Hallo ihr Lieben.
Ich bin neu hier im Forum und würde mich deswegen gerne vorstellen,damit ihr wisst,wer hier den Weg ins Forum gefunden hat...Ich heiße Tami,bin 20 Jahre jung,komme aus einer beschaulichen Kleinstadt und habe gerade die Prüfungen für mein Fachabitur abgeschlossen.
An sich klingt das erstmal nach einem Bilderbuchleben,ich weiß...Leider begleitet mich die Essstörung nun schon seit einigen Jahren und wirft einen Schatten über das Ganze.Angefangen hat es bei mir schon relativ früh.Ich bin chronisch krank,musste daher immer viel zeit im Krankenhaus verbringen und viele unangenehme Untersuchungen und Ops über mich ergehen lassen und obwohl meine Eltern immer hinter mir gestanden haben und nach wie vor stehen,hab ich im frühen Teenageralter eher unbewusst damit begonnen,die Dinge,die ich nicht wirklich in meinem Kopf einzuordnen und zu verarbeiten wusste zu kompensieren und Gefühle,die dadurch gezwungenermaßen aufkommen zu unterdrücken,indem ich fast nichts mehr gegessen habe...Permanent war ich auf Diät quasi...
Ich habe so auch einiges verloren gehabt an Gewicht,jedoch hat es mir sowieso nie gereicht.Irgendwann kam dann der Heißhunger...wie bei jedem normalen Menschen,wenn man fast nichts mehr isst...Da ich mich nach dem Essen jedoch plötzlich ohne,dass ich wusste warum auf einmal so schlecht gefühlt habe,hab ich damit angefangen,Maßnahmen zu ergreifen,ihr wisst schon...
Das hat sich mit der zeit zu einer regelrechten Sucht entwickelt,immer und ständig dieser Kreislauf...Es war eine Methode von mir,um mit Druck umzugehen..
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen,es ist schon besser geworden,definitiv,jedoch verbinde ich immer noch Gedanken mit dem Essen und es bestimmt im Grunde meinen Tag in vielerlei Hinsichten.
Ich habe in der Vergangenheit bereits dieses Forum hier entdeckt,jedoch irgendwie nicht den A**** in der Hose gehabt zu sagen okay...meld dich mal hier an.
Das liegt dran,dass es mir einfach peinlich war lange Zeit...aber ich hoffe,dass es hier Menschen gibt,die vielleicht genau solche Gefühle und Gedanken im bezug auf Essen haben und verstehen,wie es ist.

Ich freue mich drauf,mich hier umzusehen und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu finden.
Ganz liebe Grüße an euch alle
Tami

Hey Tami,

willkommen in Forum, schön, dass du dich angemeldet hast.

Ich kann dich nur zu gut verstehen mit der Dauerdiät..war bei mir ein ewiger Teufelskreis-habe ich normal gegessen und keine FAs gehabt, hab ich immer abgenommen und da kam automatisch die Frage "oha, wieviel würdest du wohl abnehmen, wenn du dich jetzt echt anstrengen würdest?", also wieder gehungert..und wieder FA
Peinlich sein muss dir hier gar nichts, wir schlagen uns alle mit denselben Problemen rum

Darf ich fragen, woran du chronisch erkrankt bist? Und ob du mal eine Therapie in Erwägung gezogen hast?

Ich persönlich dachte lange Zeit, ich verdiene und brauche keine Therapie, weil ich einfach nur verfressen sei-aber so langsam kommt mir die Erkenntnis, dass niemand einfach so anfängt, zu hungern, zu erbrechen, kurzum sich selbst zu bestrafen und zu schädigen.

Liebe Grüße
bright

Hallo bright.

Die chronische Erkrankung,die ich habe hat was mit dem Gehirnwasserkreislauf im Kopf zutun,der bei mir aufgrund einer Hirnblutung infolge einer Frühgeburt gestört ist.Deswegen bin ich auf ein Ventilsystem im Kopf angewiesen,das das ableiten,des Hirnwassers übernimmt...Soviel dazu,es ist kompliziert...-.-

Gesprächstherapien habe ich einige gemacht,aber immer wieder festgestellt,dass ich nicht damit zurechtgekommen bin.Es hilft mir einfach nicht..
Mehr hilft es mir tatsächlich,den Austausch zu suchen und mit Leuten drüber zu sprechen,die ähnliches oder gleiches erlebt haben...und deswegen wissen und verstehen,wovon ich da rede,weißt du.
Ich habe das Gröbste sag ich mal ja auch schon soweit überwunden,nur leider ist das Essen dennoch ein zentrales Thema in meinem Alltag und da ist der Kontakt zu Menschen,die über die Gedankengänge in dem Bezug gut Bescheid wissen und das Ganze nachvollziehen können meiner Meinung nach echt wichtig..
Also alles in allem...Therapie...nee.Da kann ich nichts mit tun...es hilft mir nicht.

Ja, das klingt tatsächlich etwas kompliziert-zumindest für mich als Laien

Schade, dass du so schlechte Erfahrungen mit Therapie gemacht hast. Auch wenn ich aus deinem Posting herauslese, dass eine erneute Therapie für dich nicht in Frage kommt, möchte ich trotzdem fragen:

Kann es eventuell an (für dich) unpassenden Therapeuten gelegen haben?
Denn es gibt ja welche, die sich auf das Thema Essstörungen spezialisiert haben. Immer wieder habe ich auch von welchen gelesen, die de facto selbst eine Essstörung hinter sich haben. Wie gut oder schlecht das jetzt für einen Therapeuten ist, sei mal dahin gestellt, aber wenn es genau das ist, was du braucht..?

Kann es an der Therapieform gelegen haben? da gibt es ja auch verschiedene..kognitive Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, etc.

Könnte dir eventuell ein Klinikaufenthalt helfen? Denn da bist du permanent von Menschen umgeben, die dasselbe Problem haben wie du.

Hey
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht,jedoch hab ich es zumindest geschafft,dass eine "Ursachenbekämpfung" zustande kam,sprich ich habe es geschafft,über Erlebnisse zu reden und sie mir ins Gedächtnis zu rufen...von denen ich jahrelang kein einziges Wort gesagt habe oder nur hören wollte..
Ich hab teilweise Sachen so tief verdrängt gehabt,dass ich echt nicht mehr wusste,was da war...Mittlerweile ist alles wieder präsent und ich kann sogar normal drüber reden...
Das ist ein großer Schritt gewesen,der die Probleme mit dem Essen auch besser werden ließ...deutlich besser.
Heute ist kein Vergleich zu früher...
Klinikaufenthalt seh ich echt nicht für nötig...Ich hab mir einfach nur überlegt,dass ein Austausch so wie hier gut wäre,weil man wie ich schon gesgat hab,ja mit Leuten die nicht betroffen sind über bestimmte...ich sag mal Eigenarten nicht reden kann,ohne,dass sie einen für verrückt erklären...
Naja und ihr versteht das hier ja,weil ihr sowas alles kennt.