Hallo Ihr Lieben

Bin neu hier im Forum und freue mich offen endlich über diese Sucht sprechen zu können und mich verstanden zu fühlen.
Ich bin 43 Jahre alt und weiss gar nicht recht wie das begonnen hat? Im Teeniealter ca. 14 Jahren mit Diäten, Kontrolle was ich esse bis irgendwann mal das erste Spucken kam. Wie um Himmelswillen ich das geschafft habe, keine Ahnung:-( Bestimmt ist es aber das dünn sein wollen, perfekt sein wollen. Ich habe auch ab und zu freie Jahre und es ging mir recht gut. Denke wie bei vielen von uns kommt es bei schwierigen Situationen wieder recht hoch und das erlebe ich leider wieder im Moment (Jobsuche, bin alleine, Familiensorgen, Depressionen gesellen sich dazu etc etc.)
Das geht wieder seit über einem Jahr so.

Was sich jetzt ändert ist, dass ich nicht mehr K...will !!! Und auch gestern habe ich mich vollgefressen aus Frust, Ängste (weil ich nur da mich sein kann, wohlig, relaxed, nicht verkrampft, nicht perfekt sein müssen, mir etwas gönne). Ich stand dann vor der Schüssel und sagte NEIN, will ich nicht mehr. Die angefressene Kilos gehen wieder weg, stresse mich nicht mehr, hab es satt. Das passierte mir jetzt die letzten 3-4 Mal.

Ich bin übrigens in Therapie aber habe nicht grosse tools wie es handhaben. Wir heilen meine eigene Geschichte und denke das kommt von Daheim und wie ich zu sein hatte. Und wie ich sein wolle, angenommen in der Gesellschaft und vielleicht auch gesehen werden - da man mich nicht sah, nicht wahrnahm.

Wer von Euch ist auf dem Weg und hat mir gute Tipps wie ich das mit der Ernährung handhaben soll? Wenn ich keine Kalorien mehr zähle fühle ich mich verloren. Habe durch das nicht mehr K...bestimmt *kg mehr ! Die will ich natürlich runter bringen und mich wieder schön und wohl fühlen. Aber ich muss nicht mehr perfekt sein. Von dem habe ich es satt, von diesem Stress. Auch gehe ich nicht mehr ins Gym - weil ich mich schäme so auszusehen Ich weiss, klingt doof, aber wenn 3-*kg oder so runter sind fühl ich mich etwas wohler. Wenn ich jetzt gehen würde (ins Fitness) überkommt mich eine so grosse Trauer und Frust dass ich bestimmt nen Fressanfall hätte. Das vermeide ich jetzt mal. Ich fühl mich nämlich wie ein Walross

Ich möchte und wünsche mir normal sein zu dürfen. Zu geniessen und Freude haben wie ein ganz normaler Mensch. Und nicht immer achten was ich esse. Hat jemand schon versucht normal zu essen und gesund? In die Richtung möchte ich hin. Auch mir was Süsses gönnen aber doch mehrheitlich gesund essen und nicht so Sche... und alles reindrücken.

DANKE !!!!!!!!

Liebe Sonja,

habe grade deine Geschichte gelesen und möchte Dir gern antworten.
Auch ich bin über 40 Jahre alt und habe meine Krankheit jetzt etwas mehr als 20 Jahre.
Angefangen mit 18 Jahren, Steigerung und schlimmste Zeit mit 20 Jahren, bis zu * mal
am Tag Fressanfälle und Übergeben, oft stundenlang!!
Ein paar Jahre war Ruhe, es ging mir gut, ich war stabil.
Seit ca 2 Jahren ist Sie wieder da. Eigentlich nur wenn mein Mann weg ist.
Ich kann nicht alleine sein , ich hasse das !
Als Trost??! verschlinge ich dann alles mögliche was ich in die Finger bekomme
und aus Frust und Ärger kommt dann ,das übergeben. So war es bis jetzt.

Mein Umfeld hat keine Ahnung, ich sehe ganz gut aus , bin aber eher moppelig , so das
ich eh etwas dicke Wangen habe.
Und sonst esse ich ganz normal, eben nur wenn mein Mann weg ist und das kommt
ca einmal die Woche vor.
Manchmal schaffe ich das gegessene drin zu behalten, ähnliche Gedanken wie bei Dir.
Doch meistens ärgere ich mich über meine Masslosigkeit und erbreche wieder.
Habe jetzt wieder mit Sport angefangen und merke es tut mir gut.

