Irgendwas fehlt

#1
Das ist jetzt schwierig zu erklären. Ich habe das Gefühl, dass in meinem Leben irgendwas fehlt. Ich versuche, es zu verdrängen. Mit Hobbys, mit Pflichterfüllung, mit Essen, mit Schreiben hier, mit allem, was mir einfällt. Aber es ändert nichts an dem Gefühl. Vielleicht liegt es am Leben selbst, vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, dass es so ist und dass man sich eben fühlt, als hätte man ein Loch in sich. Vielleicht fehlt mir irgendeine spezielle Betrachtungsweise der Welt, vielleicht sollte ich zum Buddhismus übertreten oder so was. Oder irgendwas karitatives arbeiten. Ich weiß nicht mal, was genau fehlt. Es ist nur so ein Gefühl, das mich nicht zur Ruhe kommen lässt, dem ich entfliehen möchte. So ein Gefühl, als würde ich die ganze Zeit das Falsche machen – egal, was ich mache. :roll: Ich kann das vorübergehend verdrängen, wenn ich in einer Tätigkeit aufgehe oder mit anderen zusammen bin. Aber prinzipiell bleibt es.

Kennt das jemand? Gibt’s da einen Ausschaltknopf für? Ich weiß nicht mal, seit wann ich das Gefühl habe, weil ich sooo beschäftigt bin, ihm zu entfliehen.....
Zuletzt geändert von aire am Sa Dez 11, 2010 2:06, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Irgendwas fehlt

#2
Hallo arie,wie soll das gehen mit dem Ausschaltknopf,wir sind doch keine Maschinen und wenn ein Mensch ihn doch suchen wird und finden wird kann ich mir vorstellen wie das ausgehen würde..es ist besser ich sage es nicht,du weisst was ich meine..jeder muss halt seinen Weg suchen bzw finden,mit zunemmenden Alter werden ihn halt die meisten finden,bin auch noch auf der Suche,hoffe ich finde meinen Weg denn sonst müsste ich einen gewissen Knopf suchen dr mir ein bisschen Kopfzerbrechen macht.
So ist das Leben,sagte der Clown mit Tränen in den Augen und malte sich ein Lächeln ins Gesicht

Re: Irgendwas fehlt

#3
Exakt das gleiche Gefühl!
...und weil deine Beschreibung bei mir genau wieder jenes beklemmende Gefühl auslöst, will ich garnichts mehr hinzufügen...bzw. kann ich nicht.

bibs
"Niemand weiß, was er kann, BEVOR er es versucht."
Publius Syrus

Re: Irgendwas fehlt

#4
aire, ich empfehle dir dazu mal die DVDs von Eva-Maria Zurhorst "Was Frauen satt und glücklich macht".
Die gibt es bestimmt auch in jeder Bibliothek.

Da geht es um Weiblichkeit, Identität und Liebe und Anerkennung, die man sich selbst geben kann. Die sind echt ganz wunderschön gemacht und ich habe davon auch total profitiert. :)

Hauptaussage ist auch, dass wir uns immer so sehr von unserem Fühlen abschneiden und sich dann eben so leer fühlt, und wie man den Weg ins Fühlen zurückfinden kann.

Alles Liebe!
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Irgendwas fehlt

#5
Hallo aire,
auchso fühl,aber ich dachte,das liegt an meinem fortgeschrittenen Alter,sone Art midlife crisis :wink:

jani
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: Irgendwas fehlt

#6
Ich fühle auch dasselbe, manchmal wird es so arg, dass ich nur noch mit gaaaanz lauter Musik und Bewegung bedrängen kann.

Allerdings gibt es bei momentan auch ganz konkrete Löcher.....
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Irgendwas fehlt

#7
ja,ne,is klar hat geschrieben: auchso fühl,aber ich dachte,das liegt an meinem fortgeschrittenen Alter,sone Art midlife crisis :wink:
nee, hat mit dem alter nichts zu tun!!
ich fuehl mich auch so.
ich stuerze mich meist in viel arbeit als 'luecken-fueller'. aber so viel arbeiten kann man gar nicht... wenn man dann ne minute hat, merkt man wieder wie unzufrieden man ist... echt beschissen.
ich wuerd sagen man muss grundsaetzlich lernen auf seine beduerfnisse zu hoeren und zu fuehlen.
colour, danke fuer den tipp.
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Irgendwas fehlt

#8
aire hat geschrieben:Vielleicht liegt es am Leben selbst, vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, dass es so ist und dass man sich eben fühlt, als hätte man ein Loch in sich.
Liebe aire
liebe auch andere offenbar Betroffene
Nein, kann ich dazu nur sagen. Nein, dass du dich mit der Situation abfinden sollst. Gewisse Dinge im Leben kann man ändern. Und wenn sich dein Leben, deine Lebensqualität dadurch zum Positiven verändert, dann sollst du es auch ändern. Auch wenn es einen gewissen Aufwand erfordert.
Du bist (noch) auf der Suche nach deiner Identität, nach dir selbst. Du suchst etwas, was dein Loch ausfüllen würde.
aire hat geschrieben:Vielleicht fehlt mir irgendeine spezielle Betrachtungsweise der Welt, vielleicht sollte ich zum Buddhismus übertreten oder so was.
Und dann, wenn du zum Buddhismus übergetreten bist, ist alles besser? Ist dein persönliches Leben dann besser, erfüllter, ausgefüllter? Ich denke nicht. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Buddhismus!

Ich habe eher das Gefühl, du hast deinen Platz, deinen Wert für die Gesellschaft noch nicht gefunden bzw. erkannt. Du bist selten von dir oder von deiner Tätigkeit überzeugt, egal was es ist. Das ist eine Frage des Selbstvertrauens.
Egal was du tust, sei es im Studium, sei es in der Freizeitgestaltung: Wenn du von dir überzeugt bist, dass das, was du gerade im Augenblick tust, das Richtige ist, dann bist du schon zufriedener.
Könnte es sein, dass dir eine private Beziehung fehlt, die dich glücklich machen könnte?
Etwas, was auch sehr hilfreich sein kann, sind längere Reisen in andere Länder und Kulturen. Das müssen nicht unbedingt teure Reisen sein. Wenn man aber den Kontakt findet zur Bevölkerung und nur ein bisschen in deren Leben und Alltag hineinsieht merkt man, wie schön und gut wir in Mitteleuropa es eigentlich haben. Wir leben in politisch stabilen Staaten, jeder hat genug zu essen, fast alle ein Dach über dem Kopf, jeder geniesst eine recht gute Schulausbildung, alle täglich sauberes Wasser aus der Leitung, kalt oder warm je nach Wunsch. Alles Sachen, die in vielen anderen Ländern für den Durchschnittsbürger keine Selbstverständlichkeit sind.
Wenn man von so einer Reise zurückkehrt sieht man das eigene Land, das Heimatland plötzlich wieder mit ganz anderen Augen.

Ich wünsche euch allen, dass ihr einen Weg findet, diese "Löcher" zu füllen. Arbeitet daran, versucht herauszufinden, warum die Löcher da sind. Es ist zu eurem Wohl. Wer sich mit der Situation abfindet, hat verloren. Das wollt ihr doch alle nicht.

lg und *daumendrück*
Peter
Zuletzt geändert von Peter_B am Sa Dez 11, 2010 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten