#16
Hallo Sissi,

ja, so könnte man es ausdrücken. Eine Krankheit ist es deshalb trotzdem, aber diese Krankheit ist in diesem Zusammenhang nicht sinnlos! Sie erfüllt für Dich bzw. für die Familie einen Zweck.

Wie die Weitergabe geschieht, ist eine sehr gute Frage! Ich kann hier mal aus dem Buch "Oh, meine Ahnen" zitieren, das von einer französischen Psychologieprofessorin geschrieben wurde.

"Man kann unterscheiden zwischen zwei Arten familiärer Weitergabe: bewusst - unbewusst, assimiliert - nicht assimiliert:

- Die intergenerationalen Weitergaben sind gedachte und ausgesprochene Übermittlungen zwischen Großeltern, Eltern und Kindern. Sie betreffen Familiengewohnheiten, Fertigkeiten, Weisen zu sein. Man ist Arzt, Lehrer, Bauer, Notar, Seemann, Armeeangehöriger von Vater zu Sohn, oder man ist "bei der Post", "bei der Bahn", man hat "einen grünen Daumen", ein "gutes Gehör", man ist "eine gute Köchin" oder ein "guter Esser", oder man entscheidet sich für das Gegenteil.
- Die transgenerationalen Weitergaben werden nicht ausgesprochen, sie sind Geheimnisse, ungesagte, verschwiegene, verheimlichte Dinge, die manchmal sogar zu denken verboten sind, undenkbar sind. Sie gehen von einer Generation zu nächsten, ohne dass sie bedacht oder "verdaut", assimiliert würden. und dann sieht man Traumata auftreten, Krankheiten, körperliche oder psychische Phänomene, die oft verschwinden, wenn man sie wieder "durcharbeitet", indem na über sie spricht, über sie weint, sie hinausschreit. Man sieht sogar schreckliche Albträume auftauchen bei manchen Enkelkindern von Deportierten, von Widerstandskämpfern, von Nazis, von auf See umgekommenen und von anderen Toten ohne Begräbnis und sogar bei Nachkommen von Überlebenden, die durch eine schlimme Erfahrung in der Vergangenheit, durch den Schock "des Luftzugs der Kanonenkugel", traumatisiert wurde.

#17
hallo ihr!
bei mit ist es auch anders.ich wäre froh,wenn meine mutti mich manchmal in ihre probleme einbeziehen würde.
aber leider stellt sie sich immer auf die seite meinses vaters und erzählt anderen leuten wie undankbar ihre kinder doch sind.mich macht es oft sehr runter.selbst wenn mein vater uns aufs übelste geschlagen hat,war sie auf seiner seite und zeigte kein zeichen von mitleid.oft gab sie ihm sogar gründe uns nieder zu machen.
irgendwie habe ich gelernt damit umzugehen und ich weiß,dass liegt an deren eigener erziehung.mein vater wurde auch oft geschlagen,aber dann müsste er doch wissen wie das ist,oder? meine mutter wurde nie geschlagen,warum tut sie es dann?mein vater hatte mir sogar mal verboten ihn papa zu nennen.ich habe also nur meine geschwister,die auch alle an dieser krankheit leiden!
gruß

#18
Ich habe zu dem Zweig der Familie Väterlicherseits, außer zu meiner Großmutter und meinem Stiefopa, bei denen ich aufgewachsen bin, keine verbindung und wünsche diese auch nicht. Sozusagen der dunkle Zweig der Familie, das einzige was ich weiß ist, daß sich in dieser Familie in den 2 Generationen (Großonkel, Onkel und noch ein Verwantschaftsgrad) 3 Selbstmorde ereignet hatten. Ich dachte eher, die Störung deren Auswirkungen ich zu spüren bekam liegt entweder bei den medikamenten die meine Mutter während der Schwangerschaft zu sich nahm oder eben das ich im Mutterleib schon mitbekam unerwünscht zu sein und dieser "Eindruck" sich in meiner Kindheit immer wieder wiederholte.
Es ist ja auch so, daß ich die Bulimie nach so unerdenklich langer eit losgeweorden bin, die Depressionen jedoch nach wie vor in mein Leben eingreifen. Es ist für mich unverständlich, ich habe meiner therapie nach 1,5 Jahren abgebrochen, da ich ja auch keinerlei Auskünfte über meine Familie oder Mutter einholen konnte. Ich dneke ich muß meine Vergangenheit mit all den offenen fragen abschließen nur es ist halt schwierig weil doch noch soviel davon in mein jetziges bzw, künftiges Leben eingreift.

