#2
Das tut mir sehr leid für deine Freundin. Es muss wirklich sehr schwer für dich sein damit umzugehen.
Ich glaube solche fragen, die du dir stellst kann niemand bantworten.
Die Welt kann sehr ungerecht sein und keiner weiß warum.
Halte die erinnerungen die du an sie hast für immer fest.




Du bist gegangen,

für immer gegangen.

Warum? Warum? Warum?

Ein Traum ging für uns zu Ende,

doch am Himmel leuchtet

ein neuer Stern.

Annegret Kronenberg

#4
Das ist so unfassbar traurig...

Ich wüsste nicht, was ich tun würde, würde meine beste Freundin so plötzlich von mir gehen...

Bisher ist nur mein Opi gestorben, und das hat mir schon einen schrecklichen Schlag versetzt und ich habe diesen großen Schmerz verdängt... was sicher auch nicht gut war...

Aber auch jetzt frage ich mich noch immer, wie ich dazu stehen soll...

Das ist wirklich einer der unbeantwortbaren Fragen im Leben, es tut mir leid, dass ich dich da nicht trösten kann, ich weine selbst so oft, weil ich es nicht verstehen kann und der Schmerz doch so groß ist...

Deine Freundin ist bestimmt ein wunderbarer Mensch gewesen, und du hattest großes Glück, sie kennen zu lernen- ich weiß, das macht die Sache eigentlich nur noch schwerer, aber irgendwie ist es doch war...
Sie war sicher auch glücklich dich gekannt und als Freundin gehabt zu haben...

Und mit dem Traum wollte sie dir sicher auch sagen: pass auf dich auf.
Pass sehr gut auf dich auf, denn du hast es in der Hand.

Mach dich nicht fertig wegen deiner Krankheit... du hast dich nicht dafür entschieden.

Fühl dich ganz, ganz, ganz fest umarmt und gedrückt.
Ich bin sprachlos.

Deine Sakuranbo
Bild
Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#6
Ich war 16 und ich hatte einen guten Freund. Wir haben uns prima verstanden, wir waren gemeinsam unterwegs und er war für mich wie ein großer Bruder.

Er wollte seinen Motorradführerschein machen und ich war von Anfang an dagegen..
Er hat ihn trotzdem gemacht.
Ich hasse Motorräder..

In einer Straße, die nur wenig befahren ist und an der ich auch heute noch jeden Tag vorbeigehe (erstaunlich dass ich das so gut verdrängt hatte...) hat ihn ein Auto angefahren.
Krankenhaus, Bein mehrfach gebrochen. Eigentlich nicht wirklich schlimm
Konnte ihn dort lange nicht besuchen, alles in mir hat sich dagegen gesträubt.
Keine Ahnung warum...
Hab ihn, nachdem ich erfahren hatte wie traurig er ist weil ich nicht komme, dann doch endlich besucht.
Samstags war ich dort-sollte montags nochmal operiert werden und ich hab ihm gesagt ich komme dienstags wieder.
Er hat mich gedrückt und geküsst. Hat mir gesagt, dass er mich liebt (hat mich irgendwie umgehauen und irgendwie auch wieder nicht)
und er schrecklich Angst hat nie mehr richtig laufen zu können.
Hab noch gesagt, kein Problem-ich schieb den Rollstuhl-und er hat gelacht.

Und montags, in der Schule, hab ichs erfahren.
Er war nicht mehr da... Einfach gegangen, obwohl wir noch so viele Sachen hätten klären müssen. Alle wussten es vor mir.
Und ich war nicht da.... Ich hab ihn alleine gelassen
Das ist so viele Jahre her und mir wird eiskalt wenn ich daran denke

Ab diesem Zeitpunkt weiss ich nichts mehr. Ich habe nur noch geweint, ich weiss nicht wie lange, Wochenlang..
Ohne zu reden, er wurde beerdigt und ich konnte nur weinen
Ich kann mich an die Zeit danach nicht mehr wirklich erinnern. Ich weiss nicht mehr was ich getan habe. Das Leben lief weiter und mein Kopf lief leer...

So viele Jahre ist das her und dieser Beitrag hat mich wieder an die Einzelheiten erinnert. Und ich dachte ich hätte die Kieste soweit hinten vergraben und den Deckel so gut zugenagel... Es ist eigentlich traurig, dass ich es so gut verdrängt habe, aber das war wohl mein Weg damit klar zu kommen... damit es eben nicht so weh tut...

#7
Liebes Intelligent Girl,

deine Geschichte deiner Freundin und Dir hat mich sehr traurig gemacht. Es tut mir sehr leid für Dich, für sie....
Worte, die passen zu finden ist immer schwierig in solchen Situationen. Ich versuch's trotzdem mal.....
Ich habe am 3.Januar diesen Jahres meinen Papa verloren und war auch oft bevor erstarb im Krankenhaus, die meiste Zeit lag er im Koma.
Am Tag seines Todes habe ich mich so leer, soausgebrannt und so dumpf gefühlt. Es war ......so endgültig. Ich habe versucht mir klar zu machen, das ich nun niemehr sein Lachen, seinen Witz, seine feste und doch sanfte Umarmung spüren, hören würde......Abgrund, Stille, Ohnmacht.

