
wie der Titel schon verrät, weiß ich aktuell einfach nicht weiter bezüglich meiner Therapie.
Seit circa vier Jahren habe ich nun Bulimie mit anorektischen Phasen. Letztes Jahr habe ich den großen Schritt gewagt und eine ambulante Therapie begonnen, worauf dann Ende des Jahres ein Klinikaufenthalt stattfand. Ob es mir nun trotz Therapie besser geht? Ja und Nein. Ja, weil mein Gewicht immer mehr in Richtung NG geht, Essen nicht mehr so restriktiv ist, ich viel mehr am Leben teilhaben kann sowie so einiges über mich selbst lernen durfte. Und zugleich ist eben auch nicht alles rosarot, da ich fast täglich bulimische Episoden und Probleme mit SVV habe. Ich hatte gehofft, dass durch die Gewichtszunahme die Bulimie weg geht, wobei sich diese eher nur noch verschlimmert hat. :/
In meiner Therapie (Verhaltenstherapie) geht es viel um Stressvermeidung, Anspannung, Grenzen setzen etc. Die Essensthematik wird nie wirklich besprochen, gefühlt fast schon ignoriert. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass es meiner Therapeutin egal ist, ob ich mich der ES oder anderen destruktiven Verhaltensweisen hingebe. Skills, Essenspläne, Umgang mit Essen, Essen oder Nichtessen, Gewicht und Selbstwert spielen nie eine Rolle. Es gibt auch keine Therapievereinbarungen oder ähnliches, an die ich mich halten sollte.
Ist es "normal", dass so was nie in der Therapie angesprochen wird? V.a. auch in der Verhaltenstherapie? Als Randnotiz: Die ES war der Grund für mich, dass ich mir professionelle Hilfe geholt habe.
Mittlerweile bin ich einfach echt verzweifelt und weiß nicht wirklich weiter. Egal was ich selbst für mich ausprobiere wie intuitives Essen, Pausen machen, geregelte Mahlzeitenstruktur mit Zwischenmahlzeiten, "urge surfing", keine Kalorien zählen, nicht wiegen, ... Letztlich ende ich jeden Tag so, wie ich mir gewünscht habe, dass der nächste Tag eben mal nicht! abläuft. Die Hoffnung auf Besserung ist da, schließlich will ich nicht später auf mein Leben zurückschauen, was so abläuft wie jetzt.
Ich habe auch einfach Angst, diese Themen in der Therapie anzusprechen. Weil was ist, wenn ich z.B. keine destruktiven Verhaltensweisen durchführen "darf", aber gleichzeitig halt auch keine Alternativen vermittelt bekomme?
Wie wird denn bei euch die Essensthematik in der Therapie thematisiert?
Ich hoffe, es sind nicht zu viele Fragen.
Ich danke euch schon mal sehr!
Liebe Grüße
Herbstblatt