und dann kommt die Einsamkeit...

#1
verdammt,

das hatte ich so nicht geplant! Heute war mein Sohn bei seinem Papa - gefährliche Tage, denn ich bin ganz allein und niemand hindert mich am (fr)essen. Aber ich habe mir ganz viel für den Tag vorgenommen: Ich war beim Fitness und beim Frisör, einkaufen (ein Geburtstagsgeschenk für meinen Sohn) und abends kam ein Freund zu mir. Ich habe auch normal mit meiner Familie gegessen. Mein Tag war ausgefüllt und das hat mich erstmal von FA verschont, doch dann kam die Dunkelheit. Die Stille. Die Einsamkeit. Ich wollte schlafen, doch der Gedanke hielt mich wach. ich muss essen! Alles, was ich finde, in mich hineinstopfen! Ich hasse mich für die Gedanken, die jeglichen Verstand in mir auslöschen, mich zu einer Besessenen machen. Ich denke dann, ich bin es nicht wert, die Verantwortung für so etwas wundervolles, unschuldiges, reines wie meinen Sohn zu tragen, wenn diese widerwärtigen Gedanken in mir sind, mich sogar ausfüllen, jegliches Gefühl in mir auslöschen. Und noch schlimmer, wenn ich sie in die Realität umsetze... Ich will das nicht, aber ich kann nicht anders.

Traurig, Eure Esmeralda

#2
hi esmeralda

erstmal Handschüttel für den gelungenen Anfangstag...ich schreibe mir oft auf, was ich alles machen will...meistens aber so viel, dass ich nciht alles schaffe. dann bin ich auch beschäftigt.
auch abends mache ich das noch oft so kleinigkeiten...

aber sag nicht, dass du deines Sohnes nicht wert bist. du bist seine Mutter, du sorgst dich um ihn, das zeigen doch deine Zeilen.
und du versuchst, das ist schon wichtig.
also lass diese Gedanken es nciht noch schlimmer machen
lg

#3
Hallo Quargel,

das ist wirklich super lieb von Dir, dass Du mich so aufmunterst. Es gibt mir Kraft, den Tag zu überstehen. Denn ich lebe nur von einem Tag zum nächsten, weiter kann ich gar nicht planen.

Das Problem ist, manchmal wünsche ich mir, mein Sohn wäre für eine Stunde oder so weg, damit ich essen kann. Ich hasse mich für den Gedanken, es ist so egoistisch. Wie kann ich sowas denken? Ich liebe ihn doch und ohne ihn ginge es mir noch viel schlechter.

Esmeralda

#4
hi esmeralda

schön, dass meine worte dich ein bisschen aufmuntern.

ich lebe auch für den nächsten tag. es kann ja sein, dass da ein FA vor der Tür steht das will ich gar nicht wissen.
jeder Tag der gut war, war gut:) dann bin ich froh und nehme mir den nächsten Tag vor...

ich verstehe, dass du manchmal Zeit zum essen hättest...aber dein Sohn hält dich ja ein bissl dann davon ab, was auch gut ist.
aber dieser geanke ändert nix dran, dass du ihn liebst...es ist die Sucht, die dich zu dem gedanken treibt.
unternimm viel mit ihm, das hilft dir sicher

lg

#5
Ja, ich liebe ihn über alles, aber davon hat er auch nichts, wenn ich nicht für ihn da bin. Du hast Recht, viel unternehmen hilft, am besten WEIT weg vom Kühlschrank um gar nicht in Versuchung geraten...

Gott sei Dank, heute war ein GUTER Tag :D

Jetzt kommen gleich noch 2 Freundinne vorbei und helfen hoffentlich dabei, dass er auch gut bleibt.

Das einzig Blöde war, dass meine Mutter festgestellt hat, dass ich ihre ganze Marmelade aufgefuttert habe, sie war ziemlich böse auf mich. Verdammt, ich hasse es, wie ein Kind behandelt zu werden, aber ich bin ja selber Schuld, wenn ich mich wie eins benehme. Sie hat dann nachgefragt, warum ich beim gemeinsamen Essen immer wie ein Spatz esse, aber ständig Sachen im Kühlschrank fehlen. Ich habe mich irgendwie rausgeredet. Ich habe Angst, dass sie merkt, wie essgestört ich wirklich bin, denn ich glaube, bis jetzt denkt sie nur, ich habe seltsame Essgewohnheiten.
Ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht...