Und dann, am gleichen Abend sass ich auf unserem Balkon und habe geraucht. Da hat Jan mir ein Glas Rotwein rausgebracht und zu mir gesagt: ''Hier, damit Du deinem Papa eine gute erste Nacht im HImmel wünschen kannst.'' Ich hab schrecklich angefangen zu weinen, doch Jan hat etwas sehr wahres geantwortet:'' Dies ist die erste Nacht in der Dein Papa ohne SChmerzen, ohne Sorgen, ohne Scham und ganz friedlich schlafen kann.'' - Du musst wissen, er starb an seiner Alkoholsucht mit Leber-Lungenversagen und Magen-Speiseröhrenblutungen. Und er hatte sich die letzten Jahre so schlimm geschämt durch die Stadt zu gehen vor den Augen der graesslichen Menschen.
Und dann hab ich mit meinem Papa geredet, ganz lange, ganz ruhig und musste sogar bei einigen Dingen lächeln.

Aber der Schmerz des VErlustes sitzt tief, er schlägt eine kaum zu schliessende Wunde, sei wird verkrusten und zur Narbe auf meinem Herzen und meiner Seele werden. Und ich will versuchen, irgendwann mal Blumen auf den NArben wachsen zu lassen.


Das wünsche ich Dir auch, es drueckt und herzt Dich ganz lieb
die Miri

#9
Hallo!
Muss mich erst wieder ein bißchen fassen, nachdem ich deinen Beitrag gelsen habe.
Bin minutenlang nur vorm Computer gesessen und habe geweint.
Es tut mir sooooo leid.
Ich weiß nur zu gut wie du dich fühlst.
Es ist schwierig mit solchen Gefühlen umzugehen aber ich werde sicherlich nicht so etwas schreiben wie : die Zeit heilt alle Wunden! denn das ist leider nicht der Fall .
Du wirst nur irgendwann lernen damit einigermaßen umzugehen.

Ich habe selber vor Jahren den absoluten Mittelpunkt meines Lebens verloren- meinen über alles geliebten Papa.
Ich kann das Wort Papa bis heute noch nicht aussprechen.
Er war der witzigste, einfühlsamste, intelligenteste - einfach der wunderbarste Mensch auf der ganzen Welt . Wir haben jede freie Minute zusammen verbracht und hatten so viel Spass zusammen. Es war bzw. ist so ein starkes Band zwischen uns , noch heute rede ich jeden Tag mit ihm . Oft sitze ich stundenlang am Friedhof und erzähle ihm von all meinen Problemen. Er ist der einzige Mensch mit dem ich über meine Essstörung rede und ich weiß, dass er der einzige wäre der mir da raus helfen könnte. Meine Mutter ist einfach nicht fähig dazu bzw. sie will es nicht sehen.
Erst letzte Woche hatte ich wieder einen Traum von ihm. Dieses Gefühl ihn wieder in den Armen zu halten ist so unbeschreiblich. Einfach unvorstellbar. So ein Gefühl von bedingungsloser Liebe, Vertrautheit und absoluter Geborgenheit. Auf einmal fällt alle Last von mir und ich denke: so und jetzt wird endlich wieder alles gut- er ist wieder da!! Ab nun gehts wieder bergauf.
Ich vermisse ihn so sehr und ich weiß nicht wie ich jemals damit umgehen soll und das akzeptieren soll. Ob eine Therapie etwas bringt bezweifle ich auch, denn niemand kann mir meinen Papa zurückbringen.

:( :(

#10
Liebes Ig,
vielleicht ist es gar nicht so sinnlos, das Dich diese quälenden Fragen gerade jetzt überfallen. Vielleicht is es auch bei mir nicht sinnlos, dass ich gerade jezt diesen Rückfall hatte....
weisst Du, ich habe mir gerade gedacht- kann natuerlich auch kompletter Müll sein - vielleicht kommen solche Dinge und Fragen und auch Verletzungen und Wunden aus vergangenen Zeiten dann wieder hoch wenn es an der Zeit ist, das wir verstehen wie wichtig und wie wertvoll unser Leben ist. Ja, DEIN'S und auch meines.
Vielleicht soll es uns allen zeigen, das wir es in der Hand haben, das wir versuchen müssen, es in der Hand zu haben und es nicht mehr die B.ist, die uns unter Kontrolle hat.
Deine Silvia konnte nicht wählen...leider. Mein Papa konnte nicht mehr wählen, er hat den Zeitpunkt leider vor Jahren verpasst. Aber Du, ich und ich hoffe alle anderen hier - wir können noch wählen.

Und ich, ich wähle das Leben. Mit allem was noch kommen mag. Mit allen SChmerzen und Verletzungen...DENN


...jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der und beschützt und der uns hilft zu leben...
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!



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