hallo Paula und die anderen,Paula11 hat geschrieben:möchte virginias statement noch einmal nach oben schieben, weil es die einzige richtige lösung ist.Virginia hat geschrieben:meine thera sagt immer, solange die b nicht das halbe leben einnimmt, sollte man es nicht sagen.
denn dann besteht die gefahr, dass der partner in der frau nur noch die personifizierte bulimie sieht, andere probleme in der beziehung ausgeblendet werden und die frau zum sündenbock für alles wird, auch für seine fehler - weil sie ja bulimie hat.
hey, mädels, wir sind so viel mehr als unsere bulimie!
wir sind menschen mit einem charakter, gefühlen, wünschen, leidenschaften, bedürfnissen, ängsten - und das liegt alles HINTER diesem bloßen akt des fressens und kotzens, den die meisten männer sowieso als total unbegreiflich einstufen.
sollten wir ihnen da nicht die chance geben, den rest von uns zu verstehen, der nicht weniger kompliziert ist, als uns auf gierige essmaschinen im schlankheitswahn zu reduzieren (und genauso kommt es bei den männern leider an).
ich würde es nie, nie mehr einem typen sagen. und wenn es so schlimm wäre, dass ich in eine klinik müsste oder es sich echt nicht verheimlichen ließe, ug oder so, dann würde ich die beziehung beenden, denn dann bräuchte ich alle zeit der welt für mich selbst und würde das keinem anderen menschen aufbürden wllen, sondern professionellen helfern.
meine meinung.
ich bin jetzt 7 monate mit meinem freund zusammen und werden es für immer sein, aber ich werde ihm niemals von der bulimie erzählen, weil er von derartigem Gedankengut meilenweit entfernt ist und es in unserer beziehung nichts zu suchen hat.
er weiß zwar dass ich ein sehr ungesundes essverhalten haben (zuviel chips und schokolade und manchmal übertreibe ich es für die Augen anderer ein bisschen) und ist auch nicht immer glücklich damit, aber auf eine essstörung würde er nicht kommen.
ich habe noch immer die hoffnung, davon los zu sein bevor je jemand es merkt, obwohl nach 10 Jahren "Erfahrung" weiß ich, dass ich das kann - traurig aber war.
Was ich sagen will.... würde ich es bei all unserer Ehrlichkeit und unserem Vertrauen zueinander gestehen, wäre es vielleicht nicht mehr dasselbe. Die Bulimie ist nun mal ein Geheimnis, das ich nur mit euch teile!

jetzt muss ich auch mal was scheiben...
Dass dein Freund nicht auf dem gleichen 'gedanklichen Niveau' ist wie du, stimmt wahrscheinlich. Von daher würde er deine Krankheit wahrscheinlich erst mal nicht richtig 'einschätzen/beurteilen'. Ich denke, dass das niemand kann, der nicht in irgendeiner Form mal psychische Probleme hatte oder sich allgemein mit dem Thema befasst hat. Das ist und bleibt meine Meinung.
Vielleicht schiebt er das ganze unter den Tisch, nimmt es nicht ernst oder will dich davon abbringen...Du hast dich deshalb dazu entschieden, es ihm nicht zu sagen und es soll dein Geheimnis - unseres - bleiben. Ok.
Ich habe es meinem Freund trotzdem erzählt und zwar direkt am Anfang unserer Beziehung. Ich habe es nie bereut, weil es so einfacher war, einige komische Verhaltensweisen zu erklären. Dazu muss ich sagen, dass ich die ersten zwei Jahre unserer Beziehung extrem abhängig von ihm war und mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte. Also habe ich auch alles zugelassen und gerechtfertigt, was er getan bzw. in diesem Fall nicht getan hat, nämlich über die Krankheit reden. Immer mal wieder kam es zu kurzen Gesprächen, aber nie habe ich mich getraut, offen zu reden und er hat auch abgeblockt. Das hat mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass ich die Krankheit weiterhin habe (soll kein Vorwurf sein). Ich lebe ohne Verständnis und Hilfe…Das habe ich in den letzten Wochen festgestellt. Es tat weh und überrascht mich auch, dass ich es vorher nicht gemerkt habe.
Nun hat sich aber etwas ereignet, was meinen Freund hat wachsen lassen in psychischen Dingen und er geht um Längen verständnisvoller mit mir um und gab sogar zu, dass er sich zum Teil schämen würde, wie wenig Verständnis er mir hat zukommen lassen.. Mal sehen, wie sich alles entwickelt.
So kann es auch gehen und jetzt bin ich erst recht froh, es gesagt zu haben.
Natürlich reduziert man die Person erst einmal nur auf die Krankheit und dann ist natürlich alles andere als richtig und trägt nicht zu unserer Gesundung bei, aber es kann sich ändern – gut bei manchen auch nicht. Man muss schauen, was für einen das Richtige ist und doch glaube ich, dass es besser wäre, wenn du reden würdest. Man kann Menschen auch etwas beibringen. Ich könnte mit so einer Lüge nicht klar kommen. Wie tief steckst du denn drin?
@TS: Sag es ihm, auch wenn du Angst hast. Man weiß zwar nicht, wie er reagieren wird und es dir gut tut. So leid es mir tut, aber wenn er danach nicht so mit dir umgeht wie es dir gut tut, klappt es auf lange Sicht nicht und was willst du dann mit ihm?
Lieben Gruß,
Schlafquala