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von Tinka90
du darfst nicht vergessen, es ist eine Sucht, ein Zwang um sich irgendwie in seinem Körper wohl zu fühlen!
Es ist gerade in der anfangszeit sehr schlimm sich einzugestehen, dass man es nicht mehr unter Kontrolle hat. Man versucht sich einzureden, ach das geht schon von alleine wieder weg, das packe ich schon, aber falsch gedacht, es wird nur noch schlimmer.
Ich bin zwar über nen Jahr Bulimikerin, aber ich versuche jetzt schon etwas zu ändern, als ich einfach zu Hause umgekippt bin und ins KH gekommen bin und keiner wusste was mit mir los ist, habe ich es eingesehen und gemerkt das mein Körper schwächer wird.
Man bildet sich ein, dass das was man selber hat nie schlimmer sein kann als all das andere Elened auf Erden, aber hey, du hast eine ES, das musst du ernst nehmen. Diese Erkrankung ist nicht zu verharmlosen, ich versuche mir dauernd einzureden, ich müsse davon wegkommen weil meine Organe sonst versagen, was haben meine Freunde oder Angehörigen davon wenn ich mal nicht mehr da sein sollte? Dann kann ich ihnen auch nicht mehr helfen und immer present sein.
Ich weine auch stundenlang, kämpfe mit mir selbst und verstehe einfach nicht warum ich?! Aber es muss einen Grund haben. Welchen das muss man noch herausfinden und es wird nicht leicht werden.
Gut du hast Angst dicker zu werden, das haben wir alle, aber hast du nicht auch Angst vor dem allein sein?
Wie willst du menschen helfen, wenn gerade du mal Hilfe brauchst.
Vielleicht sprichst du einfach mal mit deinem HA? Ich meine der steht unter ärztlicher Schweigepflicht, egal was er über dich denken sollte. Mein HA hat auch nur gesagt wieso machen sie das bloß?! Ja wenn ich das mal wüsste.
Wenn ich jemanden erzählte das ich wie nen Monster aussehe, dann lachten sie nur und saagten ständig ich spinne. Ja das tue ich auch, aber dennoch sehe ich in den Spiegel und denke, nee was zum Teufel soll daran hüsch sein, wie soll man dieses ganze Wesen bitte lieben ?
Wir müssen lernen unsere Selbstwahrnehmung zu ändern, also wenn ich den Schalter gefunden habe, dann kann ich wahrscheinlich sehr glücklich sein, aber im Moment befinde ich mich noch mittendrin, so wie du auch!
Viele sagen mir hier, dass ich es richtig gemacht habe, ich habe mir schnell Hilfe gesucht, vielleicht ist es sinnvoller lieber einmal seinen Schweinehund zu überwinden und sich einzugestehen, DU BIST KRANK!
Wenn sich Freunde/Verwandte oder Bekannte Arbeitskollegen, was auch immer von dir abwenden, dann sind sie es nicht wert hinterher zu trauern!
Aber wieso sollten sie es erfahren?
Du machst ja keine große Aktion draus... du gehst für dich alleine zum Arzt und keiner erfährt etwas davon!
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Es gibt keine großen
Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches
Kind auf Erden gibt.
(Albert Einstein, 1879- 1955)
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