Hallo!
Also ich kann deine Angst vor einer Zunahme sehr gut verstehen und möchte dir nur einen Gedanken mitgeben, der mir etwas geholfen hat.
Ich rutschte sehr tief in die Bulimie, sodass ich in der Zeit mit Fressanfällen und Ebrechen sogar "glücklicherweise" Gewicht zunahm. Die Mengen die ich aß waren einfach schon so groß, dass ich sie nicht gänzlich loswerden konnte.
Ich hatte also anfangs einen Ansporn aufzuhören. Natürlich habe ich da auch weniger gegessen, aus Angst es nicht auszuhalten und dann in einen Fressanfall zu rutschen und wieder tief zurück in die Krankheit. Ich habe in der Zeit abgenommen...
Doch irgendwann merkst du, dass es einfach so nicht geht. Es ist zu wenig und das macht sich bemerkbar und du wirst keine Lust mehr haben dich so zu bestrafen und einzuschränken.
Ich habe dann mich immer mehr "getraut" meinen gesunden Essensplan zu verlassen und gemerkt - Hey, da passiert nichts schlimmes. Auch ein Muffin ist mal drinnen, einbisschen Butter macht nicht von einem Tag auf den anderen Fett, es darf auch Zucker am Speiseplan stehen und man darf Dinge ausprobieren und nicht jeden Tag das selbe essen.
Mein Urlaub öffnete mir da sehr die Augen. Da konnte ich meinem Plan nicht folgen und was ist passiert? Richtig, nichts. Ich habe weder zu- noch abgenommen. Mein Stoffwechsel war wieder stabil und ist es.
Wenn du jetzt stark untergewichtig bist dann wird dein Körper natürlich auch versuchen (sinnvollerweise) ein paar Reserven anzulegen

Aber keine Angst. Du wirst es auch fühlen, dass du wieder lebendig bist, Lust auf das Leben und dich nicht in deinem Kreis drehst den ganzen Tag. Es werden andere Dinge wichtig.
Und ich bin heute auch im unteren, gesunden Gewichtsbereich, ABER ich esse worauf ich Lust habe und da meine ich normale Portione und von allem was mir schmeckt.
Wenn ich "schlechte" Tage habe achte ich mehr darauf etwas gesünder zu essen, weil mir das Sicherheit gibt und ich somit nicht in den Essanfall rutsche. Aber das erlaube ich mir. Denn das sind Ausnahmetage und alles, wirklich alles ist besser als nichts essen oder reinstopfen und erbrechen.
So jetzt zu dem Gedanken von dem ich sprach: Ich hab mir überlegt, wie das in Zukunft aussehen soll, also mein Leben und mein Essverhalten.
Hineinstopfen und Erbrechen wird eine Zeit lang noch möglich sein, dann werde ich aber bald sterben und werde bis zu meinem Ende auch kein freudiges, schönes Leben führen können. Wäre doch etwas traurig.
Ewig hungern wäre auch eine Option, aber dann vereinsame ich, weil ich einfach bei vielen Dingen nicht dabei sein kann, weil ich meinem Essensplan folgen muss. Darüberhinaus macht das Essen doch jetzt ehrlich gesagt auch keinen Spaß, wenn man immer das selbe essen darf und dauernd überlegen muss bei jedem Bissen.
Diese beiden Möglichkeiten sind zusätzlich noch etwas schlechte, weil sich mein Leben dann ums Essen dreht.. dabei hätte ich doch andere Interessen auch noch bzw. hatte sie und die würde ich auch noch gerne unterbringen. Und nicht Essen wiegen, berechnen, überlegen,...
Somit blieb mir nur den dritten Weg in ein normales Essverhalten zu probieren. Langsam immer mehr "Verbotenes" eingebaut und endlich wieder Leben gespürt. Und wenn das Essen weniger wichtig ist merkst du erst wieder wie schön die anderen Sachen sind und irgendwann wirst du auch merken, dass du dann isst, weil du Hunger und Gusto hast und dann aber auch satt und zufrieden bist und dich auf andere Dinge viel mehr freust

Auf Freunde, Urlaub, Fernsehsendungen, Erlebnisse,... Essen wird nicht mehr das sein, was dir als Belohnung dient und dich glücklich macht. Es wird ersetzt durch viele andere Dinge, die nach und nach dazu kommen werden. Vertrau mir!
Und dann lebst du wieder... und bist nicht nur am Essen oder Nicht-Essen bzw. darüber nachdenken was du heute noch essen darfst oder nicht...
Aber das braucht Zeit, die musst du dir nehmen und geben. Sei es dir wert
Liebe Grüße,
Cooky