Hallo an alle! Ich bin an einem ziemlich verzweifelten Punkt angekommen, deshalb habe ich nach einem Forum gesucht wo ich eventuell meine Sorgen teilen könnte..

Aber zu erst zu mir. Ich bin 16 Jahre (fast 17) alt, weiblich und habe Bulimie. Mit 13 Jahren habe ich angefangen unzählige Diäten zu machen, mit Verbindung von Sport. Sport habe ich immer getrieben aber aus Spaß und nicht mit dem Zweck abzunehmen
Naja es wirkte sich natürlich auf meinen Körper aus, da ich in mitten der Pubertät steckte.. Obwohl ich normal gewichtig (und mit bisschen Babyspeck) war hatte ich schon immer Probleme mit meinem Körper. Ein Grund dafür könnte sein, dass ich eine ziemlich schlanke Zwilligsschwester habe, die immer Komplimente für ihr schöne Figur bekommen hat. Ich war immer der kleine Kloss daneben. Es hat mich nie sonderlich gestört aber im Endeffekt habe ich dadurch ziemliche Komplexe bekommen.
Mit 15 Jahren hatte ich meine erste Beziehung. Da hat alles besonders stark angefangen, denn ich wollte genauso "schön" wie seine Ex sein und habe mich ständig mit ihr verglichen. Sie war so viel schlanker als ich und daher habe ich mir vorgenommen noch mehr abzunehmen. Doch als meine Eltern mit mir grillen wollten, kam mir der Gedanke in den Kopf, dass ich doch eigentlich auf Diät bin. Nun ja, nichts hat geholfen, dem Essen zu entkommen. Da ich ziemlich viel esse wenn mir etwas schmeckt habe ich mich auch an jenem Tag total voll gestopft. Plötzlich schwirrten total viele Gedanken wie "schon wieder hast du dich vollgefressen", "du wirst nie so schön sein wie sie" oder "du wirst wieder fetter". Ich weiß nicht mehr wie es dazu gekommen ist, dass ich auf die Idee kam, mir den Finger in den Hals zu stecken.. Ich hatte eine Freundin die selbst Bulimie hatte/hat und hab mir von ihre viele Tipps geholt wie ich es am besten machen könnte Nun ja, plötzlich fand ich die Idee total toll. Ich kann essen wie viel und was ich will, dann bissen k und ich wiege so viel wie davor. Doch nach bereits paar Tagen fing ich an immer weniger zu essen, nahm mehr ab und senke meine Essensrationen immer weiter. Irgendwann mal konnte ich nicht mal eine Scheibe Käse am Tag essen ohne von tausenden Gedanken geplagt zu werden. So vergingen meine Tage.

Als ich dann immer bei meinem Freund war habe ich nie mit ihm gegessen und sogar seine Eltern haben mich da drauf angesprochen, das war so unangenehm. Naja nach einem Monat war dann auch Schluss, ich habe an nichts anderes mehr als an Essen, Kalorien oder Diäten gedacht. Habe nur noch darüber geredet und mir "Freundschaften" zerstört.
Im Schwimmunterricht bin ich auch mal zusammengebrochen aber ich hab es nicht wahrgenommen, dass es wegen meiner Essstörung sein könnte.
Als dann Schluss war hat mich eine Freundin überredet ein Sekt mit ihr zu trinken. Da ich ziemlich wenig vertrage,schon allein dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nie getrunken habe und auch sehr wenig wog wurde ich von zwei Gläsern ziemlich betrunken Und ich habe im meinem Rausch alles über meine Bulimie erzählt (habe ich am nächsten Tag aber nicht daran erinnert) Eine Woche später wurde ich dann von einem Lehrer raus geholt und zum Psychologen geschickt. Von da an stand ich unter täglicher Psychologischer Beobachtung und sollte zunehmen. Es war so schrecklich für mich aber ich habe aufgehört da ich nicht wollte das meine Eltern davon Wind bekommen. Das wollte ich meiner Mama nicht antun.

Bis vor paar Monaten habe ich es dann nicht mehr gemacht. Kein Kalorien zählen, kein hungern und keine Diät. Doch dann hab ich mein höchst Gewicht erricht von dem ich nicht mal in einem Albtraum geträumt habe..und so fing alles wieder von vorne an.

Da ich vor eine Woche wieder umgekippt bin (zur damaligen Zeit jeden Tag mehrmals) musste ich mir von meiner Mutter aus heute Blut abnehmen lassen, hab so Angst wie das Ergebnis aussieht

Mittlerweile habe ich schon *kg abgenommen aber ich merke wie sehr mich der Gedanke zerfrisst das ich nicht schneller abnehme!! Ich weiß selbst, dass alles was ich mache krank ist aber nichts schafft es mich zu überzeugen damit aufzuhören. Mittlerweile mag ich sogar das Gefühl wenn mir schwindelig ist und vermisse es wenn es mal nicht da ist! Mein Magen krampft die ganze Zeit zusammen und ich habe totale Schmerzen. Ich habe überhaupt keine Kraft mehr, sogar Treppen laufen fällt mir schwer dabei turne ich seid 2 Jahren und schaffe es nicht mal mehr ins Training. Und obwohl das Gewicht von Tag zu Tag geringer wird sehe ich mich jeden Tag immer dicker. WIE?? Dadurch muss ich noch weniger essen. Ich bin total verzweifelt.