familien

#19
liebe banshee,

3 selbstmorde in einem familienzweig sind schon sehr ungewöhnlich und nicht gang und gäbe in einer familie. sie KÖNNEN auswirkungen auf nachfolgende generationen habne, müssen jedoch nicht.

eine familienaufstellung funktioniert auch dann, wenn der klient keine ahnung über seine familie hat. meistens funktionieren sie dann sogar noch besser, weil er sich nciht vorher schon allerlei deutungen zurechtlegen konnte. sonst könnte ja ein waisenkind nie eine familienaufstellung machen.

es wäre jedoch vermessen, jetzt einen tipp abzugeben, was die ursache deiner depressionen sein könnte und welche rolle die selbstmorde deiner verwandtschaft dabei spielen. das würde ich mir nicht anmaßen, obwohl ich sehr viel erfahrung mit aufstellungen habe, weil ich sie ja selbst durchführe.

liebe grüße
schneewittchen

#20
vaterproblematik-und die bösen mütter sind wieder mal schuld!
vaterproblematik ja-und dabei hilft er mir seit jahren bei meiner bulimie -weil immer wenn`s zeit zum k* ist denk ich an ihn und dann kommts mir ganz von selber hoch-undankbare tochter aber auch

unter anderem sind
-väter die s*x**ll* m*ssb**ch* ursache für essstörungen
-väter die ihre frauen nicht ebenbürtig und respektlos behandeln ursache dafür dass frau sein für töchter nicht eben erstrebenswert ist(von wegen natürliche ordnung-wenns darum ging müssten frauen archaisch betrachtet vornangestellt werden doch leben wir in zeiten in denen rangordnung nicht mehr nötig sein sollte)
-väter die leistungsorientiert vergessen dass kinder auch dann geliebt und angenommer werden wollen auch wenn sie nicht zu alphajungen mutieren

will hier nicht nur väter in die verantwortung nehmen-

auch neben müttern kann man emotional erfrieren
auch mütter schauen weg wo sie handeln sollten
auch mütter geben ihr schlechtes selbstbild ungefiltert an töchter weiter...

aber eben nicht nur

und zu hellinger: konstantin wecker hat in einem gespräch zu mir gesagt ,nur wer sich nicht intelektuell sondern emotional voll und ganz in die situation eines kindes(z.b.m*ssb**ch*-lee)versetzen kann wird verstehen..., und dann kommt der hellinger mit seinen ,heilungssätzen,und ,für dich hab ich es gerne getan, und umarmung und alles und wenns mir dann nicht besser geht nix verstanden und selber schuld-so gesehen in einem seiner propagandavideos die zugegeben im ersten moment verblüffen und einleuchten doch hinterfragt und im erweiterten kontext betrachtet nicht standhalten-ganz abgesehen vom schaden den chrashtherapien anrichten können-in fachkreisen wird zunehmend abstand genommen -nicht von familienaufstellungen die durchaus ihre berechtigung haben,sinnvoll und spannend sein können aber eben von besagtem therapiepast der, obwohl diese theorie nicht selbst entwickelt ähnlich wie der strunz das laufen als einzig wahre heilslehre seine methode verkauft-als theologe hat er da schon seine erfahrungen...

das alles nicht bös gemeint nur so als denkanstoss -ist eben nicht immer alles so wie`s scheint
ich jedefalls bin der meinung dass spätestens ab so ca. 20 ich für mein handeln und denken selbst verantwortlich bin und ,meine mama hat mich nicht liebgehabt und mein papa hat.. , siehe oben- mir (und das gilt nur mir und soll kein anspruch an andere sein) eben nicht mehr als rechtfertigung zum k* reicht -und für das was ich an meinen beiden kindern verbocke hab ich nicht das gefühl respekt zu verdienen...
egal welches lebensskript ich geerbt und übernommen habe

gute gespräche und eine stabile therapeutische beziehung haben auch ihre erfolge und umarmen kann ich meinen therapeuten auch-aber eben dann wenn mir danach ist :wink:

liebe grüße

lee

#21
also ich weiß nicht... vermutlich hat so ziemlich jeder gröbere probleme mit seiner familie, ob er jetzt gestörtes essverhalten an den tag legt oder nicht! find derartiges als erklärung oder entschuldigung ungeeignet.

