#16
hm, also ich bin jetzt zwanzig jahre jung... und ich weiß, man kann niemals in die zukunft schauen, ob man später nicht einmal doch kinder haben möchte, ob man eine offenbarung durch eine höhere instanz erhält und plötzlich geheilt ist. ist alles ungewiss...

aber ich weiß, dass ich einfach mal zu kaputt bin, um mir überhaupt das recht nehmen zu können, kinder in die welt zu setzen. ich finde, selbstmordgefährdeten personen sollte es gesetzlich untersagt sein, nachwuchs zu zeugen, denn was machen die kinder, wenn sich ein elternteil plötzlich erhängt/vergiftet etc.? und da ich in diese sparte gehöre, kann ich mich von meinem eigenen denken nicht ausschließen...
noch hinzu kommt, dass ein kranker geist doch auch irgendwie vererblich ist... zumindest ist der prozentsatz höher, wenn es in der familie schon psychische krankheiten gab. und ich möchte keinem kind das antun, was ich durchmache. das wäre auch sehr egoistisch und unverantwortlich von mir!
außerdem bin ich der meinung, dass es genug kinder gibt, die ein zuhause suchen. und falls irgendwann mal eine heilung eintreten sollte, dann adoptiere ich lieber ein kind.

@squirell... da ich nur ein "unfall" bin und mein vater alkoholiker ist mit einem geistigen niveau eines 5 jährigen, werde ich diesen satz wohl niemals hören... aber ich freue mich, dass es väter gibt, die den sinn des lebens in der erzeugung von nachkommen sehen!

und ja, ich kämpfe jeden tag aufs neue mich nicht vollzustopfen und zu übergeben, nicht noch tiefer mit dem gewicht zu kommen, mir nicht die arme aufzuschneiden oder mir mit alkohol den rest zu geben. und ich versuche nicht an die frau während meiner therapie zu denken, die schon seit mehr als 30 (!) jahren dieser krankheit nachgibt, oder an meine freunde, die sich schon längst in ihr schicksal gefügt haben... ich kämpfe noch immer, ich habe mein abi geschafft und fange an zu studieren, weil ich einfach nicht glauben will, dass das schon alles in meinem leben gewesen sein kann! (aber dieses denken wandelt sich fast stündlich auch in das gegenteil um, um dann dennoch zum ausgangspunkt zurückzukehren...)

@minime: ebenso wie das wissen um ein kinderloses leben, war mir auch die sicherheit gegeben, dass ich nicht älter als vierzig jahre werden wollte... naja, ich seh das heute zwar immer noch nicht anders, aber wie gesagt, man weiß ja nie... und falls ich knochenschwund kriegen sollte, bring ich mich um, denn das ist besser, als mit so einer krankheit dahin zu siechen... aber davon mal abgesehen, ich wusste vorher, was bulimie für auswirkungen hat, und habe mich dann bewusst für diese krankheit entschieden, um langsam zu sterben... ich will immernoch sterben, aber andererseits irgendwie auch wieder nicht... es ist schwierig...


hm, irgendwie hab ich ganz schön weit ausgeholt, was?
cron