Hallo mine,
erstmals danke ich dir wirklich dafür, dass du mir geantwortet hast. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich über deine e-mail gefreut habe. Natürlich weiß ich, dass mein Essverhalten nicht normal ist und ich krank bin. Doch die meisten weisen bei diesem Thema dem Wort „krank“ eine andere Bedeutung zu. Und vor so einer Aussage habe ich einfach Angst.
Es viel mir sehr schwer, meine besten Freunde in mein wirkliches Leben Einblick zu gewähren. Sie boten mir sofort Hilfe an, den Weg zur ambulanten Therapie leichter zu gestalten. Doch irgendwie ist mit der Zeit alles im Sande verlaufen. Richtig über das Thema haben wir nie gesprochen. Sie wussten zwar, dass ich an der Ess-Brech-Sucht leide, doch was wirklich in mir vorging und wie so ein Tag aussieht, wurde nie besprochen. Ich stand irgendwie immer noch alleine da.
Daraufhin kaufte ich mir ein Buch zu diesem Thema. Dieses Buch machte mir wieder ein wenig Mut. Es schilderte Tagesabläufe der Betroffenen (bis ins kleinste Detail) von der Fressattacke bis hin zum Erbrechen und zeigte Therapieformen auf. Natürlich verfolgte ich gleichzeitig das Ziel, mich damit wieder auf mich aufmerksam zu machen. Ich habe den Beiden dieses Buch geliehen. Nun sind mittlerweile über 2 Jahre vergangen und wir haben darüber noch kein einziges Wort verloren. Ich gehe mal davon aus, dass das Buch nicht gelesen worden ist.
Vielleicht sind die Beiden mit dieser Situation einfach überfordert. Doch es wäre nur fair gewesen, mich darüber in Kenntnis zu setzen. Ich hätte mich so sehr gefreut, mit ihnen über das Buch zu reden - meine Probleme zu analysieren und halt zu finden. Vor allem konnten sie jetzt nachvollziehen, was wirklich abgeht und wie sich ein Betroffener fühlt/ was in einem vorgeht. Das Buch übernahm also die „ungeblümte“ Beschreibung der Krankheit - ich schäme mich, detailliert über solche Dinge zu reden. Ist ja auch wirklich ekelig.
Seitdem habe ich das Gefühl alleine zu sein und eine Niederlage erlitten zu haben. Alles in mir ist zerbrochen - ich habe versagt. Also akzeptierte ich meine Krankheit und sah es als „normal“ an. Damit lebte ich bisher am Besten. Doch Spaß am Leben habe ich nicht mehr.
Jeder hat heutzutage seine eigenen Probleme und Wehwehchen die er bewältigen muss – da bleibt keine Zeit für andere.
Meinen anderen Freunde will ich mein wirkliches Leben nicht zeigen.
Ich hoffte, Kraft durch die Beiden zu finden, mir helfen zu lassen bzw. gegen die Krankheit anzukämpfen.
Im Auto (nach einem Kinobesuch) wurde das Thema neu aufgegriffen. Sie meinten, sie machten sich sorgen um mich. Sie fänden es besser, meinem Vater die Wahrheit zu sagen. Und, dass wenn ich es nicht tue, die beiden von mir erzählen würden. Da mein Papa nach der Scheidung selbst Probleme mit dem Alkohol bekam, bestand ich darauf, die Wirklichkeit geheim zu halten. Nun ist er wieder verheiratet und alles läuft bei ihm normal.
Hätten die Freunde die Wahrheit ausgeplaudert, wäre ich einerseits vielleicht froh gewesen – andererseits wäre dieses ein Vertrauensbruch und würde sicherlich eine Kündigung der Freundschaft nach sich ziehen.
Manchmal wurde die Ess-Brech-Sucht nur angedeutet, wenn z.B. eine Party anstand. „Wenn mein Gewissen sagt, dass es mit dem Essen reicht, könnte und sollte ich die Reste auf dem Teller zurückgeben. So würde ich unterhalb der Kaloriengrenze bleiben, mein Gewissen wäre beruhigt und ich würde erst gar nicht in Versuchung kommen, alles in mich reinzustopfen um es anschließend wieder loszuwerden.“
Ich traue mich einfach nicht mehr, das Thema bei den Freunden anzusprechen. Wieder ´ne Niederlage erleiden – sich öffentlich als schwach darzustellen – nein danke. Lieber verletz ich mich selbst, als verletzt zu werden.
Suchtverhalten ist schwer heilbar. Das blöde an der Bulimie ist, Nahrung kann man nicht verweigern – somit ist die Suchtgefahr immer gegeben. Versuche ich von der Bulimie wegzurennen, rutsche ich ab in die Magersucht.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Hoffentlich habe ich nicht zu weit ausgeholt, doch ich danke dir, meine Probleme schildern zu dürfen. Es tut wirklich gut mit jemanden Kontakt zu haben, der einen versteht.
Wie sieht es eigentlich bei Dir aus? Wie lange bestehen deine Probleme? Hast du schon Erfahrungen mit Therapien gemacht? Möchtest du irgendetwas loswerden, was dich bedrückt? Nur zu – reden/schreiben tut gut.
Liebe mine - viele Grüße zurück Toto
#2
Hallo Toto,
Warum willst Du Dir nicht mehr helfen lassen? Wenn es mit Deinen Freunden nicht klappt, dann solltest Du eine fachlliche Hilfe suchen.
Du brauchst unbedingt eine Vertrauensperson, zu der Du Dich aus-
sprechen kannst... oder versuch es nochmal, mit Deinen Freunden
darüber zu sprechen. Dadurch, dass sie selber nicht davon betroffen
sind, ist es vielleicht schwer für sie, es nachzuvollziehen.
Ich habe selbst keine Bulimie mehr, ich esse nur ab und zu unkon-
trolliert, jedoch nicht soviel, dass es wieder raus muss und es ist
wirklich zu schaffen. Mit zunehmendem Alter sieht man die Sachen
doch anders....
Liebe Grüsse
Titine
Warum willst Du Dir nicht mehr helfen lassen? Wenn es mit Deinen Freunden nicht klappt, dann solltest Du eine fachlliche Hilfe suchen.
Du brauchst unbedingt eine Vertrauensperson, zu der Du Dich aus-
sprechen kannst... oder versuch es nochmal, mit Deinen Freunden
darüber zu sprechen. Dadurch, dass sie selber nicht davon betroffen
sind, ist es vielleicht schwer für sie, es nachzuvollziehen.
Ich habe selbst keine Bulimie mehr, ich esse nur ab und zu unkon-
trolliert, jedoch nicht soviel, dass es wieder raus muss und es ist
wirklich zu schaffen. Mit zunehmendem Alter sieht man die Sachen
doch anders....
Liebe Grüsse
Titine