#22
hallo junia!

hast natürlich recht dass die mehrheit familiär nicht unbelastet bleibt aber durchaus nicht alle einen(großen) teil ihrer freizeit überm klo hängen(so ich dich richtig verstanden hab) doch der neurosen gibts viele... :wink:

entschuldigung solls auch keine sein-niemand von uns soll sich entschuldigen müssen-weder bei sich noch vor anderen(na ja vielleicht bei meinen kindern wenn ich wieder mal an ihre süßigkeiten gehe :? )
leben müssen wir damit und leiden daran auch und schließlich hat niemand das recht krankheiten einzuteilen in gute und schlechte

erklärungen such ich schon,denn wenn ich verstehe woher`s kommt fühl ich mich handlungsfähiger und hab die hoffnung zurückzugehen(mit therap. begleitung)zu den ursprüngen und meine symtome dort ,abzugeben,

schönheitsideal als ursache erscheint mir doch sehr klischeehaft und auch das wäre zu hinterfragen..


l.g. lee

Volltreffer

#23
Genau so ist es. Als Kind steht man zwischen Vater und Mutter. Man wird immer hin und her gerissen. Man soll sich für die Mutter entscheiden weil sie es verlangt. Den Vater soll man hassen ansonsten verdient man sich die Liebe der Mutter nicht. Also egal was man macht, das Kind zahlt drauf.
Entweder es verliert die Mutter oder den Vater.
Das Kind ist zerrissen und fühlt sich schuldig. Oder noch schlimmer, die Mutter beschuldigt das Kind, weil es die Mutter nicht ausreichend liebt.
Da beginnt der innere Konflikt. Das Kind sucht einen Ersatz.

Ich denke oft daran, ob nicht schon die orale Entwicklungsphase des Kleinkindes gestört war. Und deshalb die Störung wieder oral (durchs Fressen und K.) ausbricht.

Was denkst du?
Eine Hypnosebehandlung wäre da sehr interessant.

Seelchen

#24
hallo trond-eric!

also entschuldige mal...
ich bin wirklich empört über die thesen, die du hier in das forum setzt...

zum ersten...

es gibt für dir bulimie keine "klassische" Struktur...
die bulimie kann/muss nichts mit der familienSTRUKTUR zu tun haben,
genausowenig wie sie mit einem erlebnis aus der vergangenheit
zusammenhängen MUSS...

die bulimie ist genetische bedingte Suchtveranlagung...
(wenn jeder mal weiter zurückschaut gibt es in den vorherigen
Generationen bestimmt Süchtige Vorfahren)

Zudem war es ein Trend, dem viele Mädchen, einfach so
nachgeeifert haben, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu
sein, oder irgendeinen Grund dazu zu haben,
In manchen Klassen herrschen heute noch Wettkämpfe wer die schlankere
ist...

Das sind alles Möglichkeiten warum man Bulimie hat und jeder muss für
sich das Richtige zu finden, allerdings, um nochmals auf deine
these zurückzukommen,
die heilung der bulimie besteht nicht darin den zu finden, der schuld
an der misére hat...denn kotzen tun wir alle selbst...

zweitens...

war das ein scherz oder hast du da mit dem Büßen ernst gemeint?
gratuliere, du hast es geschafft dich selbst zu übertreffen...
es ist nicht nur quatsch, sondern absoluter schwachsinn von so
etwas wie Strafe zu reden...
alles was man im Leben erlebt macht einen Sinn...
auch wenn man es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht weiss...

ich bin wirklich mal gespannt was du noch so auf Lager hast!

i.

#25
Hallo Du,

was macht Dich eigentlich so aggressiv?

Ich muß Dir leider sagen, dass Du überhaupt nicht verstanden hast, was ich mit diesem Beitrag hier wollte.

Wenn Du so hier ankommst, werde ich mich nicht ernsthaft mit Dir unterhalten. Du reagierst ja fast schon so, als hätte ich Dich angegriffen.(und dann noch die rote Farbe!)