LG Esmeralda

#6
hi esmeralda

das klingt ja nicht schlecht, ja sogar gut

schön, dass du dich ablenken konntest. auch gut, dass gleich freundinnen zu dir kommen...

was deine Mutter angeht...könntest du es ihr sagen? oder willst du es ihr sagen?
natürlich merkt sie, dass Lebensmittel fehlen...aber vielleicht fragt sie irgendwann mal nach...

ich wünsche dir noch viel erfolg für heute

#7
hallöchen auch von mir!
ich habe bis vor 2 tagen auch gedacht, meine mutter würde es nicht merken, dass ich den kühlschrank plunder....hach! falsch gedacht! die weiß sehr wohl was vor sich geht.....und glaube mir deine weiß es auch. wenn auch nur im hinterkopf, dann verdrängt sie es halt!
ich weiß seit gestern, dass es immer das beste ist die wahrheit zu sagen, aber es geht nicht immer.....aber irgendwann kommt alles raus! ich habe heute wieder abgestritten, dass ich kotze.....aber ich werde es morgen hoffentlich über mich bringen, und es zu "beichten".

du musst wissen, was das beste in dieser situation ist. ich kann dir nur sagen, dass es mir jetzt, wo meine mutter es "halb" weiß, besser geht!
schicke dir ganz viel kraft!
please-peace ;-)

#8
Hallo Quargel

Ich könnte das meiner Mutter nie sagen. Ich habe immer das Gefühl, dass ich ein einziges Problem/Sorgenkind für sie bin. Meine Schwester kriegt ihr Leben immer auf die Reihe, mit mir hat sie Ärger, seit ich 13 bin. Erst der falsche Freund, dann bin ich sitzen geblieben, jetzt habe ich ein uneheliches Kind... und Bulimie.
Ich glaube, sie weiß es schon. Mein Ex hat es ihr mal erzählt, als wir noch zusammen wohnten, danach habe ich ihn so lange unter Druck gesetzt, bis er ihr gesagt hat, es stimmt doch nicht. Aber vor vielleicht einem Jahr, als ich wieder zu Hause wohnte, hat sie gemerkt, dass ich mich ständig übergebe, aber ich hab natürlich alles abgestritten. Seitdem bin ich eben vorsichtiger geworden und vielleicht redet sie sich ein, dass da nichts schlimmes ist - so wie ich auch. Oder sie findet einfach, es ist meine Sache, so lange ich es geheim halte.
Aber ist das nicht ein Zeichen, dass das alles zu viel für sie ist und sie es gar nicht wissen will? Wenn sie es wissen wollen würde, würde sie doch nachfragen.
Und außerdem muss ich zugeben, dass ich Angst davor habe, von ihr kontrolliert zu werden, wenn ich es ihr sage. Ich habe so Angst, essen zu müssen und zuzunehmen! Und ich habe es satt, das schwarze Schaf zu sein.

Deine Esmeralda

Deine Esmeralda

#9
Hallo Please-Peace,

ich bewundere Dich aufrichtig, dass Du es Deiner Mutter gebeichtet hast. Ich bringe es einfach nicht übers Herz.

Ich habe so Angst, was dann passiert: Angst ihr weh zu tun, Angst, dass sie mich mit anderen Augen sieht, Angst, dass sie mich zum essen zwingt...

Viel Glück für Morgen, erzähl mal, wie es gelaufen ist!

Alles Liebe, Esmeralda

#10
Nun muss ich auch mal meinen Senf dazugeben...Ich denke schon, dass deine Mutter genau weiß was mit dir los ist.Ich glaube, dass sie es verdrängt und sich nicht traut, dich drauf anzusprechen, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll.So ein Gefühl habe ich bei meinen Eltern.Alle wissen es und keiner hat den "MUM" den Tatsachen ins Auge zu sehen!!!

#11
Hallo Mimip,

ja, das kann gut sein. Ich habe zwar eine eigene Wohnung (im Haus meiner Eltern), aber ich esse jeden Tag bei ihnen (oder eben auch nicht) und klar weiß sie, dass mein Essverhalten nicht normal ist.
Ich glaube, sie spricht mich nicht drauf an, weil sie weiß, dass ich es eh abstreite. Gestern hat sie ja schon so was angedeutet, dass sie sich wundert, wenn ständig Lebensmittel fehlen und dass sie die doch fest eingeplant hat und dann sind sie weg und ich habe gesagt, dass ich halt bei den Malzeiten nicht so Hunger habe, dafür zwischendurch mehr esse, jetzt aber erst immer frage, bevor ich was nehme. Naja... Ich werde ab jetzt wohl einfach aufpassen, dass ich immer selbst was da habe. Ich kann sie nicht fragen, ob ich dies oder jenes kriege, selbst, wenn es gar nicht so viel ist. Ich schäme mich fürs essen.
Das Schlimme ist, eigentlich bin ich heilfroh, dass sie sich nicht einmischt...

LG Esmeralda