Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#1
hey, ich habe endlich einen ambulanten therapie platz bekommen und nehme jetzt bis ich in eine klinik kann fluoxetin, gerade habe ich die hoffnung dass ich das auch ohne die klinik schaffe...
eben mit medis und ambulanter therapie..
ist das realistisch?
nimmt jemand von euch fluoxetin?
wie wirkt es?
habt ihr nebenwirkungen?
wie viel nehmt ihr?
wie wirkt es auf die B*`?
was wüsstest du mehr von mir
als von der hölle
wenn dir einer erzählt
sie ist heiß
und fürchterlich

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#2
Hallo!
Ich habe 20 mg genommen und es hat mir insofern geholfen, dass es die FAs dämpft, also meine FAs wurden dann weniger, allerdings hatte ich überhaupt keinen Appetit mehr, so dass ich es tagsüber auch nicht geschafft habe normal zu essen. Ansonsten war mir am Anfang oft schwindelig und mein Kreislauf hat etwas verrückt gespielt.
Mittlerweile hab ich es jedoch abgesetzt, weil ich schon so lange ADs genommen habe und es jetzt einfach nicht mehr nehmen will.
Aber ich beurteile Fluoxetin durchaus positiv, habe auch andere ADs genommen, die wirklich furchtbar waren und nicht geholfen haben. Aber da kann ich nur für mich sprechen, da die ADs bei jedem anders wirken. Musste da selbst vieles ausprobieren.

Ob du es ambulant schaffen kannst ist schwer zu sagen. Ich kann sagen wie es bei mir war. Ich war dreimal in Kliniken und es hat mir nicht viel geholfen, danach ging es mir immer noch schlechter, aber das lag zum Teil auch an mir, weil ich noch nicht bereit war die B. loszulassen, habe alle Hilfe abgelehnt und alles dafür getan, dass ich die B. behalten kann. Erst in letzter Zeit hat sich bei mir angefangen was zu ändern, ich bin jetzt bereit wirklich daran zu arbeiten gesund zu werden, aber ich gehe dazu nicht mehr in eine Klinik. Ich hab angefangen direkt in meinem Leben Dinge zu verändern, mache Pläne für die Zukunft, arbeite daran diese umzusetzen. Aber das kann nur funktionieren wenn ich es selber will.
Meiner Meinung nach sollte man dann in die Klinik gehen wenn man es zu 100% selbst will, (es kommt natürlich auch auf deinen momentanen seelischen und gesundheitlichen Zustand an und ob dir dein momentanes Umfeld gut tut oder eher schadet) wenn man von anderen gedrängt wird, so wie es bei mir war, ist eine Klinik u.U. nicht sehr hilfreich (aber wie gesagt das ist nur meine Erfahrung).
Lg, Livinia

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#3
ja, nehme es seit 3 tagen und merke nichts. wann fängt es denn an zu wirken??
hm, ja also ich will schon in eine klinik, aber gleichzeitig habe ich das gefühl als würde ich dann hier etwas verpassen. wisst ihr was ich meine?
im grunde kann es für mich aber auch echt nicht mehr schlimmer werden eigentlich habe ich auch angst die B* zu verlieren weil ich nichts außer ihr habe.
was wüsstest du mehr von mir
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Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#4
hallo
also fluoxetin wirkt frühestens nach 3 wochen, es kann aber sein dass du vorher nebenwirkungen bemerkst, allerdings is es wichtig das medikament dann nicht gleich abzusetzen weil die nebenwirkungen meistens mit dem einsetzen der wirkung nachlassen...
solltest du es doch absetzten wollen dann nur mit einem arzt
aber es is wirklich wichtig dass du weißt dass es dauert bis die wirkung einsetzt, kann durchaus auch ein wenig länger als 3 wochen sein