Liebe Sonja , sei stolz das Du nicht mehr erbrichst.
Denke das ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung und geh zum Sport,
lass Dich nicht aufhalten, denn Du machst ja was dagegen und das werden auch
alle anderen sehen.

Sei lieb gegrüsst und bleib stark.

Guten Morgen liebe Göttin

Welch schöner Name

Naja, irgendwie war das Halleluja zu laut denn gestern hatte ich wieder nen FA mit ***. Warum? Weil ich einfach gestresst bin, nicht weiter weiss momentan und mir alles zuviel ist (Jobsuche, leichte Depression etc.) So leicht ist es nicht. Was mich stört, ist dass meine Therapeutin immer sagt " du bist nicht nett zu dir" und "das ist das Innere Kind das nach Aufmerksamkeit schreit" und das nervt. Denn keine Ahnung was es heisst "nett" zu sein? Wenn man es einfach locker haben will und das Essen dann hilft. Also ich denke, dass das Essen mir wie die Erlaubnis gibt zu sein wer ich bin, frei sein, locker sein, nicht angestrengt sein und vor allem keine Verbote. Von was das jetzt kommt? Perfekt sein zu müssen?

Ich hatte auch eine Beziehung bei der wenn ich alleine war (er war vielfach abends im Studio) ich meine easy FA haben konnte und feiern konnte. Doof Kann es sein, dass man nicht ganz sicher selber ist? Oder noch unterschwellige Verbote da sind (du musst ***). Das erzeugt ja Spannung.
Und dein nicht alleine sein vlt gibt das Essen dir diese Geborgenheit und Wärme?

Ich gehe nicht mehr in das ehemalige Studio - nicht jetzt dass ich zugenommen habe. Schäme mich wahnsinnig. Und ich wurde auch schon angesprochen "was ist mit dir geschehen, früher warst du top (Aussehen ). Das macht mich nur noch mehr fertig wenn ich dort hingehen würde. Fühle mich dann beobachtet und unter Druck. Die trainiert und sieht immer noch gleich verschissen aus. Eigentlich ist das nicht nett - merke es gerade jetzt als ich das schreibe. Ich mag mich ja wirklich nicht so. Warum? Ich habe das Gefühl, dass wenn ich nicht perfekt bin ich nicht gemocht werde. So ein ***..

Ich denke es ist eine emotionale Sache und das Essen kompensiert. Was war in deiner stabilen Zeit? Weil ich hatte das auch so erlebt. Ich bin jetzt nicht stabil. Job fehlt, mit der Familie habe ich abgebrochen und bin alleine. Zudem verstehen dich Freunde weniger und ich habe mich von allen entfernt. Ist bestimmt auch, weil ich mich so down fühle. Ich habe heute begonnen mit leichten Antidepressiva weil es nicht mehr ging alleine. Ich habe mich immer dagegen gesträubt. Bin ja sonst schwach und das darf ich nicht nicht sein. Schäme mich auch für das. Irgendwie ein beschxx Teufelskreis. Will da echt raus.

Eigentlich weiss ich ja was gesundes Essen ist doch wie ernährt man sich "normal" und wie kriege ich diese doofen *kg plus weg? Es dreht sich schon viel um das doofe Essen und letztendlich um das Gefühl dass es einem gibt. Nicht?

Hey Sonja,

Meine Antwort zu deiner Frage: Wie die Ernährung handhaben?
Es geht darum, wieder auf den eigenen Körper zu hören. Er gibt dir alle Signale: wann essen, wie viel, was. Der Körper sorgt für sich selbst und gibt dir eine Richtlinie. Ganz konkret: Essen, wenn du Hunger hast. Aufhören, wenn du satt bist. Das essen, worauf du Appetit hast. Das kann auch Schokolade sein. Es passiert aber auch von ganz alleine, dass der Körper Appetit auf Gemüse oder Nudeln oder Reis oder Salat oder sonst was hat. Es braucht Zeit und Geduld, das wieder zu erlernen und genügend darauf zu hören, aber dann wirst du dich auch ohne kalorienzählen nicht mehr verloren fühlen was das betrifft. Auch hat der Körper einen eigenen Set-Point, das Körpereigene Wohlfühlgewicht; dorthin pendelt der Körper sich immer wieder von alleine, wenn man nicht mehr rummanipuliert.
Dabei ist natürlich zu Beachten, dass man das Essen aus emotionalen Gründen in den Griff bekommt - dir andere Wege suchen, mit den Gefühlen umzugehen.