#3
Huch toto,
meinte zwar nicht wörtlich, aber gur dass du s reingesetzt hast , hättest es vielleicht ändern können, damit alle wissen,dass sie angesprochen sind und net nur ich!
Naja, dann mal los, ihr lieben, toto braucht euren Rat!!
meinte zwar nicht wörtlich, aber gur dass du s reingesetzt hast , hättest es vielleicht ändern können, damit alle wissen,dass sie angesprochen sind und net nur ich!

Naja, dann mal los, ihr lieben, toto braucht euren Rat!!

sucht
#4hi toto,
das suchtverhalten bei der bulimie hat nix mit dem essen an sich zu tun. bei der alkoholsucht oder bei drogensucht ist man von der substanz an sich abhängig
bei bulimie ist man nicht vom essen abhängig, sondern vom psychischen zustand, den das essen vermittelt. es ist noch ein bisschen komplizierter, aber das ist hier schwer zu erklären. das eigene wohlbefinden wird abhängig gemacht von einem idealbild von sich selbst, das vollkommen unrealistisch ist.
deshalb zählt sie zu den suchtkrankheiten. es geht hier um das verhalten, nicht um die substanz.
das sollte jetzt keine belehrung sein, nur ein ausräumen eines missverständnisses, das dir vielleicht helfen kann, die dinge neu zu überdneken.
liebe grüße
schneewittchen
das suchtverhalten bei der bulimie hat nix mit dem essen an sich zu tun. bei der alkoholsucht oder bei drogensucht ist man von der substanz an sich abhängig
bei bulimie ist man nicht vom essen abhängig, sondern vom psychischen zustand, den das essen vermittelt. es ist noch ein bisschen komplizierter, aber das ist hier schwer zu erklären. das eigene wohlbefinden wird abhängig gemacht von einem idealbild von sich selbst, das vollkommen unrealistisch ist.
deshalb zählt sie zu den suchtkrankheiten. es geht hier um das verhalten, nicht um die substanz.
das sollte jetzt keine belehrung sein, nur ein ausräumen eines missverständnisses, das dir vielleicht helfen kann, die dinge neu zu überdneken.
liebe grüße
schneewittchen
Re: sucht
#5Ich muss das Essen m*ssb**ch*, um mich "glücklich" zu fühlen. Auch wenn in der Vergangenheit ein unbewältigtes Problem vorliegen sollte, dieses in einer Thera? anaylsiert wird, ist trozdem das Suchtverhalten noch gegeben. Ich kann mir denken, dass es mit der Psyche zu tun hat - doch ist es schwer, alles zu verarbeiten.Schneewittchen hat geschrieben:hi toto,
das suchtverhalten bei der bulimie hat nix mit dem essen an sich zu tun. bei der alkoholsucht oder bei drogensucht ist man von der substanz an sich abhängig
bei bulimie ist man nicht vom essen abhängig, sondern vom psychischen zustand, den das essen vermittelt. es ist noch ein bisschen komplizierter, aber das ist hier schwer zu erklären. das eigene wohlbefinden wird abhängig gemacht von einem idealbild von sich selbst, das vollkommen unrealistisch ist.
deshalb zählt sie zu den suchtkrankheiten. es geht hier um das verhalten, nicht um die substanz.
das sollte jetzt keine belehrung sein, nur ein ausräumen eines missverständnisses, das dir vielleicht helfen kann, die dinge neu zu überdneken.
liebe grüße
schneewittchen
Danke dir schneewittchen
Liebe Grüße
toto
#6
Hallo!
Ich habe es auch niemanden gesagt( nichtmal meinem bestem Freund!) Ich werde es auch niemanden sagen,weil ich denke das ich damit alleine klar kommen muß!
Ich werde niemals normal essen können weil ich nicht dick sein will!
Damit würde ich nicht klar kommen! Deshalb wird es für mich sowieso kein Ende geben.Aber mir geht es eigentlich ganz gut,nehme auch ab! Nur um meine Zähne habe ich richtig Angst! Und weil mein Herz so komisch rast nicht nur wenn ich Sport mache!!
Gruss Happy
Ich habe es auch niemanden gesagt( nichtmal meinem bestem Freund!) Ich werde es auch niemanden sagen,weil ich denke das ich damit alleine klar kommen muß!
Ich werde niemals normal essen können weil ich nicht dick sein will!
Damit würde ich nicht klar kommen! Deshalb wird es für mich sowieso kein Ende geben.Aber mir geht es eigentlich ganz gut,nehme auch ab! Nur um meine Zähne habe ich richtig Angst! Und weil mein Herz so komisch rast nicht nur wenn ich Sport mache!!
Gruss Happy