darf ich mal ne dumme frage stellen?

#1
ich habe jetzt mehreren beiträgen entnommen, dass viele von euch, die ihre krankheit publik gemacht haben traurig über wenig unterstützung von aussen sind, oder über mangelnde anteilnahme...
wie kann man euch denn als 'krankheitsfremder', sei es freund, family u.ä. helfen? in dem man so 'normal' wie möglich mit euch umgeht? oder soll man des öfteren konkret nach der bulimie fragen? oder euch besonders schonend behandeln? kann man selber auch mal schlecht drauf sein? reicht es, wenn man besonders lieb zu euch ist? wollt ihr, dass man euch hilft, das essen zu kontrolieren? oder das gegenteil? wie offen seid ihr für probleme anderer? und wie reagiert ihr persönlich auf probleme anderer? macht das alles noch schlimmer?

tut mir leid, ich weiss, das sind sehr intime fragen, aber ich interessiere mich wirklich sehr für das thema und würde mich super über antworten freuen...damit ich mich richtig verhalte, sollte sich jemand in meinem umfeld als bedürftig erweisen...

alles liebe

kyss
***

#2
Jeder reagiert anders.
mir war es schon eine Hilfe das es nicht mehr ein Tabu sein mußte,
Verhaltensregeln oder wie ich zu Essen hab, wollte ich mir nicht vorschreiben lassen - Aggressiv geworden bin
Ich wollte mich verstanden fühlen was eigentlich unmöglich war.
Was in der eigenen gefühlswelt sich abspielt ist nicht nachvollziehbar, bzw. wollte oder konnte ich mich dazu nicht äußern.

#4
ist wirklich schwer zu sagen... was man sich da eigentlich von seinen mitmenschen wünscht:
vielleicht ernst genommen zu werden, dass man auch mal hilfe braucht, dass man wirklich lieb ist, bereit zuzuhören, nur vorsichtig nachfragen und es auf keinen fall vollkommen übergehen.
bloß keine kontrolle oder auch nur annähernd das gefühl
und vor allem verständnis oder der versuch...
es hat mir immer sehr geholfen, wenn jemand mit mir zusammen isst, vor allem auch was mal naschereien angeht- das konnte ich nie wirklich alleine. mit einer guten freundin zusammen kann ich dann vielleicht eher aufhören und es drin behalten,
wie gesagt wirklich schwer zu sagen, am besten fragst du konkret nach
Gute Nacht
Christine

Meine Meinung

#5
ich weiß nicht wie es bei anderen ist, aber bei mir wissen, glaube ich, viele leute (familie) das ich manchmal zuwenig esse, aber ich hasse es wenn man dann meint das ich essen soll oder gar muss.

Dann wird bei mir alles viel ärger.

Mein Freund akzeptiert das es mir manchmal schlechter geht. Er versucht halt mehr über die ursache meiner Stimmung zu sprechen (wie immer geht es dann um kindheitserinnerungen) und nicht über das Erbrechen oder nichts essen können. Er schaut auch drauf das ich keine Mangelerscheinungen bekomme.

Tja das ist meine Erfahrung
Liebe Grüße
Sonja

#6
Bei mir wissen es ein par freunde und ich bin wirklich froh dass sie es wissen. Eine freundin geht nächste woche mit mir zu einer beratungstelle, alleine würde ich das nie schaffen. Und es tut auch gut mit jemandem darüber zu reden wenn es mir mal schlecht geht. Natürlich dürfen meine freunde auch mal mit ihren problemen zu mir kommen und ich helfe ihnen auch gerne. will eigentlich nicht dass jetzt extra rücksicht auf mich genommen wird oder das man z.B wegen mir darauf verzichtet am abend gemeinsam pizza essen zu gehn. Doch ein bisschen was hat sich in unsrer freundschaft leider schon verändert seitdem sie von meiner bulimie wissen. z.b.: Vor ein par tagen haben wir vorm fortgeh darüber geredet was wir anziehn. ich sagte: "weiß nicht ob mir das blaue leiberl nicht zu kalt wird- ist nämlich bauchfrei, zumind. bei dieser hose und bei meinem bauch. haha" sollte wirklich nur ein scherz sein. doch von den anderen lachte keiner, jeder sagte sofort dass meine figur doch ok sei und blabla.
aber im großen und ganzen bin ich froh dass meine freunde darüber bescheid wissen.
aber ich kann nur vo mir sprechn, wies anderen damit geht, kann ich natürlich nicht sagen.

lg kathi

#7
Also bei mir ist es so, daß es meine Eltern wissen, wir reden fast nicht darüber, aber komischer weise kann ich in deren Gegenwart, kontrolliert essen. Darum tut mir das schon gut, vielleicht ist es auch der Grund, daß ich nicht möchte, daß meine Mutter glaubt, ich würde es anschließend erbrechen, darum bleibe ich so lange wie möglich nach dem essen in ihrer Nähe und wenn ich auf die Toilette muß, versuche ich so schnell wie möglich zu sein, damit sie ja nicht denkt, daß ich es wieder gekotzt habe, denn ich möchte, daß sie stoz auf mich ist.

Meine Schwester weiß es auch, sie spricht mich nicht darauf an, aber ich kann mit ihr jeder zeit reden. Ich kann ihr auch ganz peinliche Sachen erzählen, wie oft ich erbrochten habe, oder was ich alles gegessen habe. Aber ich erzähle ihr auch von der Therapie und wenn ich vortschritte mache. Und mit dem hilft sie mir wirklich sehr. Einfach zu wissen, ich habe zu jeder Tag und Nacht zeit einen Menschen an den ich mich wenden kann, wenn es mir wirklich schlecht geht.

Und dann ist da noch meine beste Freundin, bei ihr ist es so wie bei meiner Schwester. Auf sie kann ich auch immer zählen.

Und das hilft mir am meisten. Mich nicht darauf ansprechen und warten bis ich komm. Aber ich denke, daß ist bei jeden anders.

Liebe Grüße
JaneDoe
cron