Hi Sun!
Ich kenne deine Gedanken (Ich bin selber schuld dran, ich bin so dumm, dass ich so was mache,...) nur allzu gut von mir. Ich habe aber erst vorgestern in der Therapie genau diese Gedanken angesprochen und mein Therapeut hat mir dann sehr energisch versucht folgendes erklären: Die ES ist eine Krankheit, das ist bewiesen und eine Tatsache an der man nicht rütteln kann. Und dass man dafür, dass man krank wird nix kann, das ist doch auch klar,oder? Man
kann also gar nicht an einer ES selbst schuld sein und es hat damit auch nix mit blöd sein oder so zu tun!
Ich hab dann gemeint, dass ich finde, dass ich mich zusammenreißen müsste und dem Druck widerstehen müsste, da hat er mich total erstaunt angeschaut und gemeint "Aber das ist doch
wahnsinnig anstrengend!!" Ich: "Ja, aber das Symptom ist dann weg." Er: "Aber die Krankheit ist ja trotzdem noch da!"
Mein Thera hat mir dann weiter erklärt, dass in mir zwei Standpunkte vertreten sind, die sich gegenseitig widersprechen: Einerseits weiß ich - vom rationalen her - dass es eine Krankheit ist und ich eine Krankheit nur durch eine Therapie bekämpfen kann, dass ich für eine Krankheit auch nix dafür kan. Und die andere Seite, die Gefühlsseite, sagt mir, dass ich selbst schuld bin und mich zusammenreißen sollte, wobei das einfach nachgewiesenermaßen nicht stimmt. Er hat dann gemeint, dass ich lernen muss, da einen "Realitätscheck" durchzuführen, um mir selbst zu seigen, dass die Gefühlsseite schlicht und ergreifend falsch denkt - auch zuhause, außerhalb der Therapie.
Ich hab direkt nach der Sitzung zu dem Thema einen Thread geschrieben, war eigentlich nur für mich gedacht, damit ich das Gesagte der Therastunde verinnerliche, aber vielleicht hilft er auch dir:
http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7688683
Wünsch dir noch nen schönen Tag,
Hörnchen
