hm...ja...mein Leben...es ödet michauch an.
naja...Studium wird schon hinhauen,...neben der Kleinen. Aber hundert prozent kann ich nicht mehr geben...verstehst du was ich meine?
Ich kann nicht mehr alles ins Studium stecken und gut sein, ohne meine Mutterrolle zu vernachlässigen und umgekehrt.
Ich kann nichts mehr ''perfekt'' machen ohne auf eines der beiden Dinge zu verzichten.
Physik hat mir letztes Jahr so gut gefallen....aber ich konnte nicht mehr. Ich habe es nicht mehr geschafft, Mutter und Physikstudentin zu sein. Um im Studium mitzukommen war ich von 7uhr 30 bis um 5 Uhr auf der Uni....in den Freistunden wurde gerechnet...am Samstag trafen wir uns im Cafe zum lernen....und in der übrigen Zeit gab es für mich nur meine Tochter. Auf die Dauer kann das nicht hinhauen.
Meine anderen Träume waren z.B. die Schauspielschule, die ich jetzt vegessen kann, da ich schauen muss dass ich was bodenständiges mache, etwas, womit meine Existens und die meiner Tochter gesichert ist. Dieses Holadrioleben welches ich vor meiner Schwangerschaft führte kann ich jetzt nicht mehr führen, ohne mich als schlechte Mutter zu fühlen.
Ich wollte reisen, ich wollte mich auch nie fest an einen Mann binden, ich wollte früher auch keine Kinder. Ich wollte mich weiterhin treiben lassen, was von der Welt sehen....
Ein guter Freund mit dem ich auch was hatte hat mir ja ein jahr lang versprochen mich mit auf eine Asienrundtour zu nehmen....
Ich habe es irgendwann vergessen, weil er mich immer wieder vertröstet hat. Und dann als ich im 2ten Monat schwanger war, rief er mich an...hey hallo...ich fliege im Herbst, kommst du mit?
Und ich dachte mir nur schei*e.
Andererseits ist es so, dass ich meine Kleine für nichts in der Welt mehr hergeben würde. Jetzt wo ich sie habe, würde ich diese Entscheidung immer wieder treffen. Aber die Ursache, die mich erst vor diese Entscheidung stellte, traf ich nicht bewusst...versteht ihr was ich meine?
Es ist ein hin und herreißen zwischen den Gefühlen, des Verantwortungsbewusstseins und meines unbändigen Freiheitstriebes.
Eine Jugendamtsbetreuerin ( meine, als ich noch unter 18 war ) von der ich sehr viel hielt meinte mal zu mir, dass ich ein Mensch bin, der sein Leben alleine führt. Jemand, der sich nicht an andere bindet.
Ich war etwas böse auf sie, weil ich mir dachte dass ich schon gerne einen Freund hätte.....
Heute gebe ich ihr recht. Ich liebe meinen Freund, aber ich hasse meine Abhängigkeit die ich durch meine Tochter zu ihm habe.
Ich werde mich ein Leben lang mit ihm absprechen müssen, auch wenn wir getrennt leben. Denn meiner Tochter werde ich niemals den Vater abnehmen.
Aber Virginia...ich weiß was du meinst....ich war lange Zeit alleine, und da wünschte ich mir auch nichts mehr als einen Partner...
Mann will irgendwie immer das was man gerade nicht hat.
Andererseits bin ich eine richtige Löwenmutter. Ich bin in manchen Momenten so irrsinnig stolz darauf, die Mutter meiner >Tochter zu sein. Ich bin so stolz darauf dass es ihr gut geht und dass ich es bis jetzt zustande gebracht habe, sie glücklich zu machen.
Ihr Lachen in der Früh lässt mich sogar nach einer durchgekotzten Nacht wieder aufstehen.
Dennoch war es vielleicht zu früh für diese Aufgabe....der ich mit allen Mitteln gerecht werden will....und innerlich jedoch selbst enormen Nachholbedarf im Kindseindürfen habe.
Ach...manchal habe ich das Gefühl, dass nicht ich das Problem bin, oder meine Tochter, sondern meine Beziehung zu meinem Freund.
Meine Tochter bestimmt ja nichts in meinem Leben. Ich tu auch nie ungern was für sie.
Meinem Freund zu Liebe tu ich sehr oft etwas, was ich sonst nicht tun würde.
Ich weiß nur, dass mein Leben jetzt mit einem Kind beschwerlicher ist. Ich weiß, dass ich nicht mehr so leicht einfach bei jemandem wohnen kann. Dass ich nicht mehr so leicht einen Freund kriege, dass ich mich nicht mehr einfach in den Zug setzen kann und irgendwo hin fahren kann.
Ich muss meinem Kind einen ''normalen Rahmen'' bieten.
Wenn ich mir jetzt überlege, ob ich früher glücklicher war ist die Antwort jein.
Früher hatte ich mehr Auf und Abs....steile Auf und Abs.
Heute verläuft mein Leben in sehr sehr flachen Wellen....es ist geregelter...ruhiger...es passiert einfach NICHTS mehr.
Ich habe auch erst seit 2 Jahren eine wirkliche Bulimie....davor hatte ich gut 6 Jahr gar keine!!
Verantwortung....ich glaube ich hatte schon immer zu viel davon.
Wenn man mit 12 von seiner eineinhalb jährigen Schwester Mama genannt wird...was soll ich noch dazu sagen?
Naja...
Virginia und Air...ich hoffe ihr fangt euch wieder.
lg
Emily