Ich habe übrigens nichts verallgemeinert, so wie Du behauptest. Lies Dir nochmal in Ruhe durch, was ich geschrieben habe, denk nochmal drüber nach und dann können wir vielleicht noch einen zweiten Anlauf starten.

Ansonsten lass es einfach! Das ist unqualifiziert!

Gruß,
trond-erik

#26
es ist mir klar, dass du dich angegriffen fühlst...
doch alles was ich an gefühl in den Text gelegt habe war die rote Farbe...
ich würde es mehr schockiert, als aggressiv, nennen...

ich bin mir sicher, dass ich das, was du da geschrieben hast, sehr wohl
verstanden habe...

Ich halte nur nicht sehr viel von dieser theorie!

Ich bin ein mensch, der in der gegenwart für die zukunft lebt und der
meinung, dass die Bulimie in keinster art, form oder weise mit
der Vergangenheit in Verbindung steht!

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!

Kann ich nur bestätigen...

#27
Hi,

Also das was du geschrieben hast stimmt vollkommen.
Ich kann bei mir zumindest auch einiges davon feststellen.
Bin zwar nicht richtig Bulimiekrank, hoffe ich zumindest, aber das ist ein anderes Thema...

Auf jeden Fall ist mein Vater Alkoholiker.
Und Meine Eltern streiten sich oft. Demnach wurde ich auch schon oft naja nicht richtig geschlagen aber schon ziemlich angegriffen von meinem Vater. Es war auch schoneinmal so, dass er nachts die Dienstsachen von meiner Mutter zerschnitten hat. NAchts die Musik so laut gedreht hat, dass die Nachbarn fast schon die Polizei gerufen haben und ich mein Bruder und meine Mutter im Hotel schlafen mussten. Und das ist auch alles nicht übertrieben. Und mein vater beschimpft mich voll oft als blöde Kuh Schlampe und und und! Aber ernst gemeint!

Mensch das fühlt sich richtig komisch an das hier nieder zu schreiben. Da ich noch NIEMANDEM auch nicht meiner aller aller aller besten Freundin mit der ich eigentlich mein Leben teile davon erzählt habe.

Also auf jeden Fall KOMPLIMENT! Denn ich finde es toll dass es auch theorien über Bulimie gibt, die nicht immer nur auf die Krankheit des "Süchtigen" deuten...also die Psychische sich zu dick fühlen und und und , sondern dass auch das Umfeld und die Familie daran Schuld sein kann.

Ciao, Schnüppchen

tja...

#28
zu trond-erik:

du hast vollkommen recht! eines musst du jedoch verstehen (eigene erfahrung): das medium forum bzw. schriftliche diskussionen können nie wirklich die eigene stimmung und meinung so vermitteln wie man das möchte. tatsache ist, dass das thema wohl zu kompliziert ist, als dass es hier in vollform verstanden werden könnte.

ich bin aufstellungsleiter, coach und trainer und kenne die problematik -und zwar auch aus der sicht der bulimikerIn, die ich vor ca. 6 jahren noch war. den beruf coach etc. habe ich erst lange nachher gewählt und es ist auch eher reiner zufall gewesen, dass ich wieder mit bulimikerInnen arbeite. Aber ich sehe meinen erfolg damit und wenn es InteressentInnen gibt, arbeite ich weiter.

zu den anderen:

jaja, es gibt ungefähr eine million ursachen für die bulimie und es gibt auch ungefähr eine million argumente für und gegen hellinger sowie für und gegen jegliche art der therapie.halt in den meisten fällen mit hellingerschen ansätzen.

was hellingersche ansätze betrifft so laufen sie völlig unbewusst ab und von schuld wird gar nicht geredet. solang IHR SELBST das wort schuld in zusammenhang mit eurer krankheit bringt, so lang habt ihr die ansätze nicht verstanden. das könnte durchaus daran liegen, dass sie zu kompliziert sind um hier schriftlich dargelegt zu werden.

liebe grüße
schneewittchen

änderung

#29
sorry, der satzteil "halt nach hellingerschen ansätzen" nach dem . des satzes, der nach therapie endet, sollte eigentlich gelöscht werden. aber ich hab zu schnell auf den senden knopf gedruckt.