Hallo!

#1
Hi, ich hab mir dieses Forum ein wenig durchgesehen und ich hatte gleich ein gutes Gefühl dabei, mich hier anzumelden.

Ich bin 24 und leide seit mehreren Jahren an Bulimie, es gab zwischendurch immer Phasen, in denen ich ganz normal gegessen habe, aber seit einem halben Jahr ist es wieder ganz extrem.

Mein Freund und eine sehr gute Freundin von mir wissen zwar von der Krankheit, aber wirklich verstehen tun sie mich glaub ich nicht... Naja, ich glaub daß ich mich zum Teil selber nicht wirklich verstehe :roll:

Ich habe jedenfalls eingesehen, daß es so auf keinen Fall weiter gehen kann, da ich bereits merke, wie sehr ich mir selbst Schaden zufüge... mir gehts immer schlechter und die Energie für alltägliche Aktivitäten fehlt mir.

Für eine Therapie hab ich momentan leider keinen Geist - ich mach gerade meine Diplomarbeit auf der Uni und will das auf keinen Fall abbrechen.
Ich würds gern selber schaffen, vom kotzen loszukommen - ich weiß, das ist leicht gesagt, aber einen Versuch bzw. mehrere Versuche ist es immer wert!

Ich hoffe, daß ich hier im Forum willkommen bin und freue mich schon sehr darauf, euch kennenzulernen!

LG Mausezahn

#2
Natürlich bist du hier im Forum Willkommen!!! Es werden dir sicherlich alle ihre Hilfe anbieten, wenn du Probleme hast!
Das mit der Uni kenn ich. Also ich geh noch nicht an die uni, aber ich mach dieses jahr abi. daher ist es auch extrem schwer.
Viele freunde wissen von meiner bulimie, aber sie schweigen darüber und können es auch nicht verstehen. Aber ich hab da einen link für dich, der angehörigen es leichter macht, es zu verstehen: http://www.bulimie.at/board/viewtopic.p ... highlight=

Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
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#4
Herzlich willkommen!
ich glaube, wir dürfen nicht erwarten von "normalen" menschen verstanden zu werdn. wie sollten sie auch?
ich versteh ja auch keinen alkoholiker. naja, a bissl vielleicht, ist ja auch eine sucht.

find auch super, dass es dieses forum gibt, wo man sich auch mal emotional auskotzen kann.

wir sind immer für dich da!
bussi, little lilly
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. "
Konfuzius

#5
Hallo.
Ich kann dich gut verstehen, v.a. weil ich auch 4 Jahre betroffen war.
Seit ungefähr einem halben Jahr leide ich nicht mehr an Bulimie.
Losgekommen bin ich durch die Hilfe meines Freundes, der mir geraten hat, immer wenn ich das Gefühl habe erbrechen zu müssen, mich mit anderen Dingen abzulenken.
Wenn es dann wieder einmal so war, habe ich meistens im Internet gesurft oder habe gemalt. Am Anfang war das natürlich schwer, aber mit der Zeit lässt das Gefühl erbrechen zu müssen nach.
Jetzt bin ich in Therapie, aber nicht wegen Essstörungen sondern wegen anderen Dingen.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du bald gesund wirst.

Re: Hallo!

#6
"Für eine Therapie hab ich momentan leider keinen Geist - ich mach gerade meine Diplomarbeit auf der Uni und will das auf keinen Fall abbrechen.
Ich würds gern selber schaffen, vom kotzen loszukommen - ich weiß, das ist leicht gesagt, aber einen Versuch bzw. mehrere Versuche ist es immer wert!"

Hi ich kann dich verstehen! mir gehts auch so ähnlich. Ich würde auch gern ne Therapie machen, aber ich studiere an der Fh und kann da nicht einfach so mal ein Semester abbrechen. und ewig will ich auch nicht studieren, deswegen hab ich mir das mit der Therapie für später eingeplant. ich versuche auch im Moment selbst davon loszukommen, bzw. mein freund hilft mir dabei.
Ich hab erst vor paar tagen davon abgeschworen, und bis heute hats ganz gut geklappt. mal sehen was die kommenden Tage bringen.

