Hey! Bin neu hier!

#1
Hey alle zusammen!
Hab hier grade diese Seite entdeckt und dachte ich trau mich auch mal was zu schreiben. Hatte bis jetzt noch keinen Kontakt mit solchen Seiten bzw. noch keinen Austausch mit Leuten mit demselben Problem. Ich erzähl einfach mal was von mir. Ich bin 23 Jahr alt und studiere grade Kunsttherapie. Ich steh also mitten im Leben und eigentlich gehts mir ganz gut. Mit 14 fing bei mir die Bulimie an. Ich hatte ne schreckliche Zeit. Große familiere Probleme die ich u.a. auch mit Alkohol und anderen Dingen versucht habe auszuhalten. Mit 17 bin ich von zuhause ausgezogen und hab eine Ausbildung angefangen. Ich hab gut functioniert...War aber grade in der Zeit völlig am Ende. Mit 18 habe ich dan meine erste Psychotherapie angefangen, was eine riesen Entlastung für mich war. Gottseidank ist in der Zeit meine Bullimie abgeflacht und seit ich 19/20 bin, bin ich davon los. Zumindest nicht mehr aktief. An dem "Grund" für meine Bullimie versuch ich seitdem zu arbeiten.
Was nicht ganz einfach ist, ist das man doch überall wieder damit konfrontiert wird. Und missverstanden.
Mein aktuelles Thema im Studium ist: Ich bin Kunsttherapeut und soll Menschen mit Essstörungen behandeln. Also mich u.a. Hm, ich hatte erlich gesagt etwas Angst was dadurch bei mir hochkommen könnte, aber ich glaube es wird schon gehn. Jetzt traue ich mich zum ersten Mal darüber zu schreiben und mich auszutauschen. Hat also doch was für sich.
Ich bin gespannt was ich hier für Erfahrungen mache und ob ich Menschen treffe in denen ich mich auch wiederfinde.
Liebe dicke Grüße!
Antje

#2
Hallo Antje,

schön, dass Du hierher gefunden hast. Ich (muss) mich auch seit ein paar Tagen wieder intensiv mit meiner Bulimie auseinandersetzen. Einfach aus dem Grund, weil ich immer mehr begreife, dass ich die Kontrolle darüber verliere.
Du schreibst, dass Du derzeit an dem Grund für Deine Bulimie arbeitest.
Möchtest Du sagen, was bei Dir der Grund dafür ist? - Will Dir jedoch nicht zu nahe treten....
Bei mir ist die Bulimie auch "nur" ein Symptom für eine weitaus tiefer gehende Ursache. Aber nichts desto trotz ein sehr belastendes Problem.

Würde mich sehr freuen, mehr von Dir zu erfahren

Schöne Grüße
traumsternchen
"Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben"

#3
hallo Antje
ein herzliches Hallo von mir.
Einen schönen Beruf den du studierst ich sage es ja immer wieder Schuster haben immer noch die schlechtesten Schuhe :)
so weit einen regen Austausch wünsche ich dir

Hey Traumsternchen!

#4
Hey Traumsternchen!
Süßer Name übrigends!
Naja, schwer nen Anfang zu finden.
Meine Familiensituatien ist für mich etwas schwierig. Ich fang mal so
an. Mein Vater ist Berufsschullehrer und meine Mutter Hausfrau. Ich habe
noch eine ältere Schwester die jetzt 37 ist und für mich immer der
wichtigste Mensch war. Auch Mutterersatz. Ich hatte nie eine tiefe
Beziehung zu meiner Mutter und mein Vater war sehr leistungsorienntiert. Ich
hatte immer das Gefühl meine Schwester ist die einzige die mich liebt
und akzepiert so wie ich bin. Leider ist sie ausgezogen als ich 8 jahre
alt war. Das hat mir ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie
kam nur noch an Weihnachten um mich mal zu sehen, zu meinen Eltern
hatte sie kaum Kontakt. Wie ich erst später "zufällig mitbekommen habe"
wurde sie als Kind von meinem Vater "angefasst". Zu dem Zeitpunkt
wusste ich das aber noch nicht. Es wurde immer mein bestes verlangt. Als
Kind musste ich 2x die Woche zum Ballett, 3x die Woche zum
Leistungsturnen und 1x die Woche zum Blockflötenunterricht. Ich hab alles gegeben
aber es hat nie gereicht. Ich wurde mit anderen Kindern verglichen und
hatte nie das Gefühl gut genug zu sein. Zudem waren eigene Probleme in
meiner Familie ein Tabuthema. Das hat dazu geführt das ich dachte, wenn
ich ein Problem habe ist das peinlich und sagt aus das ich ein
schlechter Mensch bin. Man hat keine Probleme zu haben wenn man normal ist.
Völliger schwachsinn natütlich aber ich habe seit dem alles in mich
hineingefressen. Wortwörtlich. Ich hab mich mit meinen Problemen
zurückgezogen, fühlte mich ständig ungerecht behandelt und jeglicher
Annäherungsversuch v.a. an meiner Mutter ist gescheitert. Ich habe angefangen mich
zu besaufen, jeden Tag zu kiffen und irgendwann andere Dogen genommen. Mit 14, 15 hatte ich ständig auseinandersetzungen mit meinen Eltern und in einer Phase sogar große Lust mein Leben zu beenden.
Es ging sozusagen abwärts. Ich hab tierisch viel gekotzt. Musste meine Anspannung irgendwie loswerden. Angefangen
hat die Bullimie bei mir auch mit ner "Anorexiephas" die hat aber nur
kurz gedauert.
Ein Spruch meiner Mutter vor meiner beginnenden Bullimie, als ich etwas
pummelig war: Eine kleine Dickmadam, fuhr mal mit der Eisenbahn.
Dickmadam die lachte, Eisenbahn die krachte. Echt nett. Den Spruch vergess
ich nicht mehr.
Soviel erstmal dazu.
Wie gehts dir denn und wie siehts mit der Geschichte bei dir aud? Bin
auch neugierig!
Grüße!