Das Gefühl, nicht liebenswert zu sein...

#1
Hallo ihr Lieben...
... ich muss mir heute mal wieder ein bisschen Kummer von der Seele schreiben... Bei mir gehts im Studium drunter und drüber und ich stehe in der Abschlussphase gewaltig unter Leistungsdruck... Und immer, wenn meine Familie merkt, dass mich das belastet, dann werden sie ganz böse... Ich wäre immer nur so negativ und bin kein bisschen fröhlich und so weiter... Und wenn ich mich einsam fühle, dann kommt immer nur, dass ich mir mal überlegen soll, warum ich so wenige Freunde hab... und dass das ja an mir liegt, weil man mit mir nicht gern zeit verbringt... und wenn ich mir endlich mal wieder einen partner wünsche der mich liebt, da sagen sie, dass ich halt nicht so bin, wie männer frauen gerne mögen...
ich versuche doch immer, dass alle mit mir zufrieden sind und mich mögen und ich geb mir mühe!! und meine eltern wissen ja nichtma was von der ES, ich versuch echt, sie nicht zu belasten... und auch mitm studium sind sie nie zufrieden, obwohl ich mit 23 j. schon kurz vorm Masterabschluss stehe mit Einserschnitt... aber bei meiner Familie zählt immer nur, wenn jemand am besten ist. und ich bin zwar gut, aber niemand, der auszeichnungen mit heim bringt... jetzt haben sie schon von doktorarbeit gesprochen, obwohl ich jetzt schon total überlastet bin... und ich hab sogar ne leitungsstelle nachm studium bekommen und da ham sie gemeint, dass das ja nur glück war... ich bemüh mich so und bin nie gut genug... ich fühle mich so einsam. wenn ich jetzt schon abgelehnt werd, wie wär das dann, wenn sie wirklich wüssten, was hinter meiner "maske" steckt... :(
ich wünsch mir so arg liebe und anerkennung, dass es schon weh tut... :( :(
Sorry für das ganze Gejammer, aber das muss einfach mal raus...
grüß euch lieb!
mopsi
Der Kummer der nicht spricht, nagt am Herzen bis es bricht. (W. Shakespeare)

Re: Das Gefühl, nicht liebenswert zu sein...

#2
mopsine hat geschrieben:Hallo ihr Lieben...
... ich muss mir heute mal wieder ein bisschen Kummer von der Seele schreiben... Bei mir gehts im Studium drunter und drüber und ich stehe in der Abschlussphase gewaltig unter Leistungsdruck... Und immer, wenn meine Familie merkt, dass mich das belastet, dann werden sie ganz böse... Ich wäre immer nur so negativ und bin kein bisschen fröhlich und so weiter... Und wenn ich mich einsam fühle, dann kommt immer nur, dass ich mir mal überlegen soll, warum ich so wenige Freunde hab...
Hallo mopsi.

Also das oben zitierte kenne ich ganz gut. Könnte ich nahezu komplett genau so unterschreiben.
Und auch die Erwartungshaltung der Eltern kenne ich ziemlich genau so und ich bin auch extrem unter (selbstgemachtem) Leistungsdruck. Und ich bin momentan auch in der absoluten Abschlussphase.

Nur Zuneigung, Liebe, Anerkennung etc. von meinen Eltern, das wünsche ich mir inzwischen nicht mehr so oft. Das ist für mich unwichtig geworden, zumal ich auch glaube, dass das eine Sache der inneren Haltung und Einstellung ist. Da muss man sich emotional befreien, emanzipieren, losmachen usw., weil: du bist jetzt kein Kleinkind mehr, sondern doch schon recht groß und erwachsen. Und ich glaube es ist immer schlecht, sein eigenes Glück vom Verhalten anderer abhängig zu machen.

Ich kann da nur für mich sprechen, aber für mich jedenfalls habe ich gemerkt, dass ich dieses Leistungsmuster und -denken ganz unbedingt durchbrechen muss. (wenn ich es nicht mache, macht es keiner für mich) Weil ich sonst nen brunout kriege oder ganz schlimm depressiv werde. Und da fragt dann keiner, wie es dazu kam.
Ich glaube ich hatte in meinem Leben sogar schonmal ein brunout. Hat man aber nicht als solches gesehen und bewertet (familiär), sondern es hieß dann halt: so, es muss weitergehen.

Da fällt mir ein, was ich v.a. auch sehr gut kenne:
Man darf niemals müde, traurig, wütend oder sonst in einer Weise negativ drauf sein. Irgendwie habe ich das (elterliche) Diktat, immer happy zu sein.
Und ich glaube ich bin auch ziemlich "verkorkst" deswegen. Aber man will halt keine traurige usw. Tochter.

Ich weiss nicht, wie das bei dir ist, aber ich habe mich da eindeutig nicht durchgesetzt. Ich habe die Phase der natürlichen Rebellion in der Pubertät ausgelassen (war stattdessen vernünftig), und auch jetzt fällt es mir noch extrem schwer Nein zu sagen. Ich setzte meinen Eltern also kaum Grenzen.