Alles Gute dir!

Hi Fledermaus99

Ja so ist es, wahre Worte die du da aussprichst. Mein Prozess geht wohl weiter, danke dir für deine liebe Antwort !

Alles Liebe dir auch
Sonja

Liebe Sonja,

wie gut ich Dich verstehe.

Auch ich habe in den letzten Jahren zugenommen. War zwar noch nie richtig dünn,
aber jetzt ist doch einiges mehr drauf. Und das frustriert natürlich. Zumal mein Mann
im öffentlichen Geschehen ist und wir ab und zu gemeinsam dann repräsentieren müssen.
Ich weiss auch, das ich meinem Mann früher besser gefallen hat und das macht mich traurig
und setzt mich dadurch noch mehr unter Druck.

Ich war stabil, weil es mir sehr gut ging, ich zufrieden war in, mit, meinem Leben,
der Job,meine Beziehung, dann vor gut zwei Jahren starb relativ unerwartet meine Mutter
und das stellte mein Leben wieder total auf den Kopf. Ich vermisse Sie wahnsinnig, auch wenn
wir nicht immer ein einfaches Verhältnis hatten.

Habe dann wieder (auch ich hatte einige Therapien) mit Sitzungen angefangen, bekam Antidepressiva,
von denen ich erst recht zunahm, und das Unheil nahm seinen Lauf.
Seit letztem Jahr Oktober mit den Tabletten aufgehört, habe zwischendrin noch leichte Ängste aber
kann damit umgehen. Mit meinem Job läuft es so la la und ich bin dabei mir was neues zu suchen,
ganz einfach, weil das Leben doch viel zu kurz ist als sich immer so frustrieren zu lassen.

Übrigens glaube ich nicht das Du nicht weisst wie man sich gesund ernährt, es ist doch wahrscheinlicher
das es Dir ähnlich geht wie mir, einfach davon weg zu kommen, den Teufelskreis zu durchbrechen und endlich normal?!
zu leben.
Ich habe mal gelesen und bin davon überzeugt , das die meisten Menschen mit Essstörung , sowieso ein verzehrtes Bild von
sich haben und Du sicher viel hübscher bist als Du im Moment sehen kannst, siehst.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und lass Dich von diesem Rückschlag nicht ärgern oder verzweifeln.
Hatte auch grade einen Fressanfall aber nicht ... Weil ich einfach nicht mehr ... mag.

Alles Liebe Goettin

Aloha liebe Göttin

Ja, so erging es mir wohl auch - wegen Lebenskrisen oder gewisse Traumata die ich erlebt habe. Das Essen gab mir wohl Schutz, nährte mich und tut es ja auch jetzt.
Ich habe Gestern wieder die Dosis der Antidepressiva erhöht, nehme nicht viel aber es geht echt nicht ohne. War die letzte Zeit einfach am Boden, total verwirrt und es war nur alles dunkel, heulte für alles und mega ultraaaa sensibel. Jesses mein Umfeld muss ja denken
Ich hatte Gestern nochmals einen FA wobei ich mir zuschaute. Und eine Stimme sagte, das ist der innere Teil in dir der einfach Angst hat. Wäre jetzt jemand hier der dir mit lieben Worten zusichert, dass es gut kommt, Hilfe leistet...ich würde mich besser fühlen. Ich bräuchte dieses Ventil nicht. Mit der Erhöhung der Antidepressiva fühle ich mich gerade etwas ruhiger und hoffe, dass ich das Essen nicht für FA mehr m*ssb**ch*. Und ja, ich bin nicht glücklich wohl mit meinem Leben.

Früher war ich top fit aber auch ein super Körper half nicht "gemocht" zu werden im Aussen Ich habe auch Angehörige verloren und danach kam bei mir was und ich denke das hat mein Leben seit 6 Jahren total up-down gebracht. Doch es muss für alles eine Lösung geben, das sage ich mir immer. Auch wieder happy mit dir selber sein, deinem Körper und sich darin auch wohl fühlen. Ja, ich weiss was gute Ernährung ist oder gesunde Ernährung - ich esse einfach zuviel und durch diese Verbote (Zucker) entstehen erst recht FA. Weil mein Inneres sträubt sich noch mehr unterdrückt zu werden. Scheibe hey !