lg lea

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#5
Hallo!
Also die eigentliche Wirkung, d.h. dass die Stimmung besser wird und man jeden Tag nicht als einzige Qual erlebt setzt erst nach etwa 3 Wochen ein, hat wohl was damit zu tun, dass der Wirkstoff erst im Körper aufgenommen werden muss und ein gewisser Spiegel im Blut erreicht werden muss (Hoffe ich habe das jetzt nicht komplett falsch erklärt ;-) )
Aber den Appetitverlust hatte ich dann eigentlich schon nach 2-3 Tagen. Dass mir schwindlig wurde war auch nur an den ersten Tagen, danach hatte ich das nicht mehr.
Trübsinn hat geschrieben:hm, ja also ich will schon in eine klinik, aber gleichzeitig habe ich das gefühl als würde ich dann hier etwas verpassen. wisst ihr was ich meine?
Ja, das kenne ich. Wenn du in der Klinik bist ist das eine komplette Welt für sich. Das "normale" Leben draußen geht weiter, aber man selbst ist nicht mehr Teil davon. Hatte auch immer die Angst was zu verpassen, aber dann habe ich gemerkt, dass es mir eigentlich ganz gut tut, mal von dem Alltag weg zu sein, man kann zur Ruhe kommen und ist von Menschen umgeben die einen verstehen, weil sie ähnliches durchmachen. Man muss dann irgendwie keine Rolle mehr spielen, wie ich das normalerweise im Alltag gemacht habe, sondern man kann einfach so sein wie man ist, das tut echt gut.
Trübsinn hat geschrieben:im grunde kann es für mich aber auch echt nicht mehr schlimmer werden eigentlich habe ich auch angst die B* zu verlieren weil ich nichts außer ihr habe.
Ja, es geht jetzt darum herauszufinden, was dir Spaß macht und Alternativen zu finden was du statt eines FA machen kannst. Klingt jetzt vielleicht banal, aber so habe ich es in der Klinik erlebt. Man soll überlegen was einem früher gut getan hat und man soll auch neues ausprobieren. Und man versucht herauszufinden warum es zu einem FA kommt, welche Gefühle du in dem Moment hattest, welche Situationen es vorher gab, die möglicherweise ein Auslöser sein könnten. Das klingt jetzt ganz einfach, aber das ist es leider nicht, das geht auch nicht von heute auf morgen, oftmals sind auch mehrere Klinikaufenthalte nötig, aber es kann nur erfolgreich sein wenn man es selbst wirklich will. Der Wille war bei mir ja leider nicht so stark vorhanden, darum hat es mich auch viele Jahre gekostet bis ich das neu gelernte wahrnehmen konnte und versuchen konnte es umzusetzen.
Was ich an der Klinik gut finde ist, dass immer jemand da ist. Du hast 24 Stunden die Möglichkeit über das was dich gerade beschäftigt zu sprechen. Du bist auf einmal nicht mehr allein.

Lg, Livinia

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#6
habe eher das gefühl dass ich hunger bekomme.
trotzdem werden die fressatacken weniger und ich nehme bewusster war was ich gerade tue.



ich habe jetzt ein termin am 22. im uni-klinikum die auch essstörungen behandeln.
bin irgendwie jetzt schon total aufgeregt und ängstlich.

was mir spass macht? pf. keine ahnung. ich bin seit ich denken kann depressiv und essgestört.
mit 12 hatte ich meinen ersten nerven zusammenbruch und mit 13 mein ersten suizid versuch.
ich weiß einfach nicht was das bedeutet: leben. am leben teilnehmen.
wie soll das gehen?
ich glaube ich lebe, aber ich nehme nicht daran teil.
ich spühre mich nicht.
ich spühre keine liebe.
ich spalte mich ab wenn ich mit menschen schlafe.
ich fühle mich unendlich wütend und kann nichts tun außer nach haus zu gehen und zu essen und dann alles wieder rauszukot**
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Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#7
Das verstehe ich total, genau so wars bei mir auch. Ich habe gelebt, aber hab mich dabei wie tot gefühlt, in mir war alles irgendwie erstarrt, ich habe nur noch gehofft, dass es bald vorbei ist. Das Leben war einfach absolut sinnlos. Berührungen hab ich nicht mehr gespürt, wollte es nicht, aber ich konnte es nicht sagen und hab alles zugelassen, aber dabei war ich dann irgendwie nicht mehr in meinem Körper, er war nur noch eine Hülle.
Jetzt bin ich dabei langsam wieder das Leben zu spüren, aber leider greife ich noch viel zu oft auf meine bewährte Strategie aus essen und k.. zurück. Eigentlich jeden Tag, aber es ist eben nicht mehr 10 mal oder häufiger pro Tag, ich bin langsam dabei zu lernen was Leben überhaupt bedeutet, versuche nicht nur alles Negative zu sehen, sondern auch die ein oder andere positive Erfahrung zuzulassen und ganz wichtig: nicht zu denken dass ich das Schöne nicht verdiene. Jeder Mensch verdient es glücklich zu sein! Keiner bestimmt wem es gut und wem es schlecht gehen darf. Aber das muss ich mir immer wieder selbst sagen, ständig wiederholen, damit ich es irgendwann als ganz selbstverständlich sehe und meine Zweifel und mein Selbsthass endlich verstummen. Das wird noch ein sehr langer Weg, aber der erste Schritt ist getan.

