderen.
Liebe Grüsse,
incuria