Flossacura hat geschrieben:
Ich suche Menschen die genauso wie ich da raus wollen, weil dieses Verhalten sie einschränkt, und quält. Tricks= Verhalten wie man etwas mehr Kontrolle darüber bekommt. Ideen wie man aus diesen Strudel von allein rausspringen kann.
LG
Tricks/ Verhalten wie man etwas mehr Kontrolle darüber bekommt....
eins Vorweg: es tut mir Leid das du bisher keine guten Erfahrungen mit Therapeuten gemacht hast... das heißt aber nicht das es nicht doch welche geben würde die dir helfenend zu Seite stehen könnten. Weil du fühlst dich ja alleine damit, oder? Du musst es nicht alleine schaffen.. Es alleine zu schaffen ist sehr schwierig, vor allem wen man schon eine Weile in diesem Dilemma gefangen ist und sich Verhaltensmuster in uns eingeprägt haben. Könntest du dir Vorstellen nicht doch nach einem geeigneten Therapeuten bzw Therapeutin zu schauen.. Oft passt die Chemie erst am zweiten oder dritten Anlauf , aber wenn du den/die richtige gefunden hast, wirst du wahrscheinlich froh darüber sein es gewagt zu haben jemand neuen zu probieren... hast ja nichts zu verlieren....
trotz dem ein paar Sachen dir mir öfters helfen: also es ist so das dass nicht immer hilft: ich mache das immer so: ich stelle mir das alles als so eine Art Trickkiste vor: und dann schaue ich mal was heute passen oder helfen könnte...
1. Selbstkritisch fragen: Ist es Hunger, Appetit oder Heißhunger? was hat Ihn ausgelöst.... Hunger: etwas essen und vorher schon festlegen was ich essen möchte bzw auch gleich was ich hinterher mache.. damit da nicht eine "leere Zeit" entsteht in der ich in etwa die Süßigkeitenlade plündere....
Heißhunger: was fühle ich? Ärgere ich mich... habe ich Gefühle an diesem Tag runtergeschluckt bzw. runterschlucken müssen.... schaffst du es zu hinterfragen was die Essattake auszulösen droht bist du schon ein gutes Stück weiter... versuche deine Gedanken zu beobachten... schon vorher das bedarf an etwas Übung und Geduld. Funktioniert nicht von heute auf morgen.. schafft du dieses versuche Muster zu durchbrechen: und auch das ist ein Weg den du nur Stück für Stück gehen kannst: Ich meine damit: ich habe damit angefangen zuerst die Essattaken " Kleiner" zu machen- also weniger Lebensmittel gegessen... dann die Anfälle pro Tag mindern und so weiter...
Ist individuell je nach dem wo du halt gerade stehst
Wenns irgendwie geht: Ablenkung : Spazieren gehen.. Hörbuch hören.. ( beruhigt mich). Handarbeiten( damit die Gedanken etwas anderes zu tun haben) mit jemanden telefonieren... im "Akkutfall" oder versuchen zu schlafen.
Was ich dir noch ans Herz legen möchte: Das sind alles Ablenkungsstrategien... und wie der Name schon sagt: Sie lenken ab: .. Sie werden nicht den Grund der Esstörung auslöschen bzw. aufarbeiten... und das ist meiner Meinung das wichtigste: Den Hintergrund aufarbeiten.., sonst kommt die Essstörung schneller und härter zurück als man denkt..
ich musste das leider die letzen 10 Jahre mehrmals schmerzilich feststellen und bei jedem " Rückfall" wie auch immer der sich gezeigt hat war es schlimmer....
ein kleines bildliches Beispiel dazu: Stell dir einen großen Teppich vor: immer wenn die Esstörung oder so kommt kann man den Teppich heben, alles darunterkehren, niederstampfen... Teppich wieder drüber.. weitergehts.... das geht aber nur so lange bist der Hügel unter dem Teppich so groß ist das du jedes mal wenn du dort vorbeikommst drübersteigen musst... und irgendwann ist der Hügel so groß das du auch nicht mehr drübersteigen kannst... dann stehst du davor und überlegst: so was mache ich jetzt???..... drüber geht nicht, an der Seite vorbei auch nicht.. und dann..??..
Ich wünsche dir das du den Mut aufbringst dir Hilfe zu suchen und auch anzunehmen...
weil stehst du vor dem Hügel und kannst nicht mehr vorbei.... dieses Gefühl möchte ich dir ersparen...
GLG
Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie erfahren ob du es geschafft hättest