Vielleicht kann ich dir einen Tipp geben, wenn du es auch allein schaffen willst.

Ich hab bis jetzt sehr oft versucht damit aufzuhören und hab der Krankheit immer den KAMPF ANGESAGT.
und es hat nie funktioniert.

und mein Freund hat mich darauf gebracht das nicht als KAMPF zusehen. " du musst das als Freude sehen" wenn du das schaffst, dann kannst du im Leben alles schaffen" Außerdem welches Gefühl ist schöner: sich gesund und bewusst ernähren und so schlank bleiben, oder sich selbst zerstören, süchtig sein, und nicht einen freien Geist haben.
So hat man die beste Power für den Tag. ich will mir das garnicht mehr vorstellen, wie das ist sich mit 1000 sachen den bauch vollzuschlagen, dass man sich nicht bewegen kann, sich schwer und träge fühlen, anschließend kotzen und dann diese LEERE IM KÖRPER UND IM GEIST spüren, das ist kein Zustand den man anstreben sollte, er bringt überhaupt nichts, man zerstört sich selbst damit. Die konzentrationskraft schwindet, man wird unbelastbar. alle gedanken kreisen nur ums Futtern
Man kann doch mit etwas selbstdisziplin ein wunderschönes Leben haben.

manchmal stell ich mir vor, wieviel ich schon im leben gegessen hab, das müssen mehrere Berge gewesen sein, und außerdem ich hab immer alles gegessen was mir geschmeckt hat. und weiss auch wie alles schmeckt. und bin deswegen nicht mehr so an allem interessiert. ich ess jetzt halt ne zeit gesunde sachen, viel Obst und Getreideprodukte das schmeckt auch ganz gut, wenn man nicht zuviel isst dann schmeckt es noch besser!

ich bin motiviert wie nie zuvor. und ich glaube schon, dass man das auch alleine schaffen kann. es muss einfach der Punkt kommen, wo man selbst einsieht (wirklich einsieht), dass das NUR NACHTEILE HAT. und mit etwas Vernunft und disziplin kann man das schaffen, wenn man möchte. Versuch halt nicht den ganzen Tag zu hause rumzuliegen, geh raus, triff dich mit Freunden, geh ins Kino ins Theater und beschäftige dich mal intensiv mit anderen statt mit dir.
ich glaub das kann sehr viel helfen, ich kenn das von mir, ich wollt auch nie weg von zu hause, und hab mich nur mit meinem Freund getroffen, bei ihm hatte ich nie das bedürfnis zu kotzen. mit ihm schmeckt mir alles einfach 1000 mal mehr und bei ihm verspüre ich auch dass ich jetzt satt bin. es ist wirklich ganz komisch, dass man so von seiner umgebung auch abhängig ist, von den leuten und dingen, die einen umgeben. zuhause herrscht eben ein ganz anderes Klima, das einem nicht so gut tut, dann muss man halt weg von da.


Vielleicht fühlst du dich nicht so sehr davon betroffen, aber vielleicht auch doch. und wenn dann SAG NIEMANDEM DEN KAMPF AN, sondern beginne auf deinen Körper zuhören, und HILF DIR SELBST; INDEM DU DIR SELBST ZUR ABWECHSLUNG MAL WAS GUTES TUST.
WENN DU DAS SCHAFFST DANN SCHAFFST DU ALLLLLES!

LG THALI

#7
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten.

Es ist ein gutes Gefühl, daß man nicht allein ist und daß es noch andere Menschen gibt, denen es ähnlich geht und die einen verstehen!

Damit will ich nicht sagen, daß ich es gut finde, daß es noch so viele andere gibt, die an dieser verdammten B leiden - naja ich glaub ihr wißt schon wie ichs gemeint hab :?

Ich hoffe, daß wir es alle schaffen werden, uns wieder ein "normales" Essverhalten anzueignen und Probleme auf andere Art und Weise anzugehen... einfach das Leben zu genießen, ohne den ganzen Tag ans Essen zu denken!

Viele liebe Grüße

Mausezahn