Hallo...Ich habe gedacht ich schreib hier auch mal was. Habe das Forum heute erst gefunden, da ich mich vorher irgendwie immer davor gedrückt habe irgend etwas über Bulimie zu lesen...
Ich bin 31 Jahre alt, und ich habe seit 16 Jahren Bulimie. Angefangen hat damals alles weil ich ja nur ein bisschen abnehmen wollte. Und es klappte wunderbar. Es war plötzlich alles soooo einfach. Ich konnte alles essen was mir schmeckte, und davon so viel ich wollte..... ich wußte ja daß ich es sowieso wieder rauskotze. Und jeder hat mich bewundert..... "du siehst toll aus" , "Hey...du hast aber abgenommen, wie machst du das?" usw.
Das war echt super...... und somit machte ich weiter. Wenn ich will kann ich ja damit aufhören.....dachte ich!!
So fing alles an....und jetzt nach 16 Jahren bin ich immernoch mitten drin.
Bin mitlerweile Mama von meinem 4 jährigen Sohn.In der Schwangerschaft war die Bulimie wie weggeblasen. Mit dem Vater war ich 8 Jahre zusammen, und 3 Wochen vor Geburt hat er sich getrennt. Er wußte nichts von meiner Krankheit. Durch die ganzen Lügen die man erfindet, damit bloß keiner was merkt, wußte KEINER was davon. Auch Meine Mutter, Freunde usw nicht. Mir ging es aber immer schlechter. War (bin) depressiv, habe extreme Schlafstörungen, ständig Migräne und letztes Jahr im Sommer kam dann die Psychose. Ich wußte: JETZT MUSS ETWAS PASSIEREN, SONST GEH ICH DARAN KAPUTT. Ich ging zum Hausarzt. Er machte mir einen Termin bei der Psychiaterin. Ich redete (endlich!!!)mit meiner Mutter und mit meiner Schwester drüber. Die Psychiaterin hat gesagt sie könne mir nicht mehr helfen.....dafür stecke ich schon zu weit drin. Ich soll jetzt in eine Reha. Anträge sind am laufen... Bin noch am überlegen ob ich meinen Sohn mitnehme, oder ob ich ihn bei Oma lasse daß ich die Zeit ganz für mich habe um wieder gesund zu werden. Ich werde mit gemischten Gefühlen fahren... Es kommt ja ein neues Leben auf mich zu!!! Aber es MUSS etwas geschehn. Mein Sohn braucht eine gesunde Mutter!!! Und ich kann so nicht weiter machen.....bin echt ein Häufchen Elend geworden.....
Kann mir jemand eine Klinik empfehlen???
Und hat jemand Erfahrungen gemacht mit Kind in solch einer Klinik?

Liebe Grüße an alle Leidensgenossen...und an alle die es geschafft haben....und natürlich auch an alle die "nur ein bisschen abnehmen wollen"(Lasst die kotzerei sein wenn ihr noch aufhörn könnt)

hallo bionic79

herzlich willkommen im forum!

16 jahre sind eine verdammt lange zeit - eigentlich die hälfte deines lebens, die du damit verbracht hast, dich nur mit essen zu beschäftigen

schön, dass du jetzt eingesehen hast, dass du hilfe brauchst.

zum thema klinik kann ich dir leider nichts sagen. ich war nie stationär.
aber ich bin mir sicher, andere user können dir weiterhelfen.

liebe grüße
jersey

Auch hallöchen...,
erst mal Gückwunsch zum ersten Schritt in die richtige Richtiung!
Du bist früher dran als ich, das ist cool und wichtig. Denn aus eigener Erfahrung kann ich heute sagen, jeder Tag ohne K... ist ein schöner Tag. Leider musste mich erst meine Tochter 17 auf den Weg bringen, als sie mir mitteilte, bzw. mich um Hilfe bat, weil sie an B. leidet. Sie hatte sich schon 1 Jahr allein gequält. Diese Vorstellung schlug bei mir ein wie eine Bombe. Zusammen haben wir geheult wie zwei kleine Kinder und zusammen gingen wir es an. Ich als Mutter würde es mir gar nicht mehr wagen, schwach zu werden, denn ich würde dann nicht mehr in den Spiegel schauen können. Mein Wertvollstes müsste ich anlügen, und dass könnte ich nicht. Ich fühle mich auch schuldig, dass es sie erwischt hat, obwohl sie es nie wusste. Aber jetzt wissen wir es beide und auch wenn sie nicht gleich den Sprung schafft, ich muss und will es und in meinem Kopf ist es ganz anders als früher. Ich weiß, dass meine Stärke ihr auch helfen wird. Und wenn man sich nicht selbst Grund genug ist, damit aufzuhören, die Kinder sind ein schöner und richtiger Grund, denn sie haben es nicht verdient, dass sich ihre Eltern zerstören. Eine mollige Mama ist immer noch besser, als gar keine. Und bei mir waren es nicht mal ne Hand voll Kiolo , die es mehr wurden. Es pegelt sich...
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, und mein Tipp wäre, wenn Klinik, dann mit Kindern, weil ohne ist man unruhig und auch nicht frei. Aber ist nur ein Tipp...
Ich wünsch euch und dir gaaaaaaaanz viel Kraft und glaub mir... du schaffst es... glaub dir... du schaffst es.... denn du bist es wert!

Danke für die aufmunternden Worte...ich hoffe sehr daß ich es schaffe.
Tja...das mit meinem Sohn ist so ne Sache. Sicher würde ich mich besser fühlen wenn er dabei wäre. Aber wie ist das für ihn? Er wird ja mindestens 9 Wochen aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen. Und ich denke mal ich habe in einer Klinik nicht soviel Zeit. Ich muß dazu sagen daß er es gewohnt ist bei Oma zu sein. Wir sind täglich dort. Und ich werde wahrscheinlich in eine Klinik ganz in der Nähe (ca.30km) gehen. Dann könnten wir uns ja besuchen.... Mir ist empfohlen worden ohne Kinde zu gehen. Es wird ja auch aus der Vergangenheit einiges hochgeholt und das ist sicher dann nicht einfach damit umzugehn. Und wenn man dann da sitzt und fix und fertig ist und weint, dann ist das bestimmt nicht schön für das Kind mit anzusehn.
Wenn ich dann wieder zurück komme dann hat er (hoffentlich!!!) eine gesunde Mami die dann noch mehr für ihn da sein kann wie sie jetzt eh schon ist. Ich bin immer für ihn da und mache alles alleine.....trotz meiner psychischen Lage.
Aber wie gesagt....ganz sicher bin ich noch nicht .

Ach ja...ich warte immer noch gespannt auf Kliniktipps

Ja....das weiß ich. Ich werde nach der Klinik auf jeden Fall weiter in psychologischer Behandlung sein. Das ist schon besprochen. Und wenn alles klar geht werde ich danach 4 Stunden am Tag bei uns in die ambulante Tagesklinik gehn. Muß halt auch erst alles beantragt und genehmigt werden....aber die Therapeutin meint daß das kein Problem ist.
Heute ist mal wieder so ein Tag wo´s mir richtig beschissen geht. Heute Nacht kaum geschlafen, schlechte Laune usw....... kann nur noch besser werden