Und wenn man diese Verluste mit Liebe annimmt und diese lieben Seelen jeden Tag mit sich trägt? Sie geben auch Zeichen - das erlebe ich auch. Meine beste Freundin starb an Krebs und ich lebte als Teenie ein Jahr in Spanien. Diese spanische Mutter spüre ich auch immer präsent (auch kurz darauf verstorben). Und ausserdem glaube ich nicht, dass wir alleine sind. Auch wir alle haben Schutzengel und sie helfen gerne. Nur, die Schritte müssen wir tun. Mit meiner Mutter habe ich ein sehr schwieriges Unterfangen und ich habe zur Familie auch den Kontakt abgebrochen. Da musste ich immer die starke sein und denke das bringt mich auch in FA. Ich musste ständig perfekt sein und konnte mich eigentlich gar nicht leben. Gefühle wurden nicht gelebt. Das mit der Öffentlichkeit kann ich gut verstehen wobei die Leute sehen das nicht so arg wie wir (haha sagt genau die Richtige). Ich kenne die PA von der Züricher Stadträtin und sie war früher auch etwas molliger. Aber so ne tolle Frau, so ne super Ausstrahlung - die kam und kommt überral super an ! Es ist unsere Ausstrahlung und unser Licht das berührt. Und curvy ist auch schön. So dünn wie ich früher war muss ich nicht sein. Aber diese *kg plus stören. Keine Ahnung ob es auch die Antidrepressiva waren? Hab zuviel gefüttert dazu, kann es nicht eruieren was es war.

Weisst du was ich gesehen habe? Du bist ja aus der CH lol Magsch mal Pm oder tel ?? Hast du Lust und Musse dich auszutauschen? Wenn nicht ist auch ok !!

Wünsche DIR einen herrlichen Tag und sei umarmt
Sonja

...und was ich noch bemerkt habe, ich hatte seit Kind dieses Gefühl von "allein sein" "nicht dazugehörig" !! Und das Essen tröstet mich. Auch meine Mutter war nicht da, nicht präsent emotional, sie war selber und ist mit ihrem Leid so beschäftigt, dass sie mich nie "sah". Das merke ich auch, dass das Resonanz macht, dieses alleine sein. Dieses Gefühl habe ich gerade auch sehr stark. Hm, ist echt unschön zumal ich ja auch Therapien gemacht habe und in einer Gesprächstherapie bin. Da heisst es immer, du sollst dir das alleine geben. Die Liebe, die Freude etc. doch teilen tun wir doch alle nicht? Kam jetzt so der Gedanke, dass ich ja auch als Kind immer an Einsamkeit gelitten habe. Pah, wird ja immer besser Aber sich voll fressen ist auch keine Variante. Wenn ich mich dann körperlich auch nicht mehr wohlfühle und mich von der Aussenwelt distanziere, dann tu ich dieses Gefühl ja nur noch mehr nähren. Ist schön, dass man sich hier austauschen kann, denke das brauchen wir alle. DANKE.

Liebe Sonja ,

kann auch erst schreiben wenn ich alleine bin
Sonst würde es auffallen.
Sorry!!!,
Sicher können wir uns mal austauschen ,obwohl ich
schon auch gewisse Ängste habe, im Internet ist man
ja schön anonym, aber manchmal muss man auch was
riskieren? Vielleicht erst mal so oder private Mails bis wir
uns besser kennen. Jedenfalls bist Du mir sehr sympathisch,
was man nach so kurzer Zeit sagen kann, und Deine Geschichte
kommt mir doch recht vertraut vor.

Von Herzen alles Liebe,
Goettin

Hallo liebe Göttin

Jaaaaaaaa dachte ich heute auch !!! Schreiben wir doch mal vorerst klar doch

Ich habe viel nachgedacht über meine Geschichte und eindeutig ist es der Schutz/Liebe die mir immer fehltn/fehlt. Mütterliche Geborgenheit kenn ich nicht. UND ich erinnere mich sie gab uns immer Essen als Zeichen ihrer Liebe. Super Es ist ein Bewusstseinsprozess um unser Inneres zu heilen. Ich glaube daran, dass es machbar ist. Rückschritte gibts bestimmt aber das Erkennen und Annehmen hilft. Und ich schau mir auch Bilder von mir als Kind an und ich will dieses Kind nicht auch noch alleine lassen und so leiden lassen. Ich bin nicht hier um Opfer zu sein. Ich werde weiter meinen Prozess gehen

Viel Liebe dir und alle die sich durch dieses Leid befreien wollen. Lasst uns gegenseitig unterstützen xo xo xo