Geh doch in die Klinik, schau es dir ein paar Tage an und falls es für dich schlimm sein sollte und du es gar nicht aushältst kannst du wieder abreisen. Solange man nicht zwangseingewiesen wird hat man jeder Zeit das Recht den Klinikaufenthalt abzubrechen. Es ist auch nicht jede Klinik gleich (ist wie bei den ADs ;-) ) der eine findet jene Klinik gut und ein anderer findet dort nicht die Hilfe die er braucht. Aber wenn du dort bist wirst du schnell merken ob es für dich persönlich der richtige Ort ist.

Ich drück dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen! Und gib nicht auf!

Lg, Livinia

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#10
hey
also der neuste zwischenstand:

ES HILFT! :o
juhu.
ja, irgendwie ist eine dichte nebelwand verschwunden. habe auch keine nebenwirkungen mehr.
ich schlafe nun nachts was ich vorher jahre lang nicht konnte, wache zwar immer noch zwischen durch auf... aber das ist auch nicht so schlimm.
und das wichtigste: ich habe nicht mehr das bedürfnis, wie sonst immer wenn ich aufgewacht bin direkt loszurennen und unmengen an essen zu kaufen und alles wieder rauszukotzen.
ich habe mit dem erbrechen nicht aufhören können, aber es ist DEUTLICH weniger geworden.
ich kann auch wieder etwas essen ohne direkt ein schlechtes gewissen zu bekommen.
ich habe auch XY (nicht viel)*kg zugenommen, was ich jetzt aber gar nicht als sooo schlimm empfinde. ja klar, ich fühle mich schon irgendwie kacke, aber nicht so, dass ich sofort wieder alles auskotzen muss...

ich kann euch die nur empfehlen, also bei mir wirken sie!
was wüsstest du mehr von mir
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und fürchterlich

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#12
Ich nehm seit knapp drei Wochen Fluctine (lilly) und bei mir hat es irgendwie direkt geholfen. Ich nehms gegen Depressionen, nich wegen der Bulimie. Nebenwirkungen wie das Gefühl, ohnmächtig zu werden oder Kopfschmerzen krieg ich aber immernoch, wenn ich die Tabletten nich pünktlich nehme. Aber besser gehts mir allemal, wenn die "volle Wirkung" auch erst seit ein paar Tagen da is.

Isa
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: Fluoxetin, wirkt es bei euch?

#13
Marilene hat geschrieben:Also ich nehme seit 14 Tagen 20 mg täglich und merke gar nichts.

Mal ne vllt doofe Frage: Macht es einen Unterschied, welche man nimmt? Z.b. ob von Ratiopharm, von 1A-Pharma,..?
Prinzipiell nicht. Pharmakonzerne sind ja keine "Dealer" :wink: , die ihren "Stoff" strecken - wenn auf der Packung 10 mg Fluoxetin draufsteht, sind in der Pille auch 10 mg Fluoxetin drin, egal ob das jetzt das "Original" von Lilly oder das Generikum von Ratiopharm ist.

Gerade bei Antidepressiva ist die Wahl des richtigen Präparats oft Trial & Error - als Patient muss man da manchmal leider viele "Frösche küssen" respektive bittere Pillen schlucken.