Ich würde so gerne eine Therapie anfangen aber irgendwie fühle ich mich zu dick dazu.. Ich würde total lächerlich zwischen den ganzen dünnen Personen aussehen.

Teilt jemand die selben Gedanken mit mir?

Ich wünsch euch noch einen schönen Abend!!

Hallo, ich bin auch 16 und verhalte mich seit September bulimisch- davor eher anorektisch.
Ich kann deine Gedanken echt super gut nachvollziehen- ich zum Beispiel hab nur momentan eine Phase in der ich mich nicht traue mich zu wiegen weil ich Angst vor der Zahl hab- auch irgendwie Blöd. Naja jedenfalls have ich auch immer gesagt, ich kann nicht zur Therapie gehen, da lachen mich alle aus mit meinem Gewicht und Aussehen etc.
aber irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen dass man nicht immer sichtbar krank sein muss. ich wünsch mir auch des Öfteren dass ich auch so krank aussehe wie ich Mich fühle.

aber denk dir, Therapie bedeutet nicht sofort stationär in einer Klinik mit anderen.
ich zum beispiel habe einen Psychotherapeuten (also in einer Praxis) und zusätzlich bin ich im Krankenhaus alle zwei Wochen ambulant bei einer Psychiaterin (Anti-depressiva).
Bis ich mich dazu überwinden konnte hat es auch eine zeit lang gedauert und ins Krankenhaus zu gehen kostet mich immer wieder Überwindung.
Also wie gesagt, ich Kanns echt nachvollziehen, aber sag dir dass du wie gesagt auch ganz "privat " behandelt werden kannst.

ich wünsch dir Ur viel Erfolg

Vielen Dank für deine Antwort!

Genau das mit der Angst zu wiegen habe ich Moment auch, ziemlich blöd..

Geht es dir dadurch eigentlich besser? Also siehst du einen Erfolg und/oder eine Besserung?

Deine Antwort hat mich echt zum Nachdenken gebracht, ich denke ich müsste mich auch endlich überwinden..hab nämlich langsam ziemliche Nierenprobleme.

Dir wünsch ich auch noch ganz viel Erfolg und danke dir echt nochmal sehr!!

Egal ob "nur" deine Körperwahrnehmung falsch ist und du in wahrheit schon viel zu dünn bist und es nur anders siehst oder ob du wirklich noch gesund ausschaust (!!! die betonung liegt aufs aussehen) - Es geht dir nicht gut und damit hast du ne THerapie verident!!!
Und so wie du es beschreibst auch dringend nötig!
Mir hat man meine Probleme nie angemerkt bevor ich es wirklich ausgesprochen hab. Auch die ES nicht. War ja auch nie im UG.
Und trotzdem habe ich extrem viel Therapie hinter mir wo auch die Essstörung von allen Therapeuten etc. ernst genommen wurde.
Es war jeden Therapeuten/Arzt/Pfleger/usw egal dass ich nicht abgemagert war. Sie haben gemerkt wie schwer ich mir mit normaler Ernährung tue und dass ich in die RIchtung ebenfalls unterstützung brauche.
EINE EINZIGE Mitpantinten kann i mi erinnern dass sie mich wirklich direkt angesprochen hat weil sie so überrascht war wie sie gehört hat dass i Bulimie haben soll weil da stellt sie sich so magere Frauen/Mädchen vor und ich schau so "normal" aus.
Ich war nie in einer Klinik die speziell auf Essstörungen spezialisiert ist. Ich war nur so viel in Kliniken. Daher kann i net sagen wie dort das Konkurenzdenken ist. Bei uns gab es das nicht wirklich.
Und i war ne Zeit lang in einer Grupppentherapie mit paar anderen Mädels mit Essstörungen.
Damals hab ich mich noch extrem abstoßend gefunden mit meinen Körper. Und ICH hab damit gekämpft dass die anderen alle dünner wraen und teilweise richtig dünn.
Aber die anderen haben mich nie anders behandelt oder mir irgendwie das Gefühl gegeben als wären meine Probleme weniger schlimm nur weil ich nicht so dünn bin.

Also trau dich und lass dir bitte helfen!

Hallo Louve,

Vielen Dank für deine Antwort:)

Deine Sätze machen mit echt Mut und ich fange langsam an zu überlegen mit einer Ärztin darüber zu reden..
Wie mache ich das aber am besten? Also das klingt total doof aber ich würde mir so vorkommen als Suche ich nach einer Krankheit. Hast du es deinem Hausarzt erzählt und wurdest weitergeleitet oder bist du selbst in eine Klinik gefahren?
Hast ja ziemlich viel hinter dir..
Wird den Eltern denn eigentlich davon erzählt? Ich weiß nicht ob es sinnvoller wär wenn meine Eltern davon wüssten, aber gerne würde ich das heimlich machen..

Ich danke dir echt für deinen lieben Rat und liebe